Beiträge von Darqueria

    Kapitel 8

    Sie wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war. Sie erwachte auf einem Berghang. Ein Ruf in der Ferne.... in ihrem wirren Kopf klang es nach “Eierkarton“... Und das Geräusch von einem Schwert, welches durch die Luft fetzte. Es bedurfte ihrer ganzen Willenskraft um aufzustehen. Sie folgte dem Kampfgeräusch. Ein Schwertkämpfer, der einen Dieb zu Fall gebracht hatte. Er hatte braunes Haar, trug blaue Kleidung... doch diese voluminöse Frisur kam ihr seltsam bekannt vor.

    Er musterte sie unschlüssig:“ wer bist du?“ Sie trat zögerlich näher: “...Yasuo?“ Er kratze sich am Kopf: “kennen wir uns?“ Es tat weh das zu hören. “Ich bin es. Darqueria.“ Ein Blick des Erkennens. Doch jemand näherte sich ihnen. Sein Körper war teilweise von Bandagen bedeckt... sein langes Haar war schwarz und seine Augen strahlten in einem hellen Licht. Eine Art rote Krone bedeckte seinen Kopf. Aber er war es. Es konnte nicht anders sein.

    Ihr Herz machte einen Sprung. Doch auch er schien sie nicht zu erkennen. “Wir sollten weiterziehen.“, sagte Yone ohne sie zu bemerken. Yasuo nickte. Er warf ihr einen Blick zu, bevor er seinem Bruder folgte. Darqueria verwandelte sich und sah zu Boden: “...leb wohl... Yone...“ Yone drehte sich ruckartig um und sah sie nur noch fortfliegen.

    Lange dachte sie nach. Was sollte sie nun tun? Ihre Gedanken kreisten um alle. Um Yone.... um Yasuo... um das Rehmädchen... um Riven... Ahri.... selbst um Teemo... Als sie an Thresh dachte, blieb sie mitten in der Luft stehen. Er hatte sie benutzt und verraten. Es tat so weh an ihn zu denken... So weh..., dass sie am Liebsten sterben würde... Darquerias Weg führte sie in den verschneiten Norden. Und auch ihr Herz schien sich allmählich abzukühlen. Sie gehörte nicht hierher. Es war dumm zu glauben, dass es irgendwo einen Ort gab, an den sie sich zuhause fühlen konnte. Und dennoch... die Zeit bei Thresh hatte ihr gut getan. Sicher - er wollte sie nur loswerden. Sie war eine unbekannte Größe in seiner Rechnung. Was hatte er mit ihr bezwecken wollen? Warum hatte er sie nicht gleich zurück dorthin geschickt? War sie vielleicht doch nützlich für ihn gewesen? Aber warum hatte er sie dann erst vor Ahri gerettet um sie dann in den Abgrund zu reißen? Vielleicht hatte er ganz eigene Pläne... Sie rastete in einer Höhle, als sie etwas bemerkte. Ein ... Schnuppern? Sie bemerkte, dass ein pelziges kleines Wesen mit Hörnern und einer großen Zunge an ihrer Provianttasche hockte und neugierig die Nase hineinsteckte. Wie nannten die Einheimischen diese Geschöpfe noch gleich? Poros? Doch seltsam, im Gegensatz zu seinen Artgenossen war dieser Poro statt weiß, komplett schwarz. Er bemerkte ihren Blick und schien nach einem Versteck zu suchen - und verkroch sich in ihre Tasche. “Ich tu dir nichts.“, sagte sie kühl. Der schwarze Poro lugte neugierig aus seinem Versteck. Darqueria lächelte und zog einen Keks aus ihrem Umhang und legte ihn vor den Poro. Dieser stieß ein freudiges Quietschen aus und machte sich über den Keks her, welcher fast so groß wie er selbst war. Niedlich.“Ah, du hast ihn gefunden.“, ein alter Poro-Hirte betrat die Höhle. Er hatte einen langen weißen Bart und ein gutmütiges, wettergegerbtes Gesicht. “Ich fürchtete schon, er würde nie einen Freund finden.“ Einen.... Freund? Darqueria blickte auf das flauschige schwarze Geschöpf, welches es sich mittlerweile auf ihrer Schulter gemütlich gemacht hatte. “Wie du bemerkt hast, ist dieser Poro etwas ... anders. Er hat sich der Herde nie zugehörig gefühlt. Ich würde mich freuen, wenn er wenigstens in dir eine Bezugsperson findet.“, sagte er. Darqueria streichelte das Geschöpf und nickte. “in Ordnung.“ Der Poro-Hirte schien sich aufrichtig zu freuen. Er rastete kurze Zeit bei ihr und erzählte ihr Geschichten über die Poros.

    Nach einer umfangreichen Einweisung in die Poro-Pflege brach sie wieder auf. Sie warf den abgerissenen Kopf des Poro-Hirten achtlos hinter sich. Seine Seele fing sie in ihrer Hand ein. Sie lächelte kühl.

    Der Poro, welchen sie nun “Gwindel“ getauft hatte, schlief gemütlich in ihrer Kapuze. Sie gelangte in eine kleine Stadt. Eine Dunkelheit schien auf ihr zu liegen und ein seltsamer schwarzer Nebel lag auf dem Meer am Hafen. Sie hatte für Gwindel ein paar Kekse erstanden, als sie ein Gespräch hörte. “...wenn wir Thresh töten wollen, müssen wir schnell handeln. Die Allianz steht bereits am Hafen. Wir müssen uns beeilen, Senna.“ Der Mann, der das gesagt hatte, trug zwei Pistolen bei sich. Sein Haar und seine Haut war dunkel und seine Kleidung hell, in den Farben weiß und gold von Demacia gehalten. Die Frau die ihn begleitete, hatte ebenfalls schwarzes Haar und dunkle Haut. Sie trug eine Kapuze, welche aus Nebelschwaden zu bestehen schien und ihre Augen leuchteten grünlich - zudem hielt sie ein mysteriöses Gewehr in den Händen.

    Darqueria grübelte. Sie wollen.... Thresh... töten? Interessant... wenn auch naiv...Sie verwandelte sich und folgte dem Paar lautlos und unbemerkt.

    Mit einem Schiff setzten sie auf eine Insel über, welche von einem gigantischen Tempel eingenommen wurde. Der Nebel verdichtete sich. Sie stiegen ab. Sie konnten gradezu spüren wie das Leben aus ihnen wich und sie ihrer Kraft beraubte. Die Schatteninseln... welch finsterer Ort. Alles hier wirkte irgendwie tot. Die Erde war schwarz, die Bäume abgestorben und tot. Überall waren unheimliche Statuen errichtet worden, welche sie zu beobachten schienen. Und der Nebel... er war überall. Senna warf Lucian, ihrem Mann, einen Blick zu. Er nickte beruhigend und nahm ihre Hand. Es würde heute enden. Endgültig. Die Allianz, ein Bündnis aus Kriegern und Magiern aller Welt, hatte bereits einige Magier vorgeschickt. Sie waren die Nachhut, die ihn zur Stecke bringen sollte... und dann wäre das, was Thresh Senna angetan hatte, endlich gesühnt.

    Plötzlich erfasste eine Druckwelle die Insel. Ein Schuss löste sich aus Sennas Gewehr. “Was war das?” Eine Gestalt tauchte am Horizont auf. Eine schwarzhaarige blasse Frau mit grünlichen Hörnern und ledrigen Fügeln. Eine Art grüne Dämonenenergie umgab sie. Sie landete vor Thresh. “Verschwindet! Er gehört MIR!” Ihre grün leuchtenden Augen waren zu einem Ausdruck des Wahnsinns verzehrt. Aufgeben? Nein! Doch diese Frau setzte einen mächtigen Zauber ein, der sie alle fort ins Meer schleuderte.

    Darqueria... ich hätte nicht gedacht, dass du den Weg zu mir zurück finden würdest... freiwillig...” Sie drehte sich um und die Ketten die ihr als Rock dienten rasselten. “Ich bin nur hier, um dich eigenhändig in Stücke zu reißen!”, ihre Stimme war voller Hass, “Du hast mich zurück in den ABGRUND GESCHICKT!” Sie warf einen Ball aus grünem Feuer nach ihm. “Vielleicht weil ich wusste, du würdest deinen Vater vernichten und von selbst in die Welt der Lebenden gelangen.”, erwiderte er. Er trat näher. Was hatte er vor? “Ich bedaure, dass du mich nun in dieser Gestalt sehen musst... ich fürchte, meine Geistergestalt hat dir besser gefallen...”

    Darqueria betrachtete ihn. Er sah tatsächlich komplett anders aus. Sein Körper schien aus blau-grünlichem Rauch zu bestehen und seine Maske war wie das Antlitz eines Skeletts. Er trug einen schwärzlichen Mantel und seine Laterne wirkte wie das Leuchtfeuer eines gesunkenen Schiffs. Der Hauch des Untodes umgab ihn. Ihr gefiel diese Gestalt. Das ist eine List... Es kann nicht anders sein... Thresh war ihr nun nahe genug, um ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht zu streichen. Warum tat sie nichts? “Es wärmt mein Herz dich wiederzusehen...” Vielleicht weil er der Einzige war, der sie auf Anhieb erkannt hatte? Nein... Nein... sie durfte ihren Gefühlen nicht nachgeben. “Du hast mich benutzt.”, sagte sie kalt. “Ich brauchte dich zu meinem Bedauern... Durch dich können keine Seelen mehr vom Abgrund verschluckt werden...” Sie schwieg. Auch der Hass der sich bei ihr angestaut hatte, konnte ihre Zuneigung zu ihm nicht entgültig verhüllen... "Du weißt, dass das nicht sehr glaubhaft klingt, oder?", erwiderte sie und hockte sich auf eine umgestürzte Säule. Ihr Blick war kühl... "Du hast mich doch schon von Anfang an durchschaut." Sie kicherte. Meinte er das ernst? "Nein... ich fürchte, ich mochte dich zu sehr... ich war wohl blind...deswegen ist der Schmerz auch so besonders süß..." Er überlegte, “...und nun willst du mich töten...“ Darqueria übergab ihm die gefangene Seele des Poro-Hirten. “Ich weiß es nicht. Vielleicht war es richtig. Vielleicht wäre der Abgrund besser für mich... es gibt keinen Ort, an den ich gehöre...“ “...“, Thresh wandte sich um: "Ich glaube wir müssen das auf später verschieben... wir haben Besuch..." Einige Schiffe waren am Horizont erschienen. Allesamt.. mit dem Wappen von Demacia. “Sag mal, wie viele Seelen hast du eigentlich gesammelt, während ich weg war?“, fragte Darqueria geschockt. Je mehr sich der Nebel lichtete, desto mehr Schiffe wurden sichtbar. “Du solltest gehen.“, sagte Thresh. Darqueria sah nur ungläubig zu ihm, “Das sind zu viele. Du wirst einen Angriff von ihnen niemals überleben!“ Thresh ignorierte das: “Geh. Such Schicksal auf. Sie ist die Einzige, die dir helfen kann.“ Darqueria hatte gemischte Gefühle bei der Sache. Warum wollte sie bleiben? Vor wenigen Minuten wollte sie ihn noch töten! ...andererseits... hätte sie das wirklich getan? Eigentlich konnte sie aus einem Bündnis auch einen Nutzen für sich ziehen... “Ich kann jetzt nicht gehen...“, sagte sie mit belegter Stimme. “Wenn du auch nur einen Bruchteil deiner neuen Kräfte einsetzt, wird wieder alles aus dem Gleichgewicht geraten und eine neue Art Abgrund wird sich auftun und dich verschlingen. Du bist zu mächtig für diese Dimension.“ Darqueria sah zu Boden.


    “So, so... sähr interessaant....“, sagte Schicksal, während sie die beiden beobachtete, “ganz andärs als ihr Vater...“ Schicksal warf dem Aschegefäß in der Ecke einen Blick zu. “Jetzt 'ör auf! Schwäche... sehen anders aus. Wäre sie schwach, sie wurde schon längst gegangen sein...“, sie schien mit der Asche zu reden. Allgemein sah sie doch recht wirr aus: Schicksal war eine kleine hutzelige alte Frau mit wirren grauen Haaren die aussahen, als hätte sie in eine Steckdose gefasst. Sie trug ein ärmliches anmutendes Kleid, dutzende Armbänder und Talismane. Ihre Haut war blaugrau und ihre Augen , welche durch die Hornbrille ziemlich vergrößert wurden, hatten die Farbe von zermatschtem Schnee. Außerdem waren ihre Ohren lang und spitz und standen etwas ab und zwei Hauer ragten über ihre Lippen hinaus. Sie wandte sich wieder ihrem sehenden Rauch zu. Äußerst interessant... Darqueria würde alles tun, damit er überlebte. Selbst wenn er ihr wehgetan und sie nur ausgenutzt hatte. “Dummes Wesen.“, sagte Val'garoths Asche. “Ruhe! Du verstähst ohnehiin nichts von Liebäh.“ sie warf einen Topf nach der Asche - obwohl Asche sowieso nichts spüren konnte. Sie lächelte: “Sie 'at ein guttes Herz... es wierd Zeit fur mich, aufzubrechen...“ Schicksal nahm ihren hölzernen Stab, wedelte ihn sinnlos in der Luft herum, damit ein Portal entstand und trat hindurch.

    Kapitel 7
    Unmut beschlich sie... die endlose Dunkelheit war ihr nur zu gut vertraut. Doch welchen Zweck hätte es gehabt, in der Geisterwelt zu bleiben? Sie verlor sich in Trauer. Trauer um jene die sie ins Herz geschlossen hatte. Trauer um das, was hätte sein können... und das was war. Warum nur? Warum konnte sie nicht einfach normal sein? Warum konnte sie nicht einfach leben?Und... warum... hatte er sie...? Der Hass durchzuckte sie wie das Gift einer Schlange. Er... ihr Vater... Val'garoth... er war hier gewesen. Die ganze Zeit über... und... hatte sie hier verwahrlosen lassen. Sie stand auf, fest entschlossen, ihn zur Rede zu stellen. Sie fürchtete sich nicht vor seiner Macht. Und sie schrie es heraus: “ZEIGE DICH ENDLICH!“

    Ein Flackern in der Ferne. Sie erkannte, dass sie sich auf einem Weg aus schwarzen Steinen befand, welcher zu dem Feuer führte. Moment... Steine? Nein... es waren versteinerte Seelen... daher kamen also die Stimmen... Sie folgte dem Weg. Das Feuer teilte sich. Immer wieder. Bis es ihren gesamten Weg erleuchtete, welcher in eine gigantische Höhle führte. Egal was sie am Ende des Pfades vorfinden würde. Sie war bereit. Es war ihr alles egal geworden. Ein Lavasee erhellte die Höhle. Es war unerträglich heiß und so hell, dass Darqueria die Augen zusammenkneifen musste, um etwas zu sehen. Dort, auf einem gigantischen Thron... “Hallo Vater.“, sagte sie kühl. Sie musste fliegen, um mit ihm auf einer Augenhöhe zu sein. Seine Augen bestanden aus reinem Feuer. Sein lodernder Blick schien sie zu durchbohren, doch sie hielt stand. Sein Kopf war mit gewaltigen Hörnern übersäht und seine Zähne waren wie die eines Raubtieres. “Meine Tochter... endlich.... begegnen wir uns...“ Seine Stimme klang wie Feuer und Asche. “Verkauf mich nicht für dumm.“ Er ignorierte sie. “Du hast mich allein gelassen.“ Der Hass sprach aus ihr. “Deine Mutter opferte ihre Seele für diesen Bann.“, erwiderte er, “sie tat alles, um dich von mir fern zu halten. Der Grund, aus dem sich die Pforte nun öffnete, war der, dass du nicht aus Einsamkeit zu mir kamst.“ Darqueria war verbittert: “Mutter wollte mich nicht einmal leben lassen. Du kannst mir nicht weiß machen, sie hätte das getan, um mich zu schützen.“ Val'garoth lächelte, angesichts ihres Misstrauens, “Wie scharfsinnig du bist. Nein, sie wollte verhindern, dass ich dich auf die Welt der Lebenden loslasse...“ Darqueria senkte den Blick. “Du willst, dass ich sie alle ins Verderben stürze.“, bemerkte sie. “Du warst für kurze Zeit im Geisterreich. Und? War es angenehm dort? Friedlich? Hat dir niemand wehgetan?“ Sie schwieg. Val'garoth witterte seine Chance. “Siehst du? Und die Welt der Lebenden ist noch schlimmer. Tag um Tag sterben Menschen zum Wohle anderer. Kriege die sie selbst zu verantworten haben. Sie schänden die Natur, zerstören den Planeten. Und das alles nur, damit sie sich selbst am Leid anderer bereichern können.“, er beobachtete sie, “sie haben das Leben nicht verdient. Du bist diejenige, die jene Welt von ihrem Leiden erlösen wird.“ Darquerias Blick blieb kühl. Sie dachte nach: “Warum tust du es nicht selbst?“ “Meine Macht ist zu stark. Ich wurde von Schicksal, der alten Hexe, hierher verbannt, da die Welt der Lebenden sie nicht tragen konnte... doch, wenn ich einen Teil davon auf dich übertrage...kannst du mein Werk vollenden“ Darqueria dachte einen Moment nach. Dann nickte sie langsam. Val'garoth beobachtete sie lange, versuchte eine Lüge in ihrem Blick zu deuten - doch sie schien ehrlich zu sein, auch wenn sie ihren Geist gegen ihn verschloss. Er deutete auf den Kristall der die Mitte des Raumes einnahm. Darqueria flog näher heran und ehe sie sich versah, stand er vor ihr, in normaler Größe. Er reichte ihr eine Hand und legte die andere auf den Kristall. “Meine Macht habe ich an diesen Stein gebunden.“ Darqueria schlug ein - ihre Augen glühten grün auf - sie spürte die ungeheure Kraft der sie sich bedienen konnte. “NEIN! Das ist... zu viel!“- ihr Vater wollte die Verbindung auflösen, doch Darqueria hielt ihn an Ort und Stelle. Sie lächelte wahnsinnig. Das Leuchten des Kristalls verebbte. “Nein...du...dürftest gar nicht über... diese Kräfte... Bescheid wissen...“, Val'garoths Gestalt alterte in Sekundenschnelle. Seine Stimme klang brüchig. Erst als er am Boden lag und die Höhle einstürzte, riss Darqueria ein Loch in die Dimension. “Du hast mich gelehrt, niemandem zu vertrauen, Vater. Nun akzeptiere die Konsequenzen.“, mit diesen Worten verschwand sie.

    Kapitel 6

    Er versorgte ihre Wunde. Tagelang sprach er nicht mit ihr. Darqueria bereute es bereits, Ahri nicht angegriffen zu haben. Sie dachte lange darüber nach. Ihr Herz war erfüllt von Dunkelheit. Und gleichzeitig wünschte sie sich, sie könnte etwas tun... irgendetwas... damit Thresh ihr nicht mehr böse war. Doch sie wusste, dass er ihr nie vergeben würde. Es tat weh... warum war sie nur so dumm gewesen? Doch... zumindest... konnte sie versuchen ihn zu unterstützen. Sie lief in den Wald, lockte durch ihren Gesang Seelen an und führte sie zu ihm. Immer und immer wieder. Tag für Tag. Wenn es stimmte, würde es Ahri ohnehin schwächen, wenn es keine Seelen gab, die sie führen konnte. Und doch... diese Aussage, dass diese Welt untergehen könnte... wenn sie bleiben würde... Darqueria hätte am liebsten Thresh um Rat gefragt, doch sie traute sich nicht. Nicht einmal mehr ihn anzusprechen. Vielleicht war es besser zu gehen. Sich irgendwo einen Ort zu suchen und dort allein ihr Dasein zu fristen... Schließlich war sie bereit zum Aufbruch, als - “Wo willst du hin?”, nach all der Zeit... sprach er wieder mit ihr. Darqueria schluckte. Sie hatte einen Kloß im Hals: “Ich möchte dir nicht weiter zur Last fallen...” Er betrachtete sie. “...dies ist dein Zuhause. Du gehörst an meine Seite.” Darqueria wurde knallrot. “...mein...Zuhause...?” Sicher... wahrscheinlich war sie für ihn nur ein Werkzeug ... trotzdem... dieses Gefühl...irgendwo hin zu gehören... “D-danke...” Thresh bedeutete ihr mitzukommen. Er trat durch das mysteriöse Tor. Darqueria folgte ihm. Zunächst wurde sie vom Licht geblendet. “Ist es nicht hell?” Als sich ihre Augen daran gewöhnt hatten, bemerkte sie eine Gestalt. Ein bleicher Mann... mit dunkelvioletten Haaren... spitzen Ohren... Hörnern auf dem Kopf...seine Aura... und sein Gesicht sah irgendwie... “Thresh?”

    Er lächelte: “Willkommen in meiner Zuflucht. Setz dich... ” er deutete auf zwei Stühle. Unsicher wie nie zuvor nahm sie Platz. Zunächst schwiegen sie beide. “...was bereitet dir Sorgen?”, fragte er. Diese Frage traf sie völlig unvorbereitet. “Ich... ich...”, ihre Stimme verzagte. Sie atmete tief durch. Was quälte sie am Meisten? “...würdest... du mir meine Schwäche verzeihen?” “Ich sagte bereits, dass Ahris Charme jeden bezaubern kann. Zudem war ich vielleicht nicht ganz ehrlich zu dir... von daher.... sei dir vergeben...” Darqueria fiel ein Stein vom Herzen. “...sie... Ahri... sagte..., dass diese Welt untergehen würde, wenn ich hierbliebe...” Thresh blickte sie nachdenklich an: “...das ist in der Tat der Fall... Es gibt kein Gleichgewicht, welches es mit unserer Macht aufnehmen könnte.” Bei dem Wort ‘unserer’ wurde sie rot. “... Also wird diese Welt kollabieren?” “Womöglich... solange der Seelenbaum existiert, gibt es für diese Welt nur eine Möglichkeit. Den Abgrund.” Ein Schauer durchzuckte Darqueria. “Warte... was hat der Seelenbaum damit zu tun?” Thresh beobachtete ihre Reaktion genau: “Der Seelenbaum ist das Portal zwischen unserer und der Welt der Lebenden. Und außerdem ist er der einzige Zugang zum Abgrund.” Ihr Blick erhärtete sich: “Heißt das..., wenn der Seelenbaum zerstört würde... könnte sich keine Seele mehr in den Abgrund verirren?” Thresh nickte lächelnd. Darquerias Herz hatte einen Entschluss gefasst. “...aber was geschieht dann mit dieser Welt?” “Alles was hier existiert wird zurück in die Welt der Lebenden gelangen... sobald der Zeitpunkt gekommen ist... und uns nichts mehr aufhalten kann...” Darqueria blickte auf. Er sprach von ‘uns’... Der Gedanke gefiel ihr. Sie erhob sich. “Dann.... weiß ich, was mein nächstes Ziel ist.”

    Sie wollte nicht mehr zweifeln. Doch je näher sie an den Baum trat, desto nervöser wurde sie. “Ich wünschte, ich könnte dir diese Last abnehmen. Aber du musst es tun. Es geht nicht anders.“, dies waren seine Worte zu ihr. Sie war sich nicht sicher, ob sie das wollte... aber... welchen Grund hatte sie, ihm zu misstrauen? Thresh hatte sie so oft gerettet... “W-was tust du da?“ Darqueria wand sich um. Es war der Rehgeist. “Ich erlöse diese Welt.“, Darquerias Blick war glasig.... wie in einer Art Trance. Sie kanalisierte die Lebenskraft des Baumes. Ein starker Wind kam auf. “IIIEP! Das darfst du nicht tun!“ Der Rehgeist schien einen Schlafzauber auf sie zu wirken. Es klappte nicht. “Bitte hör mir zu!“, rief sie. “O-ohne diesen Baum kann diese Welt nicht existieren!“ “Stimmt. Sie wird in seiner Asche neu auferstehen.“ Doch was war das? Der Baum war komplett verbrannt... doch es öffnete sich ein Riss...“Der Abgrund? NEIN! DAS...-!?“, Darqueria wurde in den Riss gesogen. Thresh hatte sie reingelegt. Er stand nahe der Bäume in der Ferne. “Es ist für dich an der Zeit... zu deinem Vater zurück zu kehren, Tochter von Val'Garoth...“ Val'garoth? Jetzt erinnerte sie sich... ihr Vater... er war der Herr des Abgrunds.... Ihre Hände rutschten von der Wurzel ab, an die sie sich klammerte. “Nimm meine Hand!“ Yones Ruf war das Letzte, was sie hörte, bevor sie in der Dunkelheit des Abgrunds verschwand.

     

    Wirklich cooles aber extrem nervenaufreibendes Spiel xD Ich selbst habs bisher nie zur Krone geschafft... (bisher hatte ich beim battle royale aber auch jedes mal das Spiel mit dem Schwanz klauen -.- gibts da überhaupt was anderes wonach der endgültige sieger ausgesucht wird oder hab ich einfach pech? XD)

    Aber hey - mein Tipp: beim Glibber nicht vorstürzen, sondern langsamer sichere Wege suchen :3 Sobald man geschubst wird und wegschlittert ist man aufgeschmissen xD

    Kapitel 5

    “Du warst recht lange weg. Ich war sehr besorgt... diese Wälder können wie ein Irrgarten sein.”, Thresh erwartete sie bereits. Darqueria landete vor ihm: “Deine Laterne zu bekommen... erwies sich als schwieriger als gedacht...” “Du bist eine tapfere Seele. Nur wenige sind so mutig... dennoch bin ich erleichtert, dass du unversehrt zurückgekommen bist.” Sorge... dieses Gefühl, dass sich jemand für sie interessierte... Darqueria lief rot an. Sie überreichte ihm die Laterne. Ihr Licht flutete den Raum. “...meine Kinder... sie sind zurück...” Thresh lächelte: “Ah... ausgezeichnet.” Warum hatte Yone so komisch reagiert, als sie seine Laterne holen wollte? Der Gedanke beschäftigte sie. Thresh bemerkte das: “Geht es dir gut? Du siehst aus, als hättest du einige Fragen...” Und dann dieser Schmerz den sie in Thresh spüren konnte... dieses... Leid... “Ich weiß, dass deine Reise hierher nicht einfach war. Bitte sag es mir, verirrte Seele. Was geht dir durch den Kopf?” Es fiel ihr nicht leicht die Frage auszusprechen: “...wer hat dir Leid zugefügt?” Thresh wurde ernst: “Kommen wir gleich zur Sache. Nun, ehrlich gesagt war es nicht immer so. Einst lebten die Geister dieser Welt harmonisch unter meiner Leitung. Doch dann kam eine kleine Füchsin...”, sein Blick wurde trüb. “Eine Füchsin? “Ja... ihr Charme konnte jeden bezaubern... Woher sie kam, weiß ich nicht. Das ist eine ganze Weile her. Da müsstest du Zeit fragen. Anfangs war sie eine Freundin. Wir erkundeten diese Welt, Seite an Seite.“ Der Gedanke daran versetzte Darqueria einen kleinen Stich, “Ihr Hang dazu, verlorenen Seelen zu helfen, kam meinem gleich. Auf gewisse Weise waren wir uns so ähnlich... und... am Ende doch so unterschiedlich.” “...inwiefern?”, Darqueria versuchte ihre Stimme normal klingen zu lassen. Doch irgendwas... “ Sie dachte, Seelen könnten allein überleben. Erst glaubte ich ihr. Ich wollte ihr vertrauen... Aber stell es dir nur vor. Seelen, unschuldig und naiv, verloren und allein. Ohne jemanden, der sie führt... Jeder trägt das Leid aus seinem Leben mit in den Tod. Ich ließ sie gewähren...” Er machte eine Pause. “Das war der größte Fehler, der mir je unterlaufen ist.” Darqueria verstand, “...das tut mir leid...” Er lächelte traurig: “Dein Mitgefühl ist herzerwärmend. Doch nicht ich bin es, der Trost braucht. Ich würde alles tun... Alles, um meine Seelen aus Ahris Bann zu befreien.” Darqueria trat näher: “Du musst das nicht allein tun. Ich werde dir helfen.” Thresh sah sie an: “Du hast schon so viel getan. Ich kann dich wirklich nicht um mehr bitten.” Sie blieb stur: “...du bittest mich nicht. Ich... biete mich an...” Aus irgendeinem Grund wurde Thresh knallrot, was seiner violetten Haut nicht sonderlich guttat: “Ein Angebot... ja... du bietest an... mir zu helfen?” Sie nickte entschlossen. “Solch Güte habe ich lange nicht erlebt. Dann werde ich deinen Mut unterstützen. Geh – hol meine Seelen von dieser unredlichen kleinen Füchsin zurück. Sie wurden von Ahri unter dem falschen Vorwand der Erlösung angelockt. Sammle so viele wie möglich von ihnen ein. Bring mir meine Kinder zurück...” Darqueria verwandelte sich. Threshs Blick ward ihr abgewandt, doch sie hörte wie er halblaut zu ihr sagte: “... und komm unbeschadet zurück...Darqueria...” Es war das erste Mal, dass er ihren Namen benutzte. “Das werde ich.”, erwiderte sie. Dann erhob sie sich und flog fort.

    Sie flog in Richtung Osten und landete in einem ruhigen Wald. Lichtpartikel trieben träge durch die Luft. Alles war friedlich. “Hallo Fremdling. Dich habe ich noch nie gesehen. Oder vielleicht doch? Schwer zu sagen...”, die Stimme kam von einer weißen Füchsin.

    “...nein... du bist nicht von hier... und auch nicht von dort... sag, warum ziehst du umher? Hast du dich verirrt? Nur zu, raus mit der Sprache. Es ist keine Schande, ehrlich zu sein.” “Du bist Ahri, nicht wahr?” Die Füchsin verwandelte sich in eine Frau mit neun Schwänzen und rosafarbenen Haaren.

    Sie wirkte misstrauisch: “Du... Thresh hat dich geschickt, nicht wahr?” Darqueria schwieg. “Und? Was hat er dir über mich ins Ohr geflüstert?”, sie lächelte schelmisch, “ Die meisten Geister, die es nicht an den ihnen bestimmten Ort schaffen, werden von sterblichen Obsessionen übermannt. Sie verlieren sich in Schmerz und Wut. Manche werden zu Dämonen. Wichtiger noch, sie verlieren ihre Chance auf Frieden. Manchmal für eine Ewigkeit. Wenn das passiert...” “...werden sie zu Azakana.”, beendete Darqueria ihren Satz. Sie dachte an Yone... “Richtig. Darum ist es so wichtig, die Seelen auf den richtigen Pfad zu führen. Dies ist meine Aufgabe.” Sie warf ihr einen Blick zu: “Du kommst weder aus dieser, noch aus jener Welt... sag mir, wo kommst du her?” Darqueria wollte ihr eigentlich nicht trauen. Doch... vielleicht konnte ihr Wissen dazu beitragen, Yone von dem Azakana zu befreien. “...Ich wurde im Abgrund geboren...” “Ah! Nun... das ist...kein Wunder, dass Thresh auf dich aufmerksam wurde. Er ist ein mächtiger Herrscher über die Seelen und hier auch als Geist der Obsession bekannt.” Sie erklärte ruhig: “Wenn Leute sterben, bringe ich ihre Seelen in die andere Welt. Aber auf dem Weg dorthin werden sie von Thresh in Versuchung geführt. Viele kommen vom Weg ab. Aber so soll es auch sein. Sogar Thresh hat hier seinen Platz.” Darqueria war sich nicht sicher, was sie davon halten sollte. Sie wolle ihr nicht glauben... aber ein Teil von ihr wusste, dass sie nicht log. Ahri beobachtete sie eine Weile. “Du traust mir nicht. Und … leider gehörst du auch nicht hierher... deine Anwesenheit stört bereits das Gleichgewicht dieser Welt. Wenn du bleiben würdest, würde sie im Chaos versinken...” Was wollte sie damit sagen. “So leid es mir tut. Du musst zurück in den Abgrund.” “NIEMALS!”, Darqueria war entsetzt. Zurück? Jetzt, wo sie endlich lebte? Nein... “Es tut mir aufrichtig leid.”, Ahri verwandelte sich. Ihr pinkes Haar und ihre Kleidung wurde weiß.

    Sie wirkte mächtiger und schoss eine Kugel aus arkaner Energie auf sie. Doch Darqueria konnte grade so ausweichen. Sie … sie wollte eigentlich nicht kämpfen. Sie wollte nur leben... nur...existieren... NEIN, sie würde sich das nicht nehmen lassen! Darquerias Aura wurde dunkel. Ihre Augen glühten in einem pinken Licht. Sie wich noch ein paar Angriffen aus und flog näher an Ahri heran. Sie kanalisierte ihre Lebenskraft – als sie nur knapp einem Schwerthieb entging. Yasuo und Yone. Warum stellten sie sich ihr in den Weg? “Du wirst ihr nichts tun.”, sagte Yasuo. Darquerias Herz schmerzte, als Yone der Fuchsfrau auf die Beine half. Ihre Blicke kreuzten sich kurz, verfingen sich. Genau in diesem Moment landete Ahri einen Treffer und Darqueria wurde nach hinten geschleudert. Sie blutete am Kopf. Sie verfluchte sie alle. Yone, Yasuo, Ahri... ihr Geist wurde von Mordlust erfüllt. Doch Ahris Treffer hatte wehgetan. Der Schock schien ihre Kräfte zu schwächen. Außerdem war ihr die Kraft sich selbst zu heilen, verwehrt. Ahri baute sich vor ihr auf. Wahrscheinlich wollte sie es schnell zuende bringen. Darqueria konnte ihr nicht entkommen... ihre Hand tastete nach etwas... irgendwas... um sich zu schützen... Plötzlich erschien eine ihr nur zu gut bekannte Laterne. Sie griff danach – und bekam nur mit, dass Ahris Angriff von einem Schwert geblockt worden war. Sobald ihre Hand die Laterne erreichte, befand sie sie im Wald. Sie war weggeportet worden. Thresh stand direkt vor ihr mit düsterer Miene. Sie wandte ihr Gesicht ab: “Verzeih mir...” “Du hast gezweifelt...”, sagte er. Sie nickte. Nun würde sie WIRKLICH lieber im Abgrund versinken... andererseits konnte auch der Abgrund ihr den Schmerz nicht nehmen. Thresh beobachtete sie. Er schien wütend zu sein... doch... er tat ihr nichts. Stattdessen - “...komm... wir gehen nach Hause, verirrte Seele” Er reichte ihr die Hand. Darqueria blickte zu ihm. In ihrem Blick lag so vieles. Trauer, Enttäuschung über sich selbst, Erstaunen, Zuneigung, Schmerz und Hoffnung... Sie fiel ihm um den Hals. Still weinend. Er wehrte sich nicht gegen sie.

    Kapitel 4

    Yasuo war schnell. Selbst in der Luft hatte sie ihn aus den Augen verloren. Doch stattdessen spürte sie etwas... eine Dunkelheit, wie sie sie bereits bei Riven gespürt hatte, als der Dämon von ihr Besitz ergriffen hatte. Sie folgte diesem Gefühl. Seltsamerweise fürchtete sie sich nicht davor. Im Gegenteil... es kam ihr seltsamerweise fast wie der Weg zurück in ihre Heimat vor... zurück zu dem was ihr heimelig war.

    Sie fand Yone am Hang eines Berges. Er schien wieder er selbst zu sein. “...Hm? Was ist passiert? Wo sind wir?”, fragte er, als er sie erkannte. Darqueria verwandelte sich zurück, “Du hast dich in einen Dämon verwandelt und bist in die Berge gerannt...” Yone schwieg einen Moment. Er blickte finster drein. “...es scheint, als könne ich selbst hier im Geisterreich keinen Frieden finden...” Darqueria fragte sich, was seine Transformation ausgelöst hatte. “...Danke, dass du mir gefolgt bist. Das war töricht, wenngleich auch sehr mutig.” Sie konnte ihren Ohren kaum glauben – Yone BEDANKTE sich bei ihr?! “Ha. Genau wie er...”, er lächelte leise in sich hinein. “Apropos ER – wenn du damit Yasuo meinst, er ist dir nachgelaufen. Aber ich habe ihn aus den Augen verloren. Bestimmt sucht er nach dir. Wir sollten ...ihn suchen.” “Nein. ‘Wir’ sollten überhaupt nichts tun. Denn schließlich bringe ich dich nur in Gefahr...” Darqueria verdrehte die Augen. Yone räusperte sich: “... was du grade gesehen hast, war der Teil von mir, den ich kontrollieren muss...Als ich hier ankam, wurde ich von einem Azakana angegriffen. Der Name des Wesens bedeutet so viel wie ‘Nachklingende Zweifel der eigenen Vergangenheit’. Ich wollte Jagd auf die Kreatur machen, doch es stellte sich heraus, dass sie mich jagte. Azakana bedeutet ‘kleiner Dämon’, doch man sollte sie nicht unterschätzen. Diese Kreaturen sind spirituelle Vampire, die sich von dunklen, komplexen Gedanken ernähren... wenn sie genug Zeit haben, töten sie ihren Wirt und manifestieren sich als die boshafte Verkörperung eines menschlichen Gefühls oder Konzepts. Diese Form nennt man Akana oder Dämon... obwohl... ein paar von ihnen anders sind und schon viel länger existieren als der Rest...”, er warf Darqueria einen Seitenblick zu. Seine Stimme klang noch immer vorwurfsvoll, “Auch wenn der Dämon gebannt ist, ist er ein Teil von mir. Wie alles was ich bereue. Und wenn diese Erinnerungen in mir hochkommen... “ Sein Blick wurde wahnsinnig: “Wie nachlässig von mir! Ich erlag der Vergangenheit und habe dich in Gefahr gebracht! Das ist unverzeihlich!” Darqueria war aufgestanden und legte ihre Hand auf seine Schulter. Diese Geste schien ihn zu verwirren und für einen kurzen Augenblick von seinem Selbsthass abzulenken: “Es geht mir gut. Mir ist nichts passiert.” Er schien sich zu beruhigen: “...das ist wahr. Ich sollte dankbar sein. Dir und auch mir selbst. Es ist schwer, sich der Vergangenheit zu stellen. Und noch schwerer, wenn man es allein tut...” Er lächelte traurig: “Wie seltsam. Ich hielt mich für den Retter, doch das war nie der Fall...” “Dann lass uns Yasuo zusammen suchen... vielleicht kann ich dir helfen, das Azakana im Zaun zu halten...” erwiderte Darqueria.

    “Wie der Wind wandert

    Muss ich meinen Pfad finden

    Mein Bruder wartet.”

    Er warf ihr einen Blick zu: “Und ich muss ihn allein finden. Ich habe schon zu viel deiner Zeit in Anspruch genommen. Danke, dass du mich ertragen hast, doch nun muss ich allein weiter. Hier trennen sich unsere Wege, denke ich...” Darqueria wurde langsam sauer. Yone drehte sich um und ging die gewundenen Bergpfade hinab – doch Darqueria folgte ihm. Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, als er endlich wieder mit ihr sprach: “Ich sagte doch – ich muss allein weiterreisen.” “Damit du wieder jemanden in Gefahr bringst?”, giftete sie zurück. Sein Blick wurde finster: “Ich habe nicht um deine Hilfe gebeten!” “Aber du brauchst sie!” Er blieb endlich stehen: “...ich weiß die Geste zu schätzen. Aber niemand kann mir Frieden schenken.” “Aber vielleicht kann das dir helfen...”, Darqueria öffnete ihre Hand. Ein lila leuchtender Stein an einer Kette lag darin. “Das ist ein Seelenstein. Einer von vielen die im Abgrund erschienen sind... sie sind die Überreste einer zerstörten Seele...und... sie können helfen, dunkle Energien zu bannen.” Yone sah überrascht zu ihr: “Wie bist du an ihn gekommen?” Sollte sie es ihm erzählen? Naja eigentlich – warum nicht. Er schien ohnehin keine Plaudertasche zu sein. “Ich wurde aus dem Abgrund geboren... Meine Mutter war eine große göttliche Kriegerin, die die Menschen schützte und für Gerechtigkeit im Land sorgte... mein Vater...”, sie senkte den Blick. Womöglich würde er sie dafür hassen – oder sie töten wollen..., “War einer der mächtigsten Dämonen die es je gab. Man nannte ihn sogar den König der Dämonen. Er … schwängerte meine Mutter gegen ihren Willen. Und sie... sie begab sich daraufhin in eine Schlacht von der sie wusste, dass sie nie zurückkehren würde... Sie... wollte nicht, dass ich... existierte... doch die dämonische Macht, die mir mein Vater verliehen hatte... sie zerstörte ihre Seele und ließ mich im Abgrund erscheinen. Ich... War weder lebendig noch tot... doch ich existierte...” Sie schluckte, “Der Abgrund... ist kein schöner Ort. So viele Jahre... war ich allein. Ich konnte weder sehen noch fühlen. Wenn ich sprach, bekam ich nie eine Antwort. Doch ich konnte eines hören... die anderen Seelen... und die Lieder die sie sangen... manche schön, manche voller Trauer...” Darqueria sah zu ihm. “Seither kann ich die Lieder von Seelen hören und sie singen... und das Lied in dir... es klingt voller Trauer... und... Zweifel... darum will ich dir helfen.” Sie war etwas rot geworden, als sie dies sagte. Aber Yone schien sie nun besser zu verstehen. Er lächelte ruhig: “...in Ordnung..., wenn du darauf bestehst...” Er hing sich das Amulett um den Hals und verspürte eine Last weniger in seinem Herzen. Er räusperte sich: “... wenn du mir immer noch bei der Suche nach Yasuo helfen möchtest...” Doch Darquerias Blick war auf etwas anderes gerichtet – war das nicht Threshs Laterne die da in der Luft hing? Yone folgte ihrem Blick: “...was zum...?!” Es knallte, eine Pilzwolke erschien – und das kleine pelzige Wesen war wieder da: “Ha-HA! Ihr hättet eure Gesichter sehen sollen!” “...du hattest deinen Spaß. Würdest du mir vielleicht die Laterne geben? Ich brauche sie.”, Darquerias Blick war kühl. Yone warf ihr einen Seitenblick zu – was wollte sie mit der Laterne des Geists der Obsession? Das merkwürdige Wesen grinste: “VIELLEICHT - schon! Ich bin Teemo! Und wenn du die Laterne haben willst, musst du den Geist der Reflexion dazu überreden, etwas für mich zu tun!” Darqueria seufzte und sah flehend zu Yone. Er wirkte nicht sonderlich froh über das Angebot: “...wofür brauchst du die Laterne?” “Sie gehört demjenigen, der mich gerettet hat, als deine Klinge mich beinahe getötet hätte. Bitte.”, in ihrem Blick lag eine stumme Botschaft. Yone wirkte immer noch nicht glücklich darüber: “... ich werde es definitiv bereuen... aber in Ordnung. Ich tue etwas für diese Kreatur...” Teemo strahlte. Er liebte es anderen Streiche zu spielen und nun hatte er DIE Gelegenheit, den Geist der Reflexion bloßzustellen! Er überlegte einen Moment...: “Gut, dann Küss sie!” Der Schock stand beiden ins Gesicht geschrieben – wirklich komisch! “Bitte - WAS?!”, rief sie und er erwiderte: “das kann nicht dein Ernst sein.” Teemo schwenkte die Laterne außerhalb ihrer Reichweite herum, “Tu es oder die Laterne ist weg!” Darqueria war von einem leichten Rauch umhüllt. Ihre Augen sahen wahnsinnig aus. War dies ihr dämonischer Teil? “Na schön...”, Yone entschied, dass es besser wäre, diese dumme Sache aus der Welt zu schaffen, bevor sie jemandem schadete. “ Sie wurde rot und Teemo strahlte: “Aber mindestens zehn Sekunden lang!” Sonst noch Wünsche? Er lief auf Darqueria zu. “Oh und auf den Mund!” “...auf den-?!” Er war genervt, “...also gut, ich habe ja zugesagt... kein Wort darüber zu niemandem. ” Er nahm ihr Gesicht in seine Hände und küsste sie sanft. Es... fühlte sich gut an. Irgendwas ließ sie sich näher an ihn schmiegen. Nach einiger Zeit - “...ihr seid jetzt schon dreißig Sekunden dabei.” - das war nicht Teemos Stimme. Sie sprengten auseinander und beide liefen knallrot an. Yasuo konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Es war seltsam seinen Bruder derart außer Fassung zu sehen – aber auch ziemlich amüsant. Darqueria nahm schnell die Laterne an sich. Sie sah keinem von beiden in die Augen. Yone räusperte sich: “...das...das war nichts...” “Schon klar.” Darqueria wusste nicht was sie davon halten sollte. Andererseits... nein. “Ich sollte zurückkehren.”, sagte sie. Aber Yasuo blockte ab: “Es wird bald dunkel. Wir sollten ein Lager aufschlagen.” Das passte ihr gar nicht. Aber in der Dunkelheit würde sie den Weg zurück ohnehin nicht finden können... Stunden später saßen sie zu dritt um ein prasselndes Lagerfeuer herum. Einzelne kleine Lichter schwebten in der Luft. Niemand sagte etwas. Darqueria überlegte... Thresh würde es sicher begrüßen, wenn sie noch mehr verirrte Seelen zu ihm führte... sie stimmte ein Lied an:

    “Ich träumt ich säß im Sonnenschein,
    und wusch mit Nichts Gedanken rein,
    dass jeder leicht wie Federn wog,
    und taumelnd bald gen Himmel flog.

    Ich träumt, dass einer dick und schwer,
    mich heimlich fragt, wie es wohl wär 
    wenn ich durch Schlafes Pforte ging,
    und drüben sucht den Neubeginn.

    Ich greif sie auf in jenem Traum,
    ich gleit hinüber, merk es kaum.

    Ich bin ein Traumtänzer,
    Ich tanz mein Leben, Leb den Traum,
    ich träum vom Glück, schau nie zurück.

    Traumtänzer,
    ich führ Dich in den Traum hinein,
    und er soll Dein Begleiter sein...”


    Yasuo und Yone starrten sie nur verwundert an. Und... noch jemand anderes. Der Rehgeist stand auf der Lichtung. Sie klammerte sich an ihren Stab. Als Darqueria geendet hatte, bemerkte Yasuo: “Du hast... eine bemerkenswerte Stimme.” “Danke.”, erwiderte sie. Yone sah sie weiter an, was ihr fast schon unangenehm war. Doch sein Blick war dieses Mal nicht von Trübsinn und Zweifel geplagt. “B-b-bitte, sing weiter!”, sagte der Rehgeist. Darqueria drehte sich verwundert zu ihr um. Sie lächelte und stimmte das Lied erneut an. Tausende kleine Seelen gesellten sich zu ihrem Publikum. Sie sang Lied um Lied... bis sie müde wurde.

    Sie erwachte am nächsten Tag. Das Licht fiel durch das Blätterdach und eine bekannte Flötenmelodie erklang im Wind. Yasuo. “Hattest du einen erholsamen Schlaf?”, fragte er. Darqueria reckte die Glieder: “Mir war, als hätte ich auf einem Stein geschlafen...” “Das hast du meiner Schulter zu verdanken. Ich laufe immer noch ganz krumm.”, bemerkte er. Darqueria wurde knallrot. Yasuo lachte: “Das war ein Scherz.” Sie beruhigte sich. Wie gemein! Dann deutete Yasuo hinter sich auf Yone: “Du hast auf SEINER Schulter geschlafen.” Da Yone ebenfalls rot wurde, schien es dieses Mal kein Witz zu sein. Der Rot-Ton in ihrem Gesicht bekam einen neuen Anstrich. Sie stand auf: “Ich... ich muss gehen.” Yone nickte: “Das wäre das Beste.” Darqueria verabschiedete sich und erhob sich in die Lüfte. Immer wieder kam ihr Yone in den Kopf, doch sie wollte gar nicht an ihn denken! Doch wenn sie nicht an Yones Kuss und seine Kaltherzigkeit danach dachte, kam ihr Thresh in den Sinn... Irgendwann hörte sie das Rauschen des Flusses. Endlich.

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    Kapitel 3

    Stundenlang irrte sie erneut im Wald umher. Dutzende kleine Lichter schwebten umher, doch es schien ihr nicht möglich auch nur eines davon zu fangen. Deprimiert setzte sie sich auf den Boden. Sie wollte diesem Wesen helfen, koste es was es wolle. Sie wollte nie wieder zurück in den Abgrund. Diese endlose Leere... und nur die Lieder der Stimmen, welche von ihrem vergangenen Leben erzählten... Lange war Darqueria traurig... ja gradezu eifersüchtig gewesen, da ihr kein Leben geschenkt worden war. Doch nun entsann sie sich auf eines ihrer liebsten Lieder. Eines welches ihr Trost spendete in all den dunklen Stunden. Und sie begann zu singen:

    “Leuchtfeuer brennen in der Nacht, Wie ein Heer aus Sternen,

    Welches mich bewacht. Das Licht, das mich nach Hause führt -

    Zwischen all den andren dort, Der letzte Zufluchtsort...”

    Sie war so in ihr Lied vertieft, dass sie gar nicht merkte, dass sich die kleinen Lichter immer dichter um sie scharrten, doch als das Lied vorbei war, schienen sie verwirrt auf und ab zu hüpfen. Wollten sie ihr damit sagen, dass sie weitersingen sollte? Sie startete einen Versuch und stimmte das Lied erneut an. Die Lichter folgten ihr, wohin sie auch ging. Vielleicht spendete auch ihnen dieses Lied Trost. Oder vielleicht kannten sie aus ihrem Leben, die Person die dieses Lied einst sang. Darqueria lief zurück und sang weiter, Lied um Lied. Die Seelen folgten ihr.

    Sie kehrte zu Threshs Unterschlupf zurück. Es war dunkler als vorher. Thresh stand am Tor, den Blick aufs Wasser gerichtet: “...Ah, du bist zurück. Wie war dein kleines Abenteuer?” Er drehte sich zu ihr um. Erstaunen und Unglauben standen ihm ins Gesicht geschrieben, angesichts der Menge an Seelen die ihr gefolgt waren. Darqueria lächelte: “Deine Kinder mögen wohl meinen Gesang... sie sind mir bis hierher gefolgt.” Threshs Blick wurde weich: “...dann musst du wohl eine wahrhaft meisterliche Stimme haben...” Sie wurde rot. Threshs Finger glitten über die Seelen, so als würde er sie streicheln. “Ah, meine Kinder. Es ist so schön, sie wieder zu spüren.”, er lächelte, “Das war hervorragend, verirrte Seele. Die Rückkehr meiner Kinder bringt mir mehr Wonne, als du dir je vorstellen kannst.” Dann wurde er wieder ernst: “Womöglich ist es an der Zeit, dir zu sagen, wer ich bin...” Darqueria nickte. “Ich bin ein Bewohner der Welt, die die Lebenden als Geisterreich bezeichnen. Einige sehen mich als Hüter. Doch ich halte mich für mehr als das. Ich bin der Vater dieser Geister, der Wahrer ihrer Seelen. Viele von ihnen sind verloren wie du. Die Lebenden vertrauen darauf, dass die Verstorbenen in dieser Welt sicher sind. Und dafür sorge ich...” Das hatte sich Darqueria schon gedacht. “Doch seit kurzem versuchen Geister mit ganz eigenen Absichten meinen guten Willen zu behindern.” “Warum sollten sie so etwas tun?”, fragte sie. Sie spürte, dass ihn dies sehr beschäftigte. Er wirkte zerknirscht, “Sie glauben, sie wüssten es besser als ich... wie vermessen diese Annahme doch ist.” Irgendwas verheimlichte er doch vor ihr... Sein Blick wurde zornig: “Doch das Schlimmste ist, dass mir mein wertvollster Besitz gestohlen wurde! Meine kostbare Laterne... das Leuchtfeuer, das meine Kinder zu mir führt... genau wie sie dich zu unserem Kennenlernen führte. “ Er senkte den Blick: “Ohne meine Laterne schweben meine Kinder in Gefahr... wie du siehst, sind viele der Laternen am Fluss bereits erloschen. Jede von ihnen zehrt von den nährenden Kräften meiner Laterne. Ohne diese verblassen sie, wie die vergessenen Seelen eines vergangenen Zeitalters... Und so irren meine Kinder ohne weisendes Licht umher. Ohne Ziel. Ohne Gestalt. Ohne Bestimmung.” Sein Gesicht wurde wieder von seiner Maske verhüllt, als ob er es vor ihr verstecken wollte, “...welch Kummer das in mir weckt...es schmerzt so sehr... ” Egal ob er ihr etwas verheimlichte, oder nicht... Die Seelen bei ihm waren vor dem Abgrund geschützt. Und so fasste sie einen Entschluss: “Ich werde die Laterne finden.” “Wirklich? Ich wäre dir ewig dankbar, verirrte Seele.” “Ich heiße Darqueria.”, erwiderte sie. Es war ihr fast peinlich, dass sie sich ihm noch gar nicht vorgestellt hatte. Dann brach sie auf. Der Weg zurück zu den Wäldern dauerte Stunden, die ihr wie Tage vorkamen. Auf einer Lichtung kam sie sich plötzlich beobachtet vor. “Hallo?”, fragte sie. Die Bäume schienen sich nach hinten zu biegen und gaben den Blick auf einen weiteren Geist frei. Sie war halb Mensch, halb Reh, mit weißem Haar und großen, ängstlichen rosa Augen.

    “So laut... Iiiieeep...”, sagte sie. “Entschuldige. Ich mag es nur nicht beobachtet zu werden.”, sagte Darqueria ruhig. “Iiiiiep!.... Tut... tut mir leid...”, sagte der Geist. Darqueria trat etwas näher. “K-Komm mir nicht zu nahe!” Sie trat wieder zurück und hob beschwichtigend die Hände: “Vielleicht kannst du mir helfen. Ich bin auf der Suche nach -” Doch der Rehgeist schien ihre Hände als Warnsignal zu verstehen und verschwand blitzschnell hinter den Bäumen. “...Existieren ist seltsam...”, murmelte Darqueria zu sich selbst. Sie marschierte in Richtung des Tals. Vollkommen in Gedanken merkte sie nicht einmal, wie sie mit jemandem zusammenstieß. “E-e-entschul-!”, Sie erstarrte. Vor ihr stand der Schwertkämpfer, der sie verletzt hatte. Wie hatte Yasuo ihn noch gleich genannt? Yone?

    Darqueria betrachtete ihn. Hatten alle Geister weiße Haare? Er sah sehr ernst aus. Ein Blick des Erkennens huschte über sein Gesicht. Darqueria wollte nur noch fliehen. Aber sie konnte sich nicht rühren. Ihr Atem ging flach. Würde er ihre Existenz auflösen? Stattdessen sagte er nur: “Du gehörst nicht hierher.” Darqueria war sich nun ziemlich sicher, dass er sie umbringen würde. “...Die Leute tragen Namen wie Masken. Manchmal so lange, dass wir sie für unsere wahren Gesichter halten. “, er reichte ihr die Hand, “Ich bin Yone. Und du bist hier nicht sicher.” Nicht sicher? Als ob sie nicht auf sich selbst aufpassen könnte! Das war Darqueria doch etwas zu viel, “Hey, falls es dir entgangen ist, ich habe vorhin einen Dämon platt gemacht!” Yone lächelte kühl: “So einfältig... genau wie er... kein Wunder, dass dich dein Weg zu meinem Bruder geführt hat.” Darqueria schwieg. Einfältig? Ich? Unfug! Yone hingegen blickte zu den Bäumen, welche sich im Wind wogten:


    “Wilde Böe weht

    Blätter vom Baum geblasen

    Warum wandern wir?”


    Auf Darquerias fragenden Blick hin erklärte er: “Die Azakana lauern in der Nähe. Egal ob tot oder lebendig, starke Gefühle ziehen diese Kreaturen an. Ich kann dich in Sicherheit bringen. Komm mir nur nicht in die Quere. Ist dir das möglich?” Sie warf ihm einen vernichtenden Blick zu: “Ich kann auf mich selbst aufpassen!” Yone seufzte: “Narren verwechseln Vorsicht oft mit Furcht.” “Sagt derjenige, der mich fast umgebracht hätte...”, erwiderte sie sauer. Yone schwieg. Darqueria dachte nach und beschloss ihm nicht böse zu sein. Sie lehnte sich zurück. Es war gemein von ihr gewesen, gleich so zu reagieren. “...es ist okay. Du wolltest nur deinem Bruder helfen.” Die Finsternis in seinem Blick schwand und wurde zu einem Ausdruck der Verwunderung. “...Nein... ich habe dich in Gefahr gebracht... ich bin ein Narr.” Mit finsterer Miene zitierte er ein weiteres Haiku:


    “Geduld, Disziplin

    Lektionen die ich einst gab

    Ich bin der Schüler.”


    Er wandte den Blick von ihr ab: “ Ich bemühe mich sehr, den Pfad der Weisheit und Vorsicht zu beschreiten und jene zu retten, die in Gefahr sind... doch ich versage... immer und immer wieder. In dieser Welt kennt man mich als Geist der Reflexion. Mein Weg ist einsam, ich jage Azakana und abtrünnige Seelen... doch ich frage mich... Hat das alles einen Sinn? Hier ändert sich alles und nichts. Dieses Land ist voller Perspektiven, die sich verschieben und endloser Totenprozessionen. Wen rette ich? Wen besiege ich? Und warum muss ich es allein tun? Ich habe noch nie Antworten erhalten. Das ist einfach, wie die Dinge sind.” “...du bist nicht allein. Du hast deinen Bruder.”, sagte Darqueria. Die Kälte in seinem Blick erhärtete sich: “Yasuo hatte zu unseren Lebzeiten eine natürliche Begabung für den Schwertkampf... im Gegensatz zu mir...obwohl er lieber Flöte spielte, statt zu trainieren. Ich sagte ihm immer ‘Talent ohne Fokus bringt Schande’. So wollte ich ihn auf den rechten Weg führen. Doch was ist der rechte Weg überhaupt?”, er machte eine Pause, “...letzten Endes wurden wir zu Regionalfürsten, wie es unsere Vorfahren vorgesehen hatten. Es endete damit..., dass wir uns gegenseitig auf dem Schlachtfeld niederstreckten. Lange Jahre... habe ich nach ihm gesucht. Ich hätte nicht gedacht, dass unser Zusammentreffen nach all der Zeit damit ausgehen würde, dass ich eine Unschuldige fast getötet hätte... letzten Endes... konnte... ich niemanden retten...” Eine Dunkelheit nahm von ihm Besitz, “...Niemanden... retten...” Plötzlich wurde Yone selbst zum Dämon.

    Eine Hand zog Darqueria weg von ihm. Yasuo stand schützend vor ihr. Doch Yone war bereits verschwunden. Er war durchs Dickicht gerannt und nirgends war eine Spur von ihm zu sehen. “Was war das?”, fragte Darqueria. “Das Azakana, welches von ihm Besitz ergriffen hat. Ich muss ihn finden.” Mit diesen Worten rannte Yasuo seinem Bruder nach. Und auch wenn Darqueria sich nicht sicher war, ob sie ihn überhaupt leiden konnte – sie erhob sich in die Lüfte und hielt Ausschau nach Yone.

    kek.PNGhab mittlerweile schon 2 Mains weil einer immer Gebannt ist, aber leider oft zurecht, trotzdem irgendwie Gold geworden, wäre bestimmt höher wenn ich nicht jedes 4 spiel Inten bzw afk gehen würde


    Hab das nur in lol, in jedem anderen Spiel bin ich extrem ruhig

    Naja bei League gibts aber auch ne Menge Idioten xD Stimme Murmeltier da zu, einfach alle muten :3

    Und nichts in den chat schreiben, egal wie sehr du tiltest oder wie provoziert du dich fühlst. Die Zeit die man fürs chat schreiben verschwendet, kann man auch sinnvoller nutzen :3


    Und afk gehen oder aus frust reininten... sorry aber egal wie mies es läuft, man sollte immer sein bestes geben. Finde ich zumindest. Und wenn ihr auch nur noch was reißen könnt, weil das Gegnerteam einen entscheidenden Fehler gemacht hat - es lohnt sich. Und wenn ihr verliert - scheiß drauf xD Passiert halt xD