Für mich grade die Frage der Fragen ;)

  • Ich weiß nicht, wie ich grade jetzt darauf gekommen bin, aber es interessiert mich einfach, wie ihr darüber denkt :D


    ALSO:
    Was ist für euch DER Unterschied zwischen einer Beziehung und einer richtig guten Freundschaft? Egal ob zwischen Mann/Frau, Frau/Frau, Mann/Mann.


    Ich bitte euch um ehrliche Antworten, die wirklich gut sind. Nicht sowas, wo ich dann locker aus dem Ärmel sagen kann: "Kann/Habe/Mache ich in einer guten Freundschaft auch."


    Bitte überlegt gut.
    Ich bin echt gespannt. ^^

  • DER Unterschied wird ja wohl in erster Linie das Körperliche sein. Also, das Sexuelle. Das hat man ja im Normalfall mit seinen Freunden nicht :D


    Natürlich sind die Gefühle gegenüber einem Freund/einer Freundin ganz andere, als gegenüber dem Partner. Wie Gefühle nunmal sind, kann man das schwer beschreiben, aber ich denke, ihr wisst was ich meine ;)

  • Es gibt viele, die es anders sehen, aber ich persönlich habe mich dafür entschieden, dass ich nur in einer Beziehung in die sexuelle Richtung gehe.


    Eine richtig gute Freundschaft macht für mich der Zusammenhalt und das Beieinandersein aus. Ein Freund, der in schweren Zeiten stets zu einem steht. Natürlich auch, wenn es in der Beziehung nicht gut läuft. Mit einem richtig guten Freund würde ich nie in die sexuelle Richtung gehen und auch nicht dieses Gefühl in mir tragen, dass es "LIEBE" ist. Es bleibt nur die freundschaftliche Liebe.


    Eigentlich ist es sehr schwer zu erklären. Aber es ist einfach das GEFÜHL, das man in sich spürt, ob es eine Beziehung oder eine sehr gute Freundschaft sein wird.

  • Eine durchaus immer wieder interessante Frage, die sich wahrscheinlich jeder in der Adoleszenz mal stellt. Da ich mit dem Begriff "Freundschaft" recht vorsichtig und zögerlich umgehe, fällt meine Betrachtungsweise dementsprechend recht differenziert aus.


    Die Definition einer Freundschaft ist schon etwas sehr individuelles. Manch einer nennt Menschen in relativ kurzer Zeit "Freund" oder "guten Freund" oder "bester Freund" und hat gleichzeitig noch mehrerer davon. Ich persönlich tue das nicht. Ich habe die Erfahrung gemacht, sowohl mit Männern, als auch mit Frauen, dass sie unter der Definition "Freundschaft" mächtiger werden. Ein "Bekannter" hat weit weniger die Macht dazu, mich zu verletzen, wie das jemand tut, den ich als "Freund" bezeichnen würde- Freundschaft ist dementsprechend immer mit Risiko und großen Vertrauen verbunden.


    Das Wichtigste daran ist, dass ich für mich selbst abklären muss, ob das gleiche Maß an Freundschaftsgefühl bei mir, als auch beim Gegenüber vorhanden ist. Oftmals habe ich die Erfahrung in meiner Kindheit und Jugend gemacht, dass ich Menschen über Jahre hinweg als Freunde angesehen habe, aber für diese im Gegenteil eher ein Bekannter oder ein Pausenclown gewesen bin. Eine zweite oder dritte Wahl, wohingegen ich mich immer stark engagiert habe und so viel Zeit wie möglich mit Menschen die ich mochte verbringen wollte. Auch oftmals ignorierend, dass diese das mit mir nicht gleichermaßen wollten. Dementsprechend übertrug sich dieses Fehlverhalten von mir auch auf meine ersten potentiellen Beziehungen, die ich sofort intensiv und schnell entwickelt haben wollte.


    Doch wie man sich vorstellen kann, bin ich damit nicht besonders gut gefahren und wurde dadurch oft verletzt. Daher habe ich mir einen Schutzschild zugelegt. Ich definiere offiziell jeden Menschen mit dem ich privat zu tun habe als "Bekannten". Mittlerweile habe ich seit einigen Jahren nur noch "Bekannte". Teilweise werde ich von ihnen als Freund definiert, aber von meiner Seite aus bin ich da übervorsichtig geworden, was dazu führt, dass meine privaten sozialen Kontakte sich auf ein Minimum beschränken.


    Bei der Wahl einer Beziehung ist es ebenso. Ich bin sehr kritisch und ich weiss was ich will. Und ich weiss, dass es vielen schwer fällt, eine Beziehung anhand dessen zu wählen, was man wirklich will. Viele ignorieren diesen Sachverhalt und machen sich darüber zu wenig Gedanken. Gerade im Bereich der Menschen mit Nerd-Interessen ist das besonders auffällig. Oftmals wird die Grundlage der Beziehung im Nerdtum gesucht. Aber genau das kann nur in den seltensten Fällen auf lange Sicht funktionieren, denn eine Beziehung macht wesentlich mehr aus, als nur das gemeinsame Interesse oder die gemeinsame Leidenschaft für ein Hobby und einen Interessenbereich. Viele würden das abstreiten, aber tatsächlich sind Männer eher diejenigen, die Gefahr laufen, in diesem Bereich der Präferenzen nicht genau hinzuschauen.


    Schaut man zum Beispiel in die Nerd-Foren...nehmen wir mal ein bestimmtes Forum....nehmen wir mal das Anime-Forum-Germany. In den Begrüssungsthreads bekommen weibliche User, die sich vorstellen weit mehr Response vom anderen Geschlecht, als männliche. Ich glaube, bei Frauen wird der Umstand des Nerd-seins für viele Nicht-Nerds als Exotik wahrgenommen, während männliche Nerds oftmals schon an ihrem Äusseren zu erkennen sind und dadurch für weibliche Nicht-Nerds abschreckend wirken. Dadurch passiert es, dass männliche Nerds eben denken, dass sie es bei einer Frau mit ähnlichen Leidenschaften leichter haben. Aber das ist ein Trugschluß, denke ich! Aus diesem Grund sind Männer schnell gefährdet, nicht richtig hinzuschauen, was sie WIRKLICH wollen.


    "Wie finde ich heraus, was ich in einer Beziehung will?" habe ich mich selbst mal gefragt und konnte darauf keine wirkliche Antwort finden, bis ich dann darüber nachzudenken begann, was ich AUF KEINEN FALL will. Und das hat mir bei der Wegfindung sehr geholfen!


    Allgemein zu den von Dir genannten Konstellation kann ich folgendes sagen: Freundschaft zwischen Männern und Männern sieht vollkommen anders aus, als eine reine Frauenfreundschaft. Frauen halten Freundschaft wesentlich körperlicher untereinander, als es Männer tun. Die erste Freundin die ich hatte, war eigentlich homosexuell und ich habe das ein Jahr später nachdem sie Schluß gemacht hat erfahren. Ich hatte immer wieder Frauen kennengelernt, die mir im Vertrauen erzählten, sie hätten schonmal zum "Ausprobieren" dieses und jene sexuelle Erlebnis mit einer "Freundin" praktiziert. Als ich dann noch erfuhr, dass meine erste Freundin nun eine Frau geheiratet hatte, stürzte ich in pure Konfusion und Eifersucht. Denn dadurch dass die Frauen innerhalb einer Freundschaft Dinge tun wie Händchen halten oder Küsschen hier und da, begann ich hinter jeder neuen Freundin eine gestandene Butch zu vermuten, die mich nur zum Antesten verführt. Folglich musste ich sowohl auf Männer wie auf Frauen gleichermaßen eifersüchtig sein. Es hat lange gedauert, bis ich für mich feststellen konnte, dass nicht jede Frau so ist und dass es sich um einen Einzelfall in meinem Leben gehandelt hat und ich diesen Umstand verhindern kann, indem ich solche Dinge, die ich EBEN NICHT in einer Beziehung will vorher verbal ertaste, BEVOR ich mich in eine Beziehung begebe.


    Eine klassische Freundschaft unter Männern sehe ich in zwei Strömungen tendieren. Nerds untereinander treffen sich zu Rollenspiel- oder Animeabenden und die Kontakte verlaufen häufig auf der Interessenebene. Die Freundschaften unter Nicht-Nerds laufen in die Richtung der gemeinsamen Unternehmungen und des miteinander saufens und rumprollens. Das sind natürlich jetzt zwei Extreme und im besten Fall kann man natürlich sowohl das eine, als auch das andere miteinander praktizieren.


    Freundschaften zwischen Männern und Frauen empfinde ich als problematisch. Da der Großteil unserer Gesellschaft nunmal heteresexuell und vom Urtrieb gesteuert ist, kann das selten lange halten. Wir haben gelernt mit unseren Triebe numzugehen und nicht jede Frau in der Brunftzeit zu bespringen und unsere Bedürfnisse und Triebe runterzuschrauben und die intellektuelle Ebene dominieren zu lassen. Und das können wir dermaßen gut, dass wir irgendwann beginnen, es selbst zu glauben. Dadurch passiert es uns Heterosexuellen oft, dass wir zu dem Trugschluß kommen, wir würden mit heterosexuellen Frauen eine ebensolche Freundschaft, wie mit einem Mann führen können. Aber da Frauen untereinander Freundschaft vollkommen anders praktizieren, wie ich vorhin erklärt habe, können wir uns früher oder später unserer Emotionen und Triebe nicht erwehren. Dadurch passiert es, dass man um diesen Umstand zu verschweigen die Freundschaft kündigt oder gekündigt bekommt ODER dass man versucht die Freundschaftsebene mit einer Beziehungsebene auszutauschen. Und dieser Konflikt zerstört oftmals mehr als er nutzt.


    Das waren meine ausführlichen Gedanken und Gefühle zu dem Thema und ich hoffe, es konnte für Dich ein wenig hilfreich sein. :)