Also hinsichtlich Animes missionarisch vorzugehen bringt - wie bei vielen Dingen - normalerweise nicht viel. Selbst wenn jemand nicht grundsätzlich abgeneigt ist, so spucken trotzdem oft Vorurteile im Kopf rum. Dazu gestehen sich viele - unabhängig von Anime - ungerne ein, dass sie irgendeinen kulturellen Aspekt in ihrem bisherigen Leben ausgeblendet haben, weshalb sie noch kritischer sind. Kombiniert mit fehlender Neugier beisst man da oft auf Granit. Dann gibt es noch die Sorte Menschen, die sich ungerne dazu bekennt, an irgendetwas Interesse zu haben.
Daher bin ich inzwischen generell eher zurückhaltend zu versuchen, andere für eine Unterhaltungsform zu begeistern. :)
Spezifischer zu Animes:
Wer ein paar Animes (oder Mangas) konsumiert hat, der blendet irgendwann die von Dir erwähnten Klischees einfach aus. Das wird der- oder diejenige, die nach einem Störfaktor sucht, natürlich nicht tun, sondern eher aktiv danach suchen und das überbewerten.
Konkret habe ich es z.B. mal mit der ersten Folge von Shirobako versucht und als Aoi irgendwann ein paar Ausarbeitungen von einer Zeichnerin abholte und dabei deren Oberweite bemerkt, war es das quasi schon. Also wenn Du es mit irgendeinem Anime versuchen möchtest, dann würde ich dazu raten, ihn Dir vorher selber nochmal mit kritischer Haltung anzusehen.
Ich fände normalerweise den Ansatz am Besten, dass man jemandem einen Anime schenkt. Das gestaltet sich aber auch schwierig. Viele Einzelfilme - ohne große Klischees - sind eher kitschig. Serien zu schenken ist leider auch nicht ohne, weil die Preise - alte Diskussion hier im Forum - ziemlich hoch sind. Da kommt es möglicherweise komisch, wenn man so "teure Zeichentrickfilme" verschenkt und das finden manche Leute aufdränglich.
Ein Monatsabo vom Streamingdienst habe ich bisher nicht versucht, aber das hat einen Grund: ohne Anleitung stolpern die Beschenkten zu schnell über einen Ecchi.
Zugegebenermaßen klingt das alles ein bisschen pessimistisch. ;)