[Review] Tokyo Babylon

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  • Diese Serie ist eigentlich für jeden X/1999 Fan ein absolutes Muss.



    Tokyo Babylon - CLAMP



    Die Hauptfigur ist Subaru Sumeragi, der dann später bei X als der todtraurige Yin Yang Meister eine große Rolle spielen wird. Hier erfahren wir, wie seine Geschichte angefangen hat.


    Als 16-jähriges Oberhaupt der Familie Sumeragi muss Subaru Geisteraustreibungen durchführen. Dabei begegnet er allen Schattenseiten der Menschen und auch der Stadt Tokyo. Oft sind es zornige Geister oder Geister von Selbstmördern, die sich nicht vom Leben lösen konnten. Der ruhige Subaru versucht allen zu helfen, auch wenn er selbst darunter leidet. Sensibel wie er ist, nimmt ihn das Schicksal der Menschen oft sehr mit. Damit ihn das aber nicht zu sehr runterzieht, hat er ja seine fröhliche Zwillingsschwester Hotaru, die zwar selbst keine magischen Kräfte besitzt, dafür aber umso mehr aufpasst, dass ihr Bruder sich nicht übernimmt. Ein weiterer wichtiger Mensch in seinem Leben ist Seishiro Sakurazuka. Seishiro behauptet immer, er würde Subaru lieben, aber dem ist das meist nur peinlich und er glaubt es Seishiro auch nicht so richtig. Ihn irritiert immer wieder, dass Seihsiros Nachname mit dem der Killerorganisation Sakurazukamori übereinstimmt und seine Großmutter ihn vor den Kirschblüten warnt. Aber in Subarus Güte vermutet er hinter keinem Menschen das pure Böse und meist schafft er es durch seine Sanftheit die bösen Geister zu besänftigen.


    Das erstaunliche an dem Manga ist, dass es zwar ein typisches Shojothema ist mit einem außergewöhnlich hübschen Protagonisten, aber es ist eigentlich nie zuckersüß und lieblich sondern meist düster und todtraurig. Die Einzelschicksale, die CLAMP zeigen sind oft sehr tragisch aber immer aus dem Leben gegriffen. Wahrscheinlich ist das gerade das besondere, alles könnte aus unserem Alltag stammen, aus unserer Wohngegend. Nur dass es eben die Millionenstadt Tokyo ist, die von dem Manga nicht geschont wird. Mal ist sie die pulsierende Großstadt, mal eine menschenfeindliche Umgebung, man merkt, wie verbunden die Zeichner mit der Stadt sind. Ich denke, wer selbst in einer großen Stadt lebt, wird sich in dem Manga manchmal ein wenig wie zu Hause fühlen.
    Mich hat der Manga manchmal richtig mitgenommen. Vor allem bei der Geschichte von dem alten Mann, der von seiner Familie aufgrund von Geldnöten nur als Gepäck angesehen wird und der sich so sehr nach seiner verstorbenen Frau sehnt. Das sind Sachen, die man vielleicht selbst schon in der Familie mitbekommen hat. Ich fand das wirklich todtraurig.


    Schön ist auch, dass es in dem gleichen Format wie RG Veda verlegt wurde. Also etwas kleiner als normal, dafür aber auf Glanzpapier und mit sehr festem Einband. Auf diesem Papier sind die Zeichnungen von CLAMP noch feiner und zierlicher. Vor allem der graphische Aspekt kommt da sehr gut zur Geltung.


    Leider wird die Reihe nicht mehr verlegt, aber ich denke, man hat noch gute Chancen, bei diversen Händlern die Bände noch original zu kaufen.


    Hier Bilder zum selbst überzeugen:



  • Eine sehr gut geschriebene, differenzierte Rezension - Kompliment!
    Vor allem dieser Absatz ist dir sehr gelungen:


    Das erstaunliche an dem Manga ist, dass es zwar ein typisches Shojothema ist mit einem außergewöhnlich hübschen Protagonisten, aber es ist eigentlich nie zuckersüß und lieblich sondern meist düster und todtraurig. Die Einzelschicksale, die CLAMP zeigen sind oft sehr tragisch aber immer aus dem Leben gegriffen. Wahrscheinlich ist das gerade das besondere, alles könnte aus unserem Alltag stammen, aus unserer Wohngegend. Nur dass es eben die Millionenstadt Tokyo ist, die von dem Manga nicht geschont wird. Mal ist sie die pulsierende Großstadt, mal eine menschenfeindliche Umgebung, man merkt, wie verbunden die Zeichner mit der Stadt sind. Ich denke, wer selbst in einer großen Stadt lebt, wird sich in dem Manga manchmal ein wenig wie zu Hause fühlen.

    Auch mir hat der Manga sehr gefallen, und mir ist ebenfalls die Episode um den alten Mann noch lange nachgegangen.


    Deine Bewertung teile ich vollkommen, und ich kann "Tokyo Babylon" nur jedem ans Herz legen, der sich von dieser Review angesprochen fühlt - und beileibe nicht nur X-Fans!

    "... and then off to violin-land, where all is sweetness and delicacy and harmony ..."
    -- Sherlock Holmes to Dr. John Watson in Arthur Conan Doyle's "The Red-Headed League"


    "Each of us has Heaven and Hell in him, Basil," cried Dorian with a wild gesture of despair.
    Oscar Wilde: The Picture of Dorian Gray. Chapter 13.