Valentin Stepanovich Gorev - Zerstörte Außenbezirke Tokios
Während ich durch ein halb-zerfallenes Gebäude humple, reibe ich etwas Dreck über eine meiner vielen Wunden, in der Hoffnung den Blutgeruch möglichst zu unterdrücken. Schließlich sind die niederen Dämonen tierartig, und viele Tiere haben einen guten Geruchssinn. Schritt für Schritt humple ich weiter, möglichst wenig Gewicht auf meinem linken Bein, welches durch eine tiefe Bisswunde größtenteils untauglich gemacht wurde. Abgesehen von den Löchern die durch die Zähne verursacht wurden, sind auch einige Fetzen fleisch herausgerissen worden. Auf meiner Brust sind ein paar seichte Schnitte von einem Tatzenhieb, welche inzwischen schon aufgehört haben zu bluten, und mein rechter Arm wurde von einem Stachel eines Igelartigen Dämons durchbohrt, welcher immernoch im Arm steckt.
Als ich nach ein paar Sekunden warten keine Zeichen von irgendwelchen Dämonen feststelle, wird mir bewusst wie schwach, und schwindelig ich mich fühle. Vorsichtig setze ich mich auf den mit Trümmern bedeckten Boden, und lehne mich mit meinem Rücken, welcher glücklicherweise nur wenige Kratzer aufweist, an die rissige Außenwand der Ruine. Ich fange an mich zu entspannen, und hebe langsam meine zitternden Hände, bedecke damit mein dreckiges (aber überraschenderweise nicht blutverschmiertes) Gesicht.
Meine Hoffnung war es, Rache an den Dämonen zu nehmen. Doch was ist aus mir geworden? Ich bin schwerer Verletzt als je zuvor, und wenn ich es nicht zurück nach Tokio schaffe, ist mein Tod garantiert. Ich habe zwar ein paar Dämonen getötet, aber das ist weit davon entfernt meinen kleinen Bruder zu rächen. Ich darf noch nicht sterben. Ich weiß nicht einmal, was mit meinen Eltern passiert ist. Bis ich nicht das beides erfüllt habe, kann ich mir nicht erlauben zu sterben.
Ich raffe mich wieder auf, beiße meine Zähne zusammen, und humple mit den Worten "Das ist nur ein Kratzer." weiter Richtung Tokio.