Ne kleine Kurzgeschichte

  • Quasi in einer Nacht- und Nebel-Aktion entstanden, nämlich um 1:54 morgens voll verplant, deshalb auch die relative Sinnfreiheit der Geschichte. Ich muss dazu sagen, dass das Ende ein bisschen abrupt ist, weil ich müde war und ins Bett wollte. Der Rest ist meiner Meinung nach auch nicht detailliert genug beschrieben... Ach was solls, wird trotzdem gepostet^^ kann ja noch ausgearbeitet werden :)


    Wecker


    Der Wecker klingelt, ich stehe noch nicht auf. Alles
    noch verschwommen, wenn sich die Augen wie von selbst
    öffen, voller Neugier ob denn schon wieder Morgen ist.
    Wiedermal unerklärlich wie ich gestern abend
    einschlafen konnte, warum krieg ich das eigentlich nie
    mit? Auf einmal mach ich die Augen auf und 6 Stunden
    sind vergangen, besser gesagt 4, denn sonst hätte ich
    verschlafen, 6 sollten es jedoch mindestens sein, denk
    ich mir und verdamme wiedermal die lange gestrige
    Nacht, von der ich schon ob der Nichtigkeiten kaum mehr
    was weiß. Mein Blick fällt auf den Wecker, ich erkenne
    nichts. Immer wieder das selbe ohne Brille, aber die
    Nachrichten - das Radio schaltet sich in diesem Moment
    ein - bestätigen mich kurz darauf, 6 Uhr morgens, in 15
    Minuten ists vorbei mit rumliegen und entspannen. Ich
    nehme den Wecker in meine Hand und er hört auf zu
    klingeln. So verweile ich in meinem weichen Traumland,
    den Wecker fest umschlossen. Er klingelt erneut, 2
    Minuten darauf. Ich drehe mich um und denke, das Ding
    nervt, aber sonst schlaf ich wieder ein. Ein Mensch
    braucht 7 Minuten zum Einschlafen, ich brauche länger.
    Ausser morgens, da kann es ganz schnell gehn. Wird der
    Wecker ausgestellt, weckt mich einmal keiner, dann
    kommts wie letzten Montag. Tags zuvor warnt mich meine
    Mutter noch, dass ich am besten sofort aufstehen solle,
    wenn sie mich weckt, da kurz darauf niemand mehr im
    Haus sei. Und so habe ich verschlafen, weil ich liegen
    geblieben bin, ein einziges mal ohne Radio in den Tag
    gestartet und schon hab ich einen Tag frei. Genauso
    gehts mir heute, wie schön wärs doch liegen bleiben zu
    können. 6:08. Das dritte Klingeln. Entnervt drehe ich
    mein Gesicht der Wand entgegen. Ich bemerke eine
    Fliege. Mit allen Mitteln kämpfe ich gegen die
    Müdigkeit an. Bleib einfach liegen, denk ich mir nach
    einem Augenblick. Aber die Uni ruft, soviele
    Vorlesungen zu verpassen kann ich mir im Moment nicht
    leisten... Aber ich würde eh wieder einschlafen in den
    Vorlesungen und dann ist da ja noch die laufende Wette,
    ich darf keine Sekunde wegnicken, sonst verlier ich die
    auch noch... Dann lieber daheim bleiben, ausschlafen?
    Gesundheit fördern? Später die Kopien der Lesung
    sichern? Während mir diese Fragen durch den Kopf
    geistern, wird im Radio Madonna gespielt, das lenkt
    meine Gedanken kurz ab, dieses Lied kenn ich ja noch
    gar nicht, wohl ne neue Single. Dann erinner ich mich
    an den gestrigen Abend, doch, bekannt kommts mir doch
    vor. Völlig atypischer Stil, aber hundertprozentig
    Madonna. Klingt nicht schlecht, meine Laune hebt sich.
    Vielleicht wird der Tag ja doch nicht so schlecht.
    Inmitten dieses leichten Anflugs von Hochgefühl reißt
    das letzte Donnern des Weckers ein klaffendes Loch.
    Jetzt reichts mir. Weg mit dem Teil, denke ich während
    eine der überflüssigsten Erfindungen der Menschheit
    meine Hand verlässt und in hohem Bogen Richtung
    Computerstuhl fliegt und wie durch ein Wunder keinen
    Haufen Einzelteile hinterlässt, sondern einfach in
    gleichgültiger Weise meinem Zorn gegenüber dreist
    weiterklingelt. Ich bin gezwungen aufzustehn. Als ich
    mich erhebe fliegt mien Blick auf das Display des
    Radioweckers, der noch auf meinem Nachttisch verweilt.
    6:15. Hat ers also doch geschafft. Nix mit
    liegenbleiben, der Wecker hat gewonnen. Er hat mich
    lächerlich gemacht. Dieses Ding muss weg denk ich mir.
    So kanns ja nich weitergehn. Jeden Morgen derselbe
    Müll. Erschöpft und designiert strecke ich meine Hand
    nach der kleinen Apparatur. Die Müdigkeit steht mir
    noch in die Augen geschrieben als ich mich im Spiegel
    anschaue, in der Hand noch den Wecker. Dieser findet
    schließlich wieder seinen Weg auf den Nachttisch. Um da
    auf den nächsten Streich zu warten. Morgen, das weiß er
    wird er wieder zuschlagen und meinen Tag ruinieren. Was
    wär das Leben schön, wenn es keine Wecker gäbe. Oder
    wenn man ihenen wenigstens einen schönen Klingelton
    mitgibt. Einen für Männer, einen für Frauen. Als Mann
    wüsste ich genau was ich hören wollte am Morgen. Und
    mit dieser Meinung stehe ich sicherlich nicht alleine
    dar. Aber genug der Sentimentalitäten, soll das Ding
    sich freuen, dass ich doch noch so gut gelaunt bin,
    sonst läge der noch die nächsten 4 1/2 Jahre auf dem
    Boden, solange bis ich mit dem Studium fertig bin. Auf
    ins Bad mit neuem Elan. Warum wohl meine Schwester noch
    nicht auf ist? Am besten weckst du sie, denk ich mir,
    würdest du bestimmt auch wollen (oder auch nicht,
    sanfter als der Wecker alle mal). Ich öffne dir Tür und
    hauche meine Schwester an, steh auf es ist schon fast
    20 nach 6. Was soll das tönt es schwach zurück. Heute
    ist Samstag... WAS SAGT SIE DA? Ich glaub ich spinne.
    Sofort lauf ich in einem Anflug von Resignation in mein
    Zimmer. Wo ist der Kalender? Verdammt, es ist Samstag!!
    Wäre ich ein unsichtbarer Zuschauer auf dieses
    tragische Schauspiel, so würden mir mit Sicherheit
    meine geröteten Pupillen einen leichten Schreck
    versetzen, meine erhöhte Atemfrequenz wäre ein sicheres
    Indiz für zu erwartenden hyperbolischen Anfall, in
    dessen Folge ich wieder in meinen Körper gefahren
    sogleich den Übeltäter anvisiere. Das steht er, klein,
    blau und undschuldig. Meine Nerven bis zu Zerbersten
    gespannt, die Hand schon fast verkrampft, bringt ein
    letztes in diesem moment einsetzendes Klingeln das Fass
    endgültig zum Überlaufen.
    Als mich meine Mutter 5 Stunden später beim Frühstück
    fragt was das heute morgen gegen 6:20 für ein Krach
    gewesen sei in meinem Zimmer, antwortete ich
    gleichgültig, dass ich nur gestolpert sei auf dem Weg
    zur Toilette. Fast beiläufig erwähnte ich, dass ich
    gerne einen neuen Wecker kaufen würde, denn der alte
    erschien mir auf längere Sicht gesehn nicht als stabil
    genug um meinen Schlafgewohnheiten zu trotzen.


    - Ende -


    Bitte um Rückmeldungen, seht das Teil als First Draft^^