Das ist bei mir ziemlich simpel: Ich entscheide nach meiner Stimmung.
Ich nehme mir nur selten vor, Anime XY der nächsten Season zu schauen. Ich schaue durchaus, welche Anime in der nächsten Season erscheinen und mache in meinem Kopf die Anmerkung "könnte ganz interessant sein" oder "eher nicht", aber das sagt bei mir letztendlich gar nichts aus. Ich behalte manche Serien einfach im Hinterkopf, vergesse sie und schaue sie dann vielleicht irgendwann mal, wenn sie mir wieder einfallen. Deswegen schaue ich auch nur selten Anime der aktuellen Season. Das liegt aber auch daran, dass ich eine Serie sehr gerne direkt durchschaue, statt wöchentlich auf eine neue Episode zu warten.
Wenn mir ein Charakterdesign optisch ins Auge springt und mir gefällt, dann erhöht das die Chance auch erheblich. Ich verlasse mich da tatsächlich eher auf die Optik, als auf Beschreibungen oder Reviews. Wenn ich Anime schaue, möchte ich auch was fürs Auge haben, was mich anspricht. Das ist mir tatsächlich wichtiger als neuartige Storylines, auch wenn das wohl oberflächlich erscheinen mag. Für mich können aber auch Storys mit "ausgelutschten" Hintergründen durchaus interessant sein, wenn sich die Akteure und Herangehensweisen unterscheiden. Aber das merke ich erst, wenn ich die Serie schaue. Wenn ich etwas interessant finde, dann ist das aber noch lange kein Garant, dass ich die Serie auch tatsächlich schauen werde.
Wie gesagt ist für mich entscheidend, in welcher Stimmung ich bin. Steht mir der Sinn gerade eher nach etwas Actionlastigem? Will ich Unterhaltung in Form von Comedy? Will ich vielleicht auch einfach nur eine wahnsinnige Trashserie oder bei ein bisschen Slice-of-Life abschalten?
Die Sache ist, dass ich mir über jeden Anime bereits eine Meinung bilde, ohne ihn gesehen zu haben. Das geschieht durch Trailer, Cover, Aussagen anderer. Eben all den Informationen, mit denen man so gefüttert wird. Oft weicht meine Vorstellung massiv von dem ab, was der Anime schlussendlich wirklich darstellt und das sorgt immer wieder für ein paar sehr positive Überraschungen. Ich lasse mich auch sehr oft von Hypes abschrecken, sodass ich manche Anime auch erst sehr viel später schaue.
Als ich bspw. mal eine längere Zeit krank war, wollte ich einfach etwas schauen, bei dem ich nicht sonderlich nachdenken muss. Irgendetwas "richtig Dummes über das man schimpfen kann" und hatte mich dann entschieden, auf Netflix Assassination Classroom zu schauen. Als die Serie erschien, hatte sie auf mich einen ziemlich lächerlichen Eindruck gemacht und ich glaubte, keine Freude daran finden zu können. Es entpuppte sich dann aber doch als sehr positive Überraschung, denn die Serie traf meinen Humor und hat mich ziemlich gut unterhalten.
Ähnlich ging es mir da auch mit Overlord. Durch kleinere Szenen hatte ich den Eindruck, es handle sich um einen dummen Harem Anime. Ich habe den Anime nur zu schauen angefangen, weil mir der Sinn nach etwas Lächerlichem stand. Beim Schauen wurde ich aber dann doch rasch eines Besseren belehrt und sehr positiv überrascht.
Für mich stellen Anime eine Flucht aus dem Alltag da. Ist es stressig, will ich etwas Entspanntes oder Dämliches schauen, das mir ein gutes Gefühl vermittelt oder worüber ich lachen kann. Läuft alles in geregelten Bahnen, steht mir der Sinn nach Abenteuer und Action. Bin ich länger geknickt oder müde, will ich etwas Niedliches haben. So variiert es doch immer wieder. Davon abgesehen habe ich auch immer mal längere Phasen, in denen ich einfach gar nichts schauen möchte.
Serien, die ich durch Trailer, Cover, Szenen, Charakterdesigns, Zeichenstil oder Beschreibungstexte interessant empfand, notiere ich mir. Wenn mir dann der Sinn nach etwas steht, gehe ich die Liste durch oder klicke mich auch einfach gerne durch das Crunchyroll Angebot. Was ich dann letztendlich schaue ist fast immer eine spontane Entscheidung. Manche Serien bleiben auch einfach dadurch im Gedächtnis, weil sie bei anderen besonders beliebt waren oder ich beiläufig irgendwann mal davon gelesen habe. Die große Ausnahme bilden Fortsetzungen oder Serien, die ich schon durch Manga oder Light Novel kenne. Diese schaue ich dann doch ganz gezielt, weil ich schon einen Bezug dazu habe.
So wirklich richtige Kriterien habe ich also nicht unbedingt. Es gibt zwar auch Genre, die mich besonders ansprechen, aber ich achte nur selten überhaupt darauf, welcher Anime zu welchem Genre gehört. Das kristallisiert sich dann für mich eher im Nachhinein heraus. Die Entscheidungsfindung ist bei mir also eine recht spontane Kiste.