Ständig erreichbar zu sein ist mir ein Graus. Ich hasse es schon abgrundtief, wenn ich gezwungen bin, überhaupt meine Handynummer anzugeben. Manche fragen schon gar nicht mehr nach der Festnetznummer, sondern direkt nach der Mobilnummer, denn „ein Handy hat ja eh jeder.“
Mein Handy ist in der Regel komplett stumm gestellt. Kein Klingelton, nicht einmal Vibration. Das wird nur dann angestellt, wenn ich einen Anruf erwarte. Wenn eine fremde Nummer versucht mich zu erreichen und ich keinen Anruf erwarte, rufe ich auch gar nicht erst zurück. Ich musste auch meiner Bank schon mal klarmachen, dass sie mich nicht über meine Mobilnummer kontaktieren sollen. Zum einen, weil ich einen Anruf dann eh nicht bemerke, zum anderen weil ich definitiv keine Telefongespräche führen möchte, wenn ich gerade unterwegs bin.
Mein Handy nutze ich tatsächlich nur für Notfälle oder um mir Wartezeiten oder meine Pause auf Arbeit zu vertreiben, indem ich ein wenig im Internert surfe oder in irgendwelchen Apps rumspiele. What's App wird von mir nur alle Jubeljahre genutzt. Höchstens dann, wenn ich mich mit Freunden verabredet habe und auf eine Rückmeldung warte oder zum Kontakt mit alten Klassenkameraden, die ich anders nicht kontaktieren kann. Entsprechend wird der Kontakt aber nur spärlich hergestellt, um sich mal zu einem Essen zu verabreden und sich nach zig Monaten mal wieder etwas auszutauschen.
Freunde, Familie und Arbeitgeber wissen aber, dass ich mobil so gut wie gar nicht zu erreichen bin. Höchstens eben dann, wenn ich weiß, dass ich erreichbar sein sollte, aufgrund von Verabredungen oder vorherigen Absprachen. Ich habe tatsächlich das große Glück, dass mein Arbeitgeber meine Freizeit akzeptiert und es ihm nicht einmal im Traum einfallen würde, mich z. B. während meines Urlaubs zu stören und selbst wenn es ein dringender Notfall sein sollte, dann weiß er, dass ich nur über mein Haustelefon zu erreichen bin, sofern ich eben zuhause bin.
Allerdings arbeite ich nun auch nicht im Schichtdienst o. Ä. und muss daher auch so gut wie nie einspringen. Für Tage, in denen das Büro nur mit wenigen Leuten besetzt ist, aber trotzdem jemand da sein sollte, z. B. zwischen Weihnachten und Neujahr, gibt es bei uns dann einen Vertretungsplan falls jemand ausfallen sollte. Wer Vertretung macht, weiß dann i. d. R. dass er angerufen werden könnte, obwohl das selten der Fall ist.
Ansonsten nutze ich Discord. Wenn ich am PC bin - und das bin ich i. d. R. wenn ich zuhause bin - dann ist Discord bei mir immer nebenher geöffnet. Ob ich antworte ist dann aber wieder so eine Sache. Es kommt gut und gerne mal vor, dass mir jemand schreibt, ich aber erst Stunden später darauf eingehe. Meine Freunde sind das aber schon von mir gewohnt. Das ist bei mir einfach normal.
Und sollte sonst irgendetwas sein, dann kann man mich eben über die Festnetznummer erreichen. Dann gehe ich auch durchaus ran, wenn ich nicht gerade verhindert bin. In den eigenen vier Wänden erreichbar zu sein, stört mich nämlich weitaus weniger. Liegt aber eben daran, dass ich dann nun einmal alleine bin und Ruhe habe. Dann lässt sich auch mal telefonisch etwas klären, ohne meine Umgebung gleich mit unterhalten zu müssen. Und wenn ich gar keine Lust auf ein Gespräch habe, nun, dann klingelt das Telefon halt mal. Wenn es wichtig war, wird derjenige es später eben nochmal versuchen.
Stress lasse ich mir also gar nicht erst machen und mein Handy liegt auch gut und gerne mal so lange unberührt herum, dass ich meistens nicht einmal mitbekomme, dass der Akku mittlerweile leer ist. Das passiert öfter mal, wenn ich Urlaube habe oder wenn Wochenende ist.