The Human Centipede (Trilogie)

Im Grundprinzip geht es um Folgendes. Die Idee eines menschlichen Tausendfüßers zu verwirklichen. Im ersten Film verfahren sich Lindsey und Jenny in einem Wald in Deutschland. Zu ihrem scheinbaren Glück finden sie dort etwas später ein Haus, welches von einem schweigsamen Mann bewohnt wird. Die unheimliche Art von ihm lässt die beiden misstrauisch werden. Zurecht. Denn ehe sie es sich versehen, finden sie sich als menschliche Versuchsobjekte im Labor des Doktor Joseph Heiter wieder, der seine Vorstellung eines zusammengebastelten Gliederfüßer, bestehend aus Menschen, wahr werden lassen will. Natürlich 100% medizinisch akkurat. Somit beginnt das Spiel ums Überleben.

Der zweite Film spielt in London. Martin Lomax, ein übergewichtiger asthmakranker Parkhauswächter, sieht sich während seiner Schicht den Film "The Human Centipede" an und ist davon so begeistert, dass er das Geschehen nachstellen will. Allerdings mit ein wenig mehr Menschen, als im ersten Film. Doch seine Mutter, die ihn abgrundtief hasst, funkt ihm dazwischen. Auch die Probleme mit seinem Psychiater machen ihm zu schaffen. Davon lässt er sich jedoch nicht abbringen und führt sein Vorhaben auf eigene Faust durch.

Der letzte Teil spielt in einem US-amerikanischen Gefängnis. Der Gefängnisdirektor Bill ist bekannt für seine Perversität und unmenschlichen Bestrafungen. Doch er sieht dies als notwendige Maßnahme, um den rebellischen Häftlingen Einhalt zu gebieten. Um sich endgültigen Respekt zu verschaffen lässt er sich von seinem Steuerberater Dwight dazu überreden, einen Tausendfüßer aus seinen Häftlingen zu machen. Die Idee basiert wieder auf den ersten beiden Filmen, die Dwight zuvor gesehen hatte. Folglich beginnt das größte chirurgische Massenexperiment in der Geschichte der Menschheit.

Meinung: Als Freund des Horror wollte ich mir diese Filme unbedingt ansehen. Durchweg kann man zu allen Teilen sagen, dass sie sehr pervers und ethisch nicht vertretbar sind. Zumal, ich nicht verstehe, was sich aus den daraus ergebenen medizinischen Erkenntnissen, für Vorteile für die Menschheit ergeben. Aber anscheinend, muss es einfach mal gemacht werden.

Der erste Film ist meiner Ansicht nach der Beste. Eine relativ ruhige, aber dennoch angespannte Stimmung herrscht dort, wobei der Druck am Ende gewaltig erhöht wird. Selbst die Jäger werden zu Gejagten und umgekehrt. Zudem hat der Film eine große Ähnlichkeit mit deutschen Krimis.
Der zweite Film ist die Ausgeburt der Hölle. Zwar ist er in Schwarzweiß gehalten, doch dort fließt das Blut literweise. Die extreme Brutalität und Beschimpfungen werden durch die Kameraperspektiven, welche eine Reality-Serie ähneln besonders deutlich, da man als Zuschauer näher an der Handlung zu sein scheint. Dieser Film ist die Krönung an allen Splatter-Filmen, die ich bisher sah und zeigt, wie man es überhaupt nicht medizinisch akkurat macht.
Der letzte Film ging von der Blutigkeit wieder einen Gang herunter. Doch das krankhafte Verhalten des Direktors macht den Teil dennoch abscheulich. Es ist nicht mal der Tausendfüßer, der hier im Fokus liegt, es ist Bill. Hier wird ein größenwahnsinniges Experiment ungeahnten Ausmaßes dargestellt.
Was ich sonst noch generell als tolle Idee betrachte ist, dass alle Filme untereinander verknüpft sind und als Idee für die nächste menschliche Collage hinhalten. Ebenso toll, dass fast immer die gleichen Schauspieler genommen wurden. Somit ist die Mannschaft eingespielt und der Erkennungswert ist für den Zuschauer größer.

Die Trilogie thront auf der Spitze der kranken Horrorfilme, wobei sie sich von ihrer Brutalität untereinander doch sehr unterscheiden. Wer ebenfalls auf Filme steht, die alle Regeln und Sitten brechen, ist hiermit sehr gut bedient.