Ich bin gegen eine Verpflichtung, aber definitiv für soziales Engagement!
Junge Menschen und Rentner (die noch fit genug sind) sollten dazu animiert werden in einer Einrichtung ihrer Wahl einen FREIWILLIGEN Beitrag zu leisten.
Eine Entlohnung gehört da aber meiner Meinung nach nicht dazu. Wo ist da denn noch der Sinn? Ich leiste einen sozialen Beitrag zur Gesellschaft aber verlange Geld dafür. Das ist in meinen Augen kein Engagement mehr, sondern eine Dienstleitung die ich anbiete (und dafür auch entlohnt werde möchte).
Gerade für junge Menschen ist das eine sehr wertvolle Erfahrung die man einmal im Leben gemacht haben sollte. Ich war selbst jahrelang in einer Diakonie tätig. Das Wissen und die Reife die ich dadurch bekomme habe ist so viel mehr Wert als Geld oder irgendein Wisch der halt gut in der Bewerbung aussieht.
Mein Engagement war eigentlich nichts besonderes: Ich habe behinderten Kindern einen schönen Nachmittag bereitet, indem ich mit ihnen Eis essen gegangen bin, im Park spielen oder bei den Hausaufgaben geholfen habe.
Tatsächlich habe ich das Gefühl, dass diese Kinder mir mehr gegeben haben, als ich ihnen.
FSJ ist demnach aus meiner Sicht komplett für den Arsch. Sinn und Zweck ist es einen gut aussehenden Lebenslauf zu haben bzw. bessere Chancen bei der Bewerbung um einen Studienplatz. Der eigentliche Sinn ist dabei komplett vergessen worden. Aber die Schuld liegt da nicht bei den Bürgern, sondern im Bildungssystem und im Arbeitsmarkt. Die Motivation ist einfach eine falsche.
Einen Pflichtdienst bei der Bundeswehr halte ich auch für kompletten Quatsch. Wird auch nicht mehr kommen (solange Frieden herrscht).
Die Aufgabe des Staates ist es die Menschen zu animieren indem man das ganze attraktiver gestaltet:
- Kostenlose Seminare
- Jeder sollte selbst entscheiden wo er sich engagiert (Kindergarten, Altenheim, Diakonie, Tierheim...) und auch wie lange er das tut.
- mehr Aufmerksamkeit und Wertschätzung in der Öffentlichkeit (durch die Medien)
- mehr & bessere Angebote und eine staatliche Instanz, die das ganze organsiert und überwacht
Menschen sollten in einem "Pflichtdienst" nicht lernen wie man mit Waffen umgeht sondern mit anderen Menschen.
Das größte Problem liegt in unserem System und unserem Moral- und Werteverständnis:
Wir werden von allen Seiten dazu ermutigt stetig zu "wachsen": Mehr Geld, geiler Aussehen, mehr Follower... Um das zu erreichen opfern wir die Dinge die wir zum überleben als Gesellschaft wirklich brauchen: eine intakte Natur, ein gesundes Konsumverhalten und Werte die uns das Leben mit anderen ermöglichen.