Der Unsichtbare

  • Vorwort:


    Fraktionen und Orte wurden von mir (wie von anderen Autoren ebenfalls) aus dem Original übernommen um quasi das Metro 2033-Universum zu erweitern. Will jetzt nicht meinen das ich ein Autor wäre wollte das nur mal klarstellen. Jedoch sind Handlung und Charaktere mein Werk.



    Fraktionen und Gruppierungen


    Sparta-Orden:

    Sie sind die Elite der Elite. Diese elitären Stalker sind die erfahrensten und kampferprobtesten Krieger der gesamten Metro. Es ist ein Privileg ihnen angehören zu dürfen. Jeder neue Sparta-Anwärter wird persönlich ausgewählt und muss eine harte Ausbildung durchlaufen, egal ob er vorher dem Militär der Hanse oder sonst einer Fraktion angehörte. Die Sparter-Ranger operieren meist in kleinen Gruppen da sie so flexibler sind. Ob ihre Anzahl jetzt kleiner sein mag oder nicht spielt keine Rolle da jeder einzelne Trupp als Sondereinheit durchgehen könnte.


    Polis:

    Die Polis ist das Herz der Moskauer Metro. Sie besteht aus vier Stationen (Arbatskaja, Alexandrowski, Borowizkaja und Bibilotekstation). Was der Polis an militärischer Stärke fehlt macht sie durch Technologie und Wissen wieder wett. Es mag vielleicht sein das die Polis nicht so stark ist wie die Hanse aber ohne die Brahmnen (eine Gelerhtenkaste) wäre das Wissen der alten Welt schon längst verloren. Und aus diesem Grund wird die Polis auch niemals von anderen Fraktionen angegriffen.

    Sie ist der einzige Ort der gesammten Metro, wo Wissen kostbarer ist als Munitionen. Nur hier werden Stalker nach oben geschickt um Bücher zu sammeln. Bis zur Schlacht um D-6 und den Zwischenfall mit Millers Truppe einige Wochen später zählte die Polis außerdem zu einer der Sparta-Basen. Bis zu diesem Zeitpunkt waren Polisranger und Spartaranger stehts Verbündete.


    Hanse:

    Die Hanse ist ein Zusammenschluss aller Ring-Stationen der Moskauer-Metro. Sie ist neben der Polis die zweitmächtigste Fraktion. Nur die Tunnel der Hanse sowie der Roten Linie sind komplett beleuchtet. Der Name Hanse kommt aus dem deutschen und bedeutet soviel wie Zusammenschluss von Handelsstädten. Die Hanse ist Fremden gegenüber sehr misstrauisch. Nicht wenige die versuchen das Territorium der Hanse zu passieren werden abgewiesen da man sie für Spione hält. Militärisch ist sie der Polis überlegen.


    Die Rote Linie:

    In der Roten Linie mangelt es an so ziemlich allem. Außer an Propaganda. Und gut beleuchteten Tunneln, eine Errungenschaft des werten Genossen Moskvin. Vor der Schlacht um D-6 galt in der Roten Linie die Maxime des Kommunismus (mit allem was dazu gehört). Nachdem die Roten die Schlacht um D-6 verloren hatten wurde der politischen Führung der Roten Linie klar das sie mit ihrer alten Slogan "Vorwärts immer, rückwärts nimmer" nicht weiter kommen würden. Um eine Revolution entlang der Roten Linie zu verhindern wurde der Grundsatz auf "Sozialismus statt Kapitalismus" geändert, mehr auf Spionage und Sabotage gegen den Feind (Faschisten, Hanse, unabhängige Stationen) gesetzt sowie eine neue (alte) Sondereinheit gegründet: die Tscheka.


    Faschisten:

    Die Faschisten haben das sogenannte Vierte Reich gegründet (bestehend aus den Stationen Twerskaja, Tschechowskaja und Puschkinskaja). Die Faschisten machen ihren Vorbildern alle Ehre. Sie sind bekannt dafür Gefangene zu erschießen oder als Zielübungen zu benutzen. Wer kein Angehöriger ihres Reiches ist, sollte lieber einen Bogen um die Stationen der Faschisten machen. Ach ja und sie haben es sich zum edeln Ziel gesetzt die Metro von allen Genetisch unreinen (Mutanten, Nichtrussen ...) zu säubern. Alles im namen ihres Führens.

    Wie könnte es auch anders sein, waren Faschisten und Rote einst erbitterte Feinde. Nach zwei großen Kriegen welche auf beiden Seiten mehr als fünfhundert Menschen das Leben gekostet haben, wurde ein Waffenstillstand ausgerufen. Zwar gibt es immer mal wieder kleinere Gefechte jedoch seit längerer Zeit keinen ernsthaften Krieg mehr.


    Banditen:

    Die Banditen sind eher unorganisiert, seltens arbeiten mehrere Gruppen von ihnen zusammen. Jedoch gibt es auch einige Stationen welche komplett unter ihrer Kontrolle stehen (Kitai-gorod, Nowokvezkaja und die Tretjakowskaja). Wenn sie sich nicht gerade gegenseitig bekriegen lauern sie in Seitentunneln Handelskarawanen auf um anschließen Lösegeld zu erpressen oder legen einfach alle um. Je nach Lust und Laune. Da die Banditen meisten aus Personen bestehen welche von anderen Stationen verbannt wurden haben sie nichts mehr zu verlieren. Unabhängige Stationen zählen zu ihren bevorzugten Zielen. Jedoch schrecken die Banditen (da sie häufig auf Dur sind) nicht mal davor zurück Übergangsstationen der Hanse anzugreifen.


    Unsichtbaren Beobachter:

    Ein Mythos, selbst nachdem die Metro-2 (die geheime Metro) entdeckt wurde gibt es immer noch keinerlei Hinweise auf ihre Existenz. Angeblich

    sollen sie die Bewohner der einfachen Metro studieren, beobachten und kontrollieren. Alles nur Gerüchte.


    Mutanten und Anomalien

    Es gibt kleine mutierte Nager, Nosalis welche mit nichts vergleichbar sind da sie zu hässlich aussehen, Bibliothekare äußerlich Bigfoot ähnelnd, geflügelte Dämonen die man am ehesten mit einem Gargoyl vergleichen kann und noch viele weitere Mutanten. Anomalien treten zwar nicht so häufig auf, dafür aber in der Regel ohne Vorwarnung. Zum Beispiel eine telepathische Anomale: zuerst hört man ein Kinderlachen, wird gelockt von einer weiteren Stimme welche die der längst verstorbenen Mutter ist. Man ist nicht im Stande sich zu bewegen. Die telepathische Anomalie schleicht sich langsam in das Bewusstsein ein . Ohne im Stande zu sein seine eigene Psyche zu kontrollieren, verfällt man im besten Fall dem Wahnsinn.




    Wir schreiben das Jahr 2035. Es ist nun schon mehr als 20 Jahre her das der einst blaue Planet so wie wir ihn kannten aufgehört hat zu existieren.

    Ausgelöscht durch des größten Feind der Erde. Dem Menschen. Als die Atombomben auf die Erde niederregneten und Menschen, Tiere, Städte, Länder so wie Nationen gleichermaßen auslöschten, fanden nur wenigen Zuflucht in der Moskauer Metro. Um genau zu sein waren es 40000. Zumindest anfangs. Jedoch hat selbst der atomare Holocaust und die danach folgende neue Eiszeit die Menschen der Metro nicht davon abgehalten, sich wegen alten Ideologien gegenseitig zu bekriegen. All das liegt nun schon viele Jahre zurück. Und es hat sich schon längst eine neue Welt unter der alten Welt entwickelt. Eines ist klar: die Menschen sind nicht mehr die Herrscher über diesen Planeten.


    Eine Geschichte statt eines Prologs



    Wenige Kilometer außerhalb von Moskau. GRU Speznas HQ, Moskau ...


    Es schneite. Der russische Winter war in den letzten Jahren jedoch weit weniger kälter gewesen als es ihm die Alten damals erzählt hatten. Hier draußen, an der frischen Luft konnte Tarek immer in ruhe nachdenken. Zudem war er Raucher. Und es war verboten, innerhalb des HQ zu rauchen. Aus dem Gang des Hauptquartiers hörte er Schritte näher kommen, so gut waren seine Ohren. Es war einer seiner Stubenkameraden "Hey Tarek, hast du das schon gehört? Wir bekommen heute Zulauf. Die schicken uns einen vom SEK rüber. Soll ein Hauptmann sein, namens Danielowitsch Orlov. Wie man so hört, kennt ihr zwei euch anscheinend bereits. Tarek, hörst du mir überhaupt zu?" Natürlich hat Tarek seinen Kameraden zugehört. Er war gerade nur am grübeln. Danielowitsch Orlov? Irgendwie kommt mir dieser Name bekannt vor. Kann es sein? Nein, Quatsch! "Kann sein. So oder so, das letzte was wir in unserer aktuellen Lage gebrauchen können, ist ein Rammbock vom SEK Moskau." Und so gingen die zwei wieder in ihr Mannschaftsquartier zurück. Im Mannschaftsquatier war es eng und muffig. Die alten Stockbetten waren durchgelegen und die einzige Sitzmöglichkeit im gesamten Raum war ein Stuhl, der bestimmt so um die zehn Jahre alt war. Zumindest funktionierte die Heizung. Und ihre Sachen konnten die Rekruten locker in den alten, wackligen Regalen unterbringen. Das was Tarek wirklich etwas störte, war die Zimmerbeleuchtung, wenn man es überhaupt so nennen durfte.

    "Ganz schön gemütlich habt ihr es hier." Diese Stimme, dann hatte ich vorhin mit meiner Vermutung doch recht gehabt. "Guten Tag. Mein Name ist Danielowitsch Orlov. Hauptmann beim SEK Moskau und ab jetzt euer neuer Stubenkamerad." Als erstes Antwortete Daniels Kamerad "Hallo. Freut mich Sie kennen zulernen. Mein Name lautet Artjom, Unterleutnant ..." Doch Daniel unterbrach ihm im Satz "Tarek, wie lange ist es her, das wir uns das letzte mal gesehen haben?" Tarek war im ersten Moment völlig verdutzt "Na da laust mich doch der Affe! Daniel, du bist es wirklich! Das letzte mal? War das nicht bei eurer Hochzeit? Erzähl mal, wie geht es Katarina den so? Was hat dich hierher verschlagen? Wolltest du nicht ihr zuliebe einen etwas ruhigeren und weniger gefährlichen Beruf antreten?" "Also Katarina geht es gut wie eh und je. Klar, ich hätte mich ebenso gut bei der Polizei bewerben können. Aber gerade heutzutage, wo die Anzeichen auf Krieg deuten und die Terroristen unser russischen Föderation schaden wie schon lange nicht mehr? Nein, ein wahrer Russe muss sein Mutterland verteidigen." Nun meldete sich wieder Rekrut Artjom zu Worte "Genau. Unser Daniel hier ist ein waschechter Patriot." Sowohl Daniel, Tarek als auch Artjom mussten daraufhin Lachen. "Und du Tarek, warum wurdest du hierher versetzt? Ist ja nicht so als würde es plötzlich weniger Drogendealer geben." "Recht hast du. Meine Befehle erhalte ich, wie du weißt, von meinen Vorgesetzten. Und selber denke ich, das die extremistischen Paramilitärs im Augenblick eine größere Bedrohung darstellen."

    Ohne das einer der drei etwas mitbekam, näherte sich Oberst Kolja. "Hey ihr da, ich will euch in Fünf Minuten zur Einsatzbesprechung sehen." Mit dieser kurzen Ansprache verließ der Oberst auch schon wieder den Raum und ging in Richtung Versammlungsraum. "Verdammt, habe ihn nicht mal gehört." sagte Tarek "Ein Einsatz? Dabei bin ich grade erst angekommen." "Tja, Action gibts hier bei uns auch reichlich" witzelte Artjom. Im Versammlungsraum waren insgesamt hatten sich Acht Mann im Raum eingefunden. Mit dem Oberst, Daniel, Tarek und Artjom waren es Elf. "Haben sich alle eingefunden? Gut. dann lasst uns mal mit der Einsatzplanung loslegen. Wie sie alle wissen, meine Herren, halten sich regierungsfeindliche Terroristen in Moldawien auf. Eigentlich haben wir dort nichts verloren. Aber um unseren Einfluss hier in Osteuropa zu stärken, hat die Regierung dem Hilfegesuch des Außenminister von Moldawien zugestimmt. Unser Auftrag lautet feindliche Ziele auszumachen und zu mankieren. Wenn wir auf größere Feindaktivitäten stoßen sollten, ziehen wir uns umgehend zurück. Beginn des Einsatz morgen um sechs Uhr." Als die Besprechung zuende war, bat Oberst Kolja Tarek noch einen Moment im Raum zu bleiben "Tarek, sie bleiben hier. Den Grund dafür nenne ich ihnen später."



    Kapitel 1. Der Fall des schwarzen Adlers


    D-12 eine der letzten verbliebenen und streng geheimen Basen des Sparta-Ordens


    "Haltet die Stellung!" "Wenn sie hier auch noch durchbrechen, können wir uns nicht weiter zurück ziehen!" Grischa antwortete darauf "Das ist uns allen schon klar aber wir haben kaum noch Munn und wie sie selbst wissen Herr Major, sieht es mit Soldaten noch mieser aus-im Gegenteil." "Verdammt nochmal Grischa kannst du denn nicht einmal dein Mund halten? Wenn das alles hier vorbei ist, werde ich dich..."

    Daniel wurde prompt von einen Sparta-Ranger unterbrochen, welcher schweißgebadet herantief und mit lauter Stimme sprach: "Mache Meldung, Major Danielowitsch. Die Roten haben den äußersten Verteidigungsring zwar durchbrochen rücken jedoch weder weiter vor noch hissten sie die Sowjet-Flagge am Außenposten. Leider mussten wir viele unserer Verwundeten und toten Kameraden zurücklassen. Binnen mit weniger als zehn man zurück gekommen. Da ist noch was anderes. Kurz bevor ich unsere Barrikade hier erreicht habe schien es so als würden sich die Roten zurück ziehen. Das ist alles." "Sie können wegtreten Soldat." "Jawohl,Major!"

    Das allerwichtigste im purem Chaos ist Ruhe zu bewahren. Und im militärischen bedeutet Ruhe Strenge-Strenge-Disziplin-Disziplin-Gehorsam-Gehorsam-Folgsamkeit-Folgsamkeit-Ruhe.

    Der Major welcher für seine ruhige und abschätzende Haltung bei allen Fraktionen der Metro (ob Freund oder Feind) bekannt war, wurde rot im Gesicht. Die Stirnadern waren deutlich zu erkennen und es war ihm anzusehen wie sein Gehirn zu arbeiten begann. Im Geiste sagte sich Daniel: Irgendetwas stimmt hier nicht. Die Roten hätten uns locker mit Flammenwerfern grillen können.

    Nun kam ein weiterer Soldat des Sparta-Ordens herbei gelaufen. "Major, die zweite Gegnerwelle rückt vor aber es sind nicht die Kommunisten sondern die Faschisten! Und sie haben ..."


    Weiter kam der Soldat mit seiner Berichterstattung nicht. Ein Einschlag erfolgte. Yuri der sich bis jetzt im Hintergrund gehalten hatte wusste nur eines: für ein Geschoss eines Schienenpanzers war der Knall viel zu leise. Und der Einschlag der Sprenggranaten hätten einen Feuerkegel erzeugen müssen. Doch dann bildete sich überall Rauch, so wie es Yuri vermutet hatte. Auf einmal verlor er das Bewusstsein. "Hey, hey Yuri! Verdammt nochmal, schlafen kannst du wenn du tot bist!" derjenige der dort sprach war Schora. "Oh Mann wie oft soll ich dir noch das Leben retten?"

    "Schora nimm gefälligst deinen dämlichen Schädel aus der Schusslinie des Feindes!" "Du kannst mich mal Grischa!"

    "Hey ihr zwei Idioten, schon wieder vergessen wo wir uns befinden? Bringt Yuri in Sicherheit und nehmt eure Stellung als Offiziere des Sparta-

    Ordens gefälligst ernst, sonst trete ich euch persönlich in den Arsch! Grischa du bist unser bester Scharfschütze. Nimm neun mann und deck uns den Rücken. Schora du hälst hier vorne die Line. Wir dürfen nicht versagen. Nicht nach D6. Sollte irgendetwas schief gehen meldet es mir sofort.

    Ihr beide seit jetzt die einzigen auf die ich mich verlassen kann. Ich werde derweil auf der Karte nachschauen ob es nicht doch einen alten Wartungstunnel oder vergleichbares für einen Rückzug gibt. Den Bunker werden sie trotzdem niemals in die Hände bekommen. Dafür wurden schon vor langer Zeit Vorkehrungen getroffen. Das wäre alles. Viel Glück."

    Da kamen auch schon die ersten Besucher, welche durch die Rauchwand schritten.

    Schora brüllte aus vollem Halse: "Weicht keinen Schritt zurück! Was auch immer durch diesen Rauch schreitet, es ist menschlich und Menschen sterben wenn man sie mit Kugeln durchbohrt! Also Brüder, habt keine Furcht! Wir sind die Ritter welche die Metro schützen! Wir sind der Sparta-Orden!"


    Nun da Daniel mit dem begutachten der Karte fertig war, konnte er sich ich das Geschehen einklinken. Schüsse fielen, MG`s knatterten und die Hölle brach los. Daniel jedoch blieb ganz seelenruhig stehen, schnallte sein Fernglas vom Gürtel ab un beobachtete das Geschehen.

    Sein Augenmerk fokussierte er dabei nur auf einige Details. Die Faschisten trugen Körpererneuerungen welche denen der Hanse oder Roten Line eins zu eins gleich waren. Eine Mischung aus dünnen Kevlarhemden und dicken Metall Armschutz & Beinschutz. Am linken Arm trugen sie Armschärpen mit dem Symbol ihrer Fraktion darauf. Als Kopfschutz dienten ihnen Helme welchen denen der Wehrmacht sehr ähnelten. Im Gesicht trugen sie Gasmasken mit einem Schlauch um sich vor dem Rauch zu schützen. Bewaffnet waren sie mit Duplets, Maschinenpistolen Typ Bastard,

    und AK 47`ern. All diese Details prägte sich Major Daniel in Sekundenbruchteile ein.
    Ihm war vollkommen klar das es ausweglos ist, gegen zwei so mächtige Gegner zu kämpfen. Noch dazu ohne zu wissen wo die Roten jetzt waren oder was sie eigentlich wirklich im Schilde führen.

    War`s das jetzt? Nein! Halt dein Maul! Selbst wenn ich hier verrecke, meine Männer lass ich hier nicht draufgehen. Ich bin nicht wie Miller. Ich tue nicht blindlings alles nur um einen Befehl zu gehorchen!

    "Schora ist dir irgendetwas an den feindlichen Soldaten aufgefallen?" "Na ja sie mögen es nicht wenn ich auf sie schieße. Ansonsten nein."

    "Moment einmal da ist was. Sie tragen zwar Gasmasken haben aber keine Ersatzfilter dabei. Giftgas können wir ausschließen. Handgranaten

    benutzen sie auch nicht obwohl diese Einrichtung so massiv gebaut wurde, das solche kleinen Explosionen da keine gravierende Schäden anrichten

    würden. Es scheint eher so als wollten sie den Komplex zwar auf Gedei und Verderb erobern wollen aber sie haben keinen Sprengstoff dabei. Was vermuten lässt, das sie den Bunkekomplex intakt haben wollen, statt ihn komplett zu zerstören."

    "Sehr gute Schlussfolgerung. Wie du es schon sagtes. Sie Wollen den Bunker. Nur wo zur Hölle sind die Roten abgeblieben?"

    Derweil gingen die Gefechte immer weiter. Die Sparta Ranger waren Waffentechnisch den Faschisten zwar überlegen. Denn Die Sturmgewehre der Rangers hatten eine höhere Reichweite und bessere Zielgenauigkeit. Aber was der AK 47 an Genauigkeit fehlt macht sie allemal durch ihre Kadenz wieder wett. Außerdem ist ein VsV-Sturmgewehr auf kurze Distanz eher doch ungeeignet. Ebenso war das mit den Schrotflinten. Tja, Überlegenheit durch Einfachheit.


    Schreie, zerfetzte, blutüberströmte Leichen,. Der Geruch von Hass und Schießpulver. Soldaten welche sich im Nahkampf zerhackten. Die Kehlen aufschlitzten. Feindliche verwundete Soldaten mit Kopfschüssen exekutierten.

    All dies konnte Daniel irgendwie noch wegstecken. Schließlich war er Major. Aber die Tatsache das immer mehr seiner Sparter-Ranger fielen, ließ

    ihn natürlich nicht kalt.

    "Hey, Grischa, wie sieht`s da hinten aus? Noch alle am leben?" Daniel musste schreien, damit Grischa ihn überhaupt verstand. "Ja, in Betonung auf

    noch." schrie Grischa ebenfalls zurück, um den Kampflärm zu übertönen. "Wo ist Yuri? Er sollte doch bei dir sein?" Kurz blickte Grischa durch die

    überschaubare hintere Line der Formation. "Scheint wir haben hier ein kleines Problem. Yuri ist verschwunden. Einen Augenblick mal Major Daniel ..."

    Grischa tastete seinen eigenen Oberkörper ab. Nein Mun und Filter sind noch da. Ebenso Geigerzähler und ... FUCK! "Daniel! Jetzt hab ich`s. Wusste doch von Anfang an, das man Yuri nicht trauen kann. Dieser Ublyudok hat sich im Kampfgeschehen mitsamt meiner Karte abgesetzt!"

    "Was soll das heißen, er hat sich abgesetzt?" bohrte Major Daniel nach.

    Wie aus dem nichts tauchte Schorra auf und bellte dazwischen "Major Daniel sieht so aus als würde unsere vordere Front wie auch die linke Flanke zusammenbrechen!"

    Grischa, der bis gerade eben einigermaßen entspannt war rief nun auch:"Verflucht noch eins! Daniel, ähm ich meine Major Danielowetsch, hier hinten

    tut sich was. Scheint als würde der Feind aus einem Wartungstunnel kommen. Was zur Hölle sollen wir machen?" Die Faschisten rücken von vorne vor. Und die Roten werden höchstwahrscheinlich in diesen Augenblick sowohl die Technicktunnels wie auch die Wartungstunnel besetzen. Aber warum das alles? Wieso arbeiten Rote und Faschisten zusammen? Wie konnte es nur soweit kommen?

    "Alle man runter! Sofort!" Was war das? noch eine Explosion? Dieses mal aus einer anderen Richtung? Alles wurde nebelig um Daniel ...

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  • Zehn Minuten früher ...


    In den Techniktunnel schien es seelenruhig zu sein. Nur ab und zu war ein tropfen zu hören, welches von grünen Pilzen stammt, die sich an der Decke des Tunnels befanden. Sie sonderten einen Schleim ab, welcher sich auf den Boden zu einer Pfütze sammelte. Abgesehen von den alten Neonröhren welche schon vor langer Zeit ihren Geist aufgegeben hatten und ausgeräumten oder kaputten technischen Apparaten, deren Nutzung heute kaum mehr jemand beherrscht, gab es in den Techniktunnel nichts von Interesse. Doch nun wurde die Ruhe gestört. Rotlichtzielpunkte, welche den Raum absuchten, metallisches klappern von Soldatenstiefeln und das keuchen durch Gasmasken war zu hören.

    "Alles sauber, Leutnant Yuri!" "Gut, gut. Also sie werden jetzt ihre Instruktionen erhalten. Und hören sie genau zu! Ich hasse es, mich wiederholen zu müssen." In den Techniktunnel hatte sich eine kleine Gruppe von Neun Männern eingefunden. Eine Spezialeinheit der Roten Linie. "Unsere neuen Freunde greifen die Spartana momentan Offensiv an. Unsere Aufgabe besteht darin, die Spartana leise und vor allem aus den Hinterhalt heraus zu überraschen. Keine unnötigen Toten. Das ist nicht Teil des Plans. Schießen nur im Notfall. Unser Hauptziel bei dieser Operation ist Major Danielowitsch. Haben wir ihn erst einmal gefangen genommen oder zumindest ausgeschaltet, wird das die Kampfmoral des Gegners brechen. Aber denken sie daran Genossen, Major Danielowitsch ist unter allen Umständen lebend gefangen zu nehmen. Tot nützt er uns nichts. Hat noch jemand eine Frage?" Yuri ließ einen Blick über die Männer schweifen. Sie waren allesamt die besten ihres Metier.

    Okey, Ausrüstung prüfen. Abmarsch in zwei."


    "Jetzt! Blendgranaten und Knallgranaten bereit machen! Los! Und jetzt die Gasgranaten hinterher!" Sehr gut, es läuft alles wie geplant. Zum gleichen Zeitpunkt als Yuri`s Team aus den Techniktunnel angriff, griff ein zweiter Zug Roter aus den Servicetunnel mit der gleichen Vorgehensweise an. Die Spartaner schienen gar nicht zu ahnen, was geschah. Dank Grischas Karte sollte es ein leichtes sein, den Bunker binnen kürze einzunehmen. Und wie es sich Yuri gehoft hatte, waren mittlerweile nur noch wenige Spartaner in der Lage, überhaupt zu kämpfen. Nachdem sich das Gas verzogen hatte, waren kaum mehr eine Hand voll von ihnen fähig, sich auf den Beinen zu halten.

    "Na wen haben wir denn da? Major Danielowitsch? Geben sie auf und sagen sie ihren Männern, sie sollen ihre Waffen fallen lassen!"


    Major Danielowitsch, der bis gerade eben noch das Bewusstsein verloren hatte, wusste im ersten Moment nicht, was um ihn herum geschah. Doch dann konnte er sich wieder erinnern."Yuri, du verdammtes Stück Scheiße! Weißt du eigentlich was du da sagst? Ein Major des Sparta Ordens wird sich niemals ergeben!" "Vielleicht schätzen sie ihre aktuelle Lage falsch ein. Das war keine Bitte sondern ein Befehl! Und ich wiederhole mich nur äußerst ungern!" "Fahr zur Hölle, du dreckiger Verräter!" "Na gut, ich habe Sie gewarnt. Bringen sie mir die Gefangenen her!" "Was zur? Grischa? Schora? Ich schwöre dir eines Yuri, solltest du jetzt etwas falsches machen, werde ich dich eigenhändig töten, noch bevor du mit der Waffe angelegt hast!"

    Yuri lachte daraufhin nur abfällig. "Schora, dieses mal kein bissigen Spruch auf Lager?" "Fick dich selbst, dreckiger Kommunist!" "Okey, ich denke ich habe einen Kandidaten gefunden." sagte Yuri, lud seine Tokarev, hielt sie an Schoras Hinterkopf und drückte mit einem süffisantes grinsen ab.

    Grischa wurde bleich im Gesicht "NEIN! SCHORA! Du Hurensohn!" Fassungslos vor dem was sich gerade eben abgespielt hat, bebte Daniel vor Wut das Kinn. "Ich sagte doch, das ich mich ungerne wiederhole." Während Yuri den Satz zu ende sprach, versetzte er Daniel mit dem Rücken der Pistole einen K.O. Schlag.

    Grischa wurde derweil unter heftiger Gegenwehr von mehreren Roten gefesselt.

  • Kapitel 2. Erinnerungen


    "Sehen sie dieses Gebäude dort drüben, das weiße auf dessen Balkon sich eine Satellitenschüssel befindet?" "Ja, Sir!" "Und was ist ihre Meinung Major Danielowitsch?" "Es ist seltsam, das sich hier draußen mitten in der Walachei ein solches Anwesen befindet. Noch dazu, das es anscheinend mit Strom versorgt wird. Mein Instinkt sagt mir, das es sich hier nicht um eine abgelegene Vila handelt." Oberst Kolja antwortete "Sehe ich genau so. Na gut, wir haben zwar eine Mission aber die muss warten. Wenn es sich hier um ein Versteck der regierungsfeindlichen Paramilitärs, dann müssen wir es ausräuchern."

    Eigentlich war ihr Trupp zu klein für solch derlei Aufgaben. Aber sie waren allesamt ausgebildete Speznas und falls etwas schief gehen sollte, konnten sie sich immer noch in den Wald zurück ziehen. "Scharfschützenteam, ihr bezieht auf den Hügel dort drüben Stellung. Drei Mann von der rechten Flanke, drei von der linken. Danielowitsch, sie kommen mit mir. Keine Handgranaten, wir wissen nicht ob sich Zivilisten in den Gebäude aufhalten." "Haben verstanden, Oberst Kolja!" "Wie weit ist die Skizze des Gebäudes?" "Fertig, Sir!" Eilig überflog Oberst Kolja die Skizze des Anwesens. "Okey, herhören, sie werden bestimmt auch Scharfschützen auf dem Dach positioniert haben. Und rechnet mit einer MG Stellung auf dem hinteren Balkon. Ach ja, achtet wie immer, auf Stolperminen beziehungsweise Bewegungsmelder. Das ist alles. Abmarsch!"

    "Wie sieht's da oben aus Jungs?" Das Scharfschützenteam meldete sich über Mikro Headset zurück "Bisher alles ruhig." "Team Alpha, Team Beta, Statusbericht." "Alles ruhig." "Hier ist auch nichts ... Moment, was war das? Bljad!" Kolja versuchte es erneut "Team Beta, Statusbericht" "Runter, gehen sie in Deckung Oberst!" Doch es war schon zu spät. Daniel hatte sich so sehr auf das was vor ihm lag konzentriert, das er den Infrarot Bewegungsmelder nicht bemerkte. Sofort ertönte Alarm in der Vila und das geballere ging los. "Team Alpha, Team Beta meldet euch!" Oberst Kolja behielt selbst in dieser Situation einen kühlen Kopf. Doch dann wurde der Wald plötzlich von grelles weißes Licht erleuchtet. "Verdammt Oberst Kolja, die haben Flutlichter!" "Das sehe ich selber. Scheiße, warum haben die Dinger nicht bemerkt? Nachtsichtgeräte können wir vergessen. Also gut, wir müssen erst einmal aus deren Lichtkegel raus. Davey Daniel! Rüber zu den umgekippten Baumstamm dort drüben und ... " Mitten im Satz brach Kolja ab. "Oberst was ist los? Hey, jetzt antworten sie schon!" Daniel fasste Kolja an der Schulter, drehte ihn zu sich und ... Nein, das kann nicht sein. Das darf nicht war sein! Aber es ist war gewesen. Der Oberst war tot, Kopfschuss. Höchstwahrscheinlich das Werk eines Scharfschützen. "Alle Teams, herhören. Ab jetzt übernehme ich, Major Danielowitsch das Kommando. Oberst Kolja ist tot. Wer noch lebt, wir treffen uns auf dem Hügel. Von dort aus können sie uns nicht so leicht anvisieren. Ihre eigenen Scharfschützen dürften auch Probleme haben, da sie ebenso durch das Flutlicht eingeschränkt sind."

    Daniel konnte über sein Mikro Funk nur Rauschen hören. Wie konnte es sein das sie, ausgebildete Speznas, diese Paramilitärs so unterschätzt haben? Oder sollte es einfach so kommen? "Team Charlie, hört mich jemand?" Suka Bljad! Bin wirklich nur noch ich übrig? Was wenn ... ? "Los, durchsucht die Gegend! Verpasst jeden, den ihr findet noch nen Kopfschuss, nur um auf Nummer sicher zu gehen. Das waren zwar Profis aber wir sind auch keine Amateure." Daniel blieb keine Zeit mehr, lange nachzudenken. Jetzt oder nie! "Hey habt ihr das gehört? Lasst die Hunde los! Er will zum Schnellboot!" "Los, der Dreckskerl darf uns nicht entwischen! Für die Freiheit!"

    Verdammten Extremisten. Nennen sich Freiheitskämpfer. Dabei nutzen sie den Bürgerkrieg um zu morden und zu plündern. Fast geschafft! "Verdammt, wo ist der Pisser hin?" "Scheiße, schnell schieß ihn einer mit nem RPG ab! Wenn der Faschist entkommt, sind wir alle am Arsch!" Doch Daniel war schon auf den Schnellboot und legte den Schalter für den Motor um. Alles Hochmodern hier, super. Zu seinem erstaunen brauchte der Motor nur wenige Sekunden, um anzuspringen. Und doch, die anderen hatten es nicht geschafft.



    Der Wecker klingelte. Verdammt, schon wieder ein Albtraum? "Hey Schatz, hasst du heute nicht Wachdienst?" "Ja ja, darf ich zumindest vorher noch richtig wach werden?" "Aber beeil dich! Und Zeit zum duschen hast du auch keine mehr." "Und warum hast du mich nicht geweckt?" "Weil du ein Morgenmuffel bist!" "Ach Katarina, du bist noch schöner, wenn du sauer wirst." "Und du Daniel bist und bleibst ein Blödmann!" Daniel stand auf, ging zum Fenster um es zu öffnen und holte tief Luft. Auch wenn er zusammen mit Katarina in einer Mietskaserne lebte und der Smog Moskaus Straßen selbst bis nach hier oben, ins dritte Obergeschoss reichte, die herrliche Frühlingsluft hatte etwas angenehmes für ihn. Nachdem er genug frische Luft inhaliert hatte, trottete er ins Bad um sich zu rasieren. "Hey Katarina, was schaust du dir da eigentlich die ganze Zeit im Fernsehr an?" "Na was denn wohl? Aktuelle Nachrichten." "Und mal irgendetwas neues oder nur die üblichen Berichte über Straßenschlachten und Demonstranten vor dem Roten Platz?" "Sehr witzig. Im Gegensatz zu dir geben andere Menschen etwas darauf, auf den neusten Stand der Dinge zu bleiben." "Okey, bitte verzeih mir." Es war klar, das diese Entschuldigung sarkastisch gemeint war. "Das alles macht mir schon ein bisschen Angst. Die U.S.A. drohen uns ganz offen mit Krieg, sollten wir die Ressourcen des Nahen Ostens anfassen." Daniel konnte in Katarinas Augen sehen, das sie es ernst meinte. Er legte liebevoll seine Hand in ihren Schoß und flüsterte ihr ins Ohr "Keine Sorge Liebling, was auch immer geschieht, ich beschütze dich." "Danke Daniel. Manchmal kannst du ein echter Dummkopf sein. Aber du bist mein Dummkopf. Nun wird es aber Zeit für dich, aufzubrechen." Verdammt! "Mist, du hast recht!" "Kannst du mir dieses mal wenigstens sagen wohin du gehst oder wann du zurück kommst?" "Ach Katarina, du weißt doch das ich darüber nicht sprechen darf." "Komm bald zurück und pass auf dich auf!" "Ich liebe dich auch, mein Schatz." Mit diesen Worten verließ Danielowitsch die gemeinsame Wohnung.

    Seine heutige Wachschicht führte ihn mal wieder runter, in die Moskauer Metro. Mehr wusste er nicht. Und mehr brauch man in seinen Beruf auch nicht zu wissen. Er wurde eingestellt, weil er damals als einziger Moldawien überlebt hat. Und noch dazu war er ein ehemaliger Speznas. Irgendwelche unterirdische Objekte zu bewachen, war zwar ein verhältnismäßig gut bezahlter Beruf aber die ständige Geheimhaltung kratzte langsam an der Ehe. Der Frühling war selbst hier in Russland wunderschön. Die Bäume zeigten langsam wieder ihr grün und auf den Bürgersteig tobten Kinder ausgelassen herum. Verliebte Pärchen waren unterwegs und im allgemeinen waren die Straßen lebhaft und voller Menschen. Nur der Moskauer Straßenverkehr war wie eh und je. Gerade als Daniel die U Bahnstation erreicht hatte, bemerkte er, wie sich in den Menschenmassen Unruhe ausbreitete. Aus der Unruhe wurde schnell Panik. In der Ferne war etwas zu hören. Etwas böses, jedoch von Menschenhand erschaffenes. Plötzlich blieben die Autos auf den Straßen stehen und es gab schon die ersten Crashs. Zum ersten mal seit vielen, vielen Jahren schlugen die Alarmsirenen an. Und jeder wusste sofort, das dies keine Übung war. Ein Fernlastfahrer, welcher scheinbar die Kontrolle über das Fahrzeug verloren hatte, raste mitten in eine Menschenmenge. Überall herrschte entsetzliches Chaos. Noch vor wenigen Minuten befand sich Daniel in einer heilen Welt. Doch diese heile Welt war dabei, zu zerfallen. Er konnte sich wieder an eines der Gespräche zwischen sich und Katarina erinnern, was sie erst neulich geführt hatten. "Und sie schrecken nicht davor zurück, im Ernstfall Atombomben oder schlimmeres einzusetzen!" Damals hatte er noch drüber schmunzeln müssen.

    Doch jetzt ... ein weiterer Einschlag. Dieses mal keine vier Kilometer entfernt. Aus gewohnten Reflex warf sich Daniel sofort auf den Boden und schützte seine Augen. Jeder der in die Richtung der Explosion schaute und seine Augen nicht schützte, war auf der Stelle blind. Die Menschen welche noch laufen konnten oder halbwegs bei Bewusstsein waren und ihr Augenlicht nicht verloren hatten, stürmten nun alle in die Richtung des U Bahnstationseingangs. Es war ein schrecklicher Anblick. Menschen, die über die Köpfe anderer Menschen kletterten. Kinder welche aus den Händen ihrer Eltern gerissen wurden und unter der Masse der schier Verrückten Leute tot getrampelt wurden. Zwei Männer versuchten eine junge Frau wegzuschleppen. Als Danielowitsch das sah, drehte er durch. Er rannte zu ihnen hinüber, zückte den Grabdolch aus seinen Stiefel und schlitzte den ersten Vergewaltiger ohne einen Augenblick zu zögern die Kehle auf. Den zweiten brach er das Genick.

    Suka Bljad! Katarina! Aber Daniel wusste, das es schon zu spät war, um sie noch zu hohlen und rechtzeitig in der Metro anzukommen, bevor sich die Sicherheitstore schlossen. Die junge Frau zupfte an seiner Hose und wollte sich anscheinend bei ihm bedanken. Aber jetzt hieß es, jeder ist sich selbst der nächste. Daniel rammte jeden der seinen Weg versperrte, seinen rechten, muskulösen Oberarm in den Rücken. Nur so konnte er noch rechtzeitig unten ankommen. Er hat lange genug im Untergrundsystem der Moskauer Metro gearbeitet, um zu wissen, das ihm nur noch weniger als 2 Minuten bleiben. Im falle eines Code Rot, so hieß es, sind die Sicherheitstore nach exakt zehn Minuten zu schließen. Wer dann noch draußen ist, hat Pech. Außerdem gab es nur begrenzten Platz in der Metro. Alles war schon vor vielen Jahrzehnten einkalkuliert worden. Da war es, das hermetische Tor. Davor hatten sich bereits Soldaten positioniert. "Hey, sie, los jetzt! Sie sind der letzte!" Geschafft und doch erleichtert war Danielowitsch nicht. Im schwirrten so viele sinnlose Fragen durch den Kopf und noch vieles mehr aber das war jetzt erst einmal unwichtig. Was jetzt vor dem Tor geschah, wusste Daniel nur zu gut. Und ganz genau so kam es. Soldaten welche "Prosto! Stehen Bleiben!" "Bitte, lassen sie uns rein! Wir haben Frauen und Kinder dabei." Einer der Soldaten antwortete "Und wir haben unsere Befehle! Außerdem habt ihr doch eh schon alle eine Dosis abbekommen!" "Lassen sie zumindest die Kinder rein, bitte." "Keinen Schritt näher habe ich gesagt!" "Aber ... "Feuer frei!"

    Doch das ging Daniel nichts an. Alles hier ging ihn nichts an. Sein altes Leben, ausgelöscht, in weniger als einer Stunde. Was sagte man damals nochmal zu mir? Passiert irgend ein Scheiß, melde dich als aller erstes beim Stationsvorsteher.



  • Nahe der Trunbaja einer unerforschte Metrostation


    Als das lag jetzt nun schon mehr als zwanzig Jahre zurück. Und doch, Danielowitsch machte sich noch immer Vorwürfe, An jenen schrecklichen Tag, als die Atombomben auf Moskau niederregneten und die Welt, so wie wir sie kannten, aufgehört hatte zu existieren, hatte er etwas viel kostbareres verloren. Seit diesem schicksalhaften Ereignis verging kein Tag, an den Daniel nicht an sie dachte. An Katarina. Er war für einen Moment in Gedanken verloren. Was wäre gewesen, wenn ich sie hätte doch retten können? Unsere Wohnung lag doch keine zwei Kilometer von dem Eingang der Moskauer Metro entfernt.

    "Daniel, ich störe dich nur ungern aber wird es nicht langsam Zeit für die Operations Besprechung?" "Ja, ja, ich weiß ..." "Daniel, wir kennen uns schon lange. Um genau zu sein, seit unserer Ausbildungszeit damals. Ich weiß genau worüber du gerade nachdenkst. Mach dir keine Vorwürfe. Du hättest sie nicht retten können." Daniel wurde nun etwas zornig, was eher selten vorkam. "Ja und was hättest du an meiner Stelle getan? War es wirklich richtig gewesen, Katarina einfach so ihren sicheren Tod zu überlassen? Dabei habe ich ihr noch kurz zuvor versichert, ich sei immer für sie da, um sie vor allen Gefahren zu schützen." Tarek wurde nun etwas verlegen "Hör mal, ich hatte nie eine Frau. Also kann ich mir auch nicht das Recht rausnehmen, dich zu schelten." Daraufhin lockerte sich Daniels Gesichtsausdruck "Ach, schon gut. Ich habe einfach ein bisschen überreagiert. Also, lassen wir die Männer nicht weiter warten."

    Danielowitschs Truppe hatte sich einen Unterschlupf in einen alten, verlassenen Betriebsraum eingerichtet. Von ihnen gab es unzählige in der Metro und die meisten waren bis auf einige Steuerkonsolen und Spinde komplett ausgeplündert. Selbst die alten Stromkabel, welche noch aus der Sowjetzeit stammen, waren aus der Decke des Betriebsraums entwendet worden. Zum Glück war Vladimir ein fähiger Techniker. Und bei einen ihrer Streifzüge an der Oberfläche, bei denen es in der Regel darum ging Feuerholz oder Medikamente aus Apotheken zu finden, haben die Sparta Ranger tatsächlich einen funktionstüchtigen Stromgenerator auftreiben können. Somit waren sie zugleich unabhängig von der Hanse, die moderate Preise für ihren selbst produzierten Strom verlangte. Der einzige Nachteil des angeschafften Generators war, das er Benzin brauchte um zu laufen. Un Benzin war dieser Zeiten fast genau so rar, wie saubere Filter oder Fleisch.

    Im großen und ganzen hatten sich die Ranger den alten Betriebsraum jedoch einigermaßen gemütlich eingerichtet. Militär Stockbetten, einen Kohleofen, Spinde für einige persönliche Habseligkeiten, ja sogar ein paar alte abgesessene Sessel sowie eine halb zerfederte Couch hatten sie heran geschafft. Ein weiterer Zufall war es, das Daniels Trupp beim entdecken des Betriebsraums intakte Toiletten vorfand. Und das war ein echtes, wenn auch kleines Wunder. Der Besprechungsraum befand sich im alten, angrenzenden Personalraum. In der Mitte des Besprechungsraum befand sich ein großer Eichentisch, welcher eindeutig schon bessere Tage gesehen hatte. An der Decke des Raums hing eine schirmlose Lampe, dessen Licht das Zimmer nur spärlich ausleuchtete.

    "Haben sich die Männer schon im Besprechungsraum eingefunden?" Tarek rieb sich mit einer Hand am Nacken und zögerte kurz zu antworten "Um ehrlich zu sein, nein. Sie lümmeln noch im Betriebsraum herum." Daniel wurde langsam ungeduldig "Und das obwohl ich ihnen vor fünfzehn Minuten gesagt habe, sie sollen zur Einsatzbesprechung antappen? Na die können sich auf was gefasst machen."

    Kaum hatte Danielowitsch, dicht gefolgt von Tarek den Betriebsraum erreicht, ging auch schon die Standpauke los "Ihr seit mir ja ein paar schöne Soldaten! Alexej, Schora, was habe ich übers Kartenspielen während des Bereitschaftsdienst gesagt? Und Grischa, sag mal bist du vollkommen blöde? Steckst dir ne Kippe vorm angeheizten Ofen an? Nehmt euch mal ein Beispiel an Anton und Vladimir. Die beiden Pflegen unsere Waffen und überprüfen die Ausrüstung, während ihr faulen Säcke euren Spaß habt!" Mal wieder war es Grischa, der einen Spruch ablassen musste "Aber Herr Major Danielowitsch, ich habe damit lediglich das Lüftungssystem prüfen wollen." "Wie wäre es, wenn du es mal genauer überprüfst? Und zwar indem du die Lüftungsfilter reinigst, das noch heute!" Natürlich konnte Grischa nicht einfach seine Klappe halten "Jetzt sind sie aber ein bisschen streng zu mir, Major." Daraufhin mussten alle vor Lachen losprusten und die Stimmung war gleich wieder aufgelockert.

    "Okey Männer, ich will euch in zwei Minuten im Besprechungsraum sehen. Anton, Vladimir, wie sieht es mit der Ausrüstung aus?" Zuerst antwortete Anton "Mun für die Sturmgewehre haben wir noch reichlich. Ebenso für Tareks Saiga. Aber mit der fürs MG und der Dragunov stehts eher bescheiden. Granaten sind ebenfalls Mangelware. Sind nur zwanzig Stück vorhanden." Nun kam Vladimirs Statusbericht "Filter sind genug da. Medikamente auch. Die Gasmasken und Nachtsichtgeräte hab ich gerade erst gecheckt. Alles im grünen Bereich." Daniel war mit den Antworten im großen und ganzen zufrieden. "Gut, gut. Die Mun stocken wir an der Hansestation Prospekt Mira auf."

    Major Danielowitsch hatte sich am Ende des Eichentischs aufgestellt. Auf dem Tisch war eine gigantische Karte der Moskauer Metro ausgebreitet, auf der alle wichtigen Infos aufgeschrieben waren, welche die Stalker im laufe der Jahre über das Metronetzwerk gesammelt hatten. Sogar Stationen, welche quasi von Mutanten besiedelt wurden, waren darauf mankiert. "Sind alle da? Gut. Sann lasst uns jetzt mit der Einsatzbesprechung loslegen. Also so einen Auftrag hatten wir noch nie. Wir sollen uns mit einen Agenten der Polis, welcher sich als Händler der Hanse gekleidet hat, an der Oktjarbskaja treffen." Sofort fiel Anton Daniel ins Wort "An der Oktjarbskaja? Dort hat doch noch vor weniger als zwei Jahren ein Virus gewütet." Schora schaute Anton verdutzt an "Ja sag mal, weißt du das denn wirklich noch nicht? Das sogenannte Virus wurde war ein biologischer Kampfstoff, welchen dir Roten eingesetzt haben, um ihre Pläne verwirklichen zu können." Daniel hat so als müsste er husten, um die Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken "Wenn ich jetzt vorfahren dürfte. Wir sollen unseren Mann auch nicht auf der Hansestation treffen. Das wäre zu auffällig. Der Krieg gegen die Roten mag zwar vorbei sein aber nach wie vor gehört Spionage zur Tagesordnung. Stadensen treffen wir ihn an der verlassenen Oktjarbskaja." Dieses mal war es Alexej der dazwischen redete "Na toll, statt einer Station voller Spionen, eine unbewohnte Station, an der sich Telepathen rumtummeln." Daniel verlor langsam die Geduld "Wenn das weiter so geht, stehen wir noch morgen hier. Also weiter im Text. Der Auftrag ist wie schon gesagt was besonderes. Nicht nur die Hanse hat Interesse daran, das es klappt sondern auch die Polis. Ja richtig gehört meine Herren. Bezahlt werden wir mit Antibiotika, Mun so viel wir tragen können und fünf Kilo Schweinefleisch. Hat noch jemand Fragen?" Der einzige der sich zu Wort meldete war Grischa "Major, irgendetwas gefällt mir daran nicht. Nur so ein Bauchgefühl." "Na dann wollen wir doch mal hoffen das sich dein Bauch irrt. Ach ja eins noch. Natürlich müssen wir unsere Waffen an der Hansestation abgeben. Aber wir bekommen sie wieder, sobald wir das Hanse Territorium verlassen haben. So, das war alles. Prüft alle nochmal eure Ausrüstung. Das wird ein langer Spaziergang. Abmarsch in zehn."

  • Von außen war der Unterschlupf kaum zu erkennen. Ein Nebentunnel, welcher zu einem verlassenen Betriebsraum führte. Und dieser befand sich zwischen in der Nähne der Trubnajastation und weit entfernt von der Dostojewskajastation. Perfekt um neugierige Besucher zu vermeiden. Aber in der Moskauer Metro weiß man ja nie. Und da wären noch die Telepathen sowie die Nosalis. Es mag zwar sein das die Tunnels zwischen der Trubnaja und der Dostojewskaja als sicher gelten. Nur vor Mutanten sollte man immer auf der Hut sein, vor allem in Tunnels und verlassenen Stationen. Kaum hatten Danielowitsch Männer ihr Versteck verlassen, war von der heitern Stimmung welche gerade eben noch unter ihnen herrschte, nichts mehr zu merken. Die einzigen, welche ihre Helmlampen angeschaltet hatten, waren Grischa und Tarek, um einen möglichen Feind zu verwirren. Grischa und Schora sicherten nach vorne. Tarek und Vladimir nach hinten. Der Rest hielt sich in der Mitte und sicherte zu den Seiten hin. Grischa flüsterte Schora leise zu "Sag mal kommt dir das ganze nicht auch irgendwie merkwürdig vor? Warum sollte sowohl die Hanse als auch die Polis uns einen solchen Auftrag anvertrauen? Zumal die Polis sonst stehts unparteiisch ist." "Was weiß ich. Und es kümmert mich auch recht wenig was die hohen Tiere für Beweggründe haben. Seit wann stellst du denn die Befehle des Majors in Frage?" Grischa musste leicht schmunzeln "Seit schon immer?" Danielowitsch bekam ihr Gespräch natürlich mit "Könnte ihr zwei mal die Klappe halten und euch etwas mehr konzentrieren? Oder wollt ihr das euch ein Nosalis in den Arsch beißt?" Daraufhin verstummten die beiden.

    Der Trupp hatte die ersten zweihundert Meter ohne irgendwelche besonderen Vorkommnisse zurück gelegt. Wie auch im Rest der Metro wuchsen hier die sogenannten Schimmelpilze, welche heftige Halzuzinationen hervorrufen konnten. Das hielt die Banditen an der Kitai-Gorodstation jedoch nicht davon ab, aus ihnen Dur herzustellen. Im diesen Teil der Metro waren die Schienen noch an Ort und Stelle, was ein weiteres Indiz dafür war, das sich hier bisher kaum Plünderer aufgehalten haben. Unterwegs sahen sie nichts ungewöhliches. Nur verlassene Betriebsräume und Personalräume wie Nebentunnels, welche wer weiß wohin führten. Keiner von Daniels Leuten war wirklich scharf drauf, herauszufinden, was sich an deren Ende befand. Denn aus einigen von ihnen waren unheimliche Laute zu höre. Aber solange sie leise voranschritten, war das kein Problem.

    Der Spartaranger Trupp war fast an der Dostojewskaja angekommen als Grischa etwas merkwürdiges bemerkte. Um auf Nummer sicher zu gehen, schaltete er seine Helmlampe aus, setzte sich sein Nachtsichtgerät auf und blickte durch das Zielfernrohr des Scharfschützengewehr. Danach flüsterte er leise aber doch noch laut genug, damit Tarek es verstand "Helmlampe aus, sofort! Alle Mann, Nachtsichtgeräte anschalten." Daniel fragte "Hast du etwas komisches bemerkt? diese Tunnels sind verlassen." Grischa zischte ihn an "Schauen sie doch selbst, dort auf dem Bahngleis." Und tatsächlich, da war etwas zu sehen. Um genau zu sein, sah es aus wie brennende Feuer, welche etwas unruhig hin und her schwankten. "Okey, jetzt ganz leise. Grischa, schau dir das mal genauer an." "Wieso bekomme ich immer die Spezialaufträge?" stänkerte Grischa "Weil du eine Nervensäge bist und weil du die Lüftungsfilter noch nicht gereinigt hast." Nun war es Schora, der schmunzelte "Viel Glück, Bratan." Dabei klopfte Schora seinen Freund scherzhafter weiße auf die Schulter.

    Grischa verschwand daraufhin im dunklen des Tunnels. Vorsichtig und vollkommen lautlos, wie eine Maus näherte er sich den Lichtern. Nun konnte er Umrisse von Personen erkennen. Doch noch weiter ran ging Grischa nicht. Schließlich weiß man nie, bei wem es sich um Fremde handelt. Un außerdem sollten diese Tunnels wie auch die Station selbst verlassen sein. Geräuschlos nahm er das Dragunov vom Rücken und spähte nochmals durchs Zielfernrohr. Er stellte die Zoomstufe ein, um noch besser sehen zu können.

    Jetzt konnte er ganz genau die Kleidung sowie Gesichter der Menschen erkennen. Sie waren allesamt im Gesicht verschmutzt und trugen einheitliche Kapuzengewänder. Doch was Grischa im ersten Augenblick entgangen war, waren die Leute, welche ihnen folgten. Abgemagerte Gestalten, gekrümmte Rücken, schmerzverzerrte und ängstliche Blicke. Was noch schlimmer war, sie alle lagen in Ketten und hatten Handschellen an. Diese verdammten Schweine! Das sind doch bestimmt irgendwelche Sekten Fanatiker und die haben weiß der Teufel was mit den Leuten vor! Zurück bei Major Daniel angekommen, berichtete Grischa was er gesehen hatte.

    "Und was sollen wir jetzt deiner Meinung nach tuen? Sie befreien? Was dann? Wohin sollen sie gehen? Du sagtest doch selbst, sie sind halb tot. und was wenn sie irgend eine Krankheit haben? Nein, das kann ich nicht tun."

    Tarek dachte, er könne seinen Ohren nicht trauen. Er winkte Daielowitsch zu sich an die Seite "Hör mal, ich kann deine Gründe verstehen und ..." "Verdammt noch eins, seid ihr alle verrückt geworden? Denkt ihr, ich stelle wegen solch ein paar toten die Mission hinten an? Mehr gibt es dazu nicht zu sagen." Für einen kurzen Moment herrschte unter den Männern absolute Stille.

    "Also Grischa, wie viele dieser Fanatiker konntest du ausmachen?" Auf Grischas Gesicht war ein leichtes Lächeln zu sehen. "So um die zehn Mann. Wie es scheint, tragen sie keine Schusswaffen. Aber genau kann ich das nicht sagen." Danielowitsch erteilte wie gewohnt sofort die Befehle "Grischa, Tarek, Vladimir ihr kommt mit mir. Anton, Alexej und Schora ihr bleibt hier. Falls irgendwas schief läuft, naja ihr wisst schon." Damit war die kurze Einsatzbesprechung beendet. Daniel und die anderen drei näherten sich geduckt der vor ihnen liegenden Dostojewskajastation. Schora legte sich neben dem Schienengleis. Daneben stand Alexej. Daniel und Anton kletterten leise auf den Bahnsteig. Tarek verbarg sich derweil im dunklen um eventuell flüchtende Gegner auszuknipsen. Daniel war es, der den Hinterhalt ins rollen brachte. Er nahm sich eine leere, auf dem Bahnsteig liegende Dose und schmiss sie Richtung der Fanatiker. Einer der Kerle sprang natürlich drauf an "Hey Bruder, hast du das gehört?" "Ja mein Bruder, ich schaue besser mal nach was sich dort herumtreibt." Der erste von den Fanatiker antwortete "Ich begleite dich, Bruder." Daniel konnte die Kerle durch sein Nachtsichtgerät bestens sehen. Sie trugen nur armselig, zusammengeflickte Pistolen, Marke Eigenbau. Damit konnten sie höchstens Nager erledigen. Die Fanatiker wiederum konnten mit ihren Fackeln scheinbar weniger als einen Meter weit sehen. Tarek blickte zu Daniel rüber und dieser nickte ihm zu. Beide zückten Wurfmesser aus ihren Stiefeln. Zwei Würfe, zwei Treffer. Von den beiden Glaubensbrüdern war nur noch ein kurzes Geräusch des ablebens zu hören. "Hey, meine Brüder, was treibt ihr da?" Nun war Grischa am Zug. Und der Nächste Bruder fiel zu Boden. Langsam schienen die anderen Fanatiker Lunte gerochen zu haben. "Kommt raus ihr Dämonen! Wir wissen das ihr euch hier herum treibt!" Daniel lauschte den sich nähernden Schritten. Klang als wären es acht Mann. Grischa hatte vorhin also doch recht gehabt. "Als Dämonen würde ich uns jetzt eher nicht bezeichnen." antwortete Danielowitsch und schaltete wie auch der Rest seiner Männer die Helmlampe an. Überrascht und gleichzeitig geblendet, hielt sich der Glaubensbruder die Hand vor den Augen. "Schießt Brüder! Streckt die Dämonen nieder!" Doch Daniels Männer waren treffsicherer. Die Kugeln flogen wild durch die Gegend aber die Fanatiker waren miese Schützen. Kaum einer von ihnen war mehr am Leben. Der letzte ließ seine Waffe sinken. "Nicht schießen! Hört ihr, ich ergebe mich!" Nun ging es daran, die Gefangenen, welche sich weiter hinten im Tunnel befanden, zu befreien. Tarek tastete den Fanatiker ab und fand dabei den Schlüssel für die Ketten.

    "Und ihr Helden, seid ihr mit euch zufrieden? Schaut euch doch nur mal um. Die werden keine Woche mehr durchhalten." Insgeheim war Daniel von diesen Anblick ebenso schockiert, wie seine Soldaten. Er hatte zwar schon von den Gefangenenlagern der Roten und Faschisten gehört nur diese Menschen hier standen genau vor ihm. "Also gut, bringt mir den Arsch hierher. "Was ist das für eine kranke Scheiße? Rede, sonst verpasse ich dir eine Kugel in den Kopf!" "Es ist so, das ..." Doch einer der befreiten Sklaven hatte sich währenddessen ohne das Daniel oder ein andren etwas bemerkt hatte, eine Glasscherbe besorgt, stürmte auf den Fanatiker zu und rammte sie ihm so tief in dem Bauch, das außer ein Röcheln nichts mehr von ihm zu hören war.

    "Nun denn, hier gibt es für uns nichts mehr zu tun." Grischa erwiderte daraufhin "Aber Major, wir können sie hier doch nicht einfach so zurück lassen!" "Muss ich mich erst wiederholen?" Langsam wurde Daniel gereizt. Zurück bei den anderen angekommen, sagte Danielowitsch "Also dann, setzen wir unseren Weg zur Prospekt Mira fort. "



  • Kapitel 3. Prospekt Mira


    Bis zu ihrem gegenwärtigem Ziel (ein versteckter Verbindungstunnel, den die Ranger erst vor ein paar Monaten enteckt hatten) waren es nur noch wenige Meter weit. Unterwegs sprach niemand auch nur ein Wort. Selbst Grischa hielt die Klappe. Obwohl sie allesamt wussten, das Daniel recht hatte, war klar das die zurück gelassenen Menschen keine Woche würden durchhalten können. So ist das Leben nun mal in der Metro. Was wäre denn die Alternative gewesen? Sie alle mitschleppen bis zum äußeren Kontrollposten der Hansestation Prospekt Mira, nur damit die Leute dann doch wieder zurück Geschick worden wären?

    Vor ihnen, leicht versteck hinter einigen löchrigen Holzkisten und rostigen Spinden befand er sich der Verbindungstunnel. "Aufgepasst! Alle Mann, Helmlampen an, wir wissen nicht was uns auf der anderen Seite erwartet. Ladet nach. Ich will keine unnötigen Überraschungen. Dann wollen wir mal." Zuerst zwängte sich Schora, dicht gefolgt von Grischa und Danielowitsch durch die schmale Öffnung. Danach waren Anton, Vladimir und Alexej dran. Den Schluss machte Tarek. Die Decke des Tunnels war so niedrig, das sie halb geduckt gehen mussten. Desweiteren waren auch hier die fluoreszierenden Pilze zu sehen. Ansonsten ragten aus den Wänden nur einige lose, rostige Kabel. Und doch, irgendetwas fühlte sich hier beklemmend an, das konnte Daniel ganz deutlich spüren. Es war nur so ein Gefühl. Aber hier in der Metro sollte man lieber auf seine Intuition vertrauen.

    Tarek flüsterte leise "Major, spüren Sie das auch?" "Ja. Und wenn ich es wahrnehmen kann, dann wird es bei den anderen genau so sein. Wir sollten uns etwas beeilen. Habt ihr gehört Männer? Keine Ahnung, ob es sich hierbei um irgendeine Anomalie handelt oder was es sonst ist aber ich habe keine Lust es heraus zu finden. Also, lasst uns einen Zahn zu legen!" Doch es war schon zu spät. Der ohnehin schon schmale Verbindungstunnel schien jetzt zu schrumpfen. Dann erklang ein Kinderlachen, jedoch war dies kein natürliches Lachen sondern eher künstliches Lachen. Danach erschienen Schatten aus der Dunkelheit. Die Spartaranger (alle gestandene Kämpfer) bekamen es langsam mit der Angst zu tun. Nur Tarek und Dainelowitsch behielten die Nerven. "Ruhig bleiben Leute, das ist alles nur eine Art psychische Halluzination." Natürlich wusste der Major, das seine Worte kaum eine Wirkung erzielen würden. Vielleicht sagte er das auch, um sich selbst etwas zu beruhigen. Doch was jetzt kam, darauf war auch er nicht vorbereitet. Irgendetwas löste sich aus der Dunkelheit und berührte ihn an der Stirn ...

    Du hast so vieles verloren, Danielowitsch, das was dir am wichtigstem war, Freunde, Kameraden. Ja sogar deine Frau. Und du wirst noch viel mehr verlieren, bevor all das hier vorbei ist. Am Ende wirst du dich fragen, ob es das alles wert gewesen war. Von dein Handeln hängt die Zukunft der Moskauer Metro ab. Zum Abschied will ich dir noch etwas mit auf dem Weg geben. Such nicht nach Khan, Khan wird dich finden. Wir werden uns wahrscheinlich nie wieder begegnen. Lebe wohl, Danielowitsch.

    Als der Spuk vorbei war, schaute sich Daniel perplex um. Zu seiner Erleichterung ging es seinen Leuten gut. Sie waren anscheinend schon seit etwas längerer Zeit wieder auf den Beinen. "Hey Boss, geht es dir gut?" "Zur Seite Grischa! Major Danielowitsch, wie viele Finger halte ich hoch?" Mit seiner linken Hand spreizte Anton Vier Finger ab, während er in der rechten Hand eine Taschenlampe hielt und mit dieser Daniels Gesicht beleuchtete. Tarek stand genau zwischen Grischa und Anton. Sein Gesichtsausdruck war sehr Ernst. "Was soll ich jetzt antworten? Vier?" "Scheint alles in Ordnung zu sein. Sie waren für eine ganze Weile weggetreten. Was auch immer das vorhin gewesen war, es hat Sie scheinbar stärker erwischt. Uns hingegen hat diese Anomalie nur vorübergehend außer Gefecht gesetzt. Wissen Sie vielleicht noch was geschehen ist Major? Sie haben einen Namen genannt." Als Anton mit seinen Fragen fertig war, grübelte Daniel nach aber der Name fiel ihm nicht mehr ein. "Nein, tut mir Leid. Das alles wirkt so verschwommen. Egal, wir haben schon genug Zeit vergeudet. Unser Glück, das es dieses mal glimpflich ausging. Sind sonst alle in Ordnung?" Ein einheitliches "Da!" war die Antwort. Bis auf Daniel hatten die anderen nichts von der Begegnung mit diesem was auch immer mitbekommen. Natürlich konnte er sich an jedes einzelne Wort erinnern, wollte sich jedoch nicht vor seinen Männern zum Affen machen. Nun meldete sich Vladimir zu Worte "Laut der Karte sind es noch so circa Fünfzig Meter bevor wir den Haupttunnel erreichen. Dann nochmals ungefähr Einhundert Meter bis zum äußeren Kontrollposten." Und damit ging es weiter.

    Das Leben als Bürger der Hanse war strikt aber fair. Und es war hier stehts sicher. Selbst die Banditen lassen die Finger von den Hansestationen. Wir sind die Wirtschaftssupermacht der Metro und unsere Hanse Ranger sind unter anderem das beste, was das Militär der Metro zu bieten hat. Jede einzelne unserer Stationen ist mit Licht beleuchtet. Nicht so wie bei den Roten, mit Ausfällen oder alten, matten Glühbirnen. Nein, sondern gelbes, warmes Licht. Und den Strom, ja das worauf nicht einmal die Faschisten verzichten können, den liefern wir. Mag zwar sein das sie hier und da einige alte Generatoren stehen haben, nur fressen diese so viel Benzin das sie am Ende doch wieder bei uns einkaufen. Sogar die unabhängigen Stationen profitieren von uns. Das beste Beispiel wäre da die WDNCh mit ihrem Tee. Wenn wir nicht wären, wer würde ihren Tee den schon kennen, geschweige denn kaufen? Dank uns verbreitet er sich langsam auf dem gesamten Hanse Ring. Und da wäre da noch die Sache ... Die Zeltplane flog zur Seite und ein Mann der auf die Vierzig zuging trat in das Zelt. "Hey Sascha, Wachablösung! Hast schon wieder vor dich hin geträumt was? Beeil dich lieber, wenn der Obermotz mitbekommt das du schon wieder zu spät aufkreuzt, kannst du dich auf was gefasst machen. Und vergiss dieses mal dein Gewehr nicht." Sachas Kamerad Lew war ebenfalls beim Hansemilitär. Das Leben in der Hanse hatte sich seit einiger Zeit sogar noch mehr verbessert. Dank des Waffenstillstands mit Roten und Faschisten explodierte der Handel förmlich. Auch wenn alle Seiten nach wie vor skeptisch und voller Argwohn gegenüber den ehemaligen feind sind, so ist es jedoch offensichtlich, das sich durch freien Handeln mehr erreichen lässt, als durch blanke Gewalt. Und so kommt es auch das der Dienst im Militär der Hanse nicht mehr automatisch einem Todesurteil gleichkommt. Die Soldaten Quartiere befanden sich jeweils zu den Station Ein und Ausgängen. Ein Wermutstropfen für Sascha. Denn Prospekt Mira durfte man als Soldat nur einmal die Woche betreten. Das sollte verhindern, das sie sich hier in der Prospekt Mira noch ein Mädchen anlachen oder ähnliche Dummheiten begehen. Einerseits konnte Sascha diese Maßnahmen nachvollziehen. Moral Aufrechterhaltung und so aber für ihn war es verdammt schwierig, da es seine Heimatstation war. Naja, der Wehrdienst dauerte eh nur Zwei Jahre. Seine Wache befand sich weit draußen, bei dreihundert Meter. Um dorthin zu gelangen würde er wohl sprinten müssen, denn die Draisine mit der Wachablösung war bereits weg. Am ersten Kontrollposten vorbei gelaufen, riefen seine Kameraden welche um eine brennende Mülltonne standen "Seht ihn euch an, als wäre der Schienenmann hinter ihm her!" Daraufhin lachten die anderen lauthals los. Den zweiten bei passierte er, ohne dumme Kommentare seiner Kameraden. Und die restlichen auch. Als Sascha endlich am äußerstem Kontrollposten ankam, wusste er, das er spät dran war. Er trat ans Feuer und hörte einer Geschichte zu "Habt ihr eigentlich schon das von den Sparta Rangers gehört? Nein? Deren Chef, dieser Held Miller, der soll irgend eine üble Scheiße verbrochen haben. Aber mehr weiß ich auch nicht. Ist halt immer das gleiche. Nur Gerüchte." Neben den, der da gerade gesprochen hatte, meldete sich jetzt ein anderer zu Worte "Ach Sebastian, alles Schnee von gestern. Wollt ihr mal was nettes hören? Oho, nah sieh mal einer an! Sascha, bist auch schon da!" Sascha verdrehte genervt die Augen über dieses eher kindische Kommentar. "Also wo war ich stehen geblieben? Ja genau! Es soll hier in der Nähe, angeblich keine Zweihundert Meter entfernt, einen für uns noch unbekannten Verbindungstunnel geben. Woher ich das wissen will? Ihr kennt doch die Händler. Die haben was gehört, von jemanden der was gehört hat, der was gehört hat. Aber die eigentliche Geschichte dabei ist, eine ganze Gruppe Stalker ist dadurch. Dachten, sie würden auf unerforschte und noch nicht ausgeplünderte Räume stoßen. Von den Trupp, Sieben Mann stark war er, kehrte nur einer hier her zur Prospekt Mira zurück. Dieser armer Teufel, war nur noch am stammeln. Von so etwas hatte ich zwar schon einmal gehört aber nur in Verbindung mit den Schwarzen. Und die sind weiß Gott wo abgeblieben." Sebastian legte Luka eine Hand auf die Schulter "Vielleicht kommen die Schwarzen zurück um mit dir gemeinsam in den Sonnenuntergang zu reiten." Dieses mal mussten alle lachen, sogar Luka. Doch dann verflog die heitere Stimmung schlagartig. "Pssst, habt ihr das gehört?" flüsterte Luka. Diese hatten jedoch schon längst ihre Gefechtsstellungen eingenommen. Sascha schaltete die Scheinwerfer an, um den Tunnel auszuleuchten, Sebastian bemannte das auf der Draisine befestigte MG und die anderen vier Männer verschanzten sich hinter den Sandsäcken. Wenn auch mit etwas Verzögerung, so reagierte Luka doch und formte seine Hände zu einen Trichter "Hey, wenn da draußen Menschen sind, dann sollen sie sich zu erkennen geben!" Kurze Zeit geschah gar nichts.

    Doch dann erhielt er eine Rückantwort "Alles gut. Wir sind Sparta Ranger. Haben einen Verbindungstunnel benutzt. Der war bis jetzt nicht auf der Karte verzeichnet. Was auch kein Wunder ist." Luka war verwundert. Was um alles in der Welt hatten Sparta Ranger hier am diesem Teil der Metro verloren? Aber deren Beweggründe waren eh schon immer unerklärlich. "Okay, ihr kommt jetzt näher, ach das Spiel kennt ihr ja bereits." Und so näherte sich Danielowitschs Truppe langsam den Hanse Kontrollposten, mit erhobenen Waffen.