Wolsik
Es ist vorbei, doch fühl ich nichts. Ich könnte beinah lachen.
Warum muss mich auch diese Nacht ein voller Mond bewachen?
Warum fühl ich mich weder grau noch einsam und verlassen
Und seh die lichterhellen Farben nicht einmal verblassen?
Die Welt ist bunt und farbenfroh, sie bleibt nicht für mich stehen.
Auch wenn die Liebe und die Zukunft heut' zugrunde gehen.
Ich fühle mich so frei und schwer, das Glück das Pech aufwiegen,
Als würde keine Trennungslast erdrückend auf mir liegen.
Als wäre nicht der Plan der Welt für dich und mich gefallen,
So fühle ich auch keine Schuld durchs leere Zimmer hallen.
Mir ist nicht bitterkalt, nicht schlecht, nicht einmal schwer zumute.
Ich plane noch und denke schon und hoffe auf das Gute.
Wenn dieses hier ein Abschied ist, was wird dann stets besungen?
Wo ist das letzte Kerzenlicht, das mit dem Tod gerungen?
Wo ist das letzte Lied für uns, der dichte schwere Regen,
Von dem begraben die Gefühle sich zum Sterben legen?
Ich wünschte nur, ich könnt' es auch, Gefühle zu verwalten.
Ich lösche dich! - Ich tät es gern, doch du bleibst mir erhalten.
Ich brauche dich, ich liebe dich und kann es nicht ertragen,
Wenn alles nur vernichtend wär, was wir uns zwei noch sagen.
Du bist mir fern, ich bin es dir, doch wir sind nicht am Ende!
Allmählich doch begreif' ich es und rufe laut zur Wende.
Die Farben stehen noch im Raum, weil ich dich noch so liebe.
Das ist kein Abschied, wo uns nur noch schwere Stille bliebe.
Das ist der Auftakt zum Gefecht! Ich stärke dir den Rücken.
Ich will dich nicht in meiner Trauer elendig erdrücken.
Ich glaub an dich, an uns - und das, was war, ist nicht vorloren!
Und sagst du mir auch Lebewohl, das "Wir" wird neu geboren.