Was das Thema der Einsamkeit angeht, habe ich, als ich noch 14, 15 war, mich stets verloren gefühlt. Alle meine Freunde hatten eine Freundin und ich? - Ich stehe alleine da, verliebt in eine Person, die ich mich nicht anzusprechen traute, da ich einfach keine Dialoge starten kann, zu der Zeit eventuell sogar noch recht schüchtern war. Als dieses Mädchen schließlich die Schule wechseln musste, war ich gerade dabei, mich mit ihr zu unterhalten und vielleicht eine Freundschaft aufzubauen, aber der Fakt, sie würde weg sein, vernichtete mich innerlich. Ich habe sie seitdem nie wieder gesehen und war eine sehr lange Zeit wirklich depressiv deswegen.
Nun hatte ich ein Jahr Zeit, Ruhe von allem - Keine Schule, keine Verpflichtungen, da ich dank meiner Depressionen die elfte Klasse abbrach. Diese Zeit nutzte ich um über vieles nachzudenken und mein Leben wieder in die richtige Richtung zu bringen. Ich dachte gar nicht mehr darüber nach, eine Freundin zu haben, da mich Beziehungen gar nicht mehr interessierten. Meine introvertierte Seite verstärkte sich dadurch zwar (introvertiert im klassischen Sinne: Ich habe keine sozialen Kontakte nötig, auch wenn ich diese nicht ablehne), aber ich wurde selbstsicherer.
Jetzt habe ich eine Ausbildung, in einem Bereich, der mich überhaupt nicht interessiert und mache diese eigentlich nur wegen des Geldes, um meinen eigentlichen Traum zu erfüllen und spüre diese Einsamkeit komischerweise wieder - Ich, als sehr introvertierter Mensch, spüre seltsamerweise Sehnsucht. Freunde habe ich kaum noch, nur eine Handvoll, und von denen würde ich mich niemals lösen, aber diese reichen mir als die paar sozialen Kontakte einfach nicht mehr aus. Irgendwie denke ich, einen nahen Grund zum Leben zu suchen. Jetzt gerade existiere ich nur so vor mich hin und das ist einfach nicht motivierend. Ich wäre es gewohnt, würde mein Traum nicht in Erfüllung gehen, aber manchmal hätte ich gerne, dass etwas positiv für mich läuft, da es das einfach zu selten tut. Noch habe ich viel Lebenszeit vor mir und die könnte irgendwann in eine positive Richtung schlagen, aber die Zeit, die ich gerade ablebe, fühlt sich wie Jahrhunderte an.