Disney Twisted Tales

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    Originaltitel: A Twisted Tale

    Autor: Liz Braswell, Elizabeth Lim, Jen Calonita, Farrah Rochon, Mari Mancusi und weitere

    Verlag: Disney-Hyperion (US), Carlsen (DE)

    Erscheinungszeitraum: seit 2015 (US), seit 2021 (DE)

    Umfang: bisher 20 Bände (US), 13 Bände (DE)


    In der Reihe TWISTED TALES stehen jeweils die Hauptcharaktere eines Disney-Films im Mittelpunkt. Neben den aus den Filmen bekannten Szenen werden hier weitere Blickwinkel erschlossen und mögliche andere Wege der Geschichte beleuchtet, durch die sich ganz neue Erkenntnisse für die Leserinnen und Leser erschließen ...


    Ich bin heute zufällig auf diese Reihe gestoßen als ich nach aktuellen Angeboten Ausschau hielt. Hier gibt es Alternativversionen von Klassikern von Disney und Pixar. Mit alten Disneystreifen habe ich eigentlich nicht mehr so viel am Hut, dennoch habe ich zum Band von Alice gegriffen und mir Herkules auf den imaginären Merkzettel gepackt. Auf jeden Fall bin ich auf die deutsche Veröffentlichung vom Band zu Die Unglaublichen gespannt.


    Für gewöhnlich behandelt ein Buch einen Film und verdreht die Handlung durch ein Was-wäre-wenn-Szenario. Es gibt aber auch eine Kurzgeschichtensammlung (noch nicht auf Deutsch), die auf mehrere Filme basiert. Eine gute Übersicht über die Titel und Szenarien gibt es auf Englisch bei Wikipedia.

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    Alice im Bann der Herzkönigin


    Das Buch ist überraschend gut. Entgegen dem Thema der Reihe ist dieser Band nicht unbedingt ein Was-wäre-wenn-Szenario, sondern schon eher eine richtige Fortsetzung. Elf Jahre sind nach dem scheinbaren Traum vergangen und wir erleben Alice als junge Dame in England im 19. Jahrhundert. Natürlich geht es wieder zurück ins Wunderland, doch die echte Welt spielt auch eine große Rolle. Es wird düsterer als im Film, wenn auch nicht so düster, wie in so manch anderer Interpretation des Romanklassikers. Gleichzeitig schafft man es hier aber auch natürlich ulkig zu sein. Also natürlich für Verhältnisse des Wunderlands. Dieser Ausflug gefällt mir genauso wie der interessante Blick auf die englische Gesellschaft jener Zeit. Nur der Epilog ist etwas kitschig.