Ich weiß halt auch nicht, was ich davon halten soll, dass man jetzt einfach in die Annahme geht, Frauen bräuchten diese Extrabehandlung, besonders weil wir doch eigentlich so sehr für Gleichberechtigung kämpfen, gerade damit wir nicht ständig anders behandelt werden.
Hatte tatsächlich mal mit einer Freundin geredet, die eben sehr fürs Gendern ist (Thema ist aufgekommen, war keine krasse Diskussion). Ihre Begründung dafür, warum sie es wichtig findet war, dass man bei sowas wie "Polizist" ja dann automatisch an einen Mann denkt. Wobei das meiner Meinung nach weniger am Wort und viel mehr an der Assoziation liegt. Daher habe ich auch gesagt, dass ich bei dem Wort "Erzieher" (was übrigens anscheinend auch schon ein veralteter Begriff ist, aber ich hab vergessen, wie es jetzt genannt werden soll) eher an eine Frau denke, weil im Kindergarten nun einmal hauptsächlich Frauen arbeiten. Überraschenderweise hat sie gesagt, dass sie auch bei diesem Begriff an einen Mann denkt, unabhängig davon, welches Geschlecht dieses Feld dominiert. Ist so die eine persönliche Erfahrung, die ich mit jemandem mit einer anderen Sicht so wirklich hatte.
Darum wird mit * oder : gegendert, da sind dann auch non-binäre Menschen mit gemeint. Das sollte aber schon bekannt sein...
Du magst mich jetzt einfach als dumm sehen, aber sowas wie "Lehrer*innen" Ist für mich "Lehrer und Lehrerinnen", einmal die männliche und einmal die weibliche Form. Ich bin mir jetzt also nicht ganz sicher, ob non-binär einfach zu der männlichen Form gehören sollen, was die "männliche" Form für mich dann quasi wieder neutral machen würde? Oder ob sie das Sternchen sind? Ich versteh es wirklich nicht.
Und bezüglich der Pause dazwischen, damit es nicht NUR weiblich klingt: einmal was Raido gesagt hat und zum anderen werden viele Leute aus Bequemlichkeit auch das Sternchen beim Schreiben weglassen, denke ich. Ähnlich wie man "dont" anstelle von "don't" schreibt, wenn man es einfach im Alltag benutzt. Aber was auch immer.
Unabhängig von den anderen Aussagen hier:
Mein Biolehrer hat vor ein paar Jahren einen Artikel zum gendern gefunden mit dem Vorschlag einfach ein y an das Wort zu hängen, um es neutral zu machen; ergo Schüly, Lehry etc. Er hat sich dann auch immer wieder den Spaß gemacht Proteine, Enzyme usw. zu gendern, indem er ein y dranhängt. Macht alles niedlicher, war immer ganz lustig, auch wenn ich nicht glaube, dass sich das je groß durchsetzt