Die "Ängste adressieren" funktioniert nur durch Aufklärung. Nein, Herbert, der Ukrainer von nebenan ist nicht dafür verantwortlich, dass du zu wenig Geld in der Tasche hast.
Es regt mich schon auf, wenn immer wieder in der Politik über das Bürgergeld geredet wird, weil es ja "so ein großes Problem ist". Schließlich haben sie mal von jemandem gehört, der Bürgergeld bezieht und der hatte ein teures Auto und drei Häuser!!1! Wer tatsächlich Bürgergeld bezieht, wie deren Lage aussieht und wie viele davon zu den "Totalverweigerer" gehören, gucken die sich nun einmal nicht an. Aber es ist immer wieder ein so großes Thema, dass ihr Standpunkt gerade zu gestärkt wird. Niemand diskutiert regelmäßig über die Form der Erde, weil Flat-Earther müssen nun einmal nicht ernst genommen werden.
Ich glaube auch nicht wirklich, dass es plötzlich eine Revolution geben wird, weil die Menschen nicht mehr die AfD wählen können. Rechtsextreme Gewalttaten gibt es auch jetzt. Eine rechtsextreme Partei zu normalisieren finde ich - vorallem auf Dauer - wesentlich kritischer. Denn Nein, das dürfen wir nicht als Option zulassen. Egal wie toll manche Leute diese Partei finden.
Ich würde aber eher vermuten, dass der Großteil (wieder) zu nicht-Wählern wird.
„Demokratie ist die schlechteste Staatsform – mit Ausnahme aller anderen“. Alles mit der Demokratie zu begründen à la 'Die Menschen wollen es, also machen wir es so' kann einfach nicht in jeder Hinsicht funktionieren. Ich finde ehrlich gesagt, dass der Otto-Normal-Verbraucher bei manchen Dingen nicht mitreden sollte - das schließt mich natürlich ein. Es sollte nicht die Option geben, eine Partei an die Macht zu bringen, welche sagt die Klimakrise gäbe es so nicht. Leute denken der Austritt aus der EU würde Deutschland retten, "weil mit der Mark ging es uns besser". Mehr oder weniger nach Bauchgefühl so wichtige Sachen zu entscheiden fühlt sich einfach falsch an. Das gilt natürlich nicht nur für Wähler, sondern auch für die Politiker. Irgendwas sollte da meiner Meinung nach mal geändert werden.