Beiträge von Senp4iLove

    Rose Gibson
    Sein Schmunzeln entgeht mir nicht, doch auch ich hätte über mein Verhalten gelacht. Dieses weiche und fürsorgliche kenne ich an mir gar nicht. Viel zu lang habe ich Leute getötet, sie ausgenutzt und auch hintergangen, um mir selbst einen Vorteil zu schaffen. Aber hier und jetzt fühlt es sich so an, als wäre dieses ganze Chaos meinetwegen entstanden. Ich seufze vor mich hin und hebe auf Rilyes "Danke" hin meinen Kopf. Ich nicke ihm kurz zu und nehme die Flasche entgegen. Zusammen mit meiner Stelle ich sie neben das Bett und beobachte, wie Riley krampfhaft versucht munter zu bleiben. Sein noch funktionierendes Auge öffnet und schließt sich immer wieder. Zuerst sind die Abstände gleichmäßig, doch von Mal zu Mal bleiben seine Lider länger geschlossen.

    Ich lasse ihn diese Entscheidung selbst übernehmen, dafür habe ich Riley die letzten Minuten schon viel zu sehr bemuttert. Doch als er dann zu zittern beginnt, kann ich nicht anders und bringe mich in Bewegung, um eine weitere Decke zu besorgen.
    Wieder zurück, lasse ich meinen Blick durch den Raum streifen und sehe Benjiro im Türrahmen, wie er jemand stützt. Ich lege Riley die Decke über und gehe dann zu Benjiro.
    "Brauchst du mit Dem Hilfe?", frage ich und greife mir ohne zu warten den anderen Arm.

    Rose Gibson

    Riley akzeptiert meine Entschuldigung ohne Nachfrage. Ein unbekanntes, warmes Gefühl macht sich in meinem Bauch breit. Es ist schön, wenn jemand einfach hinnimmt, was man sagt. Er hustet und man hört, wie sich vor Schmerz in ihm alles zusammenzieht.
    "Ist vielleicht auch besser so, aus deinem Mund kommt eh nie was Gutes...", antworte ich und ärgere mich das gesagt zu haben.

    Ich kann einfach nicht anders...
    Ohne Worte richte ich mich auf und suche nach etwas zu trinken. Einer der Helfer deutet auf einen Wagen draußen im Gang und ich nehme gleich drei mit zurück zu Riley. Mit dem Knacken des Drehverschlusses reiche ich Riley eine der Flaschen.
    "Trink, vielleicht hilft das gegen den trockenen Hals", sage ich und schaue dabei in den Raum.
    So viele Verletzte und Getötete... aber auch Gerettete. //Alles hat wohl seinen Preis.// Riley will sich gerade die Flasche nehmen, als ich sie kurz zurückziehe.
    "Aber nicht zu schnell trinken, ja? Sonst hustest du wieder wie so eine Raucherlunge."
    Danach reiche ich ihm wieder die Flasche und öffne mir, nachdem er sie sich genommen hat, eine eigene.

    Rose Gibson

    Ich schüttele nur etwas den Kopf, als Riley behauptet, dass er an solche Prügel gewohnt ist. Doch erst zu spät kommt mir der Gedanke, dass man auch von anderen als nur von üblen Typen so zugerichtet werden kann.
    Unter Schmerzen zieht er sein Shirt aus und legt seinen mit Prellungen und Blutergüssen übersäten Oberkörper frei. Auch eine offene Wunde klafft an seiner Flanke.
    "Kacke", murmle ich wütend in mich hinein und wische ihm das tropfende Blut von Mund und Nase.
    "Selbst du hast das nicht verdient", meine ich mit Sorge und beginne damit, die Prellungen mit einer Wundsalbe einzureiben, die ich mir von einem umherstehenden Wagen hole.

    Währenddessen kommt Benjiro zu uns und meint etwas emotionslos, dass Riley das durchsteht, bevor er sich an mich wendet.
    "Geht klar, Boss!", antworte ich spöttisch und widme mich mit Nadel und Faden dem Streifschuss.
    Zwar habe ich oft schon eigene Wunden genäht, doch waren diese eher ein Mittel zum Zweck gewesen, als tatsächlich hilfreich. Doch aus irgendeinem Grund gebe ich mir mehr Mühe als sonst. Ich kann den Gedanken nicht abstreichen, dass er meinetwegen so zugerichtet wurde. Letzten Endes war ich diejenige, die sich im Haus auf die Typen gestürzt habe.
    Riley zuckt bei jedem Stich zusammen.
    "Reiß dich zusammen!", befehle ich und steche absichtlich etwas doller zu.
    Nach einigen Minuten ist die Naht fertig und ich wiche mir den Schweiß von der Stirn. Ohne Worte gehe ich auf die andere Seite des Betts und beginne auch hier seine roten und blauen Flecke mit der Wundsalbe einzuschmieren.
    "Tut mir leid...", sage ich ohne jegliche Begründung.

    Das ist so vollkommen in Ordnung so. Weiß ja nicht, was für eine dunkle Vergangenheit du dir das ausgedacht hast, aber du könntest es ja so machen, dass dein Char teil der Händler ist und wir dich verletzt irgendwo finden. Da könntest du verheimlichen, woher du eigentlich kommst oder so. Also nur mein Vorschlag jetzt. ^^
    Ansonsten finde ich es auch besser, wenn du aktiv Teil der Gruppe bist anstatt so ne Nebenhandlung allein zu erzählen.

    Bin da!
    Sorry, habe die letzten Monate eher wenig hier nachgeschaut. ^^ Hätte ebenfalls Lust, wieder zu schreiben.
    @Bayek von Siwa dein Char ist so in Ordnung. Müssten nur überlegen, wie wir dich am besten mit integrieren. Am einfachsten wäre es glaube, wenn du entweder ein Gefangener in dem Lager warst oder einer der "Bösen".

    Lese mich mal ins RP ein und schreibe, wenn ich es schaffe, heute noch was.

    Rose Gibson

    Der Stumme stellt sich als Killroy und hat sich anscheinend auch nicht angesprochen gefühlt, als der Typ auf der Treppe von seinen Leuten geredet hat. Dafür bekommt er von Benjiro auch direkt eine verbal geklebt; was verständlich ist, da er ja eigentlich direkt danach zu verstehen gegeben hat, dass wir tatsächlich damit irgendwie gemeint waren.
    Ich zucke mit der Schulter und folge Benjiro, der uns mit seiner Waffe zum Folgen auffordert.

    Wir gehen aus der großen Halle in den Anbau und direkt die erste Tür rechts. Der Raum scheint ein ehemaliger Pausenraum zu sein und reicht bis zum Ende des Anbaus, wo eine zweite Tür wieder hinaus zum Gang führt. Die Fenster wurden mit Kartons abgedeckt und nur das Gehämmer erinnert daran, was dahinter lungert. Im Raum selbst wurden Schlafsäcke, Kleidungshaufen und weitere Kartons genutzt, um den Verletzten irgendwie eine weiche Liegefläche zu bieten. Zum Glück hielt sich die Anzahl an Verletzten in Grenzen.
    Weiter hinten im Raum wird gerade eine mir bekannte Person auf einen der vorbereiteten Flächen gelegt.
    "Ouh, stimmt ja", melde ich mich zu Wort, "Riley hats ja schon vor der Schießerei erwischt."
    Ich zeige auf ihn und gehe schonmal voran. Der ihn getragen hatte, hockt neben ihm und schaut sich etwas hilflos seine Wunden an.
    "Weißt du überhaupt, was du da machst?", frage ich leicht vorwurfsvoll und drücke ihn zur Seite. "Such du dir lieber eine andere Aufgabe, ich übernehme das hier."
    Ich beuge mich über den Erste-Hilfe-Koffer und suche Pflaster, Desinfektion, Tücher und eine Salbe zusammen.
    "Die haben dich aber übel zugerichtet", sage ich zu Riley und halte meinen Blick weiterhin gesenkt über den Kasten.
    Meine Stimme ist überraschend sanft und ich bin von mir selbst erstaunt, dass ich solche Töne überhaupt noch von mir geben kann.
    "Schaffst du es, dein Shirt auszuziehen?"

    Rose Gibson

    "So ist das also. Dann bleibe weiterhin ruhig und sei mein Schild, in Ordnung?", blaffe ich ihn an und gehe an ihm vorbei zur nächsten Leiche. //Hält sich wohl für besonders der Typ.//


    Frank und Parker kommen die Treppe zur Reling hinunter und halten ein paar Stufen vor dem Boden an. Parker klopft mit dem Lauf seiner Remington auf das Geländer. Das Klirren hallt von den Wänden und lässt die Untoten kurzzeitig lauter knurren. Nachdem die meisten zu den Beiden aufschauen, erhebt Frank das Wort.
    "Folgende Ausgangslage: die Halle ist - wie unschwer zu hören ist - weiterhin von Untoten umzingelt. Der Krach, den die hier produzieren, wird weitere anlocken und das so lang, bis sie von der Halle ablasen. Wie lange das dauert, kann ich euch nicht genau sagen. Parker hier war mal in einer ähnlichen Situation, da hat es eine ganze Woche gedauert. Aber mir ist auch schon zu Ohren gekommen, dass die Beißer sehr ausdauernd sein können. Wie auch immer, wenn ihr mit eueren Aufgaben fertig seit, oder gerade eh nichts zu tun habt, dann sammelt bitte alle Lebensmittel zusammen, die ihr finden könnt. Danach können wir planen, wie lange es wir hier drinnen aushalten können."
    Parker tritt vor: "Damit das alles schneller geht, nehmt die gefangenen Händler und lasst euch alles zeigen. Zudem wäre noch wichtig, die verletzten ordentlich zu verarzten. Dafür würde ich meine Leute bitten das zu priorisieren", sein Blick geht auf Benjiro und weitere in der Gruppe, "Und das allerwichtigste! Ab jetzt ist Ruhe zu halten. Wenn die Untoten uns nicht mehr hören, sollte das ihre Mühen schneller beenden."


    //Davon war auszugehen, aber fuck...//, ich jage einem toten Händler meinen Schuh in die Rippen. Als ich wieder zu den Beiden aufsehe, schaut der Jüngere in meine Richtung, zumindest denke ich, dass er das tut. //Seit wann bin ich einer seiner Leute?// Ich schaue mich um und erinnere mich wieder daran, dass Benjiro die Typen hierher gebracht hat. Der Blick galt also mehr ihm als mir. Während ich auf eine Reaktion von den um mir Stehenden warte, beginnen die anderen mit ihren zugeteilten Aufgaben.

    Rose Gibson

    Während Benjiro auf meine Frage antworte, schiebe ich dem nächsten Schädel meine Klinge ins Hirn. Ich schaue zu ihm rüber, als er gerade seinen Blick auf die Reling richtet. Die zwei Typen stehen da immer noch und scheinen sich zu beraten. Kurz konzentriere ich mich auf die Geräusche von draußen; immer noch sehr viel Geschrei und Gestöhne. //So schnell kommen wir wohl nicht von hier weg.// Zumal das Stampfen von vorhin ebenfalls noch nicht geklärt ist.

    Benjiro schlägt vor, dass wir uns außen herumbewegen sollen, um auch wirklich alles abdecken zu können. Ich nicke ihm zu und blicke dann auf unseren Begleiter, der bis jetzt noch keinen Mucks von sich gegeben hat.

    "Bist du stumm?", frage ich ihn und meine das auch irgendwo ernst.

    Rose Gibson

    "Dann danke, denk’ ich", antworte ich Benjiro, der schon bei dem nächsten am Boden liegenden Körper ist. Zuvor schaut er jedoch zu meiner Begleitung und mustert ihn für einen Moment.

    "Ne, ich kenn’ ihn nicht und er mich auch nicht. Du warst doch auch in einem der Käfige, oder? Zumindest meine ich dich vorhin gesehen zu haben."

    Ich ziehe die M1911, die ich vorhin im Feuergefecht aufgenommen hatte, von hinten aus meinem Hosenbund und ziehe den Schlitten gerade so weit zurück, dass ich ins Lager schauen kann; geladen. Mit meinem Daumen kippe ich die Sicherung hoch und suche die Leichen nach einem Messer oder ähnlichen ab. Bei einem der Händler finde ich ein Springmesser in seiner Gesäßtasche. Im selben Zug checke ich seinen Puls und stecke ihm danach das Messer so tief wie möglich in seinen Kopf.
    "Sind wir die Einzigen, die das machen müssen?", frage ich in die Runde und ziehe mit einem Ruck das Messer aus dem Schädel.

    Rose Gibson


    Der Kräftige schaut zu mir und danach zu einem Typen neben mir, mit kurzen braunen Haaren und einem Tattoo am Hals. Zusammen mit ihm soll ich Benjiro und Shiraki helfen; daraufhin schaue ich zu den Beiden, gerade als Shiraki einen Schuss in den Kopf einer Leiche abgibt. Der Knall hallt und die Schläge gegen das Tor werden lauter. Mein Blick verengt sich, als auch Benjiro die nötigen Sicherheitsvorkehrungen erledigt. //Ich habe es selbst bisher nur wenige Male miterlebt, dass die Toten in so kurzer Zeit wieder auferstehen, aber das Risiko können wir nicht eingehen.//
    Der Tätowierte ist schon bei den beiden und ich setze mich auch in Bewegung. Metallenes Klirren lässt mich rauf zu Reling schauen, wo die beiden Männer aus den, an der Front angebrachten, Fenster schauen.

    Die Untoten haben sich zusammengeschart und drücken sich gegenseitig gegen die Lagerhalle. Sie scheinen sich um das gesamte Gebäude verteilt zu haben. Zumindest gehen die beiden davon aus, doch reicht ihr Blick nur bis zu den beiden Ecken an der Front. Wie Wasser fließen sie um das backsteinere Gebäude.
    Sie reichen bis auf die Straße hinaus, wo sie sich auflockern und einige nur noch durch die Gegend herumirren.
    "Haben wir Vorräte hier? Wir sollten checken, was alles gelagert wurde", sagt Frank und starrt auf die sich bewegende Masse, "Bis die sich aufgelöst haben, dauert das einige Zeit. Was meinst du? Tage?"
    "Wenn wir Glück haben, nur Tage, aber Wochen sind auch eine Möglichkeit", antwortet Parker und schweift mit dem Blick auf das gegenüberliegende Grundstück. Er meint einen großen Schatten sich bewegen zu sehen, doch will den Gedanken schon abschreiben, als ihn zwei leuchtende Punkte anstarren.
    "Anscheinend haben wir noch ein viel größeres Problem", meint er und nickt in die Richtung der Punkte.
    "Ja, sein Brüllen war schwer zu überhören."
    "Tsk! Scheiße, dass gerade heute ein Titan in der Nähe sein musste."

    Benjiro geht zur nächsten Leiche, als ich mich zu ihm stelle.
    "Hat man die Aktion dir zu verdanken?", frage ich ihn und schaue dabei auf die blutigen Löcher des Mannes, der vor uns auf dem Boden liegt.

    Rose Gibson


    Mehr und mehr kommen zu mir und den anderen und helfen das Tor zuzuschieben. Eine Gruppe, geführt von einem stark aussehenden Mann, zückt ihre Gewehre und schießt durch den immer kleiner werdenden Schlitz auf die Zombies.

    "In Gruppen schießen! Wenn die eine nachlädt, schießt die andere!", befehlt er.

    "Verstanden!", brüllen seine Truppen zurück.
    Blut schießt in die Halle und schlaffe Körper von Untoten fallen in die Öffnung.

    "Fuck!", ich lasse vom Tor ab und ziehe sie mit aller Kraft in die Halle rein. Eine weitere Frau hilft mir und mit dem letzten Schuss aus einer der Maschinengewehre knallt das Tor in den Rahmen.

    Der Riegel wird umgelegt und die Zombies knallen gegen das Blech. Laut hallt es durch das Lager und wird unterlegt von dem Gestöhne der Untoten.
    Außer Atem lasse ich mich zu Boden fallen.

    "Noch keine Zeit zum Verschnaufen!", brüllt der Kräftige, "Da draußen ist noch etwas Größeres, was jeden Moment durch die Tür brechen könnte! Bleibt wachsam!"

    Und wie auf Kommando ertönt auch wieder das monströse Gebrüll von vorhin.

    Sofort bin ich wieder auf den Beinen und halte meine Pistole bereit. Schwere Schritte sind zu hören, die immer näher an die Halle kommen; sie verstummen. Und ertönen wieder, als das Etwas einmal um die Halle geht. Immer wieder macht das Ding pausen, und setzt seinen weg fort, doch es bleibt ruhig. Soweit man das konstante Klopfen der Zombies als Ruhe bezeichnen kann. Als die Schritte sich wieder entfernen, lässt die Spannung in der Halle ab und der erste holt wieder tief Luft.

    Der Kräftige geht zu einem seiner Kollegen (Parker) der in der Nähe von Benjiro steht, der aufmerksam zuhört.
    //Kennen die sich etwa?//

    Der Kräftige zeigt nach oben auf die Reling.

    "Wir sollten nachsehen, wie die Laage ist", kann ich leise verstehen.

    Wurstritter so wie ich es lesen, hat sich dein Char ja mehr oder weniger auch zurückgezogen und versteckt. Da unsere Chars, wie Makkuro, schon geschrieben hat, deinen nicht kennen, haben sie ihn "übersehen" oder einfach nicht beachtet. Ist ja ziemlich viel Trubel und jeder hatte seine eigenen "Ziele" vor Augen. Aber ja, man hätte auf dich eingehen können, definitiv, aber sehe es jetzt nicht allzu wild. Gibt ja jetzt genügend möglichkeiten. :)


    Makkuro Kagemaru ja, mach ruhig.

    Rose Gibson


    Ein tiefes grummelndes Brüllen lässt die Halle vibrieren. Ich werfe meinen Kopf umher und schaue an die Wände und versuche panisch durch die Fenster etwas zu erkennen, doch mehr als Baumkronen und den roten Himmel sehe ich nicht.

    Meine Käfigtür springt auf.
    "Danke", sage ich zu Benjiro, der aber schon wieder auf dem Weg zu den anderen Zellen ist.
    Ein letztes Mal schaue ich zu meinem toten Zellengenossen und sprinte los. Mein erster Halt ist einer der toten Händler und dessen Pistole, die in seine Blutlache vor ihm auf dem Boden liegt. Ich lasse das Magazin in meine Hand fallen und checke das Magazin. 9 Schuss. Weitere Schüsse schlagen nicht unweit von mir in die Gitter. Schnell suche ich die Taschen des Toten nach Magazinen ab und finde noch ein weiteres in seiner Hosentasche. //Das muss reichen!// Ich stecke es mir in meine eigene und drücke mich mit vorgestreckter Waffe nach oben. Ich schaue mich um und sehe am Haupttor einen der Händler. Er humpelt und versucht zu entkommen.
    "Nichts da!"

    Ich ziele und schieße. Blut fliegt aus dem Loch in seinem Kopf und er geht zu Boden.

    "Hilfe!", kommt es aus dem Zellengang neben mir.

    Ich sprinte um die Ecke und sehe einen der Retter. Ein Händler sitzt auf ihm drauf und versucht ein Messer in sein Opfer zu stoßen. Der Mann drückt mit aller Kraft gegen die Arme des Händlers, doch seine Kraft schwindet. Die Kugel fliegt und trifft ihn in die Schulter. Der Händler wird nach hinten gerissen und geht zu Boden, wo ich wenige Sekunden später auf ihm sitze und drei weitere Schüsse in seinen Schädel jage.

    "D..Danke", zögert der Mann hinter mir und ich nicke ihm zu.


    Frank kommt über den Eingang des Verwaltungsgebäudes nach draußen auf den Hof. Unzählige Tote liegen auf dem Boden. Umso näher er den Wagen kommt, umso lauter wird das Geschreie der Untoten, die von allen Seiten aus auf das Lager zu rennen.

    "Frank!" , ruft einer seiner Kameraden, "es sieht schlecht aus. Man kann sie schon von beiden Enden der Straßen aus sehen und hast du das Brüllen gehört?"

    "Wie konnte man das denn überhören?", entgegnet er ihn, "aber das ist wirklich nicht gut, gar nicht gut."

    Beiden gehen vor an die Straße und Frank schaut zu den Horden an Zombies, die auf sie zukommt. Nur noch wenige hundert Meter trennen sie.
    "Kacke!", brüllt er und sprintet zurück in den Hof.

    "Alle in das Gebäude, die Untoten kommen und es sind viele zu viele! Wir müssen uns verbarrikadieren!"

    Chaos bricht aus und alle rennen in die Lagerhalle. Das Gestöhne wird lauter.


    Ein Mann kommt in die Halle und brüllt: "Alle Türen schließen und verbarrikadieren, die Zombies kommen!"
    Wie in Routine rennen die Retter los und folgen dem Kommando.

    //Was wie?! Können wir nicht fliehen?//

    Doch dann höre ich das Gestöhne, das wie eine rollende Welle sich über uns legt. Mein Blick geht zum Haupttor, das direkt auf die Straße schaut. Der erste Sprinter kommt über eines der Autos gesprungen und rennt auf den Hof. Ein Schuss knallt und er geht zu Boden, doch sofort folgen zehn weitere Zombies.

    Ich renne zum Tor und helfe den anderen es zu schließen.

    Rose Gibson


    Die Schüsse werden lauter und nach kurzer Zeit schreien auch schon die ersten Wachen in der Halle. Kugeln schlagen neben meinen Käfig ein und Blut spritzt durch die Luft. Durch die Fenster und durch die verschiedenen Eingänge kommen die, die ich als unsere Retter bezeichne, in das Lagerhaus und schießen auf die Händler. Auf beiden Seiten gibt es Verlust, doch es wird schnell klar, dass die Befreier die Oberhand bekommen. In der Menge sehe ich auch einen kleineren Jungen mit blauen Haaren von Deckung zu Deckung rennen. Es ist Benjiro, der einen Käfig nur einen Block weiter von mir öffnet und sich auf den Weg in meine Richtung macht.

    "Benjiro!", rufe ich ihn und schaue, ob sich einer der Händler hinter einem der anderen Käfige versteckt. Doch die einzigen, die ich sehen kann, sind im hinteren Teil der Halle und werden immer weiter zurückgedrängt.


    Die Schüsse hallen laut durch die Nachbarschaft. Ununterbrochen knallt es und wenn man nah genug an dem Lagerhaus dran ist, kann man auch die Schreie der Sterbenden hören. Alles Geräusche, die die lebenden Toten aus ihrer ziellosen Trance erwachen und wie ferngesteuert auf dasselbe Ziel zurennen lässt. Zwischen dem ganzen Keuchen und Geschreie ist auch ein unmenschliches Brüllen zu hören. Es erinnert an einen Bären, doch dieses ist dunkler und hat etwas Dämonisches an sich.

    Rose Gibson


    Der Mann neben mir hat sich, seitdem ich ihn das letzte Mal angeschaut habe, kein bisschen bewegt. Er kauert immer noch am anderen Ende der Zelle und Atme schwer vor sich her. Aber wenn ich mich recht entsinne, war das auch erst vor wenigen Minuten.Das Schloss einer Zelle wird geöffnet und ich drehe mich in die Richtung, aus der das klackende Geräusch kam. Doch schaue ich nur auf den mittleren Zellenblock, der mir die Sicht versperrt. Ich drehe mich wieder meinen Zellengenossen zu, als aus derselben Richtung ein mir bekanntes Ächzen kommt. Ich sehe Riley vor mir, wie er meine Faust ins Gesicht bekommt. //Riley!// Ein Moment vergeht und hinter dem Zellenblock kommt eine Wache in mein Blickfeld. Riley wird an den Haaren hinterhergezogen und kurzerhand an die Wand gekettet. Ein Schlag trifft ihn in sein Gesicht und Blut tropft ihm aus Mund und Nase.

    Kälte überkommt mich und läuft mir den Rücken hinunter. Meine Beine verlieren ihre Kraft und sind kurz davor, mich auf die Knie zu stürzen. Doch dann kommt er wieder, der eine Gedanke: Ich gegen alle, nur mein Überleben ist noch wichtig.


    Das Rot der untergehenden Sonne färbt Atlanta. Am Rand der Wohngebiete zeichnen die verlassenen Häuser und die verwilderten Bäume lange Schatten auf den gebrochenen Asphalt. Vögel piepsen fröhlich, verstummen und erheben sich in den Himmel. Stille folgt. Zuerst hört man nur ein Rauschen, dann ein Brummen, zudem sich das Knirschen von Steinen unter Gummi gesellt. Aus einer Seitenstraße biegen mehrere SUV’s, Transporter und auch ein Humvee, der sich an die Spitze der Kolonne stellt. Leise arbeiten die Motoren und erfüllen die leeren Straßen mit einer ungewissen Gefahr. Nur einen Moment später ertönen aufgeregte Stimmen vom Ende der Straße. Die Mauern um das Lagerhaus füllen sich und als der Humvee in Schussweite kommt, prasseln die ersten Salven auf das gepanzerte Chassis.Ohne von seinem Kurs abzuweichen precht der Geländewagen voran, nimmt Geschwindigkeit auf und öffnet seine Türen abgewandt von dem Lagerhaus. Schäfte luken über das Dach und erwidern die Salven. Dumpfe Schreie sind die Antwort. Der Humvee kommt am Ende der Barrikade zum Stehen und die anderen Wagen halten in Kreisformation um das Lagerhaus herum. Die Salven werden mehr und aus dem anfänglichen Frage-Antwort-Spiel wird ein unverständliches Pfeifen der Kugeln und Knallen der Schüsse.

    Mehr und mehr Wagen öffnen ihre Türen und Gruppen aus jeweils vier Personen rennen an die Mauer. Leitern werden angebracht und die Befreiung beginnt.


    Grünes Gras und Wind, der mir über mein Gesicht streichelt. Die Sonne wärmt meinen Körper und alles ist so wie es war… Schüsse reißen mich aus dem Schlaf. Chaos herrscht in der Halle. Die Wachen rennen mit gezogenen Waffen zum Ausgang und die Gefangenen haben ihre Stummheit abgelegt und diskutieren wild mit ihren Nachbarn. Auch meiner hat sich aus seiner Trance gelöst und schlägt mit den Fäusten gegen die Gitterstäbe.

    “HA! Ich hoffe, ihr sterbt! Die Zeit der Rache”, eine Kugel durchdringt seinen Kopf und sprengt seinen Hinterkopf. Sein Körper rutscht an den Gittern hinunter und seine Knie klappen zusammen. Für einen Moment sieht es so aus, als würde er hocken, doch sein Gewicht zieht ihn nach hinten.

    “Noch sind wir nicht tot!”, entgegnet die Wache mit bebender Stimme und folgt seinen Kollegen.

    Ich starre für einen Moment auf das rote Loch in der Stirn des Mannes, bevor mich die immer lauter werdenden Schüsse von draußen wieder auf andere Gedanken kommen lassen. //Das ist die Chance!/ Ich schaue mich um, finde jedoch nichts, was mir beim Ausbruch helfen könnte. Also heißt es wieder abwarten und hoffen.