Beiträge von Julian Bruckner

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    Mein Freund und ich haben uns die Tabletop-Fassung von Attack on Titan bestellt. Echt toll und wirklich auch so, dass es an die Handlung angelehnt ist. Außerdem mögen wir Catan.

    Das Thema ist jetzt zwar schon alt, aber da diese Frage im Titel für mich ein sehr wichtiges Thema, zu dem ich eine eindeutige Meinung habe, möchte ich jetzt doch nochmal etwas dazu sagen: Mich fasziniert es, gleichermaßen ist es auch traurig insofern, dass die Diskussion sich offenbar wenig fortgesetzt hat, dass die Kritik an der vermeintlichen "Flucht" offenbar immer noch so vorliegt, wie zur Zeit von Tolkien. Dieser hatte 1939 ! einen Aufsatz über "Fairy-Stories" (für die man wohl heute eher das Wort Fantasy gebrauchen würde) geschrieben, und sich auch mit dem Vorwurf der "Wirklichkeitsflucht" befasst. Nun gab es zu seiner Zeit keine Computerspiele und diese mögen den Unterschied haben, dass sie durch ihre Interaktivität grundlegend anders sind als lineare Medien (wie der Roman, Theater/Film, Musik usw.), aber dennoch sind alle Argumente meiner Meinung nach entweder zu allgemein (also auf andere Themen ebenso anwendbar) oder bei näherer philosophischer Betrachtung fragwürdig oder zumindest so uneindeutig, dass es fatal wäre, sie als Tatsache anzunehmen. Ein Beispiel für das zu Allgemeine ist etwa die Körperhaltung bei der Nutzung des Computers. Natürlich ist das aus physiologischer Sicht erwähnenswert, aber beim Hochheben schwerer Gegenstände, der Nutzung gewisser Werkzeuge usw. muss man auch darauf Rücksicht nehmen. Das ist nichts, was meiner Auffassung nach mit Computersucht zu tun hat. Das andere, die Implikation der Wirklichkeitsflucht, hat ein Problem, der speziell im Wortteil "Flucht" liegt. Ich würde eher von Erweiterung oder vielleicht Überwindung sprechen, und sehe eigentlich in allem künstlerisch geschaffenen eine kulturelle Analogie zur Technologie: Wie ich mit dem Flugzeug überwinde, nur eine Schrittgeschwindigkeit von vielleicht 5 km/h zu haben, lässt mich die Kunst überwinden, dass gewisse inhaltliche Konstellationen, die erlebenswert sind, nicht wirklich existieren.


    Fühlt ihr euch angesprochen?

    Ja/Nein ist da nicht möglich. Ich fühle mich insofern angesprochen, dass mich dieses Thema provoziert (nicht im negativen Sinne, es bringt mich eben dringend dazu, mich an der Diskussion zu beteiligen), aber nicht in dem Sinne, dass ich die erwähnten Probleme bei mir feststellen kann. Wie jede Medientechnologie (das fängt eigentlich schon beim Buchdruck an) ist der Computer erst einmal neutral, indem er keine tendenzielle Verschlechterung oder Verbesserung der Lebensumstände erwirkt. Wenn ich mit meinem Freund durch Oblivion neue Ideen für LARP etc. bekomme, ist dies eher eins von vielen Faktoren, durch die das soziale Leben verbessert wird.


    Wird diese Sucht unsere Generation zerstören, hat sie es das vielleicht schon?

    Dafür müsste erstmal klar sein, was mit zerstören gemeint ist. Ich verüble es niemanden, wenn er die Wahl trifft, seinen Interessen nachzugehen, selbst, wenn er dabei seine Mitmenschen vernachlässigt. Für mich wäre das niemals eine Option, aber wenn jemand das anders sieht, ist das seine Angelegenheit.


    Habt ihr schonmal einen Betroffenen in eurem Freundes-/Bekanntenkreis gehabt? Nein

    Wie lange sitzt ihr täglich vor PC, Smartphone und Co.?

    Am Computer bin ich typischerweise 6 bis 8 Stunden, Smartphone habe ich nicht, entsprechend 0, aber mit dem Computer mache ich auch Schule (Fernabitur).


    Wofür nutzt ihr das Internet, wie lange geht ihr diesen Tätigkeiten nach?

    Videos downloaden und schauen, Telekommunikation mit Freunden, ansonsten eigentlich nur den "normalen" Dingen wie Webrecherche, E-Mail etc.

    Also ich würde schon gerne in Japan leben. Natürlich wird viel gesagt, dass man sich Japan viel besser vorstellen würde, als es dann ist (die angesprochene Leistungskultur usw.), aber ich denke, dass man sich selten ehrlich vor Augen hält, welche Nachteile bzw. negative Dinge es wiederum dort gibt, wo man herkommt, weil man es eben nicht anders kennt. Vermutlich werde ich nicht die nächsten Jahre tatsächlich nach Japan umziehen, aber würde sich das glaubwürdig und langfristig anbieten, wäre es schon etwas, das ich gerne tun würde.