Beiträge von RafaelM

    Die dritte Staffel war für mich leider die schwächste, obwohl man gerade animationstechnisch noch einmal eine Schippe draufgelegt hat und man dadurch einige beeindruckende Kämpfe geboten bekommt. Außerdem hat mir das Duo Misaka/Shokuhou richtig gut gefallen hat, insbesondere was die Charakterentwicklung angeht. Bei ihrem ersten Auftauchen konnte ich "Mental Out" überhaupt nicht leiden, mittlerweile würde ich sie als "sympathisch anders" beschreiben.

    Während man allerdings die bisherigen Staffeln auch völlig unabhängig zur Index-Serie ansehen konnte, fungieren und funktionieren zahlreiche Passagen von Railgun T tatsächlich nur als Spin-Off oder Erweiterung zur Ursprungs-Serie. Gerade am Anfang wird man unvorbereitet ins Geschehen geworfen, man erfährt zum Beispiel nie, warum Kuroko in der ersten Folge im Krankenhaus liegt und den größten Teil der Staffel mit ihrer Verletzung zu kämpfen hat. Dazu wird man mit zahlreichen neuen Charakteren bombardiert, insbesondere Gegenspieler, die ohne große Erklärung auftauchen und nach ein paar Folgen wieder verschwinden, wobei vage auf vorangegangene Ereignisse angespielt wird, die wohl in A Certain Magical Index vonstatten gegangen sind.

    Was ich sehr schade fand, war, dass der versteckte Hauptgegner der ersten beiden Staffeln,

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    Kihara Gensei

    sich als 08/15-Comicbuch-Bösewicht erweist, der einfach nur böse und übermächtig ist und sogar einmal ein wahnsinniges Gelächter abgeben darf. Alle anderen Railgun-Gegenspieler bisher hatten zumindest einen Hauch von Gewissen oder Möglichkeit, sich zu entwickeln oder ihre Fehler einzusehen.

    Die Staffel selbst besteht aus zwei Zyklen, wobei ich den ersten (das Sport-Event) als actionmäßig zu überladen bezeichnen würde, durch Shokuhous Charakterentwicklung wird dieser Teil jedoch aufgepeppt. Der zweite Zyklus (Indian Poker) bietet die für Railgun so typische, ruhigere Handlungsentwicklung, wobei hier zahlreiche kleine Abschnitte und Slice-of-Life-Passagen eingebaut wurden, bis das Finale in einem imposanten Monsterkampf endet.

    Ich würde die dritte Staffel auf keinen Fall als schlecht bezeichnen, andererseits hat man meiner Meinung nach mit dem Ansatz, weniger eine eigenständige Serie zu produzieren sondern eher eine Erweiterung zu Index zu bieten, stellenweise den Fokus auf die eigentlichen Stärken des Spin-Offs verloren. Vielleicht funktioniert das in der angekündigten 4. Staffel besser, da kein Druck besteht, die Handlung mit der Ur-Serie zu verknüpfen, weil diese noch ein wenig länger (oder für immer?) ruht.

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    Inhalt:

    Ein Schriftsteller, der sich selbst nur Sensei nennt, will gemeinsam mit seiner großen Liebe Sacchan in einem reißenden Fluss Selbstmord begehen. Kurz zuvor werden sie jedoch von einem Lastwagen erfasst, wobei Sensei kurz darauf in einer fremden Fantasy-Welt namens Zauberberg wiedererwacht. Dort soll er als Held gegen den Dämonenkönig antreten und das Land von dem Bösen befreien. Doch Sensei hat daran überhaupt kein Interesse und setzt sich vielmehr das Ziel, Sacchan zu finden, von der er hofft, dass sie ebenfalls in dieser Welt gelandet ist.

    Bald stellt sich jedoch heraus, dass außer ihm noch viele andere Helden in diese Welt beschworen wurden und eine Gruppe von ihnen - die sieben Gefallenen Engel - längst den Dämonenkönig gestürzt haben, um selbst eine Schreckensherrschaft über Zauberberg zu errichten. Gemeinsam mit einer kleinen Gruppe aus Mitstreitern macht sich Sensei auf die Suche nach Sacchan - und nach interessanten Geschichten. Dieses besondere Talent erweist sich bald als stärkste Waffe gegen die rebellierenden Beschworenen aus seiner Welt ...


    Meine Meinung:

    Man sollte diese Serie wirklich nicht nach den ersten Kapiteln beurteilen. Was wie eine Isekai-Parodie mit tiefschwarzem Humor beginnt, entwickelt sich mit der Zeit zu einem Dark-Fantasy-Drama, in dem der Comedy-Anteil zwar immer wieder zum Schmunzeln anregt, letztendlich aber die teils düsteren und bedrückenden Hintergrundgeschichten der Charaktere und die bedrohlichen Entwicklungen in Zauberberg immer mehr in den Vordergrund rücken.

    Die Serie bietet definitiv eine wilde Mischung, die durch die Todessehnsucht des Hauptcharakters sicher nicht jedermanns Sache ist. Außerdem wirken die parodistischen Elemente mit der Zeit manchmal etwas deplatziert (ich sage nur: Truck-kun), gerade wenn die Handlung immer ernster wird, andererseits gibt es einen sehr detaillierten, melancholisch-düsteren Zeichenstil zu bestaunen, ebenso wie ein überraschend detailreiches Worldbuilding.

    Besonders interessant finde ich, dass der Hauptcharakter diesmal kein echter Held ist, keiner sein möchte und seine Gegner auch nicht in Kämpfen besiegt. Trotzdem agiert er verantwortungsbewusst und tritt für seine Begleiter ein. Gleichzeitig ist sein Ziel auch seine größte Schwäche, wobei sich gerade im späteren Verlauf der Handlung (ab Kapitel 31, der Anime deckt die ersten 30 Kapitel ab) abzeichnet, dass die Grenzen zwischen Freund und Feind langsam verwischen und der wahre Gegenspieler aus dem Hintergrund die Fäden zieht.

    Für mich ist No Longer Allowed in Another World gerade durch diese ungewöhnliche Mischung derzeit eine meiner Lieblingsserien. Schade ist nur, dass sie bisher in Deutschland nicht veröffentlicht wurde und deshalb trotz des Animes - der übrigens eine ziemlich originalgetreue Adaption bildet, wenngleich ein wenig vom Detailreichtum der Vorlage verloren geht - eher unbekannt ist. Vielleicht liegt es an der sensiblen Selbstmord-Thematik, einen anderen Grund kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.

    Nachdem ich mir zuvor noch einmal die ersten beiden Staffeln von A Certain Scientific Railgun gegeben habe, ging es gestern mit der dritten Staffel los. Um ehrlich zu sein, so richtig glücklich bin ich nach bisher drei Folgen nicht.

    Während man sich zuvor immer sehr viel Mühe gemacht hat, die Handlung auf ruhige Weise aufzubauen und so zu arrangieren, dass man ihr auch ohne Vorwissen von A Certain Magical Index (das ich zwar besitze, allerdings ist es schon länger her, dass ich die ersten beiden Staffeln gesehen habe, weshalb ich mich kaum noch an Einzelheiten erinnere) folgen kann, wird man diesmal direkt ins kalte Wasser geworfen. Haufenweise neue Charaktere werden sehr hastig eingeführt, dazu

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    liegt Kuroko im Krankenhaus, ohne dass mit einem Wort erwähnt wird, warum.

    Dass der Misaka-Klon eine größere Rolle bekommt, gefällt mir dagegen umso mehr, trotzdem hoffe ich, dass die dritte Staffel es noch irgendwie schafft, sich in Richtung der ersten beiden zu entwickeln.

    Irgendwie hab ich die ganze Serie durchgeschaut, weil sie durchaus ihre Momente hatte, aber so ganz überzeugt hat sie mich nicht. Rys und Flio geben wirklich ein tolles Paar ab, wenn die beiden die Hauptrolle spielen, erreicht Chillin' in Another World seine Höhepunkte (und nein, das ist keine Anspielung auf Episode 12 :fangirl:).

    Das Problem ist eher, dass sich die Handlung nicht so richtig zwischen Humor und Ernsthaftigkeit entscheiden kann und am Ende ein - zumindest für mich - nicht ganz überzeugender Mischmasch zustande kommt. Dazu tauchen einfach zu viele überflüssige Charaktere auf, beispielsweise hätte es außer Balirossa alle anderen Mitbewohnerinnen nicht gebraucht, zumal zwei von ihnen im Verlauf der Serie nur noch als Randfiguren auftreten. Und dann ist es halt wieder so eine typische Isekai-Serie mit überpowerten Hauptcharakter, bei dessen Kämpfen keine Spannung aufkommt.

    Trotzdem, für zwischendurch kann man sich die Serie schon mal ansehen.

    Ich hab mal eine kurze Frage an alle, die die Blu Ray besitzen. Sind auf der deutschen Gesamtausgabe die Folgen 14-17 drauf oder nicht? Ich finde dazu leider nur widersprüchliche Angaben im Internet.

    Und gerade hab ich mir die erste Volume aus den USA gekauft. Aber immerhin fast 30 € billiger als die deutsche Ausgabe. Hoffentlich gibt's nicht noch einen Schuber dazu, dann ärgere ich mich wirklich.

    Ich hab mir jetzt die erste Staffel samt OVA geschaut und muss sagen, dass sie mir ziemlich gut gefallen hat. Einige Folgen waren zum Totlachen, manche eher nur zum Schmunzeln, aber mir hat vor allem die liebevolle Charakterzeichnung bis hin zu den Nebenfiguren gefallen. Bei der letzten Folge war ich erst etwas irritiert, weil diese emotionale, ernsthafte Thematik (auch wenn es zuvor immer mal kurze Andeutungen gab) so gar nicht zum Rest der Staffel passen wollte. Aber schlussendlich war es auch schön, wie die Gefühle von Kobayashi und Tohru in Szene gesetzt wurden.

    Normalerweise hab ich eigentlich nichts gegen Fanservice, aber diese "Drachen haben halt 'ne große Oberweite"-Nummer war mir doch manchmal zu viel. Besonders, was Lucoa angeht, die sich einfach mal bei einem Grundschüler einquartiert und ihm bei jeder sich bietenden Gelegenheit ihre Brüste ins Gesicht presst. Das empfand ich als eher bedenklich als lustig.

    Trotzdem eine sehr schöne Serie, bei der ich mir in den nächsten Tagen die zweite Staffel vornehmen werde.

    Ich hab die Serie von einem Arbeitskollegen geliehen bekommen und fand sie auch ziemlich fesselnd. Eine sehr bodenständige Geschichte, sozusagen alltäglicher Horror, der durch den Mord, der alles ausgelöst hat, nach und nach eskaliert. Besonders gefallen haben mir die Darstellung der Gesichter der Freunde, in denen sich (ähnlich wie bei Happy Sugar Life) der Zerfall und die Verzweiflung der Charaktere deutlich wiedergespiegelt haben. Und es gab mal ein gutes, rundes Ende, im Gegensatz zu vielen anderen Manga-Serien, die ich bisher gelesen habe.

    Was ich allerdings nicht verstanden habe:

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    Warum hatten die Freunde überhaupt so viel Angst, für den Mord an Shintaros Vater ins Gefängnis zu kommen? Sie waren zum Zeitpunkt der Tat doch alle minderjährig und damit strafunmündig.

    Ich habe The Unaware Atelier Meister jetzt bis Folge 6 geguckt und denke, ich werde es dabei auch belassen. Kurt und seine extremen Fähigkeiten sind immer noch ganz knuffig und lustig, aber gerade die letzte Folge wurde so billig heruntergekurbelt, dass es schon wehtut. Die meisten Actionszenen bestehen nur aus Standbildern, die Dämonen scheinen lediglich mit Copy&Paste eingefügt worden zu sein. Schade.

    Daneben lief bei mir in den letzten Tagen noch I Left my A-Rank Party to Help my former Students reach the Dungeon Depths bis zur neuesten Folge angeschaut. Wieder so eine typische Standard-Fantasy-Serie mit Abenteurern, Gilden und eben Dungeons, einem schüchternen MC und dem unvermeidlichen Harem. Trotzdem hat die Serie etwas, was z. B. an dem recht interessanten Worldbuilding, den süß-sympathischen Figuren und dem ganz annehmaren Budget liegt, weshalb die Actionszenen auch funktionieren. Was ich mich nur frage, ist, warum gerade diese Serie zwei Cours bekommen hat???

    Hat vielleicht noch jemand außer mir aktuell immer wieder mal das das Problem, dass, sobald man eine Folge startet, das Bild nach wenigen Sekunden einfriert und nur der Ton weiterläuft? Das Video läuft zwar normal, sobald man einmal zurückspult, aber mir geht das ziemlich auf die Nerven und ich habe noch keine Lösung dafür gefunden

    Ninja.jpg


    Inhalt:

    Satoko ist in einem Ninja-Dorf aufgewachsen, doch trotz jahrelanger Ausbildung ist sie Kämpferin vollkommen ungeeignet. Eines Tages flieht sie eher unabsichtlich mit einer Gruppe Mädchen aus dem Dorf, die in der Stadt ein neues Leben fernab des Tötens beginnen wollen. Doch auch dabei scheitert sie kläglich, bis sie auf der Straße von der eiskalten Profikillerin Konoha aufgelesen wird. Diese benutzt sie fortan dafür, die Leichen ihrer Opfer zu beseitigen und gleichzeitig den Haushalt zu führen. Allerdings versuchen ihre ehemaligen Kolleginnen aus dem Ninja-Dorf mit allen Mitteln, sie für ihren Verrat zu bestrafen ...


    Meine Meinung:

    Für mich ist NinKoro bisher die Entdeckung der neuen Saison. Eine Nonsens-Dark-Comedy-Serie, der man das hohe Budget und die Qualitätsarbeit von SHAFT (u.a. Madoka Magica, was man sofort an dem Moe-Charakterdesign erkennt) auf den ersten Blick ansieht.

    Der Humor ist allerdings etwas speziell, man muss schon darauf gefasst sein, dass reihenweise Blut spritzt und die Hauptfiguren dem Morden gegenüber eine erschreckende (bzw. in Satokos Fall eher dümmliche) Gleichgültigkeit aufweisen. Neue Figuren mit aufwändigem Charakterdesign werden in fast jeder Folge eingeführt, nur damit sie ebenso schnell über die Klinge springen. Hinzu kommt, dass die Produzenten eine Vorliebe dafür entwickeln, genüsslich ihre Finger in die durch die Schockmomente aufgerissenen Wunden zu stecken und eigentlich schon tote Figuren noch einmal sympathisch machen oder die Bedeutungslosigkeit ihrer Existenz in den Vordergrund stellen. Insofern geht die Handlung sogar ein wenig über eine normale Comedy hinaus.

    Der Yuri-Aspekt ist - im Gegensatz zu beispielsweise Madoka Magica - weit weniger in den Hintergrund gerückt, denn schon in den ersten Folgen wird ein Mädchen-Liebespaar eingeführt. Was sich aus den beiden Hauptfiguren entwickelt, kann man noch nicht so richtig sagen, aber Satokos verzweifelt-anhänglicher Charakter und Konohas Gleich- und Gnadenlosigkeit passen zusammen wie die berühmte Faust aufs Auge.

    Um ehrlich zu sein, es fällt mir schwer, diese Serie richtig zu bewerten. Manchmal ist das wohl so, dass der Funke einfach nicht überspringen will, obwohl die Voraussetzungen dafür vorhanden gewesen wären.

    Mir sind die Charaktere allesamt zu überzeichnet und die Ereignisse zu überdramatisiert, dass es mir irgendwann schwergefallen ist, wirklich mit den Figuren mitzufiebern. Wenn man es mit ähnlichen Serien wie etwa Saekano (der MC hat sogar eine ähnliche Sprechweise) vergleicht, wird hier die Sache mit den jugendlichen Genies auf die Spitze getrieben. Mashiro ist ein gefeiertes, künstlerisches Ausnahmetalent von Weltruf, Misaki produziert allein (!!!) Animes am laufenden Band, Ryunosuke ist ein genialer Hacker und so weiter. Gut, das kann man alles schlucken, aber mir ist es irgendwann zu viel geworden.

    Mit "überdramatisiert" meine ich z.B. die Abschlussrede an der Schule, das wird derart übertrieben, dass es einfach nicht mehr glaubwürdig ist. Plötzlich sind alle Fans des Sakurasou, die gegen die böse, geradezu comichafte Schulleitung antreten.

    Hinzu kam die Beziehung von Mashiro und Sorata.

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    Das neue, ungewöhnliche Mädchen muss natürlich die große Liebe sein. Für eine Serie, die stets versucht, aus den üblichen RomCom-Normen auszubrechen, ist mir diese Entwicklung einfach zu billig. Vor allem auch, weil sich Sorata in einigen Folgen wie ein echter Arsch verhält und seinen Frust ununterbrochen an Mashiro auslässt. Vielleicht bin ich irgendwann zu sauer auf Sorata geworden, aber mir hat da völlig die Romantik zwischen den beiden gefehlt.

    Da hätte ich mich eher gefreut, wenn Sorata und Nanami zusammengekommen wären, aber das war ja von Anfang an zum Scheitern verurteilt.

    Aber ich will die Serie nicht nur schlecht reden, immerhin bietet sie einige interessante, mal lustige und mal traurige Entwicklungen und einen halbwegs versöhnlichen Abschluss. Das schreibe ich auch deswegen, weil ich ein paar Vergleiche zur Light-Novel-Vorlage gelesen habe und deshalb weiß, wie es nach dem Ende weitergehen würde. Insofern denke ich, ein besseres Ende würde es für die Serie nicht geben.

    Die ersten drei Folgen waren ganz lustig, aber bisher fehlt mir das gewisse Etwas an der Serie. Nicos Tollpatschigkeit und ihre heimliche Liebe zu Mohirito sind ja schon ganz niedlich zu verfolgen, die Frage ist nur, ob das reicht, 26 Folgen zu tragen. Ich hoffe, da kommt noch ein bisschen mehr.

    Nach mehreren Anläufen - die aber nichts mit der Qualität der Serie zu tun haben, sondern eher damit, dass ich immer mal wieder unterbrochen wurde und neu ansetzen musste, weil die Serie halt ein bisschen komplizierter ist - bin ich jetzt endlich mit Bright Sun - Dark Shadows durch. Bis auf das Finale war es wirklich eine großartige und mitreißende, teilweise ziemlich unter die Haut gehende Mystery-Horror-Achterbahnfahrt mit einem Hauch Romantik.

    Das Ende oder wie es dazu kommt, hat mich allerdings nicht so überzeugt.

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    Wo fange ich da am besten an?

    Nehmen wir mal Herrn Karikiri, der sich zum Oberbösewicht entwickelt. Seine Motivation ist also, die Welt zu vernichten, weil er selbst nicht mehr weiterleben kann. Nicht mehr und nicht weniger. Ich finde, das war da doch ein wenig dürftig. So richtig hat man über ihn als Charakter nichts erfahren, außer einem kurzen Flashback, der Heine als Erwachsene gezeigt hat. Hätte man nicht noch ein bisschen mehr aus seiner Vergangenheit erfahren können? So bleibt er leider ein ziemlich blasser Bösewicht.

    Allerdings habe ich auch nicht so richtig verstanden, warum er sich als unsterblich sieht. Denn so richtig ist ja das ja nicht, er überträgt ja nur seine Erinnerungen an den nächsten Körper/Klon, während er selbst mit seinem Bewusstsein immer wieder stirbt.

    Trotz aller Andeutungen bleibt die wahre Herkunft von Hiruko auch im Dunkeln. Aber gut, dass ist vielleicht noch zu verschmerzen.

    Das vollumfängliche Happy End fand ich auch etwas zu viel des Guten, zumal es sich der Autor da sehr einfach gemacht hat. 300 Jahre Geschichte umgeschrieben und trotzdem bleibt fast alles gleich? Was ist mit dem Schmetterlings-Effekt? Die Schatten haben über die Jahre so viele Menschen getötet, das kann doch nicht ohne Folgen für den Verlauf der Zeit gewesen sein.

    Außerdem scheinen am Ende Shinpeis Eltern vergessen worden zu sein. Oder hab ich da was überlesen? Eigentlich dürfte er mit Ushio und Mio doch gar nicht so eng verbunden sein, denn in dieser Zeitlinie wurden seine Eltern nicht von den Schatten umgebracht und musste deshalb nicht zu den Kofunes ziehen.

    Aber hey, nach all dem Blut und den Tränen war es natürlich auch schön, alle Charaktere glücklich zu sehen. Ich frage mich nur, ob Shinpei auch weiterhin so glücklich bleibt, wenn er sich tatsächlich an all seine Tode erinnert ...

    Insgesamt sollte man die Serie auf jeden Fall mal gelesen haben. Für mich als Higurashi-Fan war es trotz allem eine großartige Reise. Ich würde der gesamten Serie mal 9/10 Punkte geben.

    Jetzt wäre es nur noch schön, wenn die Fortsetzung Summertime Rendering 2026 - The Room that Dreams of Murder irgendwann mal (samt LN-Fortsetzung) außerhalb Japans erscheint.


    Kleiner Nachtrag: Das mit Shinpeis Eltern hatte ich wohl tatsächlich überlesen.

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    Shinpei hatten ihnen Nachrichten geschrieben, sie waren erst nicht da und tauchen dann ganz versteckt auf dem Fest auf.

    Trotzdem bleibt es komisch, dass sich die Beziehung von Shinpei, Ushio und Mio in der neuen Zeitlinie überhaupt nicht verändert hat.