Kleines League-of-Legends-Spirit-Blossom-Fanfiction-Zeugs :3

  • Kapitel 41


    Sie seufzte. Super... noch einer. Als sie zurück zu ihrer Startposition wollte, fing Scream sie ab. "Na, na... du solltest diesem Kampf besser nicht mit Handicap beitreten, oder?", er zog das Messer aus ihrer Brust. Endlich schloss sich diese lästige Wunde. Sie hatte sie gar nicht mehr bemerkt, auch wenn der Schmerz natürlich da war... "Ignoriere deinen Schmerz. Vergrab dein eignes Herz.", murmelte sie leise. Auch dies war die Stimme einer verlorenen Seele die sie einst gehört hatte, doch nun schien es ihr ein guter Rat gewesen zu sein. Während sie zurück zu ihrer Startposition ging, beobachtete sie Kayn. Was wusste sie über seinen Kampfstil? Sie sah ihn immer in den Schatten verschwinden und schließlich aus dem Hinterhalt mit seiner Sense angreifen. Es wäre also am klügsten, ihn den ersten Zug machen zu lassen. Doch er schien dasselbe zu denken. Die Anspannung der beiden Kontrahenten konnte man fast greifen. Sie umkreisten sich. Doch Kayn lief wieder in einem seltsamen Takt. War das auch eine Anwendung des Schattenschritts? Sie glaubte ihn doppelt - nein - dreifach zu sehen! Er war überall... waren das Doppelgänger? Nein... Sie musste sich beruhigen. Darqueria schloss die Augen und konzenrtierte sich auf seine Aura. Grade rechtzeitig wich sie seiner Sense aus. Die Augen noch immer geschlossen, striff ihr Schwert seine Schulter. Sie hörte die Akolyten die ihnen zusahen, die Luft anhalten und aufgeregt tuscheln. Sie öffnete die Augen wieder. Noch immer schienen mehrere Kayns umherzustreifen, doch dieses Mal konnte sie den echten anhand der Blutspur erkennen. Sie sprang zu ihm, doch er schaffte es ihre Klinge mit der Sense abzuwehren und verschwand in den Schatten. Darqueria schloss erneut die Augen - doch sie konnte seine Aura kaum noch wahrnehmen. Sie blieb in ihrer Position und gab vor, sich nervös umzusehen. Als sie einen Luftzug wahrnahm, drehte sie sich blitzschnell um und stieß ihre Klinge in seinen Leib, als er aus den Schatten trat. Sie hatte ihm am Bauch getroffen. Musste höllisch wehtun. Kayn spuckte etwas Blut, lächelte jedoch. "Narr! Ich übernehme das!", sagte die Sense plötzlich. "-Was?", die Sense stieg auf und Kayns Gestalt veränderte sich. Seine Haut wurde rot und ein paar Hörner erschienen auf seinem Kopf. Die Sense hatte von ihm Besitz ergriffen. Gegen einen Dämon zu kämpfen, wie sie selbst einer war... Darqueria lächelte kalt. Kayns Angriffe wurden härter und die Wunden die sie ihm mit der Klinge zufügte, schadeten ihm kaum noch. Sollte sie sich verwandeln? Sie bemerkte, dass Scream ihr finster zulächelte. Wahrscheinlich dachte er dasselbe wie sie... Darqueria transformierte sich und erhob sich in die Lüfte. So konnte sie Kayns Angriffen wesentlich leichter ausweichen. Sie könnte ihm einfach die Lebensenergie entziehen und die Sache wäre erledigt. Aber - was, wenn sie nur die Kraft des Dämons neutralisieren würde? Als Kayn sich ihr das nächste Mal näherte, legte sie ihre Hand auf sein Herz. Sie lächelte. Es schien ihn zu schmerzen, denn er stieß einen lang gezogenen Schrei aus und fiel entkräftet zu Boden. Er war am Leben - doch er konnte sich kaum mehr aufrichten. Sie verwandelte sich zurück und wandte sich an Zed: "Reicht das?" Dieser stand auf und begutachtete seinen Schüler. Kayns Blick war hasserfüllt. "Ja.", antwortete Zed schließlich. Scream trat an ihre Seite. "Wirklich nicht schlecht, Süße...", flüsterte er ihr ins Ohr. Darqueria gab ihm eine Ohrfeige. Es war ihr unangenehm, dass er ihr andauernd so nahe kam. Doch dieser grinste nur. Zed wies ein paar seiner Akolyten an, die beiden Neuankömmlinge herumzuführen. Kayn war mittlerweile wieder aufgestanden. Er schien außer sich vor Wut. "Wie es scheint, hast du endlich einen ebenbürtigen Gegner gefunden.", war alles was Zed dazu zu sagen hatte. "Ich werde... sie vernichten.", erklärte Kayn kalt. Diese Frau... er wusste, dass sie über starke Kräfte verfügte. Doch dass er ihr selbst mithilfe des Dämons nichts antun konnte, wurmte ihn. "Kenne deinen Gegner.", sagte Zed und drehte ihm den Rücken zu. Wahrscheinlich hatte er Recht...


    In den nächsten Tagen verbreitete sich die Botschaft, dass die beiden Neuen Kayn selbst besiegt hatten. Kayn war bisher der Trumpf des Ordens gewesen. Und auch dass die Beiden in einem überragenden Tempo alles lernten, wurmte ihn. Er distanzierte sich besonders von Darqueria, nachdem er Scream bereits in einem Trainingskampf beinahe umgebracht hätte. Zed selbst schien große Stücke auf sie zu halten... denn eines Tages rief er die drei zu sich.

    "Ich habe einen Auftrag für euch.", begann Zed, als die drei sich nährten. Es schien sich einfach um ein simples Attentat auf zwei vastayanische Freiheitskämpfer zu handeln....

    “Jeder normale Mensch ist wohl von Zeit zu Zeit versucht, in die Hände zu spucken, die schwarze Flagge zu hissen und anzufangen, Kehlen aufzuschlitzen...“

    (Lucanus 39-65n.Chr.):cat:

  • Kapitel 42


    Lautlos durchstreiften sie den Wald. Auf die Frage, was die beiden getan hätten, hatte Zed nur gesagt: “Sie haben sich gegen uns gestellt.“ Irgendwie fand Darqueria das seltsam. Sie wusste mittlerweile, dass der Orden der Schatten ein ziemlich radikaler Teil von Ionia war, der sich dem Kampf gegen Noxus verschrieben hatte. Und dafür war ihnen wohl jedes Mittel recht... Darqueria betrachtete die Bäume. Normalerweise sprudelte Ionia vor Leben und Magie. Doch dieser Wald wirkte fast schon krank. “Was ist hier geschehen?“, fragte sie Kayn. Sie rechnete eigentlich nicht mit einer Antwort, da er sie in letzter Zeit dauernd ignorierte. Umso überraschter war sie über seine Antwort. “In diesen Bäumen lag die ureigene arkane Energie von Ionia. Wir haben sie kanalisiert, um sie als Waffe gegen Noxus einzusetzen.“ Sie... zerstören ihr eigenes Zuhause... für diesen Krieg... Unweigerlich kamen ihr die Worte ihres Vaters in den Sinn. Eine solche Spezies hat es nicht verdient, zu leben... Sie hörten Vogelgezwitscher. Seltsam... dass sich hier noch Vögel aufhielten... Darqueria blickte in die Baumkronen, doch sie konnte nicht einen Vogel ausmachen. Hatte sie sich das Geräusch nur eingebildet? Nein... Sie spürte kurz etwas - zwei Auren, doch so schnell sie da waren, so schnell waren sie an einem anderen Ort. Scream blickte sie mit seinen Poroaugen fragend an. Darqueria bedeutete ihm mit einem Blick, dass sie nicht allein waren. Der Poro ließ hechelnd die Zunge heraushängen. Sie musste darüber lächeln. Er spielte seine Rolle perfekt. Kayn hob eine rötliche Feder vom Boden auf. “Sie sind hier...“ Dann bestätigte sich Darquerias Bauchgefühl, als sich ein Wust aus grellbunten Federn auf Kayn stürzte. Noch während sie abgelenkt war, wurde sie selbst von einigen Federn getroffen, scharf wie Messer. Sie wandte sich um und erkannte eine Vastaya. Sie war halb Frau, halb Vogel und der Typ der sich grade mit Kayn duellierte war wohl ihr Partner. Wahrscheinlich waren dies ihre Gesuchten. Xayah und Rakan. Xayah zog ihre Federn zurück und hinterließ Darqueria einige tiefe, stark blutende Wunden. Diese blieb ruhig und zog ihren Dolch. Sie war sich nicht sicher ob sie 'Ehre' für diesen Kampf gebrauchen wollte. Den Dolch hatte sie 'Schande' genannt, da sie ihn der toten Akolythin abgenommen hatte. Xayah ging in eine Verteidigungsposition, als Scream hinter ihr seine Menschengestalt annahm und ihr ein Messer in den Hals rammte. Er stach immer wieder auf sie ein. Sie brach zusammen. Scream wollte sich weiter vergnügen, doch Darqueria gebot ihm Einhalt. Rakan stürzte zu seiner Gefährtin. Er hatte es geschafft Kayn in eine Falle zu locken. Dieser befreite sich grade von weiteren Federn die ihn an einen Baum geheftet hatten. “Lass mich sie kalt machen.“, sagte Scream. Darqueria trat langsam näher. “Tötet sie, verdammt!“, erklang Kayns Stimme von dem Baum. Darqueria ignorierte ihn. Diese beiden... Sie spürte wie stark ihr Band war...solch reine Liebe... wie sie mir wohl auf ewig verwehrt war... Sie heilte Xayahs Wunde. “Bist du verrückt?!“, Kayns Hass war deutlich zu spüren. Darqueria richtete sich auf. “Ich werde nicht gegen Ionia kämpfen. Und diese beiden sind ein Teil davon.“, erklärte sie ruhig. Scream verdrehte die Augen, sagte jedoch nichts. Kayn stürzte sich auf Darqueria, doch diese hatte genug. Sie entzog ihm die Kräfte. “Richte es Zed aus. Solltet ihr gegen eure eigenen Leute kämpfen, werde ich mich euch in den Weg stellen.“ Dann ging sie. Scream folgte ihr: “Du bist tatsächlich verrückt.“ “Wie kommst du darauf? Und wenn ich so verrückt bin - wieso folgst du mir immer noch?“, entgegnete sie ohne ihn eines Blickes zu würdigen. Scream grinste, “In einer Minute kämpfst du für ein paar irre Radikale, in der nächsten kämpfst du für Ehre... Ich werde nicht schlau aus dir... das... ist so interessant...“ Sie verdrehte die Augen. Aus ihm wurde sie ebenfalls nicht schlau. Aber egal. “Hey, wartet!“, rief Rakan ihnen nach. Er hielt Xayah im Arm. Diese schien sich bereits erholt zu haben. Darqueria blickte zu ihnen, “Ist noch was?“ Xayah trat vor. “...danke.“ Es schien ihr unangenehm, das zu sagen. Dann blickte sie zu Darqueria, “Wer seid ihr?“ Darqueria wollte sie einfach ignorieren. Es war dumm gewesen irgendjemandem blind zu vertrauen. Vielleicht sollte sie Ionia besser verlassen... Bevor sie noch alle umbrachte. Sie bemerkte gar nicht, dass Scream sie dennoch vorstellte. Stattdessen nahm sie etwas anderes wahr. Xayah schien es auch zu spüren - etwas war hier im Gange. Darqueria rannte los, als sie die Kampfgeräusche hörte. War dies... das noxianische Heer? Sie war auf einem Schlachtfeld gelandet, der Boden rot vom Blut der Ionier. Doch ein Teil von ihnen kämpfte immer noch. Darqueria erkannte Akali...und Yasuo....und... Sie sah zu, wie Yone an der Seite einer fremden Frau kämpfte, die ihre Klingen eines Tanzes gleich durch die Luft wirbelte. Sie wollte das nicht sehen... es tat weh... Die beiden zusammen zu sehen...brach ihr das Herz. Sie begriff, dass es wohl einfach nicht sein sollte. Scream legte seine Hand auf ihre Schulter. “...Darqueria“ Sie zog 'Ehre' hervor und gab es Scream. Er blickte verwundert zu ihr, als Darqueria sich verwandelte und auf das Feld stürzte. Der Schmerz stand ihr ins Gesicht geschrieben. Sie formte ihre Teufelsmagie zu einer Klinge und enthauptete jeden der sich ihr näherte. Als sie die Mitte des Gemetzels erreicht hatte, begann sie die Lebensenergien ihrer Gegner zu kanalisieren. Dann begann sie zu singen. Ein Lied ohne Text, nur eine Melodie. Scream begriff nun, was sie vorhatte. Er schützte sie, während sie die Energie in ihre Stimme legte und die gefallenen Ionier wiederbelebte. Es war das Lied der Wiederauferstehung. Sie ließ nicht nur die Ionier wiederauferstehen - auch das Land schien neu aufzuatmen. Es wuchsen Bäume... Trauerweiden in Sekundenschnelle. Sie wuchsen teilweise um die Noxianer herum und fesselten sie so. Doch nach diesem Zauber brach sie zusammen. Scream eilte zu ihr. “Alles okay?“ Sie nickte stumm. “Darqueria!“, rief jemand. Sie stand auf. Yones Blick war auf sie gerichtet. “Ich werde.... Ionia verlassen. Meine Kräfte mögen ehrlos sein... aber sollte es mich brauchen, werde ich es mit aller Kraft beschützen. Ich kämpfte nicht gegen Ionia...“, sagte Darqueria mit gebrochener Stimme. Scream sprang als Poro auf ihre Schulter. Dann erhob sie sich in die Luft und flog weg.

    “Jeder normale Mensch ist wohl von Zeit zu Zeit versucht, in die Hände zu spucken, die schwarze Flagge zu hissen und anzufangen, Kehlen aufzuschlitzen...“

    (Lucanus 39-65n.Chr.):cat:

  • Kapitel 43


    Yone sah ihr nach. Und schon wieder... hatte sie diese Kraft eingesetzt. Aber... Sie schien nicht ganz bei Sinnen gewesen zu sein. “Wer war diese Frau? Eine solche Macht habe ich noch nie gespürt...“, Irelia lächelte, “und sogar das Land selbst hat sie geheilt.“ Yones Blick blieb kühl, “Sie... war einst meine Schülerin.“ “Du kannst stolz auf sie sein. Ich fürchte ohne ihre Hilfe, hätten wir diese Schlacht nicht überleben können.“, die Ehrlichkeit in ihren Worten faszinierte ihn. Dennoch... irgendwie fühlte es sich falsch an, hier zu sein, statt... “Ich muss sie finden.“, sagte er schließlich. “Das dachte ich mir. Euer Band ist sehr stark, das spürt man. Sie würde wahrscheinlich lieber sterben, als dich sterben zu lassen.“, sagte Irelia. “Hm? Was meinst du damit?“, Yone war nicht ganz sicher, ob er ihr folgen konnte. Irelia ließ ihre Klingen ein Herz bilden, “Sie mag dich. Das habe ich erkannt, als sie dich angesehen hatte.“ Yone schwieg. Noch einer der glaubt, dass er Darqueria irgendwas bedeuten würde... Er war sich ja nicht einmal sicher, was er selbst für sie empfand... allerdings... wer war dieser komische Messertyp bei ihr?


    Erst als sie die Grenze zu Ionia hinter sich gelassen hatte, rastete sie. Scream nahm seine menschliche Gestalt an. “Und? Was hast du jetzt vor, Süße?“ Es war dieser dämliche Kosename, der sie von ihrem Herzschmerz ablenkte. Richtig... was nun? Sie schwieg. Scream war sich nicht ganz sicher, was er tun sollte. Er strich ihr vorsichtig das Haar aus der Stirn. “Ich ... ich werde Rache an Singed nehmen. Und auch an Viktor...“, sagte sie schließlich. Sie zitterte. “Bist du sicher?“, fragte er. Darqueria musste lächeln. Seit wann sorgte er sich um sie? “Hast du Angst, dass sie mich vor dir töten könnten?“ Scream zeigte wieder sein gewohntes Grinsen: “Erwischt!“ Dieser Trottel... sie lachte. Immerhin hatte er sie aufgeheitert. “Hast du dich beruhigt?“, fragte er nach einer Weile. Sie nickte. Ihr Plan kam ihr blöd vor. Sie wusste ja nicht einmal wo Zhaun lag. “Zhaun liegt etwa eine Flugstunde von hier entfernt. In dieser Richtung.“, erklärte Scream, den Blick gen Himmel gerichtet. Auf ihren fragenden Blick hin gab er zu, “...ich bin dort aufgewachsen.“ Ihr fiel auf, dass sie eigentlich gar nichts über diesen irren Psychopathen wusste. Aber... vielleicht war das auch gut so... “Weißt du auch, wo Singeds Versteck liegt?“ Er lächelte, “Nun, sagen wir es so - er verbirgt sein Versteck nicht grade. Aber das muss er auch nicht. Freiwillig geht da keiner hin.“ Darqueria wollte sich verwandeln, doch Scream hielt sie zurück: “Schone deine Kräfte. Außerdem gibts hier in der Nähe einen Luftschifflandeplatz, wenn ich mich recht erinnere.“ “Wir haben doch kein Geld.“, entgegnete sie zweifelnd. Scream grinste: “Dann lass mal deinen weiblichen Charme spielen, Süße.“ Daraufhin fing er sich wieder eine Ohrfeige ein. Er lachte nur und schlenderte einen schmalen Feldweg entlang, hin zu einem äußerst ramponierten Landeplatz. Darqueria folgte ihm schnell, denn die Gestalten, die dort herumlungerten, gefielen ihr gar nicht. “Nach Zhaun.“, sagte Scream am Schalter. “Fünfzig Goldstücke.“, erwiderte der Mann. Scream drehte sich zu Darqueria. Er nickte ihr zu. Sie verstand... Sie trat vor und zwang dem Mann am Schalter ihren Willen mithilfe ihrer Magie auf. “Ah... natürlich. Hier entlang bitte. Wir starten in Kürze.“ Er führte sie eine schmutzige Treppe hinauf, zum Eingang des Luftschiffes. Es war muffig und die Bullaugen der Fenster waren trüb. Aber egal. Sie war müde.

    Nach einer knappen Stunde wohlverdienten Schlafes wurde sie von Scream geweckt. “Hey. Wir sind da. Aufwachen Dornröschen.“ Sie schubste ihn zunächst ein paar Mal weg, bis sie tatsächlich aufwachte. “Bist du immer so kuschelbedürftig wenn du schläfst?“, fragte er. Sie schrak hoch und rutschte einen halben Meter weg von ihm, während er sich kugelte vor Lachen. Sie wurde rot und blickte entnervt aus dem Fenster. Tatsächlich... Zhaun. Sie stand auf und folgte Scream nach draußen. Der Himmel war wolkenbedeckt und die Stimmung auf den Straßen irgendwie trüb. Und doch... sie hörte eine Stimme singen. Es war ein Mädchen mit pinken Haaren, das einfach mitten auf der Straße sang. Darqueria gestellte sich zu ihrem Publikum. Sie schien bereits eine bekannte Persönlichkeit zu sein. Darqueria lauschte der Melodie. Ihr fiel auf, dass dieses Lied auch in der Seele der alten Frau dort vorne erklang. Konnte dieses Mädchen etwa die heimlichen Lieder eines jeden Menschen hören, genau wie sie? “Angeberische Schlampe. Friss das!“, Jemand aus der hinteren Reihe hatte einen Schweigezauber auf sie angewendet. Da trat Darqueria hervor und sang für das Mädchen weiter. Sie brach den Schweigezauber und vollendeten das Lied im Duett, was zahlreiche Passanten anzog. Ihre Stimmen harmonierten perfekt miteinander. “Ich danke euch!“, sagte das Mädchen nach dem Lied. Darqueria nickte nur und wandte sich zum Gehen. “Hey! So warte doch!“, rief sie ihr nach, doch Darqueria war Scream in eine dunkle Gasse gefolgt.

    “Jeder normale Mensch ist wohl von Zeit zu Zeit versucht, in die Hände zu spucken, die schwarze Flagge zu hissen und anzufangen, Kehlen aufzuschlitzen...“

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  • Kapitel 44


    “Wer war dieses Mädchen?“, fragte sie Scream im Gehen. “Keine Ahnung. Aber sie scheint ne Art Popstar zu sein, wenn ich mir ihr Outfit so ansehe.“, er deutete auf ein Plakat. Sie hieß also Seraphine... Scream blieb plötzlich stehen. “Was ist los?“, fragte sie. Sein Gesichtsausdruck war plötzlich viel härter und ernster geworden, als sie es von ihm erwartet hätte. “Wir sind fast da. Bist du dir wirklich vollkommen sicher, dass du das kannst? Sicher dass du diesem Typ ins Gesicht sehen kannst? Denn falls du es nicht kannst, wäre jetzt der Zeitpunkt um umzukehren. Ich werde dich jedenfalls nicht retten. Hast du mich verstanden?“ Darqueria nickte. “Ich schaffe das. Führ mich zu ihm.“ “...gut. komm mit.“, sagte er nachdenklich. Er führte sie durch ein Loch in einem rostigen Gitterzaun, hin zu einem Viertel das nur aus verfallenen Ruinen zu bestehen schien. Scream schlich voran, als ob er fürchtete, jemandem begegnen zu können. Hinter dem letzten Block erkannten sie die Ruinen einer Fabrik. “Versuch nicht zu atmen, wenn wir da dran vorbei gehen. Auch wenn du unsterblich bist.“, meinte er zögerlich. Darqueria folgte seinem Rat. Je näher sie der Fabrik kamen, desto schrecklicher wurde der Anblick. Sie schien schon vor Jahren zerstört worden zu sein, doch die Leichen der Opfer hatte man nicht weggebracht. Sie waren teilweise noch gut erhalten, doch es sah aus, als hätte eine bläuliche Substanz sich durch ihre Körper gefressen. Scream bedeutete ihr schneller zu gehen. An der Fabrik vorbei, kletterte Scream über einen kleineren Maschendrahtzaun und deutete auf ein verfallenes Gebäude. “Dort drin versteckt er sich. Ab hier lass ich dich alleine, Süße. Ich war schon mal da drin, das hat mir gereicht.“ Er strich über die Narben über seinem Auge. Sie warf ihm einen Blick zu: “Ich danke dir.“ Scream nickte nur. Dann trat sie langsam vor. Der Weg kam ihr ewig vor. Was hatte sie eigentlich vor? Reinstürzen und Singed die Eingeweide herausreißen schien ihr viel zu harmlos. Dieser Typ hatte schlimmeres verdient. Sie hatte die Hand an der Tür. Als sie sich ein letztes mal umwandte, war Scream bereits verschwunden. Sie seufzte. Er war zwar nervig, aber immerhin eine gute Gesellschaft. Grade jetzt wurde sie nervös. Nein! Reiß dich zusammen! Sie öffnete die Tür und fand sich in einem langen Flur wieder. Sie spürte wie ihr der kalte Schweiß ausbrach - sie kannte diesen Flur! Und auch diese seltsamen Gerüche... nach Blut, Schweiß, menschlichen Exkrementen, Desinfektionsmittel und aus irgendeinem Grund Fliederduft... Sie begann zu zittern. REIß DICH ZUSAMMEN! Sie lief lautlos den Gang entlang. Aus einem Zimmer ertönte ein Keuchen und Stöhnen. Sie warf einen Blick hinein - ihr drehte sich der Magen um. Ein Mensch lag auf der Patientenliege. Ob Mann oder Frau war bereits nicht mehr erkennbar. Er oder Sie hatte ein Gefäß mit einer seltsam orange leuchtenden Flüssigkeit in beiden Beinstümpfen. Seine oder ihre Arme waren ebenfalls abgetrennt worden. Der Person fiel das Atmen schwer, weil aus ihrem Mund ein gigantischer Schlauch ragte. Darqueria trat näher. Die Augen des Menschen blickten Flehend zu ihr. Sie sagten “töte mich“. Darqueria nickte und entzog dem Menschen das Leben. Dann wandte sie sich um. Der Doktor war nirgends zu sehen. Sie verließ das Zimmer. Sie versuchte sich krampfhaft daran zu erinnern, wo er sie einst gefoltert hatte. Sie bog um eine Ecke. Dort! Die Erinnerung kam klar zurück. Diese Flügeltür... dahinter war das Labor! Ihren ganzen Mumm zusammennehmend trat sie ein. Panik kochte in ihr hoch - all diese Gerätschaften erneut zu sehen... sie... “Ah. Dich habe ich schon einmal behandelt, nicht wahr?“, Singed war durch eine Seitentür getreten und wischte Blut von einem Skalpell. Darqueria zog ihre Klinge und stürzte auf ihn zu. Singed blockte ihren Angriff, indem er den Tisch zwischen ihnen ihr entgegenwarf und floh. Er war nicht besonders schnell... Darqueria holte ihn ein. Sie bemerkte jedoch, dass aus einem Gefäß auf Singeds Rücken ein seltsames grünes Gas austrat. Sie ignorierte es und schaffte es ihm zwei Hiebe zu versetzen. Doch dann... sah sie verschwommen. Ihre Reaktionen wurden langsamer und die Farben mit der sie ihre Umgebung wahrnahm, intensiver. “Wie gefällt dir mein Gift...gift...gift...?“ Sie hörte seine Stimme wie ein Echo. Nein! Sie war drauf reingefallen! Und nun... konnte er sie... Sie hörte entfernt einen Aufschrei. Jemand stürzte zu ihr - sie wehrte sich, aber der Angreifer war stärker. Er hob sie hoch und rannte mit ihr weg. Je näher sie dem Ausgang kamen, desto mehr erholten sich Darquerias Sinne. Sie erkannte... “Scream?!“ “Wie kannst du nur so blöd sein und in eine Giftwolke rennen?!“, fragte er wütend. Dabei ist er ihr schließlich nachgerannt...Sie verließen das Gebäude. Scream setzte sie draußen ab. Er schien völlig außer Atem und kippte schließlich um. “Nein!“, Darqueria wirkte ihre Heilkräfte auf ihn. Es nützte nicht viel. Sie schleifte ihn einfach mit sich, weg von den Ruinen. In einer Gasse nahe der Hauptstraße legte sie ihn ab und wirkte all ihre Kräfte auf ihn. Er erwachte langsam. “Manchmal hasse ich dich, Süße.“ Sie lächelte und umarmte ihn. Sie spürte, dass er sich dringend ausruhen musste... Sie hatte nicht alles neutralisieren können...

    “Jeder normale Mensch ist wohl von Zeit zu Zeit versucht, in die Hände zu spucken, die schwarze Flagge zu hissen und anzufangen, Kehlen aufzuschlitzen...“

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  • Kapitel 45


    Er drückte Darqueria nach unten, als die Wachen an ihrem Versteck vorbeiliefen. Sie warf ihm einen besorgten Blick zu, was ihn zum Lächeln brachte. “Es geht mir gut.“, versuchte er sie zu beruhigen, doch er wusste, dass das eine Lüge war. Singeds Gase hatten ihn voll erwischt und es war nur das Adrenalin, was ihn noch auf den Beinen hielt. “Kennst du einen Ort an dem wir uns verstecken können, bis es dir besser geht?“, fragte sie. Er überlegte... “...es gibt einen... aber ich glaube nicht, dass ich dort mit offenen Armen empfangen werde.“ Nun, da sie nicht mehr rannten, ermüdete Screams Körper schnell. Darqueria stützte ihn und fragte: “Egal. Wo müssen wir hin?“ Es war seltsam, dass sie sich sorgte... aber irgendwie auch niedlich. Er nickte in Richtung der Fabrik und das verwahrloste Wohnviertel dahinter. Ob Naidi ihn überhaupt erkennen würde? Sie kamen nur langsam voran. Aber zum Glück ist dieser Teil der Slums ohnehin immer ausgestorben. Schon früher war hier alles leer gewesen... die alten Häuser mit den eingeschlagenen Scheiben... die dreckigen Straßen... Niemand traute sich nach draußen - oder niemand wollte nach draußen, zumal die Luft noch immer von dem Fabrikunglück kontaminiert war. Darqueria schleifte ihn zu Naidis Geschäft. Eine Türglocke bimmelte und hinter einer verwitterten Holztheke regte sich etwas. Eine junge Frau mit roten Haaren und den grünsten Augen die man je gesehen hatte, stand auf. “Hey Schwesterchen.“, sagte Scream mit schwacher Stimme. “DU! Ich hatte gesagt, dass du dich hier nie wieder blicken lassen sollst!“, Naidi klang aufgebracht. “Bitte. Er braucht Hilfe.“, sagte Darqueria. Naidi wirkte etwas überrascht, dass er nicht allein war: “Wer bist du?“ “Mein Name ist Darqueria. Und ich bin...“, sie warf Scream einen Seitenblick zu, “...eine... eine Freundin von Scream.“ Naidi zog eine Augenbraue hoch. Freunde? Sie hatte noch nie erlebt, dass ihr Bruder jemals einen Freund gehabt hatte. Seufzend bedeutete sie ihr zu folgen. Naidi führte sie in einen Kellerraum, der Zugang gut versteckt hinter einigen Kisten. Sie schien ihn nicht oft zu benutzen, denn der Raum war fast leer. Es gab einen alten Tisch, eine ramponierte Werkbank, mehrere muffige Felle und alte Decken. Das einzige Licht stammte von einer nackten Glühbirne an der Decke. Darqueria legte Scream auf die Felle. “Was ist mit ihm passiert?“, fragte Naidi. “...das ist meine Schuld. Ich wollte Rache an Singed nehmen und bin in eine Falle gelaufen... er hat mich geschützt.“, ihre Stimme klang erstickt und sie spürte einen Kloß im Hals, “Singed hat eine Giftwolke auf ihn losgelassen. Ich hab alles getan um ihn am Leben zu erhalten, aber das Gift lähmt ihn trotzdem.“ Naidi dachte nach. Es überraschte sie, dass ihr Bruder jemandem half... oder sogar rettete... das passte nicht zu ihm. Hatte er sich nach all den Jahren vielleicht endlich geändert? Sie fühlte seinen Puls: “Er muss sich nur ausruhen. Singeds Gift lässt nach einiger Zeit nach. Magst du nicht mit nach Oben kommen? Ich mach dir einen Tee.“ Darqueria blickte verwundert auf. Naidi verschränkte die Arme: “Der erholt sich schon von selbst. Komm.“ Sie stand auf und folgte Naidi nach oben in eine kleine Küche. Die Fliesen waren kaputt und für heißes Wasser setzte Naidi einen alten Topf auf den Ofen. Dann setzte sie sich zu ihr: “Ich bin übrigens Naidi. Xerxes Schwester.“ “- Eh...? Xerxes?“, fragte Darqueria. Naidi verdrehte die Augen: “Das ist sein richtiger Name. Ich weiß, dass er sich seit... seit damals...“ Naidi verstummte. Darquerias Neugier war geweckt worden. Warum benutzte Scream nicht seinen richtigen Namen? Das Wasser kochte und Naidi kam mit zwei Tassen heißen Tees zurück. Sie schwiegen beide, bis Naidi sich zurücklehnte: “...Weißt du... Xerx hatte noch nie Freunde gehabt. Darum war ich so überrascht. Entschuldige, wenn ich laut geworden bin, ich hoffe du hast jetzt keinen schlechten Eindruck von mir...“ Darqueria lächelte, “Nein... keine sorge. Aber - darf ich dich fragen, warum du so wütend auf ihn bist?“ Naidi bließ in ihre Tasse. “...Naja. Das ist eine lange Geschichte... Wir sind hier aufgewachsen. Unsere Eltern sind bei dem Fabrikunglück gestorben. Wir hatten nur uns drei. Mich, Xerx und Xerx' Zwillingsbruder Blake.“ Scream hatte einen Bruder? “... Xerx und Blake haben sich nie gut verstanden. Xerx war... eher ein stiller Typ. Er las gerne und... naja. Er laß am Liebsten über Mörder. Auf die Meisten Menschen wirkte er seltsam. Blake hatte ihn anfangs akzeptiert, aber... als er in der Schule neue Freunde fand und sie über Xerx herzogen, machte er einfach mit. Ich glaube Xerx war ziemlich verbittert... aber er war kein schlechter Kerl. Ich war damals noch klein und wir hatten kein Geld. Xerx war es, der uns irgendwie versorgte.“, Naidi lächelte, “Er hat mir einmal sogar ein Stofftier geschenkt. Blake hingegen war immer mit seinen Freunden zusammen. Er war beliebt... und seine Freunde kauften ihm alles. Ich... weiß noch eines Tages... war auch Xerx mit jemandem zusammen. Sie arbeiteten an einem Projekt zusammen und ich glaube Xerx war in sie verliebt... Ich... habe sie später mit Blake rumknutschen sehen. Ich war unsicher, ob ich Xerx davon erzählen sollte. Hätte ich es nur getan.“, Naidi klang verbittert. Sie umklammerte die kochend heiße Tasse. “Ein paar Tage später sagte Xerx, er ginge auf ein Date. Ich weiß nicht was genau passiert ist, ich weiß nur, dass er nicht zurück kam. Er blieb eine Woche weg, darum habe ich ihn gesucht... Er lag... schwer verwundet und aufs Schlimmste gedemütigt auf der Mülldeponie. Er war fast tot. Als er sich erholt hatte... hat er sich... verändert. Er beobachtete Blake unbemerkt. Sein Blick... ich... ich hätte es wissen müssen, dass mit ihm etwas nicht stimmt! Xerx hat eine Woche später ... gesagt, dass ich zuhause bleiben soll... er... er hat....“, Naidi begann zu weinen. Darqueria reichte ihr ein Taschentuch. “...er hat... ein Massaker in der Schule angerichtet. All unsere Lehrer... unsere Mitschüler... sogar sein eigener Bruder... Sie waren alle... und er LACHTE! Er hat einfach gelacht! Und dann... hat er immer öfters Geld nach Hause gebracht und ich wusste, dass er im Stillen weiter mordete. Darum... hab ich ihm gesagt, dass er nie wieder kommen soll.“ Naidi nahm zitternd einen Schluck aus ihrer Tasse. “Verstehe.“, sagte Darqueria nur. Dass Scream eine solche Vergangenheit hatte... “Und? Wie habt ihr euch kennengelernt?“, fragte Naidi, während sie die Tränen wegwischte. “Scream war ein Poro als ich ihn traf. Er hat sich einfach an mich gehängt... als ich erfuhr, dass er ein Mensch war... habe ich ihm seine Gestalt zurück gegeben... Er hat mir oft geholfen... - auch wenn er mich eigentlich nur irgendwann töten will... “ “Verstehe.“, sagte Naidi nur.

    “Jeder normale Mensch ist wohl von Zeit zu Zeit versucht, in die Hände zu spucken, die schwarze Flagge zu hissen und anzufangen, Kehlen aufzuschlitzen...“

    (Lucanus 39-65n.Chr.):cat:

    Einmal editiert, zuletzt von Darqueria ()

  • Kapitel 46


    “...worüber redet ihr?“, Scream stand an der Tür. Er war schweißgebadet und hatte offensichtlich Fieber. “Ich hatte dir gesagt, du sollst dich ausruhen!“, fauchte Naidi. Scream schien sie kaum wahrnehmen zu können. Darqueria stand ruhig auf und führte ihn zurück nach unten, “Komm.“ Scream wirkte verwirrt, tat jedoch wie geheißen. Darqueria blieb bei ihm, bis sein Fieber abklang. Ihre Anwesenheit schien ihn zu beruhigen. “...dich... töte ich zuletzt...“, murmelte Scream als sie ihm ein kühles Tuch auf die Stirn legte. Darqueria musste darüber lächeln.

    Naidi währendessen kümmerte sich oben weiterhin um ihren Laden. Sie war von Tieren fasziniert, doch in der Nähe der Fabrik überlebte kein Tier lange. Darum hatte sie sich darauf spezialisiert, die wenigen Tiere die sich hierher verirrten, zu versorgen und zu 'reparieren'. Viele ihrer Schützlinge hatte sie mechanische Organe einsetzen müssen und die Meisten schienen mittlerweile mehr Roboter als Tier zu sein. Auch Naidi selbst... schien ihr Faible für Tiere etwas übertrieben zu haben, wenn man bedachte, dass sie sich Katzenohren und einen Schwanz zugelegt hatte. Wenn sie nicht bei Scream war, half Darqueria ihr im Laden. Eines Tages kam einer der wenigen Kunden. Naidi war grade zu Scream gegangen, darum trat Darqueria an den Tresen: “Kann ich helfen?“ Ihre Kundin war das Mädchen, das auf der Straße gesungen hatte. Sie strahlte, als sie Darqueria sah: “Oh, du bist das! Ich hatte gehofft dich wiederzusehen!“ Darqueria verdrehte die Augen. Dieses Glitzerpüppchen ging ihr echt auf die Nerven. Sie schien ihren Unmut zu spüren: “...Entschuldige, ich wollte nicht... Ich meine... “ Darqueria gab sich einen Ruck: “Schon gut.“ “Ich heiße Seraphine. Eh... Ich wollte eigentlich einen Hund adoptieren.“ Darqueria nickte und führte sie zum Hundeauslauf. Sie hatten nicht viele Hunde. “Wie süüüß!“, strahlte Seraphine und streichelte einen nach dem anderen, obgleich die meisten eher grotesk aussahen. Sie richtete sich nach einer Weile auf: “...sag mal ... verrätst du mir deinen Namen?“ “Darqueria.“ Seraphine nickte. “...weißt du...ich wollte dich nicht nerven oder so... Aber... du... du kannst sie auch hören, stimmts? Die Lieder im Herzen eines jeden Menschen?“ Darqueria nickte kühl. Dann hatte sie sich also doch nicht geirrt... Seraphine schien besonders an einem kleinen Mischlingswelpen dessen linkes Bein durch eine Hextechprothese ersetzt worden war, interessiert zu sein. “Ich wusste es. Du bist die Erste, die das auch kann! Und du bist die Einzige bei der ich kein Lied höre! Bitte... Ich meine... würdest du noch einmal mit mir zusammen singen? Ein letztes mal?“, fragte Seraphine. Sie strahlte so, doch Darqueria schien nicht überzeugt: “Was soll das bringen?“ Seraphine stand auf: “Der Zwist zwischen Piltover und Zhaun ist zu groß. Aber mit meinem Gesang konnte ich Bewohner beider Städte schon einmal vereinen! Ich möchte... dass die beiden Städte wieder eine Einheit bilden. Und wenn wir zusammen singen, scheint unser Gesang viel mehr Menschen zu erreichen!“ Welch naiver Gedanke... “Glaubst du, dass Lieder die Probleme hier beseitigen können? Egal was du singst... die Arbeit in Zhaun ist härter und wird schlechter bezahlt als in Piltover. Sie ist gefährlicher und die Menschen verzweifelter. Nach Piltover zu kommen, dafür braucht man Geld und nichts anderes. Deine Lieder werden weder die Armut bekämpfen, noch die Chemtech-Barone vertreiben können. Was willst du also erreichen?“ Seraphine biss sich auf die Lippen. Darqueria hatte Recht... aber... dennoch...! “Ich will dass die Pilties und die Zhauniter einander endlich verstehen! Und vielleicht helfen sie dann einander! Ich weiß, es ist nur eine schwache Hoffnung... aber... bitte!“ Darqueria lächelte sanft: “Na schön.“ Seraphine blickte auf: “Wirklich?!“ Sie fiel Darqueria um den Hals, “Danke!“ Naidi kam zurück, offensichtlich verwirrt. “Ich organisiere alles! In drei Tagen, okay?“ - “Kannst du mich vielleicht loslassen?“ - “Oh!“, Seraphine ließ Darqueria los, “Entschuldige.“ Naidi räusperte sich vernehmlich, “Kann ich Ihnen helfen?“ Seraphine nickte strahlend und adoptierte den Hund. Darqueria atmete erleichtert aus, als sie den Laden verließ: “Was für eine Nervensäge...“ Naidi grinste: “Hey, immerhin wirst du bald Popstar.“ “Popstar? Das passt irgendwie nicht zu dir, Süße...“, Scream stand plötzlich neben Darqueria. Er schien sich endlich erholt zu haben. “Wie geht's dir?“ Scream zuckte die Schultern, “Ich hätte zehn Männer umbringen können, während eures kitschigen Dialogs.“

    “Jeder normale Mensch ist wohl von Zeit zu Zeit versucht, in die Hände zu spucken, die schwarze Flagge zu hissen und anzufangen, Kehlen aufzuschlitzen...“

    (Lucanus 39-65n.Chr.):cat:

  • Kapitel 47


    Die Nachricht, dass die berühmte Seraphine mit einer fremden Frau aus Zhaun zusammen ein Konzert geben würde, verbreitete sich rasch. Anhand der ersten Plakate wurde Darqueria oft erkannt und die Leute rannten Naidis Laden ein (und sorgten für ordentlich Profit), um die Frau kennenzulernen, von der das Popsternchen so begeistert war. Doch auch einige kamen, um Darqueria zu verhöhnen. Sicher, Darqueria war das komplette Gegenteil von dem glitzernden Funkelsternchen mit den bonbonrosa Haaren. Sie war der dunkelromantische Schatten Zhauns - zumindest wurde sie so beschrieben. Schon allein aufgrund ihres Aussehens wurde sie immer öfters verhöhnt, sodass Scream sie nicht mehr alleine nach draußen ließ. Warum wollte Seraphine diesen Menschen helfen? Sie hatten keinen Seelenfrieden verdient... Keine Gnade. Bei diesem Gedanken kam ihr Thresh in den Sinn... was er wohl grade machte? Darqueria und Scream schlenderten über den Markt. Er hatte seine Porogestalt angenommen, schließlich wäre es nicht grade hilfreich, wenn sie mit einem Massenmörder gesehen wurde. Etwas zog sie in ihren Bann... Ein Ring... der Stein in der Mitte war zu einem schwarzen Herz geformt und wurde von zwei skelettartigen Händen gehalten. “Interesse?“, fragte der Verkäufer und entblößte beim Lächeln zwei Goldzähne, “Gefertigt auf Helia in den ersten Zeitaltern! Angeblich soll er von einem Dämon mit titanischen Kräften erschaffen worden sein, um Seelen zu versklaven!“ Ihr Vater etwa...? “Wie viel wollt ihr?“, fragte sie. Der Verkäufer rieb sich das Kinn: “Ihr seid doch diese Frau die morgen mit Seraphine zusammen singt, richtig? Das Konzert ist schon seit gestern ausverkauft...“ Darqueria zog eine der Konzertkarten aus ihrer Tasche. “Viel Spaß mit dem Ring!“, der Verkäufer strahlte. Sie steckte den Ring an... Seelen versklaven also... Nicht schlecht... “Scream? Ich brauche ein paar Versuchskaninchen...“ Der Poro leckte sie ab und führte sie weg.

    Stunden später leuchtete der Ring von den obdachlosen Seelen, die ihm nun innewohnten. “Was hast du damit vor?“, fragte Scream später, als sie zurückkehrten. Darqueria lächelte nur kalt. “Hm.. dein Blick... gefällt mir.“, Fügte er mit lusterfüllter Stimme hinzu. Sie ignorierte ihn, was ihn wiederrum verwirrte. Sie hatte ihn nichtmal geschlagen! Irgendwas war mit ihr...

    Seraphine war da, als sie den Laden betraten. “Uh! Darky! Hier - das ist für dich!“ Sie drückte Darqueria eine Tüte in die Hand. “Dein Bühnenkostüm! Keine Sorge - Ich hab deine Lieblingsfarben genommen!“ '...das hoffe ich für dich...', dachte Darqueria. Sie war ohnehin schon nervös genug. “So, jetzt muss ich los - bis morgen!“, mit diesen Worten verließ Seraphine den Laden. Naidi hängte das 'Geschlossen'- Schild auf: “Los, probier es mal an.“ Darqueria verschwand im Bad und zog sich um. Zumindest war es schwarz... auch wenn es glitzerte. Es war ein kurzes Kleid, ähnlich dem von Seraphines Auftritten. Nur dass ihres in schwarz und silber gehalten war, mehr Rüschen und Spitze hatte. Die Flügelchen am Rücken waren ebenfalls schwarz und erinnerten etwas an Engelsflügel. Es war auch ein Foto von Seraphines Outfit beigelegt. Dasselbe Kleid in weiß und golden. Darunter war der Titel ihres Auftritts geschrieben: “Beyond Light and Darkness...“ Darqueria lächelte. Ja... die Leute hier werden ihren Auftritt bestimmt nie vergessen können... “Steht dir.“, Scream stand in der Tür, eine Tüte Chips in der Hand haltend. “ Privatsphäre ist ein Fremdwort für dich, oder?“ Er grinste: “Du hast übrigens Besuch.“ Besuch? Sie nahm nur zwei blaue Zöpfe wahr, als Jinx sie stürmisch umarmte: “Hey Crazy Lady!“ Darqueria war perplex. Was wollte sie hier? “Ich dachte mir, du wolltest bei deinem Abgang ein paar... special effects... erzeugen.“, erklärte Scream zwinkernd. Er hatte sie durchschaut? “Komm! Ich will dir uuunbedingt was zeigen!“, sagte Jinx und zog Darqueria einfach ins Wohnzimmer. Dann gab sie ihr ein kleines Gerät. “Das ist mein neuer Schlossknacker! Ich will dass du ihn bekommst!“ Darqueria betrachtete das Gerät, “Eh... danke... schätze ich.“ Jinx deutete auf ihre Minigun, “Dank dir kann meine Knuffelpuff jeden Raum durchätzen, darum brauch ich das Dings nicht mehr!“ Verstehe... naja, es könnte nützlich sein. Darqueria lächelte. Das Lächeln verging ihr jedoch, als Scream Jinx über Nacht einlud und sie Explosions-Bingo spielten...


    Der nächste Tag brach an. Scream und Jinx eskortierten Darqueria zum Veranstaltungsort - Der Konzerthalle von Zhaun. Schon jetzt, Stunden vorher standen jede Menge Leute am Eingang. “Nervös?“, fragte Scream. Darqueria strich über ihren Ring. “...nein...“ Seraphine erwartete sie bereits. Sie wirkte wie ein Engel mit ihrem weiß-goldenem Kleid und den Flügeln. “Darky! Komm rüber, ja? Wir machen einen Soundcheck!“ Sie war so glücklich... das würde sich bald ändern... Darqueria lächelte und ging zu ihr. Scream half Jinx in der Zwischenzeit ihre “Spezialeffekt“-Ausrüstung aufzubauen. Zum Glück beachtete sie niemand. Bis zum Konzert war es noch eine Stunde. Darqueria kam schließlich zurück, setzte sich in eine Ecke und meditierte. “Was macht sie da?“, fragte Seraphine. “Sie meditiert. Das macht sie immer, wenn sie nervös ist.“, sagte Scream beiläufig. “Was mich schon die ganze Zeit interessiert - seid ihr eigentlich zusammen?“ Scream verdrehte die Augen. Warum musste das Glitzerpüppchen jetzt ausgerechnet ihn nerven? “Sind wir nicht. Werden wir auch nie sein. Wir sind bloß Gefährten.“ Seraphine überlegte, “Gefährten? Oh, ich werde gerufen - “, sie ging weg. Scream bemerkte, dass Darqueria grinste. Scream erwiderte mürrisch: “Es war mir lieber, als sie dich genervt hat...“ Sie wollte grade etwas erwidern, als - “DARKY! ES GEHT LOS!“ Nervös stand Darqueria auf und folgte Seraphine zur Bühne.

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  • Kapitel 48


    Das grelle Scheinwerferlicht blendete sie zunächst. Sie hörte die ohrenbetäubenden Schreie der Fans... diese elektrisierende Stimmung, eine Spannung. Diese Aufregung... Seraphine tänzelte selbstsicher über die Bühne und stellte ihren Gast vor. Darqueria lächelte, hörte jedoch nur mit halben Ohr zu. All diese Menschen jubelten Seraphine zu... Sie erkannte auch einige derer, die sie beleidigt und beschimpft hatten... Seraphine blickte zu Darqueria. Von ihr war plötzlich eine unheilvolle Aura ausgegangen. Doch sie lächelte sie an. Alles in Ordnung. Dann stimmten sie zusammen das erste Lied an... und die Menschen hörten ihnen gebannt zu. Nach den ersten Liedern schienen sie auch von Darqueria begeistert zu seinn. “Meine lieben Freunde... das war ein wundervoller Abend! Leider ist unsere Zeit gleich vorbei, darum kommen wir nun zum letzten Song des Abends! Darky und ich haben ihn zusammen geschrieben... er heißt: Trip the Darkness!“ Das Publikum wurde so still... Sie schienen mächtig gebannt zu sein, dachte Seraphine. Ihr neuer Song war eine Ballade und sie schloss die Augen während sie sang. Sie merkte gar nicht was vor sich ging. Erst als - “STOP! AUFHÖREN!“ Seraphine öffnete die Augen. Eine grünliche Aura ging von Darqueria aus die sie mit dem Publikum verband. Sie hatte die linke Hand auf sie gerichtet und Seraphine hörte immer weniger Lieder aus den Seelen des Publikums. “Was tust du da?!“, fragte sie schockiert. Darqueria sang einfach weiter. Da wurde es ihr endlich klar - Sie entzog dem Publikum ihre Seelen! Seraphine musste irgendwas tun! Hilfesuchend wandte sie sich an die Stimme aus ihrem Hextech-Kristall, die ihr schon oft geholfen hatte. Die Stimme sang nur ein Lied und Seraphine stimmte es an. Darquerias Macht schwand, während sie sang! Sie blickte finster zu ihr. Wie unheilvoll ihre Augen leuchteten! Aber Seraphine nahm ihren Mut zusammen und sang weiter. Weit hinten im Publikum hörte sie ein paar Leute mitsingen. Ein paar Wachleute stürmten die Bühne, doch sie wurden plötzlich von Darquerias Gefährten aufgehalten und niedergemetzelt. Darqueria sprang von der Bühne und lief zu Scream. “Das war ne nette Aufwärmübung.“, sagte er grinsend. Dann floh er mit Darqueria nach Draußen. Seraphine sah ihr nach. Warum tat sie so was? Was hatten diese Menschen ihr getan? “RUNTER DA!“, rief jemand und drückte sie runter, als eine Explosion die Luft zerriss. Sie schaffte es noch rechtzeitig nach Draußen, der Konzertsaal zusammenbrach. In der Luft sah sie einen Heißluftballon. Darqueria und ihre Freunde saßen darin. Ihre Blicke kreuzten sich.


    “Das war ... unangenehm.“, sagte Darqueria leise. “Hm? Was meinst du?“ War es Scream gar nicht aufgefallen? “Sie hat mit ihrem Lied meine Kräfte gebannt. Wenn auch nur für einen kurzen Augenblick...“ Darqueria setzte sich auf den Boden. Der Hass sprach aus ihrem Blick. “Aber das Feuerwerk war doch toll, oder Crazy Lady?“, Jinx feuerte den Ballon etwas stärker an. Sie selbst hatte auch einige Ballons dabei an denen sie sich festhielt. Sie kletterte auf die Brüstung. “Ja. Das war wirklich ein wunderschönes Feuerwerk, Jinx.“, Darqueria lächelte. “Also dann!“, Jinx verbeugte sich, “Ich lass euch mal alleine! Bis zum nächsten Mal!“ Mit diesen Worten sprang sie aus dem Heißluftballon. Ihre Luftballons trugen sie fast sanft auf die Dächer Zhauns. Scream sah sich um. “Du weißt nicht zufällig wie man dieses Ding hier steuert, oder?“ Er kratzte sich am Kopf. “..nein..“ Er seufzte. Wird schon schief gehen...

    Er behielt Recht, denn nach einigen Stunden verlor der Ballon an Höhe und stürzte in einem See ab. Darqueria hatte sie jedoch rechtzeitig verwandelt und Scream als Poro mit an Land gebracht. Dieses Land war ihr Fremd... “Wo sind wir hier?“ Scream stand auf, “irgendwo in Noxus schätze ich.“ Darqueria verdrehte die Augen: “Na super...“

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  • Kapitel 49


    Sie gelangten in eine Stadt. Der Regen durchtränkte ihre Kleidung und es war kalt. Scream hatte bereits seine menschliche Gestalt wieder angenommen - natürlich nicht um sie zu wärmen, sondern um den, für einen Poro gigantischen, Regentropfen zu entgehen. “Und? Was hast du jetzt vor Süße?“, fragte er gelangweilt. Mittlerweile hatte sie sich sogar an diesen dämlichen Spitznamen gewöhnt. Sie stellten sich bei einer zerfledderten Markise eines verfallenen Geschäfts unter. “Ich weiß es nicht.“, gab sie zu. Sie überlegte. Richtig.... was nun? Zu yone konnte sie nicht zurück... und in Piltover und Zhaun stand sie ebenfalls auf der Liste der unerwünschten Personen. Sie konnten nur unauffällig weiter reisen... “Wir werden Geld brauchen.“, sagte sie schließlich. Scream hatte bereits den Blick auf ein Plakat hinter ihnen geworfen, “Dann melden wir uns zum Kampf an.“ Darqueria wandte sich um, “Zum... Kampf?“ Scream grinste und las laut vor: “Wer sich in dieser Arena behaupten kann, dem winken eine Millionen Goldstücke! Es ist jede Art Waffe erlaubt.“ Darqueria hatte kein gutes Gefühl bei der Sache. “Komm schoooon!“, sagte er. Sie konnte seine Mordlust spüren und seufzte: “Na gut. Aber... ich werde meine Kräfte nicht direkt einsetzen....“ Scream strahlte und zog sie durch den Regen. Auf dem Weg zu Arena kamen sie an vielen zwielichtigen Gestalten vorbei. Sie waren nicht die einzigen, die auf das Geld scharf waren. Die Schlange vor der Anmeldung reichte fast einen Kilometer lang. Scream schnaubte genervt und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Darqueria spürte plötzlich etwas - eine starke Aura die Gefahr bedeutete... Sie wandte sich um. Jemand ging gelassen an ihnen vorbei zur Arena. Ein muskulöser Mann mit roten Haaren, niedlichen Wolfsohren und teurer Kleidung. Er wurde von zwei knapp bekleideten Frauen begleitet und die meisten Menschen in der Schlange warfen ihm ehrfürchtige Blicke zu. “Wer ist der Typ?“, fragte Scream, mal wieder gänzlich unbeeindruckt. “Ihr kennt ihn nicht? Das ist Sett, Die Bastardbestie- und der Leiter der Arena!“, sagte der Typ vor ihnen in der Schlange aufgeregt, “Angeblich hat er nachdem er Champion wurde, die vorherigen Arenaleiter eingesperrt und so zugerichtet, dass sie ihm widerstandslos die Arena überließen! Dasselbe hat er in dieser Arena gemacht! Eigentlich kommt er ja aus Ionia glaube ich - Egal!! Der Kerl ist ein Tier! Und außerdem der Boss der -“ Noch ehe er den Satz vollenden konnte, kippte er tot um. Darqueria sah zwei Augen in der Dunkelheit einer Seitengasse aus der der tödliche Schuss gekommen war, aufleuchten und wieder verschwinden. Scream grinste: “Ach ich MAG diese Stadt!“ Die Schlange hinter ihnen wurde länger und die Stimmung gereizter. Doch sie waren nur wenige Meter von der Anmeldung entfernt. “Du hast mich angerempelt, miese Schlampe!“ Darqueria drehte sich um. Eine alte Frau lag am Boden. Sie blutete etwas und schien nur eine Passantin zu sein die zufällig vorbei gekommen war. “Entschuldigung“, sagte sie, doch der Typ trat sie nochmals. Das war genug. Sein Lachen erstarb als Darquerias Klinge durch seine Brust trat. Nachdem sie sie rausgezogen hatte, sackte er zusammen. Seine Augen waren erstarrt und leer. Er war tot. Darqueria half der älteren Frau auf die Beine. Sie schien zum Volk der Vastaya zu gehören. “Hab dank“, sagte sie und wandte sich schnell zum Gehen um. Scream hingegen schien mächtig sauer. “Bist du vollkommen bescheuert? Wer einen anderen Kandidaten vor dem Kampf tötet wird disqualifiziert!“ Er stand vor ihr, das Gesicht nur Zentimeter von ihrem entfernt. Aber Darqueria beachtete ihn nicht. “Ich tat was mir richtig erschien.“ Sie säuberte die Klinge. “ Lass sie antreten. Diese da ... wird nicht disqualifiziert.“, Sett hatte sie wohl beobachtet und sprach zu der Dame bei der Anmeldung. Keiner wagte es, ihm zu widersprechen. Darqueria blickte zu ihm. Seltsam... Scream jedoch hatte sich beruhigt und fläzte halb auf dem Anmeldetisch. “Wie lautet ihr Kampfname?“, fragte die Frau die ihre Unterlagen ausstellte. “Oh, die da ist die süße Pretty Kitty!!“ Darqueria warf ihm einen bösen Blick zu. “Und er ist der Screaming Poro.“ Scream schien zunächst verwirrt. Dann lachte er. “In Ordnung. Sie erhalten die Nummern 313 und 314. Bitte, gehen Sie hinein. Auf der großen Anzeigetafel wird ihre Kampfreihenfolge bekannt gegeben. Wenn Sie einen Kampf gewinnen, kommen sie weiter. Kommen Sie unter die letzten 100 bekommen Sie 500 Goldstücke. Kommen Sie unter die letzten 50 gibt es 1000, für die letzten 25 gibt es 10.000 und für die letzten 10 gibt es 50.000 Goldstücke an Preisgeld. Und sollten Sie der Gewinner sein, winkt ihnen sogar eine Millionen. Ein Kampf endet, wenn einer der Kämpfer für zehn Sekunden auf dem Boden liegt. Hierbei ist es egal ob er dabei noch lebt.“ Scream schlenderte mit ihr hinein. “Wenn wir gegeneinander antreten mach ich dich fertig .“, sagte Darqueria säuerlich. “Naaaaw was hast du denn, Pretty Kitty?“, erwiderte er und Darqueria boxte ihm in die Seite. “Lass das lieber, sonst komm ich noch auf den Geschmack“, sagte er zwinkernd. Es ging in eine große Halle. Überall standen Menschen dicht aneinander gedrängt. Über ihnen war eine große Tafel angebracht, auf denen die Nummern der Teilnehmer zu sehen waren. “Hey, wir sind schon als nächstes dran!“, sagte Scream. Er würde bereits in der nächsten Runde gegen Teilnehmer 189 kämpfen, während sie gegen Teilnehmer 44 antrat. Ein Blick in die Arena genügte, um zu wissen, dass es ernst wurde. Grade wurde ein Mann mit abgerissenem Arm abtransportiert. “Bist du nervös?“, fragte Scream. “Nein... ich... habe nur so ein Kribbeln...es ist... aufregend.“, erwiderte sie. “Das nennt man Mordlust.“, zum ersten mal wirkte Scream ernst. Darqueria schwieg. “Du kannst nicht ewig dein wahres Wesen verbergen, Darqueria. Früher oder später wirst du akzeptieren müssen, was du bist.“ Er hatte ja recht... “TEILNEHMER 313 UND 44 BITTE IN DIE HAUPTARENA!“, erschall eine Lautsprecherdurchsage. Jetzt wird es ernst.... Scream begleitete sie zum Tor der Arena. “Ich setz auf dich, Pretty Kitty!“, er lächelte. Darqueria atmete tief durch und betrat die Arena. Es war ein unheimliches Gefühl von abertausenden Menschen angestarrt zu werden. All diese aufgepeitschten Gefühle... sie konnte sie spüren. “SCHON VOR DEM KAMPF HAT SIE FÜR AUFMERKSAMKEIT GESORGT - DIE LEGENDÄRE PRETTY KITTY!“, sagte eine Sprecherin. Darqueria beschloss, Scream für diesen Namen später den Arm zu brechen und begab sich in die Mitte der Arena. “UND DORT KOMMT IHR GEGNER - TIBERIUS BREAK - DER KNOCHENBRECHER!" Ein großer Mann mit durchtrainiertem Körper betrat die Arena. Darqueria konnte seine Überheblichkeit gradezu spüren. "Keine Sorge - kleinen Mädchen wie dir füge ich keine zu großen Schmerzen zu!", sagte er lachend. Darqueria überlegte und schwieg. Der Typ war größer und definitiv stärker als sie. Im Nahkampf, Mann gegen Mann, würde sie nichts ausrichten können. "UUUUUUUUUND - LOS!" Kaum ertönte das Startsignal, lief der Riese auf sie zu. Ein Frontalangriff? Lächerlich... Darqueria zog 'Schande' hervor und warf den Dolch, noch bevor er in ihrer Nähe war. Knapp drei Meter vor ihr blieb der Riese stehen - ihr Dolch hatte seinen Schädel gespalten- und sackte tot zusammen. "Eh?! D-das... war ein... K.O. in weniger als drei Sekunden! Der Sieger ist... Pretty Kitty!", sagte die Sprecherin. Irgendwie hatte sie sich mehr erhofft... Scream wartete auf sie. “Gut gemacht...“ Er zeigte sein unverkennbares Lächeln, “Hm? Was hast du?“ Darqueria seufzte: “...ich... hatte mehr erwartet.“ Scream wirkte verdutzt. Sie hatte eine interessante Persönlichkeit... kämpft für Ehre aber hat dennoch Gefallen am Schmerz ihrer Gegner gefunden...Er legte den Arm um sie und führte sie weg, was ihm jedoch eine saftige Backpfeife von ihr einbrachte. Scream lächelte und rieb sich die Wange. Ihre Grausamkeit... “Du bist dran.“ Der Schmerz in seinem Gesicht verschwand als Darqueria ihre Heilkräfte einsetzte. Scream zuckte die Schultern: “Bin in drei Minuten wieder da.“ Darqueria sah ihm nach. Er war zwar eine unerträgliche Nervensäge und ein überaus perverser Sadist, aber irgendwie war sie froh über seine Gesellschaft. Hier wieder ganz allein zu warten machte sie unruhig. Sie setzte sich und begann zu meditieren. Sie hörte erst damit auf, als ihr jemand um den Hals fiel und ihre Kleidung mit Blut besudelte. “Wie war dein Kampf?“, fragte sie Scream. “VIIIIIIEEEEL zu kurz“, er kratzte sich am Kopf, “Die Menschen hier halten aber auch nichts aus. Nachdem ich ihm jeden Finger einzeln gebrochen habe als er am Boden lag, ist er in Ohnmacht gefallen...gut, es könnte auch der Blutverlust gewesen sein, als ich ihm die Haut abgezogen habe ... langweilig.“ Darqueria lächelte und Scream setzte sich zu ihr. “Wir haben etwas Zeit bis zum nächsten Kampf... wir sollten dir ein Kampfoutfit besorgen!“ “Vergiss es.“, sie verdrehte die Augen. Er lehnte sich zurück. “Du solltest nen Wiedererkennungswert haben. Dann setzen mehr auf dich und ich bekomm mehr Kohle.“ Sie sah ihn entgeistert an, “Du hast auf mich gewettet?“ Er nickte: “Klar. Selbst wenn du deine Kräfte nicht einsetzt bist du gefährlich. Und jetzt komm schon, Pretty Kitty!“ Er zog sie auf die Beine und schob sie zu einem Laden für maßgefertigte Kostüme. Ihre Einwände blieben unerhört. Ein paar Stunden später trug sie eine einfache schwarze Jacke mit Katzenöhrchen und niedlichen Verzierungen, die ein schlichtes bauchfreies grünes Shirt überdeckte. Auf den Taschen ihrer schwarzen Hotpants waren Pfotenabdrücke gedruckt, ebenso wie auf die Kappen ihrer Stiefel. Selbst die schwarzen Overkneestrümpe hatten giftgrüne Katzenprints eingestickt. Sie fühlte sich unwohl. “Warum trägst DU eigentlich keine anderen Sachen?“, fragte sie Scream. Als Antwort verwandelte er sich in einen Poro. “...verstehe....“

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  • Kapitel 50


    "Und was jetzt?", fragte Darqueria. Sie war sich nicht sicher was sie tun sollte, bis zum nächsten Kampf. "Naja. Wir sollten uns die Konkurrenz ansehen.", meinte Scream achselzuckend. "Der nächste Kampf von uns findet wahrscheinlich eh erst morgen statt. Ich hab gehört, dass es für diesen Wettkampf 400 Teilnehmer gibt. Wenn die sie alle gegeneinander antreten lassen... das wird dauern. Hier.", er gab Darqueria ein Armband mit dem Logo der Arena und einer kleinen Manschette. "Das hat mir die Empfangstussi vorhin mitgegeben. Es zeigt eine Stunde vorher an, wann unser nächster Kampf beginnt. Bis dahin sollten wir uns die anderen Kämpfe ansehen." Darqueria nickte. Nachdem sich Scream eine gigantische Portion Popcorn geholt hatte, setzten sie sich ins Publikum. Darqueria wurde klar, dass diese Leute anders kämpften, als erwartet. Sie erkannte auch ein bekanntes Gesicht - Twisted Fate, der sie einst ausrauben wollte, nutzte seine Karten, um seinen Gegner zu töten und kam in die nächste Runde. Auch ein überheblicher Kämpfer fiel ihr auf... er warf seine Waffen - waren das Äxte? - und wirbelte sie herum. Er tötete seinen Gegner und hatte einen Aufmerksamkeit heischenden Abgang. "Ätzend der Typ... hoffentlich darf ich ihn töten...", murmelte Scream neben ihr. Sie spürte seine Mordlust. Irgendwie beruhigend, dass er ebenso empfand. Ihr blieben noch einige andere Leute im Gedächtnis, unter anderem eine Ratte die sich unsichtbar machen und ihre Gegner vergiften konnte, ein Assassine der schneller und effektiver seine Ziele traf als selbst Scream, ein kleines Mädchen das mit Feuermagie kämpfte, eine Frau mit einer Klinge die größer war als sie selbst die ihr merkwürdig bekannt vorkam... genauso bekannt wie der kleine Yordle mit dem Blasrohr und den Pilzen... Kampf um Kampf verging. Scream gähnte: "Lass uns ein Lager aufschlagen. Schätze wir sollten uns ausruhen."

    Als sie durch die Halle gingen, blieben viele Blicke an ihnen hängen. Sicher... Darquerias Gegner war gestorben ohne sie überhaupt angreifen zu können und was Scream angeht - er hatte den seinen schließlich zu Tode gefoltert...

    Sie durchkämmten die Stadt nach einem geeigneten Versteck, jedoch fanden sie keinen sicheren Ort. Von überall hätte man sie leicht überfallen können und Darqueria fühlte sich schon die ganze Zeit über beobachtet. "Das bringt nichts. Lass uns einfach irgendwo rasten. Ich bin unsterblich und du schläfst sowieso immer mit dem Messer in der Hand. Wir sollten klar kommen." sagte Darqueria schließlich. "Sucht ihr eine Unterkunft?", fragte eine Stimme. Es war die alte Vastaya-Frau, der Darqueria geholfen hatte. Sie wirkte freundlich, "Ich kann euch ein paar Nächte in meinem Haus unterbringen." Darqueria wechselte einen Blick mit Scream. "Wir möchten Ihnen keine Umstände bereiten." Doch die Frau wehrte ab: "Nach dem, was du für mich getan hast, ist das das Mindeste, Kind. Bitte, folgt mir." Die alte Frau ging vorran. Sie führte die Beiden zu einem kleinen, unscheinbaren Haus. Es war gepflegt und gemütlich eingerichtet. "Ich heiße übrigens Umyra." Darqueria überlegte, ob es sicher war, ihre Namen Preis zu geben. "Ich bin..." Doch die Alte fiel ihr ins Wort: "Ach das weiß ich doch! Du bist die Pretty Kitty und dein Freund ist der Screaming Poro. Ja, ja ich habe eure Kämpfe beobachtet." Darqueria und Scream blickten Umyra fassungslos an. Doch diese nahm nur gemütlich einen Schluck aus ihrer Teetasse, "Mein Sohn hat auch immer in dieser Arena gekämpft. Genau wie sein Vater. Darum schaue ich mir die Kämpfe immer noch gern an.", sie lächelte verhalten, "Auch wenn ich früher immer um ihre Leben gebangt habe." So ist das also... "Ah, ihr seid bestimmt müde. Die Gästezimmer sind die Treppe hoch, links die ersten zwei Türen. Ruht euch gut aus." Sie bedankten sich und gingen nach oben. Darqueria nahm das erstbeste Zimmer. Grade als sie sich ausziehen wollte, merkte sie, dass Scream noch immer bei ihr stand. "Willst du nicht in dein eigenes Zimmer?" Dieser legte sich einfach auf ihr Bett. "Wir wissen nicht, ob die Alte was im Schilde führt. Außerdem kannst du sowieso nie schlafen, wenn du allein bist." Darqueria wurde rot und wollte grade etwas erwidern, als sich Scream in einen Poro verwandelte. Sie seufzte. Wahrscheinlich hatte er recht...

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  • Kapitel 51


    Scream weckte sie am nächsten morgen. "Hum? Lass mich schlafen...", Darqueria zog sich das Kissen über den Kopf. "Vergiss es, Süße. Da wir im letzten Kampf nicht verletzt wurden, werden die uns bestimmt gleich heute nochmal antreten lassen. Also hopp hopp!", sagte Scream. Als Darqueria nicht reagierte, seuftzte er, verwandelte sich in einen Poro und kroch unter ihre Bettdecke. Entnervt warf Darqueria ihn weg. Sie war knallrot im Gesicht. Scream grinste jedoch: "Ah, du bist wach. Dann kann's ja losgehen." Sie schlichen leise die Treppe hinunter, doch Umyra war wohl schon seit Stunden auf den Beinen. Sie hatte den beiden sogar Frühstück gemacht. "Langt nur tüchtig zu. Ich habe nicht oft Besuch, seitdem mein Sohn weggegangen ist, wisst ihr..." Scream ließ sich das nicht zweimal sagen, doch Darqueria war neugierig geworden: "Darf ich fragen, was euer Sohn jetzt macht?" Umyra lächelte nur, "Er sucht nach seinem Vater. ... er hat uns früh verlassen, wisst ihr... Und ich bin sicher, dass er ihn eines Tages finden wird..." Das stimmte sie nachdenklich. Warum suchte man jemanden, der einen vermutlich ohnehin nicht sehen will? "Oh, ihr solltet euch sputen!", Umyra deutete auf Darquerias Armband. Es leuchtete gelb auf - in einer Stunde würde sie kämpfen müssen. Sie verabschiedeten sich und machten sich auf den Weg in die Arena.

    Im Warteraum war noch nicht viel los. Und keiner schien besonders gesprächig zu sein. Der kleine Yordle mit dem Blasrohr, der sie stark an Teemo erinnerte, spielte dennoch die ganze Zeit Streiche. Moment... war das vielleicht seine lebende Gestalt? Schließlich sahen Yone, Yasuo und Thresh in der Geisterwelt schließlich auch ganz anders aus... Scream sah sich um, "Gegen diese Kerle dürften wir problemlos gewinnen." "Ist das so?", fragte eine Frau mit langen roten Haaren. Sie hatte, wie Scream, ein paar Narben im Gesicht und trug zwei Messer bei sich. Scream lehnte sich zurück: "Ich mach jeden hier fertig." Die Frau mit den roten Haaren warf den Kopf zurück und verschwand. "Was für eine große Klappe.", sagte der überhebliche Typ der ihnen bereits gestern aufgefallen war. Er hatte braunes Haar, einen langen Schnurrbart, jede Menge Muskeln und zwei axtähnliche Waffen bei sich. Sie hatte gehört, dass er Draven hieß. "Teilnehmer 314 und Teilnehmer 255 in die Arena!" Scream erhob sich und zwinkerte Darqueria zu. Dann verwandelte er sich und hopste durch die Tür hinaus. Darqueria entschied sich, seinen Kampf mit anzusehen und nahm auf der Championtribüne Platz, als sich jemand neben sie setzte: "Hey, Grünschnabel. Rück mal ein Stück." Darqueria sah, dass die Frau mit dem gigantischen Schwert neben ihr saß. "-Riven?" Sie warf ihr einen überraschten Blick zu: "Hab ich dich schonmal erpresst?" Darqueria lächelte. Auch in der Welt der Lebenden hatte sie sich kein Stück verändert. "Ich bin es. Darqueria." Riven überlegte. Sie schien mit ihrem Namen nichts anfangen zu können. "Wir haben uns in der Geisterwelt getroffen. Du hast die Bruchstücke deines Schwertes gesucht.", half sie ihr auf die Sprünge. Riven wurde rot, "WENN DU JEMANDEM DAVON ERZÄHLST, BRING ICH DICH UM!" Definitiv Riven. Sie lehnte sich zurück: "Du hast dich ganz schön verändert, Günschnabel." Da hatte sie wohl recht...

    Scream und Draven betraten die Arena. Draven lachte, als er Scream erblickte: "Ein Poro? Was denn, willst du mich totkuscheln?" Er lachte so sehr, dass er gar nicht bemerkte, wie Scream sich anschlich, hinter ihm zum Menschen wurde, und ihm mehrere Messer in Hals, Arm und Schulter rammte. Doch Draven war zäh. Nur knapp konnte Scream seinen Wurfäxten entkommen. Darqueria war für eine Sekunde besorgt... doch dann sah sie, dass Scream lächelte. Er hatte also alles im Griff... auch wenn sie sich fragte, wie er mit seinen Messern etwas gegen diesen arroganten Muskelprotz ausrichten wollte. Scream sprang in die Luft - verwandelte sich in einen Poro - und landete in Dravens Haaren. "Verstehe... er will ihn provozieren...", murmelte sie. Das klappte auch ganz gut, denn Scream war nicht grade leicht zu fassen. In einem günstigen Augenblick sprang er von ihm runter und wurde zum Menschen, woraufhin sein Gegner das Gleichgewicht verlor und hinfiel. Draven warf Scream einen hasserfüllten Blick zu. Scream nutzte diese kurze Blöße aus. Er sprintete blitzschnell auf seinen Gegner zu und warf seine Dolche - immer in einem anderen Winkel auf verschiedene Stellen seines Körpers. Draven fiel wie ein Sack Mehl um. Screams Messer waren nicht tief eingedrungen, jedoch schien er seine Nerven oder etwas Ähnliches blockiert zu haben. Draven konnte sich nicht mehr rühren. "Der Poro gewinnt!", rief die Sprecherin. "Dein Freund hat echt was drauf.", sagte Riven neben ihr anerkennend. Dann wandte sie sich zu Darqueria um, "Bin mal gespannt, was du so draufhast, Grünschnabel." Darquerias Blick war kühl geworden. Sie würde, wenn es sein musste, jeden töten. Scream kehrte zurück und setzte sich zu ihr. "Du hast ihn ja ziemlich geschont.", sagte Darqueria kalt. Er lächelte, "Dieser Idiot hat mich nicht ernst genommen. Seinen Stolz zu verletzen, genügt mir fürs Erste... Folter kann auch psychischer Natur sein, süße."

    “Jeder normale Mensch ist wohl von Zeit zu Zeit versucht, in die Hände zu spucken, die schwarze Flagge zu hissen und anzufangen, Kehlen aufzuschlitzen...“

    (Lucanus 39-65n.Chr.):cat:

  • Kapitel 52


    Darqueria dachte darüber nach... Folter... Eigentlich interessant, wenn sie so darüber nachdachte. Sie fragte sich schon lange, wie viele Schmerzen ein normaler Mensch ertragen konnte, bis er vor Qualen starb. Sie selbst war schließlich unsterblich... nichts konnte sie von ihrem Leiden erlösen... aber wie war es bei sterblichen? Vielleicht sollte sie es herausfinden...

    Grade endete der Kampf, bei dem die rothaarige Frau mit den Messern den Sieg davontrug. Ihr Gegner war offensichtlich tot. Darqueria blickte sich um - niemand schien Notiz von ihr zu nehmen - und entzog dem Toten die Seele. “Was hast du eigentlich mit den ganzen Seelen vor, Süße?“, fragte Scream gelassen. Natürlich...Seinem Blick entging nichts. “Ich... werde wohl etwas experimentieren...“, erwiderte sie nur. Scream wirkte nachdenklich, “...ich glaube, du bist langsam dem Wahnsinn verfallen...“ Sie lachte daraufhin nur. Dann beobachteten sie den nächsten Kampf, bei dem Teemo gegen die seltsame Ratte antrat. Es war ein recht langweiliger Kampf, weil beide Kämpfer immer wieder unsichtbar wurden. Allerdings gewann Teemo, weil sein Gegner, Twitch, seine Pilzfallen zu spät bemerkte und letztendlich in einer Pilzwolke einschlief. Er lebte zwar - aber es wurde trotzdem als k.o. gewertet und Teemo kam in die nächste Runde. “Teilehmer 167 und 313 in die Arena!“ Endlich. Darqueria stand auf. Sie ignorierte sogar Screams anzügliche Sprüche und ging hinab in die Arena.

    Ihre Gegnerin war bereits dort. “Dann zeig mal, was du drauf hast, Grünschnabel.“ Riven... Darqueria entschied sich für diesen Kampf “Ehre“ zu nutzen. Schließlich hatte auch ihr Gegner ein Schwert. Außerdem schien ihre Klinge selbst gegen sie kämpfen zu wollen. Sie spürte eine Art Energie... Darqueria trat ruhig vor. Sie konnte sich nicht an Rivens Kampfstil erinnern, daher entschied sie sich vorerst in der Defensive zu bleiben. Rivens Angriffe schienen stärker zu werden, je öfters sie zuschlug. Es gelang Darqueria nur knapp ihr auszuweichen. Sie überlegte... der Kampf mit großen schweren Waffen hatte eigentlich den Nachteil, dass man schneller ermüdet, doch bei Riven schien das nicht der Fall zu sein. “Willst du oder KANNST du nicht angreifen?“, fragte Riven genervt. Darqueria lächelte kühl, “Wenn du darauf bestehst...“ Sie hatte ohnehin nicht vor, den Kampf weiter in die Länge zu ziehen. Sie beobachtete sie... das wird nicht leicht. Darqueria täuschte einen Angriff von Oben an, wurde unsichtbar und griff aus der entgegengesetzten Richtung an. Sie verpasste Riven zwar eine formschöne Wunde, jedoch wurde sie plötzlich von ihr weggeschleudert. Was war das? Darquerias Arm schmerzte. Vermutlich gebrochen. Doch Darquerias Regenerationskräfte heilten ihn in Sekundenschnelle. Das überraschte ihre Gegnerin: “Hm? Bist ja zäher als ich dachte...“ Darqueria lächelte. Sie wich einem erneuten Angriff aus, als Riven eine ihr bekannte Technik einsetzte... die Windschnitttechnik? Kannte sie etwa die alten Meister? Darqueria wurde unsichtbar. Riven schien ihre Aura nicht spüren zu können - gut. Dann hatte ihre Meditation bei der sie ihre Aura zu verbergen versuchte, vielleicht etwas genützt. Sie stand hinter Riven und stach zu - doch Riven schaffte es in letzter Sekunde den Arm zu heben und Darquerias tödlichem Angriff großteils zu entgehen. Doch Darqueria war es genug. Erneut unsichtbar griff sie von oben an. Es war ihr nicht wichtig, ihr Opfer zu töten. Es reichte ihr, Riven aus dem Gleichgewicht zu bringen. Kaum hatte Riven einen ihrer Angriffe geblockt, griff sie von einer anderen Seite aus an. Doch Riven schaffte es ihre Klinge immer wieder abzuwehren. Schließlich sprang Darqueria in die Luft und wurde unsichtbar. Riven wehrte erfolgreich ihre Klinge ab, doch Darqueria war nicht zu sehen. Plötzlich stürzte Riven zu Boden. Darquerias Dolch hatte sich in ihr Bein gebohrt. Sie stellte ihren Fuß auf Rivens Kreuz, damit sie nicht aufstehen konnte. Riven versuchte Darqueria abzuwehren, doch sie schaffte es nicht. Der Schiedsrichter zählte bis Zehn. “Verdammt, ich habe den Grünschnabel echt unterschätzt...“, dennoch lächelte Riven, als ihre Niederlage bekannt gegeben wurde. Darqueria trat weg und Riven rappelte sich auf. “'...Das war ein guter Kampf, Grünschnabel...“, sagte sie zögerlich. Sie wurde rot, als sie Darqueria die Hand reichte, “Beim nächsten Mal... mach ich dich fertig! HMPF!“ “Wir werden sehen...“, Darqueria lächelte kühl. Dann verließ sie die Arena. “Gut gemacht...“, sagte eine Stimme aus den Schatten. “Hast du etwa an mir gezweifelt?“ Scream grinste und trat ins Licht, “Du musst zugeben, dass sie dich ziemlich in die Ecke getrieben hat.“ Sie zuckte die Schultern. “Wie auch immer. Wir haben gewonnen, also sind wir unter den letzten Hundert Kandidaten. Meinst du, wir müssen heute nochmal kämpfen?“ Scream gähnte, “Keine Ahnung. Aber lass erstmal was essen.“ Dieser Vielfraß... Darqueria seufzte und folgte Scream zum Burgerstand. “Ich glaube, es haben ein paar Leute auf dich abgesehen, Süße.“, sagte er leise, “Du solltest dich vorsehen, Pretty Kitty...“

    “Jeder normale Mensch ist wohl von Zeit zu Zeit versucht, in die Hände zu spucken, die schwarze Flagge zu hissen und anzufangen, Kehlen aufzuschlitzen...“

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  • Kapitel 53


    Sie dachte über Screams Worte nach... “Auf mich abgesehen? Warum?“, sie beschloss wachsamer zu sein und ihre Umgebung besser wahrzunehmen. Doch das einzige was sie bemerkte, war Scream der grade sein fünftes Hot Dog verschlang. Plötzlich leuchtete ihr Armband erneut auf. “Was? So schnell?“ Scream blickte zu ihr, “...wie es aussieht, haben es die Arenaleiter selbst auf dich abgesehen...“ Sie schluckte. Der Arenaleiter... Sett, die Bastardbestie... “Keine Sorge, du packst das schon.“, mümmelte Scream. Sie blickte auf die Anzeigetafel. Sie würde gegen Teilnehmer Nummer 73 antreten... “Weißt du zufällig wer die 73 ist?“ “Hm? Ich glaub das war dieser Knarrentyp... irgendwas mit L.... Luke... Lucius? Lu...“ “Lucian?“, hakte Darqueria nach. “Ja, genau!“, erwiderte Scream. Das war doch derjenige der Thresh angreifen wollte ... Thresh... irgendwie fühlte sie eine gewisse Sehnsucht nach ihm... Er war vielleicht der Einzige, bei dem sie sich nicht verstellen musste und der nicht unbedingt vorhatte, sie umzubringen... außerdem... konnte sie seine Faszination für die Seelen durchaus nachvollziehen... “Erinnerst du dich noch an Lucians Kampf?“ Scream nickte, “Versuch den Kugeln auszuweichen. Der Typ kann verdammt schnell schießen.“ Daran konnte sie sich auch erinnern. Sie überlegte wie sie ihn besiegen könnte... wahrscheinlich wäre sie sofort von Kugeln durchlöchert, ehe sie an ihn rankäme... Ihn aus der Entfernung zu Fall zu bringen wäre schwierig... aber vielleicht machbar. Scream geleitete sie zum Vorraum der Arena. “Du bist stiller als sonst... fürchtest du dich vor dem Kampf?“, fragte er irgendwann. Darqueria schüttelte den Kopf, “Nein. Ich schätze nur, er will seine Rechnung mit mir begleichen.“ Das interessierte Scream, “Ihr habt schonmal gegeneinander gekämpft?“ “Ja. Es war... ein recht einseitiger Kampf, aber ja.“ Darqueria überprüfte ihre Dolche. Scream grinste, “Ah, du hast deine Kräfte eingesetzt...“ Sie nickte wortlos. “...pass auf dich auf... okay?“, waren seine Worte, bevor sie endlich die Arena betrat.

    Lucian erwartete sie bereits. Er schien sie gar nicht zu erkennen. Auch gut. “Auf einen guten Kampf.“, sagte Darqueria. Er blickte abschätzig zu ihr, “Erwarte nicht, dass du gegen mich gewinnen könntest.“ Welch arrogante Worte... wenn man bedachte, dass sie ihn und Senna mit nur einem einfachen Zauber ins Meer geschleudert hatte. Aber genug. Sie beobachtete ihn. Er schien keine Anstalten zu machen, selbst anzugreifen. Aber wenn sie sich regen würde, würde er wohl ohne zu zögern schießen. Die Stimmen aus dem Publikum wurden laut. Sie wollten endlich Blut sehen. Welch niedere Kreaturen... Sie überlegte, wie sie ihn provozieren konnte, ohne ihre Maske zugleich fallen zu lassen. “Willst du nicht schießen? Ich gebe doch grade bestimmt eine super Zielscheibe ab.“, fragte sie gelangweilt. Er blieb ernst, “Ich habe deine Kämpfe gesehen. Sobald ich das tue, wirst du unsichtbar und greifst aus den Schatten an.“ Da lag er nicht ganz falsch... “Wie geht es Senna?“, erkundigte sie sich, kalt lächend. “Was- woher kennst du sie?!“, eine kurze Blöße... ein kurzer Augenblick des Misstrauens, in dem sie ihren ersten Dolch warf. Er wich um haaresbreite aus, doch das verschaffte ihr genug Zeit, um unsichtbar zu werden. Ihre Stimme schien aus den Lüften zu kommen, “Oh, du erinnerst dich nicht? Wie schade... deinem Blick zufolge, hat auch sie die Fluten überlebt...“

    Ein Blick des Erkennens huschte über das Gesicht ihres Gegners und machte seinem ungezügelten Hass Platz, als er erkannte, wer da wirklich sein Gegner war: “Du...!“ Darquerias Lachen drang aus den Schatten. Noch immer konnte er ihre genaue Position nicht ausmachen. Lucian begann blindlings zu schießen. Er war voller Zorn. Tatsächlich erwischte er sie an der Schulter, doch ihre Wunde heilte in Sekundenschnelle. “Du hast dieses Monster beschützt!“ Darquerias Dolche bohrten sich in seine Arme. Lucian musste seine Pistolen fallen lassen. Das Gift, mit dem sie die Messer präpariert hatte, lähmte ihn. Sie trat näher, “Die wahren Monster sind die Menschen.“ Lucian versuchte wieder aufzustehen - ein Wunder, dass er sich überhaupt noch regen konnte - doch es brauchte nur einen leichten Tritt von ihr, damit er liegen blieb. Der Kampfrichter zählte runter und erklärte Darqueria zur Siegerin. “Halte dich von ihm Fern. Ansonsten werde ich dich und all deine Gefährten abschlachten.“, sagte sie, während sie die Arena verließ. “Nicht schlecht...“, Scream wartete bereits auf sie. Er löcherte sie mit Fragen über Thresh, doch Darqueria gab keine Antwort. Sie blickte gedankenverloren auf den Ring an ihrer Hand...

    “Jeder normale Mensch ist wohl von Zeit zu Zeit versucht, in die Hände zu spucken, die schwarze Flagge zu hissen und anzufangen, Kehlen aufzuschlitzen...“

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  • Kapitel 54


    “-Hey!“ Darqueria schreckte hoch. “...was?“, sie war wie in Trance gewesen. Scream verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Dann grinste er, “Diesen Blick sehe ich bei dir sonst nur, wenn du an Yone denkst...“ Darqueria sah finster zu ihm, “Es ist nicht was du glaubst.“ “Schön. Dann klär mich auf.“, erwiderte er gelassen. Diese Nervensäge! Darqueria zwang sich ruhig zu bleiben. Er würde ja ohnehin nicht locker lassen... : “Das ist eine lange Geschichte.“ “Wir haben Zeit.“, meinte Scream und setzte sich zu ihr. “...Wie du weißt, stamme ich nicht aus dieser Dimension. Meine Heimat ist eine Welt, die man nur als den Abgrund bezeichnen kann. Wenn jemand stirbt, gelangt seine Seele zunächst ins Geisterreich. Von dort aus kann sie den Weg der Erlösung einschlagen... dort bleiben... oder sich in den Abgrund verirren. Im Abgrund versteinert die Seele. Sie ist dazu verdammt, allein und unbeweglich, nichts fühlend außer dem eigenen Schmerz, ihr endloses Dasein zu fristen. Der Herr dieses Reiches war der Dämon Val'Garoth. Mein Vater. Er war von Zerusha an diesen Ort gebunden worden, weil diese Welt seine Macht nicht halten konnte... wie dem auch sei. Ich bin aus irgendeinem Grund im Geisterreich aufgetaucht... dort traf ich zum ersten Mal auf Yone und Yasuo... und Riven... Yone hielt mich für ein Azakana und hat mich verletzt. Thresh war es der mich fand... er half mir...“, sie atmete tief durch, “... im Geisterreich, war er es, der die Seelen vom Pfad der Erlösung abhielt. Er fügte sie seiner Sammlung hinzu. Ich half ihm dabei...dachte...es sei richtig... schließlich... brachte er mich dazu, den Seelenbaum zu zerstören. Das Portal zwischen dieser Welt, dem Geisterreich... und dem Abgrund.“, sie kicherte plötzlich, “Ich war damals so naiv! Die Geister wurden wieder zum Leben erweckt, doch ich wurde in den Abgrund gezogen. Ich entkam und entmachtete meinen Vater. Anfangs wollte ich nur Rache...“ Sie verstummte. Scream kratzte sich am Kinn: “Ah, ich erinnere mich. Thresh war doch dieser komische Skeletttyp, oder?“ Sie nickte. Scream grinste: “Hätte nicht gedacht, dass du auf eher knochige Typen stehst, Süße.“ Darqueria wurde rot und gab ihm eine Ohrfeige. Scream lächelte trotzdem. “Du scheinst ihm ja vergeben zu haben, dass er dich angelogen hat.“ “Ach halt die Klappe.“, Darqueria war sauer. Hätte sie ihm bloß nichts erzählt... Er wurde ruhig. “...du... willst ihm immer noch nützen... stimmt's?“, Scream lehnte sich zurück. Sein Lächeln war verblasst, er wirkte nachdenklich. Eine Zeit lang schwiegen sie beide. Schließlich wurde es Scream zu langweilig. Er verwandelte sich in einen Poro und leckte ihr Gesicht ab. “Lass das!“, Darqueria lächelte. Plötzlich ging die Anzeigetafel über ihnen an. Scream würde im nächsten Kampf gegen Teilnehmer 23 kämpfen. Er wurde wieder zum Menschen. “die 23... weißt du wer das war?“, fragte er. Darqueria dachte nach... “Ich glaube, sein Kampfname war 'der Gourmet'. Das war der dessen Kämpfe wir immer verpasst haben, weil du andauernd Hot Dogs futtern wolltest.“ Scream zuckte die Schultern. “Egal. Jetzt hab ich Bock auf Hot Dogs...“ Darqueria seufzte und folgte ihm. Scream verschlang wieder zwei Hot Dogs, als ein Tumult hinter der Theke losbrach. Ein paar Kunden waren mit Schaum vor dem Mund umgekippt und der Besitzer des Standes wurde verhaftet. Scream schienen die vergifteten Hot Dogs jedoch nichts auszumachen. Er schmollte, weil sein Lieblingsstand geschlossen wurde. Sein Armband glühte rot auf. “Los - du musst zum Kampfplatz!“, erinnerte sie ihn und schob ihn zur Arena. Er grummelte, “...Klasse, einen Kampf mit leerem Magen zu beschreiten...“ Darqueria kicherte. Scream grinste ihr zu: “Besorg mir was zu futtern, bis ich zurück bin.“ sie nickte und Scream verwandelte sich und trat durch das Tor. Sein Gegner hatte das größte Maul das er je gesehen hatte. Er... oder es... schien eine Art... mutierter Frosch?Fisch? Zu sein... und trug sogar einen Latz um eines der fünf Doppelkinne. Er war ziemlich fett und trug einen winzigen Hut auf dem Haupt. “Ah... ein kleiner Snack zwischendurch...“, sagte das Wesen. Je länger er sich dieses Wesen besah, desto strenger überlegte er, vielleicht weniger zu essen... Das Wesen griff an, indem es mit seiner gigantischen Zunge nach ihm hieb, doch Scream sprang einfach weg. Widerlich ... er wurde zum Menschen und warf ein paar Dolche, die jedoch nicht durch die dicke glitschige Haut seines Gegners drangen. Verdammt... Wenigstens war sein Gegner langsam. Doch er täuschte sich. Unter seinem Gegner war eine Pfütze erschienen, in der er verschwand. Scream sah sich um. Das nächste was er spürte, war Dunkelheit. Es stank. Zunächst dachte er, man hätte ihn in einen glibberigen Sack gesteckt - dann wurde ihm klar, dass das Monster ihn verschlungen hatte. Super.... Scream bemerkte jedoch, dass er noch etwas von dem Gift, mit dem er seine und Darquerias Messer präpariert hatte, bei sich trug. Er öffnete die Flasche. Das Zeug war zwar nicht zu stark... aber es schmeckte furchtbar. Tatsächlich spuckte dieses Wesen ihn daraufhin aus und hielt sich den Magen. Scream ignorierte die Sabberfäden auf sich. Er trat diesem Vieh in den Bauch, woraufhin es umkippte und liegen blieb. Er lebte noch, konnte sich aber aufgrund der Bauchschmerzen nicht aufrichten. Scream wurde zum Sieger erklärt und verließ die Arena. Darqueria erwartete ihn mit einem Hot Dog in der Hand. “Tu mir den Gefallen und umarm mich erst wenn du ein Bad genommen hast...“, sagte sie. Scream grinste und fiel ihr trotzdem um den Hals und besudelte sie mit dem widerlichen Sabber.

    “Jeder normale Mensch ist wohl von Zeit zu Zeit versucht, in die Hände zu spucken, die schwarze Flagge zu hissen und anzufangen, Kehlen aufzuschlitzen...“

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  • Kapitel 55


    Zum Glück war Screams Porogestalt nun so weit bekannt, dass er Darqueria nicht in die Damenduschen folgen konnte. Sie fragte sich, gegen wen sie wohl als Nächstes antreten würde... und überhaupt, was würde sie tun, wenn dieser Wettkampf zuende war? Bisher hatten sie einiges an Gold für ihre Kämpfe bekommen... aber das würde ihr auch irgendwann ausgehen. Sie spielte mit dem Gedanken Kopfgeldjägerin zu werden... andererseits... Sie hatte geschworen, niemals gegen Ionia zu kämpfen. Was wenn ihr Opfer von dort kam?

    Einige Zeit später holte sie ihre gewaschenen Klamotten ab und anschließend kehrte sie zu Scream zurück. Er schien schon lange zu warten, doch grinste wie üblich, als er sie sah. “Ihr schlagt euch ganz gut.“, sagte eine Stimme. Das seltsame Wesen gegen das Scream gekämpft hatte, schien sich erholt zu haben. “Man nennt mich Tahm Kench. Und ihr zwei Häppchen habt mir grade meine Siegessträhne ruiniert.“, er rieb sich das wabbelige Kinn. Scream lächelte kalt, “Ja und das obwohl du versucht hast mich zu vergiften. Netter Versuch.“ Tahm Kench wirkte überrascht. Dann ging er wütend weg. Darqueria sah Scream fragend an. “Was? Hast du die Schleimspur hinter dem Tresen nicht bemerkt?“, er zuckte die Achseln, “Selbst schuld wenn er meinen Lieblingsstand ruiniert.“ “Hey. Ihr seid Kitty und Poro, oder?“, jemand näherte sich ihnen. Ein junger Mann, dunkelhäutig, mit weißem Haar, zu einem Irokesenschnitt frisiert. Dem seltsamen Gerät das er bei sich trug zufolge, stammte er wohl aus Piltover oder Zhaun... - seiner Kleidung zufolge wohl eher aus Zhaun. “Ich bin Ekko.“, sagte er, “Hab eure Kämpfe gesehen... echt krass.“ “Danke.“, murmelte Darqueria. Screams Foltereskapaden als “Krass“ abzutun... “Bist du auch ein Teilnehmer?“, fragte Scream gelangweilt. Ekko lächelte, “Jepp. Dachte mir, ich kundschafte die Konkurrenz aus, bevor es weiter geht. Übrigens - “, Ekko bedeutete ihnen mitzukommen. Darqueria wechselte einen Blick mit Scream und folgte ihm. Er verließ die Arena. Durch ein paar dunkle Gassen führte er sie zu einem zwielichtigen kleinen Markt. Schließlich blieb er stehen. “Die besten Hot Dogs der Stadt.“, sagte er und deutete grinsend hinter sich. Screams Augen leuchteten vor Glück, als er mit mehreren Hot Dogs zurückkam. Darqueria konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, “Ich glaube du hast da grade jemanden sehr glücklich gemacht.“ Ekko nickte, “Man findet die Gegend hier nicht so leicht. Das ist mein Geheimtipp.“ Sie setzten sich auf das niedrige Dach einer kleinen Hütte. “Sag mal... warum habt ihr eigentlich am Wettkampf teilgenommen?“, fragte er irgendwann. Gute Frage... “...naja. Wir reisen umher.. und brauchten Geld.“ Ekkos Blick blieb nachdenklich, “...verstehe...“ “Und du?“, mümmelte Scream. Ekko lehnte sich grinsend zurück: “Auch. Ich komme aus Zhaun. Die wenigsten Menschen dort sind.... naja.“ Darqueria kam Screams Geschichte wieder in den Sinn. Dieser schien nicht epicht darauf zu sein, mit Ekko zu sprechen. War das der Grund? “Ja.. wir waren schon mal dort... “, erklärte sie. “Ich weiß. Jetzt mal im Ernst, du warst auf jedem dieser dämlichen Seraphine-Plakate!“, Ekko lachte. Er schien nicht böse zu sein, dass sie Seraphines Auftritt ruiniert hatten. “...diese dumme Popstartussi glaubt wirklich, dass ein bisschen Musik alles ändern könnte... “, fuhr er fort, mit Bitterkeit in der Stimme. Irgendwie glaubte sie ihn zu verstehen, “ Ja... Sie ist wirklich naiv...“ “- das war der eigentliche Grund, wieso ich euch angesprochen habe. Ich wollte euch kennenlernen. Du bist in Zhaun zur Legende geworden, Darqueria - es gibt einige, die Seraphine nicht ausstehen können.“, Ekko lächelte wieder. “Oh und ich dachte du willst nur die Konkurrenz ausspionieren.“, erwiderte sie mit gespielter Empörung. “Das... vielleicht auch. Laut meiner Statistik bist du meine nächste Gegnerin.“, erklärte er. Just in diesem Augenblick leuchteten ihre Armbänder gelb auf. “Wir sollten langsam zurück.“, Scream zog Darqueria auf die Beine. “Warum hassen manche Zhauniter Seraphine eigentlich?“, fragte Scream schließlich, “Sie bringt schließlich... Farbe nach Zhaun.“ Ekko verdrehte die Augen: “Mal im Ernst, Mann. Ich weiß auch wer du bist. Da du auch aus Zhaun kommst, weißt du doch, dass es in Zhaun nicht so einfach ist. Schätze Zhaun hat dich zum Mörder gemacht. Ein paar Lieder ändern nichts. In meinen Augen ist diese Tusse eine profitgeile Schlampe. Sie ist nur auf Geld aus... Sonst würde sie ihre Karten nicht für solche Preise verticken. Das Problem ist, manche Leute sind süchtig nach dieser Stimme, diese Stimme die Hoffnung bringt. Und dafür verpulvern sie all ihr Geld. Um einen Auftritt von SERAPHINE zu sehen...“, Der Hass sprach aus Ekkos Stimme. Erst als sie wieder in der Arena waren, beruhigte er sich. “Ich glaube...nicht, dass Geld Seraphines Absicht ist. Aber ich glaube, sie ist zu blauäugig und sieht die Fäden nicht, an denen sie nun hängt.“ Ekko zuckte nur die Schultern und verschwand. “Dieser Typ ist seltsam.“, meinte Scream. “Findest du?“, Darqueria war sich da nicht sicher. Wenige Minuten später stand sie Ekko in der Arena gegenüber. Sein freundlicher Gesichtsausdruck war verschwunden: “Tut mir leid, Darqueria. Aber ich muss das hier gewinnen. Ich brauche das Geld.“ Darqueria blieb ruhig: “Das verstehe ich. Aber ich werde dich trotzdem nicht schonen. Ich will das hier gewinnen.“ “Alles klar.“, sagte er. Darqueria zog ihr Schwert. War es besser anzugreifen oder in der Defensive zu bleiben? Sie war unschlüssig, entschied sich jedoch anzugreifen. Erwischt! Oder... doch nicht? Sie hatte Ekko doch grade eben noch eine Wunde zugefügt! Sie wandte sich um. Ekko war unversehrt. Er grinste und warf ihr etwas zu - eine Waffe? Das seltsam blau leuchtende Ding explodierte und schien Darqueria zu verlangsamen. Es war als würde die Zeit um sie herum langsamer vergehen... Aber Ekko bewegte sich normal. Lag es an diesem komischen Energiefeld, das durch die Explosion entstanden war? Plötzlich schien sich dieses blau leuchtende Ding wieder zusammenzusetzen und flog zu Ekko zurück. Der Rückstoß schadete Darqueria - jedoch nicht lange. Sie wurde unsichtbar und griff Ekko abermals an. Doch Ekko machte eine gekonnte Ausweichrolle. Wie konnte er diesen Angriff vorhersehen? Noch während sie überlegte verschwand Ekko - er hatte sich neben sie teleportiert und ihr einen Schlag versetzt. Wie macht er das? Der Schmerz klang ab, ihre Wunde heilte sofort. Sie musste wachsam bleiben. Ekko warf erneut die blaue granate zu ihr - Darqueria konnte knapp dem Energiefeld ausweichen. Sie warf einen Dolch hindurch... er bewegte sich in Zeitlupe auf Ekko zu. Zeit... - Zeit! Konnte er etwa die Zeit manipulieren? Erneut unsichtbar griff Darqueria an - so schnell sie konnte, warf sie ihre Dolche auf ihn. Doch... Ekko blieb stehen und rannte zugleich weg. War das eine Illusion? ....nein... plötzlich stand er wieder auf seiner Anfangsposition. Darqueria bemerkte, dass er ins Schwitzen gekommen war. Anscheinend zerrte die Zeitverzerrung an seinen Kräften. Und all die Energie... ging von dieser blauen Kapsel aus, die er bei sich sich trug. Sie hatte eine Idee... Darqueria lief im Kreis um ihn. Sie hatte diese Technik nur einmal bei Kayn gesehen. Das Rhythmusecho - eine Schritttechnik bei der man die Illusion mehrerer Doppelgänger erzeugt. Ekko blieb in Verteidigungsposition. Doch als er ihr den Rücken zukehrte, schnappte sie sich den Apparat und sprang zurück. Panik stieg in Ekkos Gesicht auf - er ging zum Angriff über. Doch Darqueria sprang in die Luft. Ihre Messer hefteten Ekkos Klamotten an den Boden. Der Kampfrichter zählte runter, während Ekko verzweifelt versuchte sich zu befreien. “Verdammt - VERDAMMT!“, rief er, “ohne das Geld wird er...“ Darqueria wurde zum Sieger erklärt. Sie befreite ihn und gab ihm seine Erfindung zurück. Er sagte nichts und wandte sich zum Gehen. “...ich kann deinen Freund heilen. Ohne etwas dafür zu verlangen.“, sagte Darqueria. Ekko wandte sich um. “Deine Seele... sie spricht von ihm. Sein Name ist Jet, nicht wahr?“

    “Jeder normale Mensch ist wohl von Zeit zu Zeit versucht, in die Hände zu spucken, die schwarze Flagge zu hissen und anzufangen, Kehlen aufzuschlitzen...“

    (Lucanus 39-65n.Chr.):cat:

    Einmal editiert, zuletzt von Darqueria ()

  • Kapitel 56


    Scream fuhr sich durch das schwarze Haar, “Du kennst diese Typen nicht mal... außerdem gehen die Kämpfe sicher bald weiter...“ Darqueria lächelte, “Machst du dir etwa Sorgen, dass sie mich vor dir töten?“ Doch Scream blieb ernst: “ Du könntest gradewegs in eine Falle laufen.“ Darqueria dachte an Singed... Viktor... “Ich habe keine Angst.“ Er seufzte: “Du darfst nur durch meine Hand gefoltert werden und sterben. Alles andere lasse ich nicht zu.“ Darqueria verdrehte die Augen. Das hätte echt niedlich klingen können, wenn er nicht bei jedem Wort vor Mordlust erbebt wäre. “Viel Glück bei deinem Kampf. Ich werde bald zurück sein.“ Dann folgte sie Ekko. “Ihr seid ein echt schräges Paar.“, bemerkte dieser. “Wir sind kein Paar. Er will mich bloß umbringen und ich hab eine Rückendeckung.“, erklärte sie. Ekko führte sie tiefer in die Stadt hinein. Die Gegend war ihr unbekannt und die Leute die sie beobachteten wirkten geheimniskrämerisch und nicht grade freundlich. “...ich...sollte dich vorwarnen... Jet ist etwas... naja... du wirst es sehen.“ Ekko lief zu einer Hintertür eines kleinen ehemaligen Geschäfts. Er zog ein kleines Gerät aus der Tasche - offenbar ein Schlüssel, denn die Tür schwang auf. “Yo! Ekko!“, sagte eine Stimme. Sie kam von einem Sofa. Jemand richtete sich auf. Darqueria spürte, dass es ihn schmerzte. So wie es aussieht, hatte Ekko sie nicht reingelegt. “Hab jemanden mitgebracht.“, sagte Ekko und bedeutete ihr näher zu kommen. Der Typ auf dem Sofa pfiff, als er sie sah. “Jet, das ist Darqueria.“ Jet reichte ihr die Hand: “Enchanté Miss.“ Darqueria betrachtete ihn. Sein gesamtes Gesicht war bandagiert und seine Stimme klang etwas mechanisch. Auch Teile seines Körpers... doch es schien ihm abgesehen von den höllischen Schmerzen nichts auszumachen. Darqueria war unsicher, ob es taktlos war, zu fragen was mit ihm passiert sei... Ekko schien es zu bemerken und erklärte: “Jet... hatte vor ein paar Tagen einen Unfall in der Fabrik... er lag drei Tage in dieser ätzenden Brühe bis ihn jemand fand. Seine Wunden sind zwar langsam verheilt, aber das Gift in seinem Körper bringt ihn langsam um...“ Jet blickte abwechselnd zwischen den beiden hin und her. “Verstehe...“, sagte Darqueria. “Warte - die Lady soll mich heilen oder was?“, Jet klang nervös. Ekko nickte, woraufhin sich Jet missmutig abwandte: “Ich will nicht, dass sie mein Gesicht sieht.“ “Ich glaube nicht, dass du mich schocken kannst...“, erwiderte sie, “Ich habe Singed überlebt und gesehen wie Scream jemanden mit seinen eigenen Eingeweiden verschnürt hat.“ Jet schien begeistert: “Mit seinen eigenen ...?! Alter! Krasser Typ!“ “Also?“, fragte sie. Jet schien trotzdem nicht recht überzeugt. Dennoch... er nahm langsam die Bandagen ab. Darqueria blickte ruhig in sein entstelltes Gesicht. Jets Unterkiefer war mechanisch ersetzt worden und seine leeren Augen blickten lidlos zu ihr. Ihr fiel erst jetzt auf, dass er blind war. Ein Stück der Nase fehlte und seinem Hinterkopf fehlte die Haut. Einige seiner Wunden schienen jedoch schon seit langem da zu sein. Jet wollte sich abwenden, doch Darqueria legte vorsichtig ihre Hand auf seinen Kopf. Das Gift hatte einige Stellen seines Körpers zerstört.

    interessant... Sie neutralisierte es mit einem leichten Bedauern. Das entzogene Gift regenerierte seine Augen ein wenig und ließ seine Kopfhaut wieder zusammenwachsen. Jet war während der Prozedur umgekippt. Ekko zog ihn wieder aufs Sofa. “Diese Wunden sind nicht nur neueren Ursprungs.“, bemerkte Darqueria. “...Jet wurde schon ohne Kiefer geboren. Dieses Ding hat er sich selbst gebaut. Er kann echt aus allem was bauen...“ Jet ließ ein Stöhnen vernehmen. Er schien wieder wach zu sein. “Hey - wie fühlst du dich?“, fragte Ekko. “Krieg ich nen Bier?“, erwiderte Jet. Es klang, als ob er grinste. Darqueria warf ihm eines aus der nahe stehenden Kiste zu. “Können wir die da behalten?“, fragte Jet begeistert auf sie deutend. Ekko lächelte, “Schätze es geht dir besser.“ Darqueria stand auf. “Hey warte - kann ich dich noch was wichtiges fragen?“ Jet richtete sich auf. “Wie... seltsam wirke ich auf dich?“ Die Frage überraschte sie. Darqueria zuckte die Schultern: “Nicht seltsamer als alle anderen auch. Es ist nur etwas schwierig zu deuten wann du dich freust und wann nicht... du hast ein verdammt gutes Pokerface.“ Jet schien sich darüber trotzdem zu freuen. Dann legte sie einen kleinen Beutel auf den Tisch. Das Gold, das sie im letzten Kampf gewann. “Du hast es mehr verdient.“, sagte sie nur zu Ekko. Bevor er protestieren konnte, verschwand sie. Sie fand Scream in der Eingangshalle der Arena. Er schien etwas benommen zu sein. “Hey. Gehts dir gut?“, fragte sie. “Pilze...“, murmelte Scream. “...was?“, vielleicht hatte sie ihn missverstanden. “...Pilze...“, wiederholte er zornig, “Dieses Mistvieh hat mich mit verdammten Pilzen angegriffen!“ Screams Pupillen waren geweitet. “Dein Gegner war Teemo? Hast du ihn erwischt?“ Scream nickte: “Sobald ich ihn zu fassen bekam, war es ein Kinderspiel... und jetzt sag mir, siehst du auch rosa Schmetterlinge?“ Darqueria lachte. “Komm. Wenn du weiter hier rumsitzt, bist du nur den Leuten im Weg.“ Sie schleifte Scream zu den Publikumsplätzen. Er schien noch eine ganze Weile Dinge zu sehen, ehe er schließlich einschlief.

    “Jeder normale Mensch ist wohl von Zeit zu Zeit versucht, in die Hände zu spucken, die schwarze Flagge zu hissen und anzufangen, Kehlen aufzuschlitzen...“

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  • Kapitel 57


    Nun waren es nur noch 25 Kandidaten. Darqueria beobachtete die Kämpfe der anderen. Sie sah, wie Twisted Fate von einem merkwürdigen Typ der als Narr verkleidet antrat, niedergestreckt wurde und wie ein Yordle gegen die rothaarige Frau verlor. Scream war immer noch benommen, als sein Armband gelb leuchtete. Darqueria versuchte ihn zu heilen, aber es half nicht mehr viel. “Huh?“, machte er, als sie ihn weckte. “Du bist bald dran... wie fühlst du dich?“ Scream streckte sich: “Geht schon. Kannst du Blake sagen, dass er verschwinden soll?“ Darqueria warf ihm einen besorgten Blick zu, woraufhin Scream lachte. “War nur ein Scherz.“ Darqueria entspannte sich wieder. “Sag mal ... empfindest du jemals Reue deswegen?“ Scream schüttelte den Kopf: “Nein. Warum sollte ich? Ich weiß, dass die Leute es von mir erwarten, aber...“ Plötzlich wurde Screams Armband rot. “Es geht los. Viel Glück.“, sagte Darqueria. Scream lächelte. Es war recht angenehm, dass sie das einfach so hinnahm. Naidi machte schließlich jedes Mal einen Aufstand daraus... er war schließlich sein Bruder und so weiter... Vielleicht verstand Darqueria ihn sogar... Vielleicht sollte er sie doch am Leben lassen. Vielleicht. Scream war so in Gedanken, dass er vergaß sich zu verwandeln, als er die Arena betrat. Sein Gegner war ein kleines Mädchen mit roten Haaren, das einen Teddybär umklammerte. “Menno, Tibbers wollte doch unbedingt den Poro sehen!“, schmollte sie. Er hörte, wie manche aus dem Publikum sie 'Annie' riefen. Scream verdrehte die Augen. Ein Kind? “Was guckst du so? Komm! Lass uns spielen!“ Scream bemerkte grade noch rechtzeitig die Flammenfontäne die auf ihn zukam. Er wich aus, doch das Feuer hatte seinen Arm in Mitleidenschaft gezogen. Doch die Flammen erstarben, als er sich verwandelte. Seine Pfote schmerzte dennoch. Gar nicht gut... Annie lachte und jagte den Poro mit ihren Feuersbrünsten. Doch da er so klein war, konnte Scream besser ausweichen und gab ein kleineres Ziel ab. Scream schaffte es kurz in dem aufqualmenden Rauch, sich Annies Blick zu entziehen und warf einen Dolch auf sie. Diesen fing sie jedoch mit dem Teddybären ab. Traurig schaute sie auf ihr Spielzeug: “Tibbers...“ Dann wurde sie wütend. Scream lächelte - sie war aus der Fassung. Dann jedoch erweckte Annie Tibbers zum Leben und der Teddybär wurde zu einem großen brennenden Beschützer. Scream verwandelte sich wieder, doch die Flammen trafen ihn just in dem Moment als er wieder zum Menschen wurde, direkt an der Brust. Scheiße... Annie, sich des Sieges sicher, begann mit Tibbers zu tanzen. Es stimmte, Scream lag am Boden. Doch er war nicht besiegt. Er wurde wieder zum Poro. Annie trat näher und ging in die Hocke, um ihn anzusehen. Da spuckte Scream einfach einen lähmenden Sabberball auf sie und Tibbers. Beide fielen wie Mehlsäcke um. Er wurde wieder zum Menschen und lächelte, während Annie ihrer Wut freien Lauf ließ, als ihre Niederlage verkündet wurde. Nun, da der Kampf vorbei war, schleppte er sich unter Qualen zum Ausgang. Er wagte nicht, an sich hinunter zu blicken. Darqueria wartete bereits auf ihn. Wieder dieser besorgte Blick... wahrscheinlich würde sie - “AUTSCH!“ Darqueria hatte ihm eine Ohrfeige gegeben. “IDIOT! Du hättest dabei drauf gehen können!“ Er grinste, “Was hätte ich denn sonst tun sollen?“ Darqueria legte entnervt ihre Hand auf seine Brust. Sie war angenehm kühl. Seine zerstörte Haut regenerierte sich. “Du hättest deinen Gegner nicht unterschätzen sollen. Wenn du diese Wunde noch länger gehabt hättest,wäre es selbst für mich schwierig, dich zu heilen.“ Scream lächelte schelmisch, “Selbst wenn ich dabei drauf gehen würde... du würdest mich ohnehin zurückholen.“ Darqueria blickte finster zu ihm: “Idiot!“ Dann drehte sie sich um und ging. Jemand beobachtete sie...

    “Was soll das heißen, ich darf Fenrir nicht mitnehmen?!“, sagte eine aufgebrachte Stimme. Sie stammte von einer Frau mit eisblauen Haaren. Sie trug ein seltsames Gemisch aus bunter Kleidung wie das fahrende Volk sie trug, mit vielen Glöckchen und Schellen, sowie gefütterte Stiefel und warme Handschuhe. Aus welcher Gegend sie wohl stammte, war schwer einzuordnen. Aufgrund des weißen Wolfes an ihrer Seite tippte Darqueria dennoch auf die verschneiten Lande Freljords. “Tut mir leid, Miss. Sie dürfen nur allein teilnehmen.“ Das Mädchen fluchte in einer unbekannten Sprache. Sowohl ihres, als auch Darquerias Armband leuchteten Gelb... Das Mädchen bemerkte es und blickte zu Darqueria. Ihr Blick blieb an Darquerias Schwert hängen. Darqueria blieb ruhig: “Sie tritt gegen mich an. Wenn der Wolf ihre Waffe ist, habe ich nichts dagegen, wenn sie ihn einsetzt.“ Der Kampfleiter schien überrumpelt. “...das muss der Arenaleiter entscheiden.“, murmelte er und bedeutete dem Mädchen mit dem Wolf zu folgen. Scream warf Darqueria einen Blick zu: “Warum hast du es ihr erlaubt?“ Darqueria erklärte: “Ich trage meine Waffe. Sie braucht ihre. Sonst wäre dieser Kampf unfair.“ Eine Stunde später stand sie dem Mädchen gegenüber. Sie hieß Slania und kam wie vermutet aus Freljord. Ihr Begleiter, der weiße Wolf Fenrir saß neben ihr. Sie nickte ihr zu, “Lass uns kämpfen.“ Darqueria zog ihre Klinge. Slania trug Pfeil und Bogen bei sich. Sie schoss Pfeil um Pfeil, doch Darqueria wich gekonnt aus. Plötzlich stampfte Slania mit dem Fußglöckchen auf. Daraufhin griff Fenrir Darqueria aus dem Hinterhalt an - seine Vorderpfoten stützten sich auf ihr Schwert mit dem sie versuchte, ihn abzuwehren. Sie schaffte es ihn zurückzustoßen, sprang weg und verschwand in den Schatten. Fenrir versuchte ihre Witterung aufzunehmen. Darquerias Klinge striff Slanias Schulter nur, ehe Fenrir sie abwehrte. Der Wolf heulte auf und Slanias Wunde schien langsam zu heilen. Darqueria überlegte. Solange Fenrir da war, hatte sie keine Chance... Darqueria atmete ruhig durch. Dann änderte sie ihre Schrittart. Sie wandte das Rhythmusecho an und ließ so die Illusion ihrer Doppelgänger erscheinen. Weder der Wolf noch Slania konnten Darquerias Dolche abwehren. Fenrir selbst stürzte sich auf die echte Darqueria während seine Herrin an den Boden genagelt war. Erst als Slania nach ihm rief, schien Fenrir zu realisieren, dass sein Frauchen seine Hilfe brauchte und nicht seine Rache. Doch es war zu spät. Darqueria wurde zum Sieger erklärt, als Fenrir die Dolche herauszog. Slania streichelte ihren Wolf trotzdem. Dann wandte sie sich an Darqueria. Sie gab ihr eines ihrer Glöckchen: “Du warst ein ehrenhafter starker Gegner. Ich danke dir für diesen Kampf. Mein Rudel sieht dich als Teil von sich an und wird dir zur Seite stehen, wenn du es brauchst.“ Darqueria nahm es verwirrt an, “Eh.. danke.... schätze ich....“ Slania nickte Fenrir zu und ging.

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  • Kapitel 58


    Nun waren es nur noch zwei Kämpfe. Darqueria setzte sich zu Scream, dessen Blick sich erhärtet hatte. “Ist was?“ Er deutete nur auf die Arena, wo der vorletzte Kampf aufgezeichnet und nun abgespielt wurde, während der Wartepause. “Wie es aussieht, ist Kayn auch hier.“ Tatsächlich. Das schwarze Haar, die Sense... Unmut beschlich Darqueria. Scream blickte zu ihr, “Keine Sorge, du wirst ihn schon fertig machen.“ “...Nein. ich werde nicht gegen ihn kämpfen “, sagte sie leise. Wie erwartet sah Scream sie fassungslos an: “Was soll das denn heißen? Wenn du nicht antrittst, können wir die Kohle knicken!“ Doch Darqueria blieb ruhig. Ihr Blick war leer: “Ich habe geschworen, nicht mehr gegen Ionia zu kämpfen. Dies ist die Bedingung, die ich mir gestellt habe.“ Scream blickte nur verständnislos, “Was soll das heißen?“ “Als ich in diese Welt kam, trug mir Zerusha auf, meine Kräfte aufzuteilen. Nur wenn ich irgendwie besiegt werden kann, werde ich nicht aus dieser Welt verbannt. Das Werkzeug um meine Kräfte aufzuteilen... habe ich verloren. Darum habe ich mir einen Schwur auferlegt. Wenn ich diesen Schwur breche, werde ich in den Abgrund gezogen. Das ist meine Bedingung, unter der ich in dieser Welt verweilen kann.“, erklärte sie. “Dann war das, was du Yone gesagt hast also ein richtiger Schwur?“ Sie nickte. “Und woher zur Hölle weißt du, dass es funktioniert? Außerdem glaube ich, dass diese Tussi die dich dauernd Grünschnabel nennt, auch von dort kommt.“ Darqueria zog ihr Schwert hervor: “Diese Klinge wollte, dass ich den Kampf gegen Riven bestritt. Welcher Geist meiner Klinge auch innewohnt...“ Scream kratzte sich am Kopf: “Eine Klinge mit eigenem Willen ... vielleicht solltest du mal zum Psychiater oder so...“ Darqueria steckte genervt ihr Schwert weg und seufzte. Sie beobachtete den blutigen Kampf in der Arena. Beide Teilnehmer wurden so stark verwundet... und beide starben. Welche Verschwendung... Darqueria lockte ihre Seelen in ihren Ring. Scream wurde nicht schlau aus ihr... Doch eines war sicher. Der Abgrund machte ihr Angst.

    “Wer ist eigentlich jetzt noch drin?“, fragte sie. “Naja. Wir beide, Kayn, der komische Narrentyp, die rothaarige Assassinin, der komische andere Assassinentyp, ne Katze, so nen komischer grüner Glibberklumpen, nen Yordle, so nen Typ mit ner Doppelaxt... eh... ne Tussi mit ner Knarre und nem Säbel... “ “Wer noch?“, hakte sie nach. Scream zuckte die Schultern. “Keine Ahnung... ich hab auch nicht alle 400 Teilnehmer im Kopf, Süße.“ Darqueria versuchte sich zu beruhigen. Zwölf... die Chance dass sie gegen jemanden aus Ionia kämpfen musste, war mehr als gering ...

    “Teilnehmer 314 und Teilnehmer 399 bitte in die Arena!“, erschall die Durchsage. Scream erhob sich. Darqueria hielt ihn fest: “Komm heil zurück. Du wärst vorhin fast gestorben.“ Scream sah sie überrascht an, “Keine Sorge, Süße.“ Er grinste, als Darqueria sich genervt abwandte. Dann begab er sich gelassen zur Arena. Sein Gegner war Kayn. Scream freute sich schon darauf, seine Rechnung mit ihm begleichen zu können. “Ich bin nicht hier, um gegen dich zu kämpfen. Sondern gegen SIE.“, sagte Kayn und deutete auf Darqueria. Sie lächelte kühl. “Schooon klar.“, sagte Scream, “Das wirst du nur leider nicht schaffen. Erstmal musst du an mir vorbei.“

    Darqueria bemerkte die Mordlust der beiden. Das wird ein interessanter Kampf...

    Scream wirkte konzentrierter als sonst. Er wusste, dass er diesen Gegner nicht unterschätzen sollte...

    “Jeder normale Mensch ist wohl von Zeit zu Zeit versucht, in die Hände zu spucken, die schwarze Flagge zu hissen und anzufangen, Kehlen aufzuschlitzen...“

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  • Kapitel 59


    Scream war angespannt. Er hatte Kayn schon einmal unterschätzt... auch Darqueria machte sich Sorgen. Screams Stärke war seine Geschwindigkeit und Präzision mit der er Gegner tötete - nur leider war Kayn mindestens ebenso gut wie er... Screams Porogestalt würde ihm nur etwas nützen, wenn Kayn es nicht bemerkte, aber dieser war extrem aufmerksam. Sein Blick verriet es... er würde ihn töten. Scream jedoch war ebenso auf der Hut. Sollte sein Gegner in den Schatten verschwinden, wäre Scream vielleicht aufgeschmissen. Er konnte Auren nicht so spüren wie Darqueria. Ihn zu provozieren könnte ebenfalls schmerzhaft enden... das letzte mal war es Darqueria die ihn davor bewahrte, das Zeitliche zu segnen. Hatte er überhaupt eine Chance? Noch ehe er darüber nachdachte, spürte er einen Luftzug und wich knapp der Sense aus. Was war das? Seine Bewegungen wurden verlangsamt... ist das die Kraft des Dämons in der Sense? Scream schaffte es jedoch auch dem nächsten Angriff auszuweichen. Zumindest hatte er einen Vorteil: die Sense ist zwar mächtiger, aber auch unhandlich. Screams giftversetzte Dolche hingegen nicht. Doch es war selbst für ihn schwer seinen Gegner zu treffen. Kayn war einfach zu schnell. Wieder ein Angriff - dieses Mal schaffte es Scream nur knapp auszuweichen, indem er sich in einen Poro verwandelte. Er nutzte die Gelegenheit und verschwand aus Kayns Blickfeld. Dieser sah sich um. Wo war er hin? Scream biss sich an Kayns Zopf fest. Ihm war klar, dass er nicht ewig so rumhängen konnte... Er sprang ab, wurde hinter ihm zum Menschen und wollte grade zustechen, als Kayn verschwand. Es war nicht wie sonst... wo war er? Scream bemerkte nur noch die Sense in seinem Körper, bevor er das Bewusstsein verlor.

    Kayn richtete sich auf. Endlich. Dann blickte er zu Darqueria. Obwohl er ihren Gefährten getötet hatte, blieb ihr Blick gleichgültig.

    Sie stand auf und lief hinunter in die Arena, nachdem er zum Sieger erklärt wurde. Sie beachtete ihn nicht. Darquerias Blick war nur auf Screams Leiche gerichtet. Dem erstbesten Sanitäter der sich ihr näherte, entzog sie das Leben. Sie erweckte Scream wieder. Kayn verstand nicht was sie sagten, aber er bemerkte, dass Darqueria Scream ohrfeigte. Anscheinend hatte er sich erholt... Sie wandte sich schließlich zu ihm.

    “Ich werde nicht gegen jemanden aus Ionia kämpfen. Das habe ich geschworen.“, sagte sie zögerlich, als Kayn sich schon zum Gehen wandte. “Ich wurde in Noxus geboren. Wenn du nicht gegen mich als Ionier kämpfen willst, dann trete ich als Noxianer gegen dich an.“, erwiderte er ohne sich umdrehen. “In Ordnung.“, es klang als lächelte sie dabei, “Wir sehen uns im Finale...“ irgendwie freute sie sich darauf... “Hey... du bist gleich dran...“, bemerkte Scream. Auf der Anzeigetafel erschien Darquerias Nummer, sowie die der rothaarigen Assassinin. “Ich glaube die heißt Katharina oder so ähnlich...“, bemerkte er. Darqueria stand auf: “Ganz gleich wer mein Gegner ist... ich werde dich im Finale rächen.“ Scream grinste: “Dann hopp hopp - ab in die Arena, Süße.“


    “Diese Klinge... was suchst du in Noxus, Ionier?“, fragte Katharina abfällig. “Oh, ich bin kein Kind Ionias. Aber ich schütze es. Vor sich selbst und auch vor anderen.“ , erwiderte Darqueria kühl. Sie spürte, dass Kayn diesen Kampf beobachtete. “Ich bin... Ionias Rachdämon.“

    “Ouh wie RÜHREND...“, sagte Katharina gelangweilt, “Ich werde dir schon zeigen, dass man sich mit Noxus nicht anlegt.“

    Darqueria blieb ruhig. Sie wusste, dass ihre Gegnerin ebenfalls mit Dolchen kämpfte. Kaum dass sie sich versah, flog schon der erste Dolch nur knapp an ihr vorbei. Darqueria lächelte. Sie wich noch einigen anderen Angriffen aus, bis Katharina plötzlich vor ihr stand - hatte sie sich teleportiert? - und sich ihr Dolch in Darquerias Schulter bohrte. Sie nutzte den Augenblick und fügte ihrer Gegnerin selbst eine Wunde am Hals zu. Katharina warf einen Dolch in die Luft und rannte sofort weg. Sie fing den Dolch wieder auf. Darquerias verursachte Wunde war nicht tödlich gewesen, aber dennoch verlor Katharina viel Blut. Darqueria zog ihre Klinge und ging selbst zum Angriff über - doch sie wurde von mehreren Dolchen getroffen, als Katharina sich wie ein Wirbelsturm zu drehen begann und ihre Messer warf. “Mist, ich hätte aufpassen sollen ...“, dachte Darqueria und zog sich die Dolche aus dem Körper. Sie atmete ruhig durch. “Was ist? Gibst du auf, so wie dein geliebtes Ionia?“ Katharina lachte. Genau in dem Moment sprang Darqueria vor - ihre Augen glühten grün, so wie ihre Klinge - und setzte zu einer mächtigen Angriffsserie an, der selbst Katharina nicht entkommen konnte. Ihre Angriffe wirbelten sogar den Staub aus der Arena auf und versperrten den Zuschauern die Sicht. Als sich der Staub verzogen hatte, stand Darqueria noch. Ein Dolch steckte in ihrem Herzen. Doch ihre Gegnerin, Katharina lag bewusstlos am Boden. “Dies... soll eine Warnung sein. Für alle, die Ionia schaden wollen.“ Dann zog sie sich den Dolch aus der Brust, warf ihn zu Katharina und ging.

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  • Kapitel 60


    “Alles klar?“, fragte Scream, als Darqueria endlich aus der Arena kam. Sie warf ihm einen bösen Blick zu. Scream grinste nur, “Hey... beruhig dich. Zumindest müssen wir nicht gegeneinander kämpfen.“ Plötzlich stand er direkt neben ihr. “Aber wenn du mich trotzdem küssen willst, darfst du das gerne tun.“, flüsterte er ihr zu. Darqueria verpasste ihm eine Ohrfeige. Scream lächelte: “Ach komm schon...“ Sie ignorierte ihn und ging zu den Tribünen. Scream folgte ihr gelassen: “Falls du das gewinnst, was dagegen wenn ich mir Geld von dir leihe?“ Darqueria blickte zur Arena, wo Kayn sich grade mit einem grünen Schleimmenschen duellierte.“Du hast doch grade dein Geld bekommen. Wofür hast du das ganze Gold ausgegeben?“ Scream kratzte sich am Kopf: “...ich... hatte Hunger...“ Darqueria blickte ihn entgeistert an. Er lächelte sanft: “Komm schon. Leih mir was und ich versuche dir einen Tag lang nicht auf die Nerven zu gehen.“ “'..ein ganzer Tag, ja?“, meinte sie zweifelnd. Er setzte sich zu ihr und legte ihr den Arm um die Schultern, “...duuuu... könntest mir auch einfach ein paar Hot Dogs ausgeben, wie wär's?“ Darqueria ignorierte ihn. Während Scream schmollte, streckte Kayn den Schleimmenschen namens Zac nieder. Er warf Darqueria einen Blick zu. Sie wusste, dass er erwartete sie im Finale zu treffen. Ihr Armband wurde wieder gelb. Noch ein Sieg... und sie wäre im Finale. Sie stand auf und wollte grade losgehen, als - “Hey.“, Scream sah ernst aus, “Pass auf dich auf. Und...selbst wenn du nicht gewinnen solltest...“ Darqueria riss sich los: “Hör auf, an mir zu zweifeln.“ Dann lächelte sie ihn an, “Mach dir keine Sorgen.“ Scream sah ihr perplex nach. Ihr Blick war so warm... so herzlich... so hatte ihn noch nie jemand angeblickt.


    Darqueria begab sich erneut in die Arena. Sie war als Erstes da. Während sie auf ihren Gegner wartete, versuchte sie sich zu beruhigen. Sie war nervös, auch wenn sie es sich nicht anmerken lassen wollte.

    Dann betrat ihr Gegner die Arena... sein schemenhafter Umriss, der langsam näher kam, wirkte auf sie irgendwie bekannt. Als sie Yasuo erkannte, wurde sie kreidebleich. “Lange nicht gesehen, Darqueria...“, sagte er. Sie schluckte. Es war entgegen ihrem Schwur, gegen ihn zu kämpfen. “...ist Yone...auch hier?“ Yasuo grinste, “Stellst du mir diese Frage jetzt jedes Mal, wenn wir uns sehen?“ Sie wurde rot und blickte weg. “...wir haben uns getrennt... ich hätte nicht gedacht, dich ausgerechnet hier zu finden.“, erklärte er. Sie versuchte ruhig zu bleiben: “Ich hätte dich hier noch weniger erwartet... es tut mir leid. Ich kann nicht gegen dich kämpfen.“ Yasuo zog sein Schwert: “Es ist keine Schande, seinen Meister herauszufordern.“ Er griff an - seine Klinge bohrte sich in Darquerias Körper. Sie wehrte sich nicht. “Warum... greifst du nicht an?“, fragte er. Darquerias Blick blieb ausdruckslos: “Ich habe geschworen, gegen niemanden aus Ionia zu kämpfen. An diesen Schwur halte ich.“ Yasuo stutzte einen Moment. “...so ist das also... dann willst du verlieren?“ “Ich habe keine andere Wahl.“, erklärte sie. Yasuo zog seine Klinge zurück und steckte sie weg. Darqueria blickte überrascht zu ihm. “Wenn das so ist, habe ich keine Lust gegen dich zu kämpfen.“, er lächelte, “Ich gebe auf.“ Darqueria traute ihren Ohren kaum:“...du ... - WAS?“ Er wandte sich zum Gehen, “Es ist kein Sieg, wenn sich der Gegner nicht wehren kann. Leb wohl... Ich werde Yone von dir grüßen.“ Darqueria konnte es kaum glauben. Sie blieb wie paralysiert stehen, selbst als die Arena für den nächsten Kampf vorbereitet wurde... Sie rührte sich nicht von der Stelle. Sie ignorierte auch die Sanitäter die ihr zuredeten. Erst als Scream sich in die Arena begab und sie in den Arm nahm, schien das Leben in sie zurück zu kehren. “Hey. Du hast dich an deinen Schwur gehalten. Das war... echt tapfer und ich glaube nicht, dass es irgendjemand als Schande ansieht, für seine Prinzipien einzustehen.“ Es war seltsam, doch genau diese Worte aus dem Mund eines Mörders... dies waren die Worte, die sie beruhigten. Sie erwiderte seine Umarmung. “Das Finale findet morgen statt. Komm... du solltest dich ausruhen.“, sagte Scream und tätschelte ihr den Kopf.


    Umyra pflichtete ihm bei, als sie bei ihr einkehrten. “Du hast mehrfach bewiesen, dass du ins Finale gehörst. Jetzt iss doch endlich was, Kind.“, sagte sie und seufzte. “Schätze das führt zu nichts...“ Scream führte Darqueria nach Oben. Er legte den Kopf schief: “Komm schon. Wenn du dich nicht ausziehst und dich schlafen legst, muss ich dir wohl oder übel helfen.“ Er grinste schelmisch. Darqueria zog sich langsam aus. Noch immer blickte sie ausdruckslos. Scream überlegte. Irgendwie musste er sie doch aus der Reserve locken... Ein diebisches lächeln umspielte seinen Mund und er zog sie an sich. Als seine Lippen die ihren berührten schrak Darqueria sofort zurück und verpasste ihm eine saftige Ohrfeige: “WAS SOLL DAS?!“ Scream lachte: “Na endlich. Jetzt wirkst du wieder wie du selbst.“ Sie wurde rot und zog sich genervt die Decke über den Kopf. Scream wurde zum Poro und kuschelte sich zufrieden an sie.

    “Ich bring dich um.“, murmelte sie bevor sie einschlief.

    “Jeder normale Mensch ist wohl von Zeit zu Zeit versucht, in die Hände zu spucken, die schwarze Flagge zu hissen und anzufangen, Kehlen aufzuschlitzen...“

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