• Himmelhoch


    Sehnsucht streift den Horizont,
    und mein Blick noch tränennass,
    Weil ich einmal hoffen konnt’
    Und ich dich noch nichtmal hass’.


    Wollte ich doch nie zum Lichte,
    War es immer zu weit weg,
    Machte ich’s mir selbst zunichte
    Und blieb glücklich hier, im Dreck.


    Und dann musstest du erscheinen,
    Meine Hoffnung, sonnengleich!
    Musste ich doch nicht mehr weinen,
    wurde schwächer, wurde weich.


    Schwebtest du weit über allen
    Deine Stimme, warm wie Licht.
    Hatt’ ich keine Angst vorm Fallen,
    Tränen stumm auf dem Gesicht.


    Reichte ich in falschem Schimmer
    Dir doch letztlich meine Hand.
    War noch blind vom Glücksgeflimmer,
    Tot und leer und ausgebrannt.


    Endlich konnt’ ich Hoffnung sehen,
    Du mein Engel, du mein Stern!
    Trotzdem konnt’ ich nie verstehen,
    Warum hattest du mich gern?


    Und ich schweb am Himmel droben,
    Zogst mich rauf, mit deiner Hand,
    Ängstlich schaue ich nach oben
    Und mein Schutz zerbricht zu Sand.


    Und ich fleh’ du sollst mich lassen,
    Will die Mauer nicht zerstört.
    Warum kann ich dich nicht hassen?
    Wurd’ mein Bitten nie erhört.


    Panisch ziehe ich mein Messer:
    Lass mich endlich oder schrei!
    Dass ich falle ist doch besser,
    Meine Seele ist nun frei.


    Kauere mich eng an Steine,
    Tropft dein Blut auf mich herab.
    Und mein Herz ist doch das deine,
    Auch wenn ich’s getötet hab’.


    Ehrliche Meinungen, Kritik, Kommetare etc erwünscht ^^

    "Fedrig stark sind meine Schwingen
    Und obwohl ich schwer wie Blei
    Kannst du mich nicht mehr bezwingen,
    Bin ich endlich federfrei. "


  • Das Gedicht ist sehr gut, ich will garnicht auf den Stil die Metrik usw eingehen..aber der Inhalt ist faszinierend....die "Hassliebe" ist eine sehr Interessante Thematik und deine Darstellung finde ich sehr schön.
    Das lyrische ich scheint innerlich zerrissen zu werden...obwohl die Empfindung so schön ist in der Liebe emporzuschweben, entscheidet sich das lyrische Ich im überraschenden Widerspruch am "Boden" zu bleiben.. wehrt sich regelrecht und man kann sich fast unendliche Dinge als Hintergrundmotiv vorstellen, wieso das lyrische Ich diese scheinbar sinnlose Aktion bringt...dennoch glaubt man es in Unterbewusstsein zu verstehen...
    was ich immer noch nicht durchschauen kann (keine Ahnung ob ich gerade zu verpeilt bin) ist , ob das lyrische ich jetzt sich selber mit dem Messer tödlich verletzt oder das lyrische Du...die Person sagt ja nun ist meine Seele frei...aber gleich danach steht tropft dein Blut auf mich herab..also hat sie doch das lyrische Du verletzt um nicht "emporzusteigen" und in den letzten beiden Versen kann man das "es" bei "ich's getötet hab" sowohl auf das Herz vom lyrischen Du als auch auf das eigene Herz vom lyrischen Ich beziehen^^
    entweder das Herz vom lyrishcen Du getötet (wörtlich) oder das eigene Herz (im übertragenen Sinne)...oder eigentlich beides?..oder etwa nicht^_^
    Respekt :klaschen: ich habe jetzt einfach aufgeschrieben was mir in den ersten fünf minuten durch den Kopf ging, ohne groß aud meine Artikulation zu achten ....mach weiter so


    (edit: es ist 23:29 und ich sehe Cazuh wieder einen 3- seiten- Aufsatz schreiben :D ind etwa einer halben stunde.... wird man das lesen können)

  • Kitetsu: *kopfnuss* Ich werd mich kurz fassen! ûû
    *räusper*
    xDD




    @Malice: Das Gedicht ist zweifelsohne gut geschrieben. Ich hatte - und jetzt kann ich's nachvollziehen, was du zu meinem Gedicht meintest, aber wahrscheinlich stehen wir jetzt in vertauschten Rollen, weil ich als Leser schwerer in die Metrik reinfinde, die du geschaffen hast und in der du dich auskennst xD - nämlich Probleme mit dem Wort "Kauere", ganz zu Anfang des 37. Verses, wenn ich mich nicht verzählt habe. Ich bin noch nicht ganz im betonten "re" drin, aber vielleicht kommt das beim mehrfachen Lesen, ich habs erst dreimal gelesen ^^"
    Denn so gut ich es auch am Anfang fand, wenn ich die Tempuswechsel auch noch nicht ganz nachvollziehen konnte. Ich dachte anfangs die erste Strophe wirkt rückblickend auf die Ereignisse der übrigen Strophen, da die erste im Präsens und die anderen im Präteritum geschrieben wurden. Allerdings musste ich nen kleinen Wechsel in der siebten Strophe bemerken, die da lautet "Und ich schweb am Himmel droben, | Zogst mich rauf, mit deiner Hand, | Ängstlich schaue ich nach oben | Und mein Schutz zerbricht zu Sand."
    Man könnte hier wieder einen Übergang ins Präsens ansiedeln, als wieder aufgenommene Handlung, vor allem da alles andere ja wieder im Präsens steht. Allerdings scheint mir die ganze Strophe noch etwas... mh... unverständlich. Durch das am Himmel schweben, war ich etwas verwirrt, warum das lyrische Ich noch nach oben blickt - und nicht vielleicht nach unten, was ich zumindest eher erwarten würde oO Außerdem mochte ich die Formulierung nicht, dass etwas zu Sand zerbricht. Ich weiß nicht wieso, vielleicht weil meine Vorstellung von zerbrechen eher die ist, dass größere Stücke zurückbleiben. Sand kann in meinen Augen aber eher rieseln... ein zerspringen wäre vielleicht noch drin, aber ein Brechen allein ergibt für mich noch keinen Sand, verstehst du? oo"
    Der Übergang von dem unsagbar tollen, leuchtenden Engel, der die Retterrolle einnimmt und endlich Sonne vermittelt (so kam es jedenfalls bei mir an) bis hin zum Gemeuchelten ergibt sich mir auch nicht oo" Möglicherweise hast du Ironie angewandt, die ich nicht erkannt habe. Aber das lyrische Ich schwebt ja selbst am Himmel, das kann ja keine Ironie sein, irgendwie... Warum aber sollte es seinen Retter dann aber hassen? Und wieso wird es in einem Moment in den Himmel erhoben und im nächsten zieht es panisch sein Messer, tötet den Engel (zumindest blutet er ja, keine Ahnung ob er letzten Endes tot ist ^^"), kauert selbst an Steine und sagt, es hätte sein eigenes Herz getötet oO"
    Ich... komm irgendwie noch nicht ganz hinter's Gedicht, dabei würd ich Kitetsu da gerne folgen ">.<
    Aber irgendwie...

  • Kitetsu:
    In der Strohe in der das Messer angesprochen wird, verletzt das Ich das Du, damit es losgelassen wird. Nach dem Motto "Lass mich runter oder du bereust es, keine Rücksicht auf Verluste" xDD Aber ich seh' ein, dass das verwirrend ist. Zumal das Ich am Boden erkennt, dass das definitiv nicht der Weg zur Heilung war, sondern es sich im übertragenen Sinne direkt mit abgestochen hat xDD Und ass mit dem "Meine Seele ist nun frei" so viel wie, es ist nicht von der Willkür des Dus abhängig. Denn in dem Bild hängt es ja praktisch an der Hand des Dus. Das Du bräuchte nur loslassen und das Ich müsste, ohne es zu wollen fallen. Wenn es eigenständig fällt ist es losgelöst davon weil es seine eigene Entscheidung war^^" (Ah ihr könnt nix dafür, dass mein Gehirn so verdreht denkt xDD)
    Aber keine Panik, das Du lebt noch, es ist nur verletzt.
    Danke auch für den Kommentar im Allgemeinen^^


    @Cazuh:
    Aaah nein! *verdammt* Das hab ich übersehen xDD Stimmt, das blöde Wort fällt raus... (Und das obwohl ich mich immer auf solche Worte stürze xDD)
    Hmm das mit den Tempuswechseln... Der erste Vers war eine Art Prolog (Zumindest wie einer gedacht), dann schweift der Blick mehr in das, was lange zurück liegt, also die Zeit vor dem Du und die Zeit, an dem es aufgetaucht ist und wenn es dann wieder in den Präsenz wechselt. Hm wie erklär ich das am Besten? es sollte mehr so sein, als würden die Erinnerungen nochmal Gestalt annehmen, weil es war schon was traumatisches für das lyrische Ich und oftmals bleiben solche Ereignisse so lebendig, dass ich es doof fand, den wichtigsten Teil der Erinnerung im Präteritum zu schreiben...
    Das mit dem Sand... Ja das vesteh' ich^^" Gestern Abend hat es noch Sinn für mich gemacht, jetzt geb Ich dir Recht xD
    Weiter: Das lyrische Ich schaut zu dem Du auf, weil das Du immernoch ein Stückchen höher ist. Auf den Boden will es garnicht schauen, nicht zumindest in diesem Moment. Es schaut lieber zum Du und dahin, wohin es grade auf dem Weg ist (Also ab nach oben) Um dann zu merken, dass oben nicht die richtige Richtung ist xD
    Gut, zum letzten Punkt: Ich kann verstehen warum das verworren war, weil es auf den ersten Blick überhaupt keinen Sinn ergibt. wahrscheinlich ist das für mich auch nur logisch, weil ich das Privileg habe, die Gefühlswelt des Ichs verstehen zu können (Weil ich es geschaffen habe xDD)
    erstmal: Das Ich hasst das Du nicht (Siehe Vers 4) auch wenn es gerne würde. Das Ich liebt das Du, dafür, dass es es praktisch mit nach oben gezogen hat, dass das Ich auch mal im Licht sein durfte. Aber ich weiß nicht, wenn man sich damit abgefunden hat sein Leben lang irgendwo in einem dunklen Eckchen zu verbringen und sich dazu zwingt nicht zu hoffen, dass sich das irgendwann mal ändern wird und dann erscheint da plötzlich das, was man immer gemieden hat und bietet dir die Möglichkeit ins Licht zu steigen. Wer sehnt sich nicht nach Licht? Aber irgendwo unterbewusst ist ja immernoch das, was einen dazu veranlasst hat im Schatten zu bleiben. Und je höher man steigt, desto kleiner wird die Sicherheit die man vorher hatte: Wenn man am Boden ist, kann man nicht fallen, wenn man fliegt und so von jemandem abhängig ist, wie das Ich vom Du, kann man das und zwar hart und tief.
    Und als das Ich gemerkt hat, wie weit es sich entfernt hat kriegt es Panik. Wie wir ja alle wissen, wenn wir panische Angst haben, schlagen wir einfach mal zu, ohne weiter drüber nachzudenken und der Gedanke des lyrischen Ichs wr "Lass mich runter, ich will zurück!" und da das Du nicht losgelassen hat, sticht es zu. (Im übrigen, nein, das Du ist nicht tot^^)
    Unten auf dem Boden ist es dann wieder sicher und merkt, dass es einen gewaltigen Fehler gemacht hat. Die Angst hat in diesem einen Augenblick die Liebe zum Du besiegt und es verletzt und daran geht das lyrische Ich kaputt.
    (Hui was ein Roman... Ich hoffe es war einiger Maßen verständlicher^^")


    Aber irgendwie...?^^" Was? xD

    "Fedrig stark sind meine Schwingen
    Und obwohl ich schwer wie Blei
    Kannst du mich nicht mehr bezwingen,
    Bin ich endlich federfrei. "


  • mann immer bin ich zu spät mit kommi schreiben
    *schmoll*so das alles schon gesagt ist das nervt mich manchmal
    daher kann ich nur noch sagen das es sehr fazienierend und ergreifend ist
    es sogrt dafür das mann nicht einen augenblick den blick abwenden kann
    wenn mann es liest das ist einfach fantasitsch machw eiter so erhabene Malice =P

  • Zitat

    Original von Malice
    Hmm das mit den Tempuswechseln...
    [...] es sollte mehr so sein, als würden die Erinnerungen nochmal Gestalt annehmen, weil es war schon was traumatisches für das lyrische Ich und oftmals bleiben solche Ereignisse so lebendig, dass ich es doof fand, den wichtigsten Teil der Erinnerung im Präteritum zu schreiben...


    Aaah, praesens historicum - oder in deutsch auch: historisches Präsens nennt man das *nick*
    Das kenn ich, unser Lateinlehrer macht uns oft genug darauf aufmerksam xD Denn die Römer kannten das auch schon, das Präsens soll die Handlung spannender machen, leichter nachvollziehbarer und dem Leser näherbringen *immer noch nick* Ich kannte es nur nicht, dass es im Text wandelt ^^" Ich kenn nur Texte - entweder Präsens, Präteritum (Futur, bla) oder historisches Präsens.
    Und das Blöde ist, ich hab wirklich gedacht, das Präsens ist ein tatsächliches Präsens und bildet einen Rahmen, weil Anfang und Ende im Präsens stehen, der Mittelteil im Präteritum.. Ganz klar, Einleitung der Erzählung - Rückblick, Weiterführung der Erzählung ^^" An einen Prolog hab ich echt nicht mehr gedacht, mea culpa. oo'


    Zitat

    Original von Malice
    Weiter: Das lyrische Ich schaut zu dem Du auf, weil das Du immernoch ein Stückchen höher ist. Auf den Boden will es garnicht schauen, nicht zumindest in diesem Moment. Es schaut lieber zum Du und dahin, wohin es grade auf dem Weg ist (Also ab nach oben) Um dann zu merken, dass oben nicht die richtige Richtung ist xD


    Ah, verständlich. Du hast recht, das macht tatsächlich Sinn ^^" War bestimmt einfach nur zu spät, das zu erkennen oo"



    War es wirklich oo Also verständlicher... Im Nachhinein mit dem Wissen hab ichs bei einem wiederholten Lesen auch endlich kapiert. Vielleicht hätte ich es mit einer und-jetzt-nochmal-für-langsam-denkende-Cazuhs - Verbindungsstrophe selbst auch erkannt xD" Aber mir war das alles n bisschen verworren x_X" Wobei es wirklich nicht einmal schwer zu erkennen war, fürchte ich, also jetzt so im Nachhinein... Und es fällt mir nun auch leichter, eine Art Verbindung zum lyrischen ich und du herzustellen ^^ *plot eines alten buches hervorkram, der nie ausformuliert wurde* Ja, eigentlich hätte ich drüber stolpern müssen oo" Vielleicht war es wirklich zu spät und ich zu fertig. Dabei hatte ich es extra ein paar Mal mehr gelesen, um auch wirklich hinter den ganzen Sinn zu kommen ^^"
    Naja, passiert. *plot wieder in den staub schieb*


    Zitat

    Original von Malice
    Aber irgendwie...?^^" Was? xD


    Ich komm nicht ganz hinter's Gedicht; dabei würde ich Kitetsu gern folgen, aber irgendwie... (schaff ich's nicht)
    xD"

  • Fullmoon:
    Haha früher kommen ;) (Oder mich bitten die Dinger früher online zu stellen xDD) Danke auf jeden Fall für deinen Kommi (ICh ignorier das böse Wort jetzt einfach mal xDD)


    Falcon:
    Auch dir dankeschön^^ Freut mich wenn's gefallen hat^^


    @Cazuh:
    Aah ich hab im ersten Post vergessen mich zu bedanken^^" Entschuldigung! *böses Ich* Natürlich dankeschön xDD
    Hmm okay, demnächst wenn so 'ne Frage kommt, weiß ich auch was ein *nochmal nachschaut* praesens historicum ist (Man jetz fühl ich mich schlau xD)
    Freut mich aber, dass ich weiterhelfen konnte (Wär ja traurig wenn nicht... Ist ja immerhin mein Gedicht^^")
    Nochmal danke für den/ die Kommis (Doppelt hält besser^^")

    "Fedrig stark sind meine Schwingen
    Und obwohl ich schwer wie Blei
    Kannst du mich nicht mehr bezwingen,
    Bin ich endlich federfrei. "


  • Nah, so schlau auch wieder nicht :P
    Zumindest konnte ich dieses blöde Wort erst einmal anwenden =.="
    Und ich glaub, der Begriff historisches Präsens reicht aus ^^ Aber Latein klingt ja immer so klug xDD
    Ach quatsch, das mit dem Dank ist zwar lieb, aber du schreibst ja immer, du freust dich über Kommentare (nicht, dass ich das nicht kennen würde xD). Also denk ich mal nicht, dass du zähneknirschend vorm PC saßst und dachtest: //Die olle Kuh schon wieder, jetzt muss ich wieder geschlagene zehn Minuten lesen und in einer halben Stunde kommentieren!//
    Und wenn doch: Nicht mein Problem! xDD


    Außerdem: *knuff*