Eigentlich wäre mir das ziemlich gleichgültig, wenn die Leopoldina nicht der wissenschaftliche Rat ist an deren Empfehlungen sich Angela Merkel leiten lässt.
Hab das Papier erst mal nur grob überfolgen, aber auf mich kommt es so rüber als würde die Leopoldina wirtschaftliche Interessen über gesundheitliche stellen, auch wenn es vielleicht nicht so direkt gemeint ist und man sich natürlich Gedanken über die Zeit danach machen muss. Im Grunde unterscheidet sich diese Position auch nicht der von Armin Laschet, der ähnliches im Sinne hat was die schrittweise Rückkehr in die Normalität anbelangt.
Abgesehen von der Sache mit den Schulen und Abfederung psychischer und sozialer Auswirkungen steht da für mich nicht viel neues drin, was von der Bundesregierung nicht schon in Erwägung gezogen wurde oder gar schon eingeleitet wurde (die ganzen wirtschaftlichen Hilfen etwa).
Der größte Kritikpunkt ist für mich auch die schrittweise Öffnung der Schulen, wo man auf die Idee kommt als erstes mit den Kita-Kindern und Grundschüler anzufangen. Die dafür eingebrachten Vorschläge (kleinere Gruppengröße, viel Anleitung und Einarbeitung) überzeugen mich nicht. Vor allem das mit den kleineren Gruppengrößen finde ich amüsant. Wie soll das konkret umgesetzt werden? Es sind ja nicht weniger Grundschüler und mehr Lehrer und Klassenräume da. Lehrer aus den weiterführenden Schulen abziehen geht auch, da sie sich auch noch um ihre Schüler weiterhin kümmern müssen und für Grundschule auch gar nicht ausgebildet worden sind.
Alles zeitversetzt durchzuführen wie es der Leopoldina vorschwebt würde für die Lehrer Mehrarbeit bedeuten und die Empfehlung erst mal nur Deutsch und Mathe zu unterrichten liest sich wie mehr wie eine Notlösung, um eben die Lehrer nicht zu überlasten und die Sache mit den zeitversetzten Gruppen überhaupt erst vernünftig durchführen zu können.
Aber bei den Klassen 1-6 sieht das doch nicht anders aus. Die Herrschaften sind wohl schon länger an keiner Schule mehr gewesen...
Es reicht eigentlich wenn man sich seine eigene Grundschulzeit in Erinnerung ruft, vor allem die Pausen. Was hat man wohl damals so in diesen Zeiten gemacht und wie viele Lehrkräfte beaufsichtigen in dieser Zeit in der Regel den Pausenhof?