Gehöre auch eher zur Introvertierten Sorte von Mensch. Das war bei mir schon immer so gewesen. Zu dem bin ich auch nicht unbedingt jemand, der gerne viel redet. Hab bis zu meinem dritten Lebensjahr kaum ein Wort rausgelassen, sodass sich meine Eltern da auch Sorgen gemacht haben. Irgendwann als ich drei war hatte ich dann doch etwas gesagt, wenn ich etwas wollte. Laut meinen Eltern für mein Alter auch ziemlich elegant formuliert. Auch konnte ich recht früh gut lesen. Das Schreiben hatte ich dann später in der ersten Klasse liebgewonnen und mittlerweile ist es auch so, dass ich mich schriftlich besser und facettenreicher ausdrücken kann als wenn ich was sage, was nicht heißt, dass meine sprachlichen Fähigkeiten abgenommen haben. Im Deutschunterricht hatte ich daher leichtes Spiel gehabt.
Als Kind kam zu meiner Introvertierteit hinzu, dass ich noch recht schüchtern war. Mit meinem Vater hatte ich das in der Pubertät ein Stück abtrainiert, sodass ich mittlerweile auf andere zugehen kann, wenn es sein muss oder mit Fremden Small Talk führen kann. Für mich immer noch ein Graus, aber wenn es sein muss dann kann ich es immerhin machen, sodass ich im Leben auch selbst vorankommen kann. Vor Projektarbeiten in der Gruppe hatte ich mich immer gefürchtet. Das gehört zum Glück auch der Vergangenheit an, auch wenn ich bevorzugt immer noch lieber alleine arbeite oder lerne.
Im großen und ganzen hat sich an meinem Introvertierten Charakter nicht wirklich was verändert. Mit größeren Menschengruppen zu sein oder auf Partys zu gehen ist für mich auch weiterhin eine Qual. Ich ziehe kleinere geselligere Runden mit höchstens 1-2 vertrauten Personen vor mit denen man sich gut unterhalten kann zu Themen und Hobbys, die mich auch wirklich interessieren. Übrigens bedeutet Introvertiertsein nicht automatisch, dass man immer allein sein will. Man genießt nur nicht den lauten Trubel um einen herum. Im Gegenteil. Das ist für mich einfach nur belastend und beklemmend. Danach brauche ich umso mehr Zeit für mich, um meine Batterien auftanken zu können.
Conventions sind da nochmal was anderes, weil ich da eher für mich unterwegs und es ein reichhaltiges Programm gibt, was man besuchen kann. Bei Partys oder Clubbesuchen kann man hingegen nichts anderes tun außer zu trinken (trinke kein Alkohol), zu "tanzen" (ist mir zu blöd) oder jemanden zu finden mit denen man ins Gespräch kommen kann, um nicht doof alleine herumzustehen. Würde mich also da eher langweilen und unangenehm ist es für mich auch noch.
Früher habe ich mich übrigens dafür geschämt, dass ich meist lieber für mich allein sein wollte und lieber in der Bibliothek abhing als mit anderen auf einer Party zu sein, vor allem da meine Eltern der Meinung waren ich würde etwas im Leben verpassen.
Mittlerweile bin ich selbstbewusst genug zusagen, dass es mich nicht stört introvertiert zu sein und es mir egal ist was andere über mich denken.