Originaltitel: Invincible
Verlag: Nona Arte [abgebrochen], Cross Cult (DE) / Image Comics (US)
Erscheinungsjahr: 2011-2012 [Nona Arte], 2019-2023 [Cross Cult] (DE) / 2003-2018 (US)
Autor: Robert Kirkman
Zeichner: Cory Walker, Ryan Ottley
Umfang: 144 Hefte, bei Nona Arte sind nur 2 Bände mit je 96 Seiten erschienen, Cross Cult veröffentlichte die komplette Serie in 12 Bänden mit jeweils über 320 Seiten
Mark Grayson ist eigentlich ein ganz normaler Highschool-Schüler, der mit seinen Freunden abhängt, Samstag gerne mal länger schläft und emsig versucht, bei den Ladies zu landen. Abgesehen von der Tatsache natürlich, dass Marks Vater Nolan Grayson der berühmte Omni-Man ist und damit einer der mächtigsten Superhelden des Planeten. Mit dem schnöden Teenager-Alltag ist es aber bald schon vorbei: in Mark wird das Erbe seines Vaters entfesselt. Ausgestattet mit unvergleichlicher Körperkraft, der Fähigkeit zum Fliegen sowie Unverwundbarkeit schmeißt Mark sich mit der Hilfe seines Vaters in sein Superheldengewand und bekämpft künftig als Invincible das Verbrechen.
Man hat sich von Genregrößen inspirieren lassen, dennoch ist schnell eine eigene Identität erkennbar. Zumindest hatte ich anfangs noch so manches als Anspielung verstanden, doch mit der Zeit dann doch hier ein eigenes Universum gesehen.
Was ich am meisten an diesen Comic mag ist die organische Erzählweise. Man hangelt sich nicht von Story Arc zu Story Arc. Es gibt nicht nur diesen einen roten Faden, der immer wieder auf sich aufmerksam macht und man von Weitem schon erahnt, wohin die Reise geht. Nebenhandlungen sind hier nicht unwichtig und spielen später eine größere Bedeutung. Überhaupt ist es hier sehr gut gelungen, immer wieder mal etwas einzustreuen, ohne das dies eingeschoben wirkt. Es fühlt sich einfach wie eine riesengroße Geschichte an, die aus mehreren Geschichten besteht, die ineinander verwoben sind. Jede Handlung hat den Platz erhalten, den sie verdient, nie fühlt sich etwas abgehakt oder überstürzt an. Kleinere Erzählungen werden regelmäßig nebenbei gezeigt oder sind mal für gefühlt 30 Hefte abwesend. Alles ist Teil eines größeren Ganzen, das wohl die gesamte Reihe umfasst. Allein dadurch fühlt sich diese Welt sehr authentisch an!
Auch wenn es einen offensichtlichen Protagonisten gibt, dreht sich nicht alles um ihn und andere Charaktere können ebenfalls sehr überzeugen. Das geht sogar so weit, dass ein Charakter, den ich eigentlich für mich schon abgehakt habe, doch noch mal eine interessante Wendung erfährt, so das ich mehr von ihn sehen will. Neben Wendung wird auch Entwicklung großgeschrieben. So gibt es auf lange Sicht keinen Status Quo auf den man immer wieder zurückkehrt.