Hmh... ein Jahresrückblick...
Achtung, das Geschreibsel ist sehr persönlich. (Tut einfach gerade gut das zu schreiben. Vielleicht lösch ich`s aber auch wieder, mal sehen.)
(TW: Psychische Gesundheit, Suizidgedanken)
Wenn ich das Jahr 2023 mit einem Wort beschreiben sollte, dann wäre das "anstrengend".
Der Januar fing mit dem ersten gesundheitlichen Rückschlag an. Der geballte Stress aus dem Dezember 2022 hatte seinen Tribut gezollt, also rauschte der so ziemlich an mir vorbei.
Im Februar war es ein beruflicher Neuanfang. Also gleicher Beruf, gleiche Schule, aber ein neues Gebäude. Umzugskisten auspacken, sich irgendwie eingrooven, Dinge suchen, Dinge einrichten und das alles im laufenden Schulbetrieb mit 1400 Schüler*innen und einem etwas über 100 Personen großen Kollegium, das rumrannte wie ein ein Haufen kopfloser Hühner. Nach fast 20 Jahren ein tolles Wochenende bei einer alten Freundin verbringen und diese Freundschaft wieder aufleben lassen war mein Highlight.
März ... tatsächlich ziemlich ruhig und ereignislos. Ein paar schöne Dinge gab es schon. Das Kimono-Fotoshooting im Park und viele schöne Pokemonspaziergänge und ich hatte mit Gesangsunterricht angefangen.
Der April war ... joa, anstrengend. In der Schule viiiiel zu tun und dann familiärer Stress mit der Schwiegerfamilie... aber ich war (als Memmeon) auf der Leipziger Buchmesse, das war toll.
Mai: Supergau fürs Seelenleben, der Psycho- und Traumatherapeut (den ich wirklich brauchte) schmeißt unerwartet und plötzlich hin um sich mit einer Privatpraxis selbständig zu machen - psychischer Ausnahmezustand, den ich aber einfach mit Arbeit, Pflege, noch mehr Arbeit und Haushalt wegignoriert hab, der Körper hat die ersten Ausfallerscheinungen vom Schlafmangel und ich demnach den ein oder anderen Unfall.
Juni: Schön war`s eigentlich. Naja, weiter funktionieren und alles Andere ausblenden. "...einfach schwimmen... einfach schwimmen..." (Dorie - Findet Nemo) Kleine Con in Braunschweig mit Cosplay, Datenight mit dem Manne mit viel Kino, es gab auch schöne Dinge.
Juli: Endgültiger psychischer Zusammenbruch inklusive dem Gedanken, dass so manche Brücke oder Bahngleise gar nicht so unattraktiv wirken. Ich kann nicht mehr. Echt nicht mehr! An Mann und Kind gedacht und mir beim Hausarzt Hilfe gesucht, der unglaublich schnell und lieb reagiert hat. Angefangen Psychopharmaka zu nehmen, die diese Gedanken erst deutlich verstärkt haben, aber dann Besserung brachten. (Auch wenn mein Körper damit immernoch nicht so ganz einverstanden ist.) Dann kam der Sommerurlaub. Mit der Tupperdose (Wohnmobil) durch Dänemark. Es war schön. Wirklich schön! Es hat trotz dem engen Raum wunderbar harmoniert, es war lehrreich, spannend, abenteuerlich und auch schön nach 2 Wochen dann wieder zu Hause zu sein. Zu Hause gab es noch ein paar schöne Zeiten mit Ausflügen oder schönen Erlebnissen zu Hause. Leider erledigten sich dann sowohl der Gesangs- als auch der Japanischunterricht, weil beiden Lehrenden das Leben und andere Verpflichtungen dazwischen kamen.
August: Zurück zur Arbeit, auf der die Chefin angepisst war, dass ich vorher so lange krank ausgefallen war... super... Dann aber ein Licht am Ende des Tunnels, juhu, eine neue Therapeutin ist in Sicht und sie ist auch noch nett!
September: Es läuft so langsam wieder. Ich kriege mein Leben auf die Kette (größtenteils), es gibt nen Mottogeburtstag für den Mann und plötzlich bricht dem die Familie weg, weil sie ignorante, narzistische A*schmaden sind. Also zusehen, dass ich ihn unterstütze und trotzdem weiter (trotz der Spitzen, üblen Nachrede und anderen Stolpersteinen) die Schwiegeroma weiter pflege. Viel Geacker, aber Zähne zusammenbeißen bin ich gewohnt.
Oktober: Der Körper hat keinen Bock mehr. Krankheitsschub hier, neurologische Ausfälle da. Ich hätte einen Bildband "Deutschlands schönste Wartezimmerfußböden" machen können. Aber es gab viel Hilfe und Unterstützung und so konnte ich mich ein bißchen erholen und sogar die Herbstferien mit dem Kinde genießen.
November: Arbeit an der mentalen Gesundheit ist harte Arbeit, aber sie lohnt sich. Arbeit an der körperlichen Gesundheit ist auch hart, aber auch die wird sich irgendwann lohnen. Ein Anfang ist gemacht. Das erste Mal seit Jahrzehnten konnte mich die Herbst-Winter-Depression mal gepflegt am Arsch lecken. Es geht mir ... wow ... gut! Ich schaffe es auf die "Samurai und Teezeremonie" - Ausstellung und kriege es hin mich auch andere Dinge einfach mal allein zu trauen.
Dezember: Ist immer ne schwierige Zeit, aber auch das hat geklappt. Irgendwie hat da bei mir eine "Ja passt schon... keinen Stress..."-Mentalität eingeschlichen und die funktioniert, es ist der Wahnsinn. Ich kann Anime-Staffeln genießen ohne mich persönlich unter Druck zu setzen, dass ich für Weihnachten ja noch die Bude putzen müsste. Die Mottoparty für den Kindergeburtstag war ein voller Erfolg und ich muss nicht nervös sein trotz Besuch. Herrlich! Also geh ich tatsächlich "frohen Mutes" ins neue Jahr und denke und hoffe, dass es so weitergeht.