Nachdem hier ja doch auch immer wieder Betroffene zu lesen scheinen sag ich mal ein paar Worte dazu:
Ich muss sagen ich finde es für sich genommen eigentlich nicht wirklich schlimm, solange man Kontrolle darüber hat. Klar ist es keine ideale Lösung, es gibt Narben die einem dumme Kommentare einbringen wenn man wo schneidet wos offensichtlich ist, es gibt Risiken bei der Wundheilung oder wenn man zu viel oder zu tief geht und es hilft in der Regel nur sehr kurzweilig, dazu macht es in nem gewissen Rahmen süchtig finde ich. Also empfehlen würde ich es nicht. Aber es kann durchaus auch mal Situationen geben wo es das kleinere von zwei Übeln ist. Entscheidend ist das man sich Hilfe sucht wenns eskaliert.
Ich hab viel Zeit meiner Jugend in Kliniken verbracht und bin immernoch dabei wieder hinzubiegen was mich das gekostet hat, ich würde also jedem Raten sich Hilfe zu suchen. Bei mir war das nur eins von vielen Symptomen anderer Grunderkrankungen, von daher trifft mein Fall sicher nicht auf die Masse zu, aber es ist mitunter das offensichtlichste Symptom für andere Probleme. Ich hab es über lange Zeit hinausgezögert Hilfe zu suchen....weil jung und dumm und so....und am Ende hat es mich weite Teile meiner Jugend gekostet und bin jetzt mit Mitte 20 dabei mein Abi zu machen nachdem ich damals aufhören musste. Wenn ich fertig bin hats mich insgesamt gut 7-8 Jahre gekostet die ich komplett sinnlos verschwendet habe. Das Gefühl wenn deine alten Klassenkameraden an der Uni fertig sind bevor du deine Zulassung mal hast ist nichts was ich weiterempfehlen kann....
Sofern ihr also das Gefühl habt die Kontrolle darüber zu verlieren, nehmt Hilfe an. Klar viele Therapien bringen nicht immer so wahnsinnig viel, den richtigen Therapeuten zu finden ist trial and error System bis zum Erbrechen und ständig vollgepumpt mit Medis ist auch nicht prickelnd, aber letztlich hats bei mir all die Erfahrungen gebraucht die dazu geführt haben das ich jetzt zumindest, wenn auch noch eingeschränkt, normal leben und Dinge wie Schule nachmachen erledigen kann. Also auch wenn die Behandlungen für sich allein nicht das Problem lösen, nicht aufzugeben und es versuchen bringt einen trotzdem irgendwann weiter.
Sollte man unter dissoziativen Störungen/Symptomen leiden würde ich generell Hilfe suchen weil meiner Erfahrung nach die Kontrolle dabei schnell gegen 0 geht.....ist auch nicht ungewöhnlich wenn man nichts spürt in dem Moment aber das kann mitunter unschön werden. Wens betrifft dürfte wissen was gemeint ist, also bitte sucht euch Hilfe. Selbst wenn es nichts bringt, es schadet auf jeden Fall nicht es zumindest zu versuchen.