Du Gärtner meiner nackten Ängste,
pack die Samen wieder ein!
Oh nimm die Gaben deine wieder,
lass sie nicht bei mir gedeih’n!
Doch sprießt bereits dein dunkler Sprössling,
gräbt er seine Wurzeln tief,
zerreiße ich den fiesen Zögling,
oh wie ich sein Leid genieß!
Du Gärtner meiner tiefsten Reue,
nimm dein Leben wieder mit,
dass ich aus tiefster Seele scheue,
dass mein Gleichgewicht zerschnitt.
Und wie des Keimlings Blütengrale
hungernd nach Versöhnung giert
Verschone mich mit der Moral
dass Streit das schönste Licht erfriert.
Oh Gärtner meiner schönsten Wunden,
pflüge meine Gründe nicht!
Hab ich mich damit abgefunden,?
Für mich strahlt kein warmes Licht.
Nimm deine kleinen Freunde wieder,
sähe sie nicht hier bei mir,
sonst brenne ich sie selbst hernieder,
eh ich den Verstand verlier.
Und Gärtner meiner liebsten Schande
Dreh dein Haupt nie mehr herum.
Ich trenn und schneide deine Bande,
bis die Welt um mich verstummt.
Bis deine Saat sich krümmend umlegt,
knisternd in die Feuer zieht,
kein kleinster schatten sich mehr regt
erst dann versteh ich was geschieht.
Du Gärtner meiner größten Tugend
zeigtest mir den harten Preis,
was heißt, wenn man um Ecken lugend,
durch sein eignes Leben reist.
Die Ranken die mich nieder legten.
Dornen die mich klammerten.
Die Herzen die im Einklang bebten,
immer mit mir wanderten.
Oh Gärtner meiner größten Leiden,
Blind hab ich dein Werk zerstört.
Es schmerzt mich in den Eingeweiden,
hab ich nicht auf dich gehört.
Das Schlechte stetig abzulehnen,
ist, wie jedes Wesen weiß,
als hätte man sich aufgegeben,
nur um kurzes Frieden Preis.