The Kiss of Blood
Genre: Mytery, Boys Love
Autor: Makoto Tateno (u.a. Steal Moon)
Verlag: EMA
Release: März 2010
Freigabe: adult
Reihe: one-shot
(Preis: 6,50 €)
Geschichte:
Zeichnungen:
Gesamtpaket:
Liebe? Das ist ein menschliches Gefühl. Davon habe ich keine Ahnung.
The Kiss of Blood lässt sich beschreiben mit 3 Schlagwörtern: Vampir, Shonen-Ai, adult. Der Manga lockt, wie es sich gehört, mit jungen, schönen Männern auf dem Cover, ein wenig mysteriös, sexy. "Opfer" und "Täter" sind sofort ersichtlich und durchaus einladend. Das Shonen-liebende Mädchenherz malt sich schon die verrücktesten Dinge aus... und darf sich tatsächlich freuen.
Vorab muss ich gestehen, dass ich lange überlegt habe, ob ich dies rezensieren soll, da 1. ich kein Shonen-Ai Fan bin und lediglich ab und zu mal in das Genre reingeschnuppert habe und 2. ich schlicht überlesen habe, dass es sich um einen adult-Manga handelt, was natürlich meine Leseerwartung beeinflusst hat. Ich werde diesen Manga daher aus Sicht eines nicht-Shonen-Ai Fans und Spätmerkers schreiben, hehe.
The Kiss of Blood lässt sich zunächst einmal in 3 Geschichten aufteilen. Jeder der drei hübschen Vampirjungen bekommt seine eigene Geschichte zugedacht, der Schwerpunkt liegt jedoch auf Keito und Riku, wie auf dem Cover zu sehen. Ihre Geschichte nimmt den Großteil des Manga ein.
Riku jobbt neben der Schule in einem kleinen Blumenladen und wird eines Tages von einem mysteriösen, gutaussehenden, wohl duftenden Mann - Keito - aufgesucht. Er trägt ihm auf, von jetzt an jeden Tag ein Dutzend Rosen in sein Haus zu bringen - eine ziemlich düstere und angsteinflößende Residenz, bewohnt von drei noch angsteinflößenderen Männern, die keine normalen Menschen sein können. Von diesem Tag an leidet Riku unter seltsamen Träumen, in denen er jede Nacht von dem rätselhaften Fremden Intimitäten erhält. Verwirrt, wütend und geniert versucht er herauszufinden was mit ihm geschieht, auf Grund der nächtlichen Aktivität bricht er aber viel mehr erschöpft zusammen und fällt in die Hände von Keito, wo er von der Schicksalhaftigkeit ihrer beiden Seelen erfährt.
Wer Vampire und Schweinkram erwartet, wird ihn bekommen. Ich habe nicht sehr viel Erfahrung mit Shonen-Ai, finde aber das für mich bisher typische Konstellationsbild wieder: der gefährliche, große, bestimmende Mann und der jüngere, verängstigte, niedliche Bursche, der auch mal ziemlich viele Tränen vergiesst beim Akt, zumindest zu Beginn. Riku wächst jedoch an der Situation und so manches Mal überrascht ein Mensch auch noch einen Vampir.
Der vampirische Teil ist schön ausgearbeitet, in dem die passendsten altbekannten Eigenschaften des Vampirs übernommen wurden und ein seriöses Bild ergeben.
Es ist keine typische Liebesgeschichte. Vielmehr erleben die beiden das Geschehene anfangs wie einen Fluch, der sich über Jahre und Jahrhunderte über sie zieht, sodass es Zeit für die Erlösung wird. Ein Hauch von Schicksal... dagegen kann man sich nicht wehren oder? Es wäre aber keine echte Vampir-Romance, wenn Riku nicht doch einige gute Eigenschaften an Keito entdecken würde.
Natürlich wird auch das grundsätzliche Leid eines Vampirs aufgetan, den Dämonen der Nacht, die nicht in der Lage sind zu lieben oder zu altern, ständig gequält durch den Durst nach Blut und dem Wissen, ein grausamer Dämon zu sein. Meiner Meinung nach ist einem guten, authentischen literarischen Vampir heutzutage bewusst, dass er Abschaum ist. Erst dadurch weckt er beim Leser sympathisierende Gefühle. Diese Thematik wird in diesem Manga aber nicht übertrieben.
Aufgrund der teilweise feuchtfröhlichen Szenen im sexuellen Sinne würde ich den Manga nun keinem empfehlen, der seinen ersten Shonen-Ai lesen möchte. Ich habe ihn zwar überstanden aber auch nur mit viel Scham einer Person, die sich normalerweise mit Boy-Girl-Love befasst. ;) Für Fans des Genres, die sich auch für Vampire interessieren ist er aber sicher lesenswert. Viele One-Shots leiden unter der Kürze - dieser hier wirkt wie 3 Bände und macht Spaß.