Daisy aus Fukushima


  • Titel: Daisy aus Fukushima
    Originaltitel: Daisy: 3.11 Joshikousei-tachi no Sentaku (デイジー ~3.11 女子高生たちの選択~)
    Zeichnungen: Reiko Momochi (Nach dem Roman "Pierrot" und Interviews mit Betroffenen)
    Genre: Drama, Shoujo
    Erscheinungsjahr: 2016 (Deutschland); 2013 (Japan)
    Publisher: EMA (Deutschland); Kodansha Ldt. (Japan)
    Bände: 1 (abgeschlossen)


    Story:
    Die Geschichte beginnt Mitte April 2013 – zwei Wochen nach japanischemSchuljahresbeginn – und man lernt Fumi kennen, ein vom Atomunglückverängstigtes Mädchen der 3. Klasse der Oberschule. Sie hatte in den sechs Wochen nach dem Unglück mit sich zu kämpfen und traute sich nichtmehr aus dem Haus – ihr Vater wollte sogar, dass sie und ihr fünfjähriger Bruder Shohei zu ihrer Großmutter ziehen, die in einer anderen Präfektur lebt, doch Fumi möchte bei ihrer Familie bleiben.
    Da Fumi in diesem Jahr ihren Abschluss macht und danach eigentlich auf die Uni möchte, zwingt sie sich wieder in die Schule – dort wird sie von ihren drei Freundinnen Mayu, Moe und Ayaka herzlich empfangen. Die vier beschließen ihre Band Daisy, die sie wegen dem Lernstress eigentlich auf Eis gelegt hatten, wieder aufleben zu lassen, damit sie in der schweren Zeit etwas fröhliches haben.
    Doch während dieser fröhlichen Fassade gehen natürlich auch traurige Dinge vor sich – so haben viele mit ihrer Existenz zu kämpfen, oder Familien ziehen aus der Stadt in eine andere Präfektur um nicht in unmittelbarer Nähe der Strahlung zu leben.
    So bleiben also auch die vier Freundinnen nicht von allem verschont – neben den Ängsten um ihre Gesundheit machen sie sich Gedanken um ihre Familie und die Zukunft, nebenher engagieren sie sich sozial und treten als Unterhaltungsband in einer Notunterkunft vor Leuten auf, oder spielen und basteln mit den Kindern dort.
    Doch über ihnen allen schwebt das Grauen des Atomunglücks, welches die Freundinnen auseinander zu reißen droht...
    Quelle: Tatzes-Merch.de


    ~*~*~


    Eigene Meinung:
    Zeichnerisch hat Reiko Momochi hier wieder ein tolles Werk abgeliefert – ihr unverkennbarer Shojo-Stil mit den großen Kulleraugen der Mädchen ist in Deutschland bereits seit "Confidential Confessions" und "Suspicious
    Secrets" bekannt. Allgemein merkt man hier, dass sie gerne kritische Themen behandelt und ihre Manga durchaus auch selbst kritisch sind und auf schwierige Themen hinweisen.


    In diesem Meisterwerk werden die Gefühle der Opfer sehr gut vermittelt und man bekommt schnell mit, dass die Menschen dort ihrer Regierung nicht mehr ganz vertrauen, da im Fernsehen immer wieder gesagt wurde, dass alles in Ordnung sei. Viele Existenzen wurden bei dem Atomunglück geschädigt und seitdem sind unter anderem die Selbstmordrate und die Krankheitsfälle gestiegen.


    Fumi und ihre drei Freundinnen sind sympathische Mädchen, denen man am liebsten irgendwie helfen möchte, aber man fühlt sich so hilflos dabei, weil man eben nichts tun kann. Mir sind beim Lesen ständig Tränen in die Augen gestiegen, weil man sich das Ausmaß als Nichtbetroffener eigentlich gar nicht ausmalen kann, aber es doch so überwältigend vermittelt wird – deswegen möchte ich den Manga jedem ans Herz legen, der einen Bericht der Opfer haben möchte und der sich daran erinnern möchte wie schwer Japan in jenen Tagen im März 2011 getroffen wurde.

  • Steht auch schon auf meiner Shopping-Liste! <3


    Wow. 5 Jahre ist das also schon her. Kommt einem manchmal vor, als sei das erst gestern gewesen.. :rice-frown-big:
    Kann mich noch gut daran erinnern, als es den ganzen Tag (und auch die darauffolgenden Tage und Wochen) in den Nachrichten lief und man als Zuschauer einfach nur fassungslos war, was da in Japan schreckliches passierte.


    Den Manga kaufe ich mir wegen zweierlei Gründen. Der Erste ist wohl der, dass pro verkauftem Band von Daisy aus Fukushima, laut Egmont, an "Hilfe für Japan" gespendet wird (Quelle: http://www.manganet.de/buch/daisy-aus-fukushima/) und es mich erfreut, dass man als Leser etwas dazu beitragen kann. Auch wenn es nicht viel ist. Aber wenn der Manga oft verkauft wird, erreichen wir Leser in Deutschland vielleicht eine coole Summe. :rice-grin-big:
    Der zweite Grund ist der Zeichenstil, bzw. die Mangaka selbst. Ich habe Suspicious Secrets und Confidential Confessions ebenfalls in meinem Regal stehen. Beides wurden damals zwar zum Genre Shoujo sortiert, dennoch waren es Drama-Geschichten über eher schwerwiegende Probleme von Jugendlichen. (von Mobbing bis hin zum Selbstmord). Ich hoffe, dass Frau Momochi auch diesmal ihren Stil und das Talent, gute Dramen zu zeichnen in Daisy aus Fukushima unter Beweis stellt und wünsche mir, dass ihn viele Leute lesen bzw. kaufen werden. :rice-thumbs-up-big: