Titel | Planet With |
Episoden | 12 |
Release | 08.07.2018 |
Studio | J.C.Staff |
Genre | Action, Mecha |
Handlung:
Soya Kuroi besitzt keinerlei Erinnerungen an seine eigene Vergangenheit, dennoch lebt er ein friedliches Leben. Eines Tages wird die Stadt in der er lebt plötzlich von riesigen Maschinen angegriffen, die als Nebula-Waffen bezeichnet werden. Gemeinsam mit dem katzenähnlichen Sensei und der Gothic-Lolita Ginko wird Soya in den Kampf hineingezogen und sieht sich plötzlich als Feind den sogenannten Sieben Helden gegenüber, die die Stadt beschützen sollen. Doch Soyas wahrer Grund zu kämpfen ist noch tief in seinen vergessenen Erinnerungen eingeschlossen.<br>Quelle: <a href="https://www.anisearch.de/anime/13507,planet-with">aniSearch.de</a>
Meinung:
Planet With is ein Gurren Lagann-Klon, aber ein guter. Ich war mir vor dem Schauen nicht bewusst, dass es ein Original-Anime ist. Deshalb war ich überrascht von dem Tempo, das die Geschichte an den Tag legt. Das flotte Pacing ist eine der größten Stärken von Planet With. Jede Episode ist in sich interessant und bewegt den Plot voran. Ich bin von den ganzen Manga-Adaptionen schon darauf konditioniert einen Cliffhanger am Ende der Staffel zu erwarten, aber mit Episode 12 ist die Geschichte tatsächlich zufriedenstellend zu Ende geführt. Was für ein Konzept!
Die zweite große Stärke der Serie sind die Thematiken. Was ist richtig, Gerechtigkeit oder Vergebung? Sollte man seine Traumata hinter sich lassen, oder mit ihnen leben? Wie verhindert man, dass die Menschheit von allzu großer Macht korrumpiert wird? Was ist die richtige Balance zwischen Sicherheit und Freiheit? Das sind alles schwierige Fragen, zu denen verschiedene Charaktere verschiedene Antworten haben. Die ganze Serie hindurch, aber besonders am Anfang, ist unklar wer nun ein Held und wer ein Bösewicht ist. Die Serie bezieht zwar klar Position zu jedem der moralischen Dilemmata die sie aufwirft, ermuntert aber gleichzeitig den Zuschauer dazu sich eine eigenen Meinung zu bilden.
Die dritte große Stärke der Serie sind die Designs, insbesondere die Alien-Designs. Sensei wirkt schon in dem Moment leicht verstörend, wo sein Cartoon-artiger Katzenkopf den Mund öffnet und in einen ganzen Kopfsalat beißt. Die bizarren Designs helfen dabei, die moralischen Grautöne zu verdeutlichen, die die Serie auszeichnen. Sie scheinen einfach vollkommen fehl am Platz in einem Action-Szenario mit Mechas und sind deshalb gruselig, weil sie sich menschlichem Verständnis entziehen.
Die Charaktere sind auch interessant. Jeder Charakter hat seine eigenen Motivationen und Ängste. Die Tiefe der Charaktere leidet ein bisschen darunter, dass es nur 12 Episoden sind, aber jeder Charakter hat eine nachvollziehbare Entwicklung. Besonders hervorzuheben ist der Hauptcharakter Soya, dessen Entwicklung die thematischen Stränge der Serie miteinander verbindet. Mehr Details im Spoiler:
Am Anfang kämpft Soya, weil Sensei und Ginko es ihm sagen und ihn mit Essen bestechen. Die primitivsten Motivationen, die man sich vorstellen kann. Doch dann erinnert er sich an die Zerstörung seiner Heimatwelt durch den Drachen, und er schwört Rache gegen den Drachen und diejenigen, die seine Macht benutzen. Seine Motivation ist Gerechtigkeit, oder Rache, je nachdem wie man es nennen will. Und er bekommt seine Rache. Er besiegt die Mitglieder von Paladin und ihren Anführer, den Avatar des Drachen. Aber es ist ein leerer Sieg, denn seine Familie und all die anderen Dinge, die er verloren hat, konnte er damit nicht zurückbringen. Ohne eine Grund zu kämpfen, verfällt er in Depressionen, die er erst überwindet, als er den Wert des hier und jetzt gegenüber der Vergangenheit erkennt. Diese Erkenntnis erlaubt es ihm, zu einem guten jungen Mann heranzuwachsen, sodass er nach dem Timeskip erneut gegen den Drachen kämpfen kann. Aber diesmal nicht, um sich zu rächen, sondern um den Drachen selbst zu retten. Nachdem er die Sinnlosigkeit von Rache erkannt hat, konnte er den Wert von Vergebung lernen. Er hat sein Trauma überwunden und ist der Korruption der Macht widerstanden.
Schwächen der Serie sind die eher mittelmäßige Regie-Arbeit und Animation. Dadurch sind die Kämpfe deutlich weniger beeindruckend als in Gurren Lagann etwa. Die 3D-Animation ist kompetent, aber nicht herausragend.
Insgesamt kann ich die Serie trotzdem empfehlen. Eine solide 8/10.