Hallo,
irgendwie bin ich noch nicht so sicher, wie man hier zitiert.
also ich find sie in der tat niedlich..also bei den schülerinnen zumindest das es nicht so ist wie es uns in diversen manga und anime suggeriert wird, sollte wohl klar sein. ich glaube kaum das schuluniformen sexy sein sollen. aber ich mag eben das klassiche und schlichte. ich hätte kein problem damit gehabt ne schuluniform zu tragen. so kommt es wenigstens nicht zu irgendwelchen kleidungsbedingten problemen unter schülern. es kann keiner ausgeschlossen werden weil er nen shirt aussem kik trägt und keine markenware. bei uns gibts ja auch einige versuche schuluniformen einzuführen. das system kommt sogar bei den meisten schülern ganz gut an.
Ich sage nicht, dass es nicht auch tolle Schuluniformen gibt. In Tokyo gibt es viele Schulen, die wirklich entsprechend den gegenwaertigen Modevorstellungen in den 90ern Schuluniformen entworfen haben und jetzt die Zusammenstellung oft wirklich den Schuelern selber ueberlassen und es dafuer auch SEIFUKU-Laeden gibt, die Roecke, Westen, Hosen, Schleifen, Schlips nach Schulformenart anbieten. Aber in der Provinz ist es oft so, dass die Uniformen seit den letzten 30 bis 40 Jahren unveraendert gelassen sind und hoechstens mal die Rocklaenge etwas von Maxi auf Midi gekuerzt haben. In der Nachbarstadt gibt es eine Schule, die der jetzige Tennou vor ueber 40 Jahren besucht und die Uniform als "Huebsch" bezeichnet hat, worauf die Schule so stolz ist, dass nicht im Traum an eine Aenderung gedacht wird. Und daher tragen die Maedels jetzt 2010 immer noch so ne Art Sekretaerinnenuniform aus den 60ern. Die Uniform unserer ATS vom letzten Jahr war nicht viel besser, seit der Zulassung der ersten Maedels ist an der nichts mehr geaendert worden. Und im Sommer tragen sie eine weisse Bluse mit einem "lebensfrohen" hellgrauen Rock ohne Muster. Im Winter eine tanngruene Sailorfuku ohne irgendwelche anderen Farben, worueber dann noch zwischen Dezember und Maerz eine knielange schwarze Strickjacke kommt. Die Mittelschuelerinnen bei uns im Stadtteil tragen von Oktober bis Mai eine langaermlige kohlrabenschwarze Sailorfuku ohne irgendwelche Farbtupfer, im Sommer wird das Oberteil gegen eine weisse Bluse mit schwarzen Abnaehern eingetauscht. Die Jungs tragen eine schwarze GAKURAN und tauschen das Oberteil zwischen Juni und September gegen ein weisses Hemd aus. Und wenn ich an die Grundschueler in einer andere Stadt denke, dort muessen alle Maedchen weisse Blusen mit schwarzen Traegerroeckchen wie aus den 50ern tragen, dazu ein Huetchen. Die Jungs tragen bei Wind und Wetter eine knielange Traegerhose in Schwarz. Und uebrigens kann man hier in vielen suedlichen Regionen nicht einfach, wenn es kalt ist, einen Wintermantel anziehen. Wenn, dann wird das am Vortag festgelegt. Und wenn es den naechsten Tag wieder zu warm fuer einen Mantel werden sollte, hat man eben Pech und muss das Ding trotzdem tragen.
Ich habe generell gesehen kein Problem mit Uniformen, aber sehr wohl mit der Tatsache, wie das hier gelebt wird. Hier wird strikt nach Plan zwischen Winter-, Uebergang- und Sommer getauscht, ohne das im Geringsten darauf geachtet wird, wie das Wetter nun ist. Wenn man eben Pech hat und der April schweinekalt wie dieses Jahr war, dann koennen sich eben die Maedels wahlweise ihre Allerwertesten abfrieren oder wahlweise ihre lange Sporthose unter den Rock ziehen. Aber es fuehrt kein Weg dahin, dass man im April noch einen Schal, den Wintermantel/die Strickjacke und/oder Strumpfhosen anziehen darf, weil die eben nur bis 31.Maerz anziehen darf. Und wenn der Mai eben schon ueber 30 Grad haben sollte, dann fuehrt auch kein Weg dahin, dass man dann das langaermlige Oberteil mit dem Winterstoff gegen das kurzaermlige Oberteil tauschen kann. Die Regel sagt, Wechsel ist am 31.Mai bzw. dann 30. September. Und das ist strikt und durch nichts zu erschuettern. Und falls es noch etwas fuer den Winter gibt, geht das ab 1. Dezember los, aber wage mal, das schon davor zu tragen.
Desweiteren finde ich die Tatsache, dass Jungsuniformen durchweg in pechschwarz und weiss, in manchen Faellen in Tiefdunkelblau und Grau und sehr selten in Gruen oder Dunkelviolett gehalten wird, furchtbar. Und zumindest hier in der Provinz sieht es bei Maedchen nicht viel besser aus. Die Uniformen, die einen Tupfer (!) Rot, Gelb oder Hellblau enthalten, kann man ungelogen an einer Hand abzaehlen. Das sind junge Leute, warum muessen die jeden Tag in Rentnerfarben rumlaufen. Wenn schon Uniformen, kann koennte man sich doch ein bisschen mehr am Geschmack der "Betroffenen" orientierten. Das junge Japaner doch eher auf farbenfrohere Sachen stehen zeigt ja schon, was in den SEIFUKU-Laedchen am besten weggeht: z.B. rote Roecke mit Streifen und nicht tiefschwarze, die auch auf einer europaeischen Beerdigung nicht peinlich waeren.
Zitat
auch diese vorurteile basieren aus dem was man hier so zu hören und sehen bekommt. in vielen anime die sich rund um schulen drehen, wird z.b. die ganztagsschule propagiert, die schüler sitzen da den ganzen tag in der schule. sowas ist hier zu lande zwar auch im kommen, aber noch nicht überall verbreitet. mich haben 6 stunden schon immer genervt... . probleme im bildungssystem gibts aber auch überall, selbst in ländern die in pisa studien imemr weit oben sind, wie z.b. finnland. perfekt ist da nichts. bei uns könnte man sich aber mal ne scheibe von anderen systemen abschneiden. ich hab jetzt nicht so wirklich ne ahnung wie das in japan genauer aussieht. aber wirklich schlecht wird es wohl nicht sein. immerhin scheinen die da drüben ja mit ihrem system soweit zurecht zu kommen.
Ich weiss nicht, wo das Problem mit den Ganztagsschulen sein soll. Ausserdem haben die meisten Schueler in Japan auch oft nur jeden Tag 6 Stunden und nicht 7 oder 8, wie ich das z.B. auf der Oberschule hatte. Sooo lange Unterricht haben sie auch nicht, oeffentliche Schulen zwischen 31-34, private zwischen 30 und 35, bei Sonnabendunterricht auch bis zu 39 Stunden. Aber vor dem Unterricht gibt es eine Klassenleiter"stunde" (kann auch nur 20 min sein), viele Schulen lassen die Leute in der Zeit lesen, weil eben viele ausser Manga nichts weiter anfassen wuerden. Und nach dem Unterricht wird gemeinsam der Klassenraum und die Schule geputzt, und man hat noch einmal eine kurze Klassenversammlungszeit. Sooo viel laenger als du sind sie auch nicht schulisch beschaeftigt.
Ausserdem wird hier nicht unter Schuelern die Tatsache propagandiert, dass man Schule schlecht zu finden habe und jeder, der Spass am etwas Neues zu lernen hat, doof, irre und ein Streber sei. Schule ist hier ein wichtiger Teil im Leben, viele nehmen die Schule und das Lernen auch wichtig, und selbst die nicht so darauf stehen, freuen sich darauf, ihre Freunde zu sehen, Spass an ihren Lieblingsfaechern zu haben und sich dann in den Schulklubs auszutoben. Die Schule steht Schuelern auch am Wochenende offen und wird nicht verriegelt, so warum in aller Welt sollte man Schule hassen, wenn man hier eine coole Zeit verbringen kann? Ich weiss ja nicht, ob das Absitzen in Bushaltestellenhaeuschen so die bessere Alternative ist. Hier kann man noch so weit auf dem Lande wohnen und braucht das nicht zu machen.
Ehrlich gesagt ist das PISA-Ergebnis so eine der Sachen, die mich sehr verwundert. Und genuegend Japanern geht es genau so. Die allgemeine Meinung ueber das Schulsystem geht naemlich die die voellig andere Richtung. Ich moechte ehrlich gesagt echt einmal wissen, was fuer einen schulischen Hintergrund die dafuer ausgewaehlten Schueler hatten. Wenn ich so ueberlege, wie wenig Japaner in Regelschulen bis zum Ende der Mittelschule machen, dann wundern mich Plaetze unter den ersten 5 in Mathe und Naturwissenschaften wirklich. Wenn unsere erste ATS sagte: Das, was ihre Klassenkameraden in Klasse 11 machten, hatte sie vor ihrem Jahr Achtklaesslern unterrichtet. Und waehrend einer Unterrichtsstunde war meine 10. Klasse unfaehig, 5% in 0.05 umzuwandeln und konnte das auch nicht in die normale Prozentgleichung einsetzen, obwohl die Gleichung angeschrieben war. In Naturwissenschaften sieht es nicht wesentlich besser aus. Dank der Tatsache, dass ein Lehrer 40 Leute unter einen Hut bekommen muss und das am leichtesten/bequemsten geht, wenn man einen 50 min Vortrag haelt, wird den Schuelern reines Zuhoeren und Tafelabpinseln antrainiert. Was dazu fuehrt, dass viel zu viele Schueler einfach nur passiv werden: Was mir nicht gesagt wurde, muss ich nicht wissen, also von wegen mal selber ein unbekanntes Kanji nachschlagen oder mal etwas Unbekanntes nachlesen. Wer bin ich denn! Denken, Debatten etc. werden zwar in den gesetzlichen Vorlagen extra erwaehnt, aber die leichteste Ueberpruefungsmethode ist halt Lueckenfuellenlassen. Entweder ist das Loch richtig gefuellt oder nicht. Dann gibt's den Punkt oder nicht. Ein grosser Grund, warum Englisch so grammatikbasiert unterrichtet wird und keiner es wirklich sprechen kann.
ich denke hier tun sich die unterschiedlichen nationen nicht viel. es gibt immer irgendwelche spasten die keine ausländer mögen. ich sag immer, wenn man in ein anderes land geht muss man sich den dortigen sitten und kulturen anpassen. das trifft auf "unsere" ausländer zu, ebenso aber auch auf uns deutsche, wenn wir woanders urlaub machen oder gar auswandern. respekt ist da alles. als ich vor gut 11 jahren in england war, hab ich auch oft sprüche wie "scheiss nazi" oder "nazis raus" vernommen...und das gegenüber schülern ( also gegenüber uns eben...). nicht die feine englische art. allerdings habe ich auch einen älteren herren getroffen, der mir und meinem kameraden viel über den krieg erzählt hat, wie er die deutschen vom himmel geholt hat. aber er hat auch sehr respektvoll die leistungen seiner damaligen feine gewürdigt und meinte das er heute mit vielen deutschen veteranen befreundet sei und das es regelmässig treffen gäbe.
auch hier gibts eben solche und solche. ich denke viel von diesem "hass" gegenüber fremden stammt von vergangenen konflikten. mit den feinen von damals wird man eben nicht immer so schnell warm. aber ich glaub auch das es sich dabei nur um minderheiten handelt, der grossteil der menschen ist sicherlich offen für fremde...sowohl bei uns, als auch in japan.
Ich glaube, es ist anders. Es ist i.d.R. kein Hass, was Japaner empfinden, selbst bei denen, die diese Schilder schreiben, sondern sie basieren (sehr oft) auf Unsicherheit. Wenn ich jetzt einen Auslaender in mein Gasthaus (Ryokan) mit Tatamimatten lasse, wird der Auslaender nicht, wie er es von Zuhause gewoehnt ist, mit Schuhen auf den Tatamimatten rumtreten und sie mir dreckig machen? (Tatamimatten gehen nun mal ganz schlecht sauber zu machen, und Auswechseln ist richtig teuer.) Und ich spreche kein Englisch, um ihm das mitzuteilen. Also bin ich auf der sichereren Seite, wenn ich mir so ein Risikopotential gar nicht erst ins Haus hole. Das mit den Onsen habe ich schon geschrieben. Und bei Klubs herrschen oft andere Regeln als in aehnlichen westlichen Etablissements, so dass man davon ausgeht, dass Auslaender nicht nach den gleichen Regeln spielen koennen. Und daher will man unter Leuten bleiben, von denen man sicher ist, dass sie das koennen.
Und eine Bekannte von mir hatte mal ein Schild gesehen, wo die Wirksamkeit eines Deos so angepriesen wurde, dass es selbst gegen den starken Geruch von Auslaendern nicht verlieren wuerde. Das war nicht boese gedacht, aber derjenige, der das schrieb, war nicht faehig, sich vorzustellen, wie sich "Auslaender" fuehlen wuerden, wenn ihnen so etwas nachgesagt wird. Als sich eine dieser "stinkenden Auslaenderinnen" deswegen beschwerte, war ihnen das wohl auch voellig peinlich und sie nahmen das sofort weg. In dem Fall war es auch weniger bewusste Auslaenderablehnung als denn die Unfaehigkeit, sich vorzustellen, wie sich jemand fuehlen wuerde, der in so eine Schiene geschoben wird. Was bei Japanern auch eher das Problem ist, dass sie nicht nur sich selbst, sondern auch andere extremst in Stereotypen reinpressen und teilweise einfach nur falsche Vorurteile im Umlauf sind. OUBEIJIN (ungefaehr Ameriko-europaeer) benutzen nur Vornamen, ziehen nie ihre Schuhe aus, selbst im Bett, haengen nie ihre Waesche draussen auf etc. etc. etc.
Wenn Japaner Auslaender ignorieren sollten, dann ist es oft so, dass es daran liegt, dass sie extrem unsicher sind und zwar gerne wollten, aber nicht koennen, wie sie wollten. Und bei dem Thema muss man auch absolut scharf unterscheiden, WO man sich aufhaelt und WOHER man selber kommt. Weisse und auch oft Schwarze brauchen sich da weniger Gedanken zu machen, dafuer haben viel wenig Interesse an Asiaten. Und wer nach TOKYO oder KYOTO geht, kann schnell mal damit rechnen, dass er oder sie auf Englischstunden angesprochen wird. Wogegen ich selbst nur die Male, wo Leute auf Englisch auf mich eingeredet haben, noch an 2 Haenden abzaehlen kann. Eine Freundin, die in Kyoto auf Austausch war, hat mich nicht nur einmal dafuer beneidet, weil ihr das staendig passiert ist.
es ist schön mal ein paar infos von einer insiderin (?der name klingt jedenfalls weiblich?) zu bekommen. da interessiert es mich doch gleich ob du japaner(in) bist oder zugezogen bist.
Bin zugezogen, wohne aber hier schon lange. Ja, ich bin weiblich, habe nichts gegen Freunde und Kontakte, aber NULL Interesse an mehr.
die anzahl der urlaubstage ist gar nicht mal so unähnlich. bei usn hat man im schnitt 24 tage. nicht wirklich viel mehr. ich habe aber mal gehört, das viele japaner nicht ihre volle anzahl nehmen, sondern ein paar mal im jahr 2-3 tage, ab und zu mal ne woche. in einer doku die mir ähnliche zahlen vermittelt haben, wurde gesagt, das dies daran liegt, das die japaner ihre jobs nicht an produktivere leute verlieren möchten. inwiefern das stimmt weiss ich nun aber nattürlich nicht. bei uns deutschen ist es aber zumeist so, das wirklich jede minute ausgekostet wird. bei mir ist das auch so...obwohl ich zur zeit wohl weniger echten urlaub hab, als der durchschnittsjapaner...
Ich glaube, es ist eher so, dass es hier nicht so den Brauch von Urlaubsvertretungs gibt wie in Deutschland. Wenn jemand laenger fehlt, dann bleibt die Arbeit liegen und man muss dann alleine die Sachen nacharbeiten. Bzw. haben sie so viel Arbeit, dass ein Nacharbeiten unmoeglich ist und Urlaubnehmen nicht moeglich wird oder vom Chef erlaubt wird. Und selbst wenn es eine Urlaubsvertretung gibt, dann wollen viele Japaner ihren Kollegen nicht zu viel und zu lange extra Arbeit aufhalsen. Egal, ob das nun wirklich so ist oder ob das der Urlaubnehmer nur so empfindet. Wenn man Urlaub hat, dann liegt das meistens in einer Zeit, wo saemtliche andere Japaner auch Urlaub haben, so dass z.B. Fluggesellschaften ungelogen den doppelten bis dreifachen Preis verlangen. Und saemtliche, sonst vorhandene Rabatte wegfallen. Bzw. es zu Superstaus kommt. Ich bin ja mal gespannt, wie es naechstes Jahr wird, wenn die beruehmte Goldene Woche Ende April/Anfang Mai nach Regionen gesplittet wird und nicht mehr ganz Japan zur gleichen Zeit nach Hause faehrt/fliegt.
LG
EMIKO