Beiträge von Der Blitz

Community Update 6 - Bring and Buy
Nach einer etwas längeren Pause ist nun auch das Bring and Buy wieder verfügbar.
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    Allein

    Seltsam sieht es draußen aus,

    kein Oben und Unten kennzeichnet den Raum,

    und das kalte Glitzern der Sterne zeigt dir die gewaltige Ferne,

    die dich noch trennt von deinem Ziel,

    und dir wird plötzlich unheimlich bewusst:

    DU BIST ALLEIN!

    Wis schön wäre es, ein Lied zu hören,

    wie angenehm, jemanden zu seh'n.

    Doch wer sollte dich hier draußen finden,

    was sollte hier im Leerraum schon gescheh'n?

    Und dann bricht das Schweigen über dich herein,

    und dir wird bewußt: DU BIST ALLEIN!

    Drohend hängt die Schwärze im Raum,

    doch du achtest darauf kaum.

    Nur die Instrumente leuchten in leichtem Grün,

    und du siehst Milliarden Sterne glüh'n.

    Der Raum ist nicht vollständig leer,

    es täuscht Dich der Schein,

    und erneut bricht die Erkenntnis in dir auf:

    DU BIST ALLEIN!

    Doch der Tod tritt schnell zu dir herein,

    du siehst nicht mehr, wie das Wabern der Flammen erlischt,

    wie schwarze Finsternis das Geschehene wegwischt,

    wie ein unförmiger Schatten sich langsam bewegt,

    und verglühend der Unendlichkeit zustrebt.

    Nichts ist gewesen, nichts wird mehr sein,

    nur die Sterne leuchten,

    sie sind ALLEIN!

    Rheda Longhair

    51

    Bei der GROSSEN BLITZ-Zange! Vulkan schreibt nur noch Zahlen! Chädds werd awor dor Hund in dor Pfann verriggd! :unsure: :-D

    Aber nichts geht über meinen ... Konvertermagen! Der vernichtet nicht nur Candys aller Art. Er kann im Notfall auch Schrauben, Kieselsteine und ,,, Müll zu Energie verwursten.

    Schreibe mal etwas mehr, sonst beiß ich Dich, Du Nießtüte! :-D :-P

    Grade erfahren das es im Anschluss an die LBM ne Kaizoku gibt xD. Da es aber am gleichen Tag eine in München gibt wollte ich eigentlich diese vorziehen. Bin jetzt am überlegen ob ich München skippe und nach Leipzig donnere xD

    Vor dem Donner kommt immer (Und wenn ich "immer" schreibe, dann meine ich auch "IMMER"! (': ) ... Der Blitz! Also volle Deckung, wenn ich zur LBM - ähem - donnerblitze! ^.^ Was ist Kaizoku". Im Onsen bin ich Kapitän - AHOI! :eo-bath: *töff-töff-töff-töff-töff- ...... *

    Damit ist sicher das hier gemeint:

    https://www.eventim-light.com/de/a/5bc490ce5…246670e387ebbae

    Eine Party für Cosplayer und Animefans, bei der hauptsächlich Musik aus Animes aufgelegt wird. Vielleicht kann dir Tyranitar96 das noch genauer erklären.

    Grade erfahren das es im Anschluss an die LBM ne Kaizoku gibt xD. Da es aber am gleichen Tag eine in München gibt wollte ich eigentlich diese vorziehen. Bin jetzt am überlegen ob ich München skippe und nach Leipzig donnere xD

    Vor dem Donner kommt immer (Und wenn ich "immer" schreibe, dann meine ich auch "IMMER"! (': ) ... Der Blitz! Also volle Deckung, wenn ich zur LBM - ähem - donnerblitze! ^.^ Was ist Kaizoku". Im Onsen bin ich Kapitän - AHOI! :eo-bath: *töff-töff-töff-töff-töff- ...... *

    ich sollte aufhören über politik zu schreiben. jetzt ein paar Zijareddn.

    Rauchen ist doch BÄÄÄHHHH! :sick: :eo-puke: In Deinem Alter schnullert man doch nicht mehr! :-D Paff-paff-paff, davon wird das Schwänzchen schlaff.

    Und Politik ist noch viel BÄÄÄHER! :eo-sweat:

    Wenn mal 'NEN BRASS habe, dann lutsche ich Daumen! Das ist Öko, aber eben nicht so maskulin... :-D ~8)

    *schnuller-schnuller-schnuller ...* :eo-sweat:

    Nichts geht über meinen Daumen !!! NICHTS!!! Auch keine 50 cm lange Havanna !!! :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup:

    Teil 2


    Der Riegel wurde kurzerhand mit einer Laserwaffe aufgeschweißt. Blendende grelle Funken stoben hoch und wirkten fremd inmitten der Eiswüste. Jean Yves verschwand in dem freigelegten Loch. Ich sah noch kurz seine an der Kante klammernden, behandschuhten Finger. Dann hörte man ein schuffendes Geräusch, gefolgt von heftigem Gepolter. Ich hörte ihn unten heftig fluchen. Wir folgten, und rutschten ebenfalls den schrägen Gang nach unten. Dort war es stockdunkel, aber wesentlich wärmer als oben. Es gab allerdings kein Zurück mehr, der Gang war zu steil geneigt! Treppe oder Leiter fand ich keine. Es gab zwar optische Hinweise auf möglicherweise ausfahrbare Stufen oder Sprossen. Von woher die aber betätigt wurden, war nicht zu erkennen. Kein Knopf, kein Hebel, nichts. Jedenfalls nicht hier im Bereich des Geheimganges. Es gab im Moment auch keinerlei Gründe dafür, umzukehren. Wir mussten zum Bunker.

    Wir stolperten vorwärts. Ich riss eine Fackel an, um zu sehen, was passiert war: Yves war seitlich von der Schräge abgeglitten und hatte dadurch einen Stapel leerer Munitionskisten zum Einsturz gebracht. Er zog gerade sein rechtes Bein unter mehreren Kisten hervor. Erneut schepperte und krachte es. Mehrere leere Ölfässer kippten um. Sie standen vermutlich schon vorher sehr wackelig. Chaotisch genug sah der Raum allemal aus!

    Zum Glück war Yves unversehrt geblieben. Wütend gab er einem solchen Fass einen Fußtritt, so dass es um die eigene Achse wirbelte und dann mit lautem Donnern gegen ein anderes Fass knallte:

    “ Ramschkasten ...! “

    Das Fass rollte polternd in einen Seitengang und krachte mit einem heftigen Rums gegen die Wand, wo es liegen blieb.

    Ich betrachtete die auffällige Nische genauer. Sehr richtig fand ich einen Schacht, der senkrecht in ungeheure Tiefe zu führen schien. Der Widerhall eines hinuntergeschickten Schreis deutete darauf hin. Ich zog das Fass zur Seite, zündete eine weitere Fackel und warf sie hinunter. Rund 30 Meter tief fiel sie und traf dann definitiv auf einen Wasserspiegel. Das war eindeutig zu sehen.

    30 Meter? Dann deutete der lange ferne Widerhall auf weit ausgedehnte, eventuell mehrere Seitengänge oder gar auf eine nahe, mit dem Schacht direkt verbundene Höhle hin.

    Ich beugte mich über die Kante, um zu sehen, ob es eine Leiter auf der mir abgewandten Innenfläche des Schachtes gab. Bevor ich aber eine weitere Fackel zünden und etwas erkennen konnte, war Lara mit einem Riesensatz an meiner Seite und packte mich derb am Kragen:

    “ Bist du noch zu retten! ” fauchte sie verhalten. “ Willst du abstürzen?! Und das gilt auch für dich, Jean! So wie du lärmst, hört man uns auf dem ganzen Polarkreis! Ich fordere ungeteilte Disziplin! ”

    Jean Yves winkte verächtlich ab. Lara ignorierte es mit einem bösen Blick und stürmte voraus. Sie zog ihre Laserwaffe und zündete einen großen Magnesiumstab an. Der war wirksamer als jede noch so gute Akku-Leuchte. Taghelles Licht gloste in den Gang der an einer soliden Stahltür endete. Wir ließen die Soldaten mit ihrem Hyperraum-Ortungsgerät vorausgehen. Es stellte sich heraus, dass der unterirdische Bunker mit einem Labyrinth langer, verwinkelter Gänge und Eishöhlen verbunden war. Genau so, wie ich es vermutet hatte! Das Verlies befand sich in weit größerer Entfernung von ihrem Einstiegsort, als sie zuerst angenommen hatten.

    Jean Yves drängelte sich vor und zückte einen silbrigen Gegenstand. Ein Chip!

    “ Woher?! ” platzte Lara heraus. Sie ließ die schon auf die Stahltür gerichtete Laserwaffe wieder sinken.

    “ Na, unter diesen verfluchten Kisten! Wenn er hier passt, kommen wir ein ganzes Stück weiter! Weg da! ”

    Yves schob den Chip in den Schlitz am Schließapparat: Pling...Plihihing... Klack-Bumm!...Kreischschsch! Und schon war Rom offen! Wie es den Geisel-Kindern da unten erging, konnte nur vermutet werden. Die Luft war feucht, kalt und stickig. Da lauerte eine schwere Grippe an jeder Ecke.

    Dass der Tür eine Falle folgen konnte, auf diesen Grips kam lausigerweise keiner von uns. Und - Hei! - ging sie ab, die Post, und zwar schräg nach unten! Hart prallten wir gegen eine morsche Wand. Ziegelsteine und Mörtelbrocken polterten zu Boden. Holz splitterte mit gellendem Lärm. Einer der Söldner war gegen eine leichte Holztüre geprallt und hatte sie dabei “zerkleinert”. Der andere rappelte sich stöhnend und fluchend aus einer stockdunklen Ecke auf, in die er unsanft gestürzt war. Zu allem Überfluss näherten sich von rechts aus einem weiteren Gang vier Gestalten. Wachposten!

    Zum Überlegen blieb keine Zeit. Lara gab einen langen Feuerstoß mit dem Strahler in Richtung des Ganges ab. Zurück blieb ein Trümmerfeld aus glühenden Steinen und ausgebrannten Knochen. Ich schüttelte mich, war noch nie ernsthaft im Krieg! Der Gang glühte wie ein Flammrohr im Kraftwerkskessel.

    Töten - um Leben zu retten! Was war das bloß für eine Welt?

    Lara fand hinter der umgebrochenen Wand eine Art Etui aus Stahl. Was sich darin befand, konnte sie jetzt nicht erkennen. Die Luft war glühend heiß geworden. Und nun zeigte der Kampfanzug eine weitere Qualität: Er versperrte nicht nur der Körperwärme den Weg nach draußen; er verhinderte auch das vordringen äußerer Hitze nach innen! Ein Energieschild schützte das Gesicht. Das bemerkte ich selbst aber erst, als ich mir Schweiß von der Stirn wischen wollte und statt dessen auf einen gummiartigen Widerstand stieß. Ich wusste, wie das Feld desaktiviert wurde. Aber in dieser Situation ließ ich das schön bleiben.

    “Gut, das wir die haben!” hörte ich Lara schreien.

    "WAS haben?!" schrie ich zurück, als Lara ganz vorn in einem Nebengang mit einer Panzerfaust ein wahres Inferno veranstaltete. Laras Antwort, falls von ihr eine kam, ging im Explosionslärm unter. Falls sie meine Frage überhaupt gehört hatte. Die Druckwelle fegte mich von beinahe den Beinen, obwohl ich weiter entfernt stand und nach dem Abfeuern der Hohlladung hinter einer Biegung Deckung suchte. Fast taub auf den Ohren, rappelte ich mich wieder hoch und stürmte ich in Richtung der Explosion. Dabei stolperte ich über Steine und herumliegende Bretter. Die Panzerfaust musste eine ganz ordentliche Bresche geschlagen haben, wenn so viele Trümmer zurück blieben.

    “ Die könnten ruhig auch mal aufräumen! ” hörte ich aus großer Entfernung jemanden brüllen. “ So ein Chaos! ”

    Niemand reagierte darauf. Das war keiner von uns gewesen. Ich bekam auch jetzt keine Antwort von Lara. Sie war viel zu beschäftigt.

    Die Hohlgranate hatte eine massive Betonwand durchschlagen. Dabei war ein Stahlschrank aus der Betonwand gerissen und dabei zertrümmert worden. Weißes Pulver bedeckte wie Puderzucker das Gestein und den Boden. Lara fand einen Lageplan vor und jede Menge Plastikbeutel. Sie waren prall mit einem weißen Pulver gefüllt. Viele von ihnen waren unter der Wucht der Explosion zerplatzt. Hastig riss Lara einen Beutel auf und kostete eine winzige Prise von dem Pulver..

    “ Heroin! ” Durchzuckte es sie. “ Also hatte Jean doch Recht! Und nun also her mit der Karte ... “

    Der zerstörte Schrank und die durchschlagene Wand hatten einen engen Durchgang freigegeben. Gleich zwei Medopacks waren von irgendwo her heruntergefallen. Lara sackte sie hastig ein.

    Ihre Absicht war es gewesen, einen hier vermuteten Nebengang aufzusprengen. Den Stahlspind, der offenbar getarnt war, hatte sie überhaupt nicht wahrgenommen in der Dunkelheit. Sie leuchtete mit der Maglite in die Bresche. In dem grellen Lichtstrahl tanzte der Staub. Lara stieß, als sie dem engen kurzen Gang folgte, auf einen Tunnel mit einem Gleis in der Mitte. Als sie den nächsten Schritt machte, trat ihr Fuß ins Leere. Lara glitt aus und rutschte mit einem erstickten Schrei vier Meter tief ab. Damit gab es kein Zurück mehr in das aufgesprengte Loch. Aber der Rutsch selbst war glimpflich verlaufen.

    Laras Maglite ließ kein Ende des Tunnels erkennen. Der Staub hing noch immer in dem Gangsystem und versperrte die Sicht. Schnell faltete Lara den Lageplan auseinander, fand dort den Tunnel mit der Schienenstrecke verzeichnet und schwang sich auf eine Draisine, die sie schon bald mit dem Licht der gezündeten Magnesiumfackel entdeckte. Die Gleise führten direkt zu der großen Luke mit dem Dreifachschloss, falls die kleine Karte stimmte. Sie war recht sauber und detailliert skizziert, aber sicher nicht Maßstabsgerecht. Das konnte zu bösen Überraschungen beim Abschätzen der Entfernungen führen.

    Lara konnte im Licht des Magnesiumstabes bis zu einer Biegung sehen, hinter der das Gleis verschwand. Dabei fand sie netterweise noch ein Energiemagazin für ihre Laserwaffe und ein großes Medopack. Beides steckte Lara in ihr Inventory. Lara musste mit den Magnesiumstäben sparsam umgehen; sie hatte nicht all zu viele dabei. Die kleinen Magnesiumfackeln dagegen waren reichlich vorhanden, leuchteten aber nicht weit.

    Lara sprang kurz entschlossen auf das Schienenfahrzeug. Lärmend polterte das zum Glück gummigefederte Gefährt über die Schienen. Und da erst dachte sie an ihre zwei Gefährten. Die Draisine wurde schneller und kreischte um die besagte Kurve. Lara flog die Fackel aus der Hand. Die Draisine verschwand in einem Durchbruch am Ende des Tunnels, das vorher im Licht der ersten Fackel nicht einzusehen war. Lara duckte sich geistesgegenwärtig. Zum Glück hatte der Handantrieb einen Freilauf.

    Bevor Lara eine neue Fackel anzünden und den Bremshebel ziehen konnte, segelte der Schienenkarren ein Stück durch die Luft und krachte mit voller Wucht zurück auf den Boden. Dort verfehlte das Fahrzeug die Schienen. Es holperte mit ohrenbetäubendem Lärm über die Stahlschwellen, knallte gegen herabgestürztes Gestein und kippte um. Lara wurde heftig gegen eine Kiste geschleudert, deren rostige Nägel und Schrauben dabei ihren Geist aufgaben. Überrascht fand Lara eine schweren Granatwerfer mit zehn Granaten zwischen den Kistenteilen. Ohne Federlesen verfrachtete sie das Ding ins Inventory. Irgendwo musste auch weitere Munition dafür zu finden sein. Ob sie das Monstrum wirklich benötigte, ob es überhaupt funktionierte, das war die andere Frage. Das Gewicht der schweren Waffe spürte sie nicht mehr, als sie im Hyperdim-Feld des Inventorys verschwunden war. Die Waffe musste schon längere Zeit hier gelegen haben. Der Zustand der Kiste deutete darauf hin, dass der Granatwerfer hier schlicht und einfach vergessen worden war.

    Nach dem metallischen Lärm war es plötzlich totenstill geworden. Nur weit weg, tief drin in dem Labyrinth, hörte Lara ein fernes Rauschen.

    “ Rheda...! Jean...! Hört mich einer ... ?! ”

    Gespenstisch hallte das Echo wieder. Lara zwang sich zur Ruhe. Nur keine Panik, sonst konnten sie gleich einpacken. Die Wachen, oder die automatischen Sensoren würden ihr Eindringen in das Labyrinth ohnehin bemerkt und sie vielleicht schon geortet haben. Jede Minute war kostbar! Lara wusste nicht, wie weit sie wirklich mit dieser ‘Achterbahn’ gefahren war. Die deutlich höhere Temperatur und das Felsgestein deuteten auf größere Tiefe hin. Aber die Karte stimmte. Es gab nur dieses eine Gleis mit einem einzigen Abzweig nach links. Die Weiche musste gradeaus gestanden haben. Lara hätte sonst den Richtungswechsel bemerkt. Eine Kamera, die sie plötzlich aus einer Ecke auf sich gerichtet sah, legte sie mit ein paar Pistolenschüssen kurzerhand lahm. Metallstücke und Glassplitter flogen in alle Richtungen, ließen sie aber unverletzt.

    “Wo ist nur dieser verdammte Steg...” fluchte Lara, nahm schnell ein Medopack zu sich und tastete sich im Halbdunkel voran. Hier brannte eine schwache Notbeleuchtung. Wo allerdings Strom war, konnte der Energieerzeuger nicht mehr weit sein. Lara fand den Steg und hangelte sich unter ihm auf die andere Seite des Trümmerhaufens, der die Schienen verschüttet hatte. Der Tunnel war weiter hinten völlig zusammengebrochen. Lara konnte es im Lichtkegel ihrer Maglite gut erkennen. Damit konnten sie den ersten Zugangsweg, den die Karte verzeichnete, vergessen.

    Lara hatte gerade eine dritte Fackel angerissen, da erfolgte dicht über ihr eine weitere, diesmal sehr schwere Explosion. Sie brachte das ganze Labyrinth zum Erbeben. Steine und Eisbrocken fielen herunter. Lara rannte um ihr Leben, fürchtete den Einsturz der Decke. Laras Augen wurden von gleißender Glut geblendet, obwohl ihr Blick in Richtung des Ganges gerichtet war. Musste eine Thermobombe gewesen sein! Noch ein Poltern, ein paar herunterkullernde Brocken. Dann wurde es ruhig. Lara war völlig geblendet. Zum Zerschneiden dick hing der Staub in der Luft. Lara hustete, rotzte und spuckte. Sie hatte vergessen, das Schutzfeld vor ihrem Gesicht zu schließen.

    “ Damit hat Rheda endlich eine Chance, mir auch mal einen begründeten Vorwurf zu machen... ” dachte sie grimmig.

    Erst nach über einer Minute, als die Blendwirkung des Explosionsblitzes nachgelassen hatte, erblickte sie trübes Tageslicht über der Stelle, wo die Bombe hoch gegangen sein musste.. Eisiger Wind riss die Archäologin beinahe von den Beinen. Der vermutete Quertunnel erwies sich als größere Kaverne, die bis dicht unter das Eis nach oben reichte. Yves’ Sprengung hatte die relativ dünne Decke hinweg gefegt und das ganze Ding damit unter freien Himmel gesetzt. Hier passte sogar der Flugpanzer rein, dachte Lara und musterte mit abschätzenden Blicken das Ausmaß der freigelegten Hohlraumes. Zwei schwere Kisten kippten von oben herunter und brachen in Stücke. Lara konnte ihnen im letzten Moment durch einen beherzten Seitwärtssalto ausweichen.

    Granaten? Sogar passende für den Werfer? Laras Annahme bestätigte sich, als sie die Dinger abschätzend in den Händen wog und die Aufschriften las. Lara steckte sofort noch mehrere davon ein. Sie wunderte sich zwar, dass die Munition nicht gleich mit in die Luft gegangen war. Aber das war auch der Beweis, daß man gefahrlos damit hantieren konnte. Sie kletterte nach oben und traf auf Yves.

    “ Ruhe! Ich bin’s, hier oben! Ich hab’ die Chips für das zweite Luk! ” hörte ich Yves' Stimme wie Musik in ihren Ohren. Er und Lara schlitterten auf einer Schräge wieder von oben herunter. “ Die Soldaten sind durch und haben das Versteck. Aber alle Vier werden von den Kerlen dort fest gehalten. Damit haben wir ein Problem. Was tun wir jetzt, Lara? ”

    “ Den Laden aufkochen, was sonst! ”

    “ Und die Soldaten und die Kinder? Willst du dort etwa einfach so mit einer schweren Waffe reinrotzen?! ”

    “ Karte her, Jean! ” befahl sie an Stelle einer Antwort kurz. “ Hier also ist der Tunnel, das ist soweit klar. Das hier ist die Stelle, wo der Tunnel zusammengestürzt ist. Und das hier ist der Hohlraum, den du mit deiner Bombe gesprengt hast. Und hier vorn ist die Stahltür mit den drei Schlössern! Nur über sie kommen wir unbemerkt an das Verlies! Ich habe nämlich auch Öffnungschips gefunden! “

    "Wo hast du die gefunden?! “ fuhr Jean Yves erstaunt hoch. " Noch mehr Zufälle heut'? "

    " Ich hab' sie halt gefunden, und das genügt doch, oder? Wer weiß, was diese Schurken noch so alles verloren und liegen gelassen haben in dem Labyrinth. Wir sollten noch ein wenig suchen! ”

    Ich winkte ab: “ Keine Muse dafür, Lara! Dazu fehlt uns die Zeit! ”

    “ Also, wenn wir hier an der Seite diese Luke öffnen ”, fuhr Lara ohne sichtliche Hast fort, “ kommen wir in einen Seitengang, der hier knapp hinter dem Bunker in das Eis gehauen und ausgemauert ist. Von da aus brechen wir über die Rückwand in den eigentlichen Bunker ein. Denke an den Schockeffekt! Den Kindern können wir den Schock leider auch nicht ersparen. Und die vier Kämpfermannen stecken mit drin. Sie kommen nicht an ihre Strahler, weil die Wachposten ihre Waffen schon im Anschlag haben. Die Kinder liegen apathisch auf völlig verschmutzten Lagern! Jedenfalls, soweit die Angaben der Ortungsgeräte es erkennen ließen. Deine Fähigkeiten als Präzisionsspreng-Spezialist sind dort wieder mal gefragt, Jean! ”

    “ Dann kann der Schreck sie aber töten! “ gab Yves zu bedenken. “ Die Öffnung der Stahlluke wird sicher auch bemerkt werden. Wir müssen ein Mega-Tempo vorlegen, wenn wir das schaffen wollen! ”

    “ Lähmgas. ” machte ich den letzten Vorschlag. “ Alles einnebeln. Damit erledigen wir die Wache, ohne viel Krach zu machen. “

    Bisher hatte ich nur schweigend die Rolle des Wache stehenden übernommen. Jetzt schien das allerdings anders zu werden.

    ” Dann haben wir unter Umständen vier betäubte eigene Leute, die erst nach einer Stunde wieder voll aktionsfähig sind." bemerkte Yves skeptisch und rieb sich das Kinn. "Sie, und auch noch die Kinder fast einen Kilometer weit durch den Schnee ... Ob ihr Schutzschirm...? “

    Lara hörte es, nickte aber nur knapp, während sie im Inventory die Patronen mit dem Betäubungsgas aufrief und entnahm. " Hier, Rheda, deine Aufgabe! Und nun ab durch die Mitte! "

    “ Das ist die letzte Möglichkeit. ” überging Lara Yves' Bedenken. “Zu allererst hauen wir die Kinder raus! Ich klettere jetzt wieder hoch. Die Luft ist rein. Ich rase so schnell ich kann zum Kampfgleiter und fliege ihn her. Von da aus brenne ich mich mit dem Desintegrator durch den Schnee, egal was kommt. Wenn mir ein Angreifer dazwischen kommt, wird er mit abgeräuchert! Nur so komme ich schnell genug zum Kampfgleiter! Weil ich den Desi ja zugleich als Waffe benutzen kann. Wir müssen dann unsere Soldaten mit paralysieren, weil wir sie nicht warnen können. Es sei denn, ihr Schutzfeld ist eingeschaltet! “

    “ Hoffentlich sind sie schlau genug ... ”, setzte Yves hinzu. “Wenn du aber den Desi nimmst, dann lass’ gefälligst die Landestützen meines Shifts heil! Falls wir es überhaupt noch schaffen! “

    Lara widersprach nicht. Sie musste selber einsehen, dass sie schon viel zu viel Zeit verloren hatten. Vielleicht hatte ihnen nur der Schneesturm etwas Spielraum verschafft. Sonst wären die gegnerischen Gleiter, besetzt mit schwer bewaffneten Ganoven, vermutlich längst eingefallen.

    Ich ergriff die Lähmpatronen und stürmte wieder in den Gang und den ganzen weiten Weg zurück, um den auf der Karte ausgewiesenen Seitengang aufzusuchen. Hier bohrte ich mit der Laserwaffe unter aller Vorsicht ein kleines Loch in die Wand. Dann holte ich die Gaspatronen mit dem Lähmgas aus dem Inventory. Einen Dichtungsstöpsel in das Loch, den Kegel der Gaspatrone hinein und abdrücken! ... Tschschsch ....!!

    Weiter passierte scheinbar nichts. Ich hörte keine Schreie, keinen Schuss, nichts. Man konnte nur hoffen, dass das Lähmgas dort hingelangte, wo es sollte.

    Die zweite Patrone: Tschschsch ...!! Mit zwei solchen Dingern konnte man ein vollbesetztes Kino ins Reich der Träume schicken. Das wusste ich noch aus meiner Zeit bei der Bundeswehr. Es musste auf jeden Fall reichen.

    Wenn ich nicht selber eine Ladung dieses Teufelszeugs abkriegen wollte, musste dich die Patronen fest gegen den Latex-Dichtring pressen. Das Betäubungsgas stand unter sehr hohem Druck. Nur so war es möglich, dass auch ein größerer Raum schnell und vollständig mit dem Gas geflutet werden konnte.

    Ich schmiss die leeren Patronen fort und rannte los. Überrascht stieß ich auf Yves, der gerade mit einer dicken Wurst aus TNT-Sprengstoff hantierte und sie Stück für Stück an eine Wand pappte.

    In diesem Moment kam Lara zurück gestürmt und deckte sofort die andere Seite mit ihrer Laserwaffe. Wie sie es geschafft hatte, so schnell wieder herunter zu kommen, wusste ich nicht. Von den Motoren des Kampfgleiters hatte ich auch nichts gehört.

    “ Toll, Ihr Freunde... ! ” rief Lara verhalten, und blickte liebevoll auf. " Ihr werdet ........... “

    Yves' Sprengladung detonierte. Ein erstickter Schrei wie von einer getretenen Katze wurde laut. Die Detonation hatte vermutlich einen herumlungernden Wachposten mit ins Jenseits geschickt.

    In Mitten des Rumpelns fallender Betonstücke verdeckte eine Staubwolke vorübergehend wieder jegliche Sicht. Yves’ sorgfältig angebrachte Sprengstoff-Wurst hatte ein sauberes Quadrat aus der Mauer herausgeschlagen. Bildhübsche Präzisions-Sprengung! Damit war der eingebrochene Bereich des Tunnels umgangen. Yves erblickte im Licht seiner Fackel sehr richtig die Schienen! Allerdings war auch der Gang, durch den er gekommen war, durch die Wucht der Explosion eingebrochen. Yves konnte ihn nur noch kriechend passieren.

    In dem Moment entdeckte ich Licht auf meiner Seite des Ganges!

    “ Achtung, weitere Angreifer von rechts! ” schrie ich. “ Holt alles raus, was ihr könnt! Nehmt die Schwebeplattform aus dem Flugpanzer, aber dalli! Ich geb’ Dauerfeuer! ”

    “ Und die Hitze?! ” Lara guckte mich erschrocken an.

    “ Ich geb’ Dauerfeuer! Beeilt Euch! Ich habe keine andere Wahl! Oder wollt ihr als Fleischsalat enden?! “

    Ich hielt die Strahlerwaffe auf den Gang drauf und drückte ab. Die erste Angriffswelle wurde wie von einem glühenden Hammer zerstäubt, die Nachfolgenen wurden allein durch die Hitze außer Gefecht gesetzt und prallten bei ihrer panischen Flucht mit weiteren Nachrückenden zusammen. Ein Chaos entstand. Und nach wenigen Minuten sah der Gang aus wie ein brodelnder Vulkan.

    Die Hitze drang jetzt durch den Kampfanzug. Schnell nahm ich ein Medopack und musste dann zusehen, dass ich von hier weg kam, wenn ich nicht als Broiler enden wollte. Meine Kampfstiefel qualmten. Der Schutzanzug schmorte stellenweise. Die Luft musste wirklich brennend heiß geworden sein. Als ich auf eine Grube mit Wasser traf, warf ich mich kurz entschlossen hinein. Die Abkühlung in dem eisigen Wasser erfolgte zum Glück sehr schnell.

    Jean Yves war inzwischen an Laras Stelle nach oben gestürmt, die den Shift direkt neben den Explosionstrichter geparkt und die Schwebeplattform hinuntergelassen hatte. Also war sie nicht direkt mit dem Shift herabgeschwebt, womit sich auch meine Frage erübrigte, warum ich kein Triebwerksgeräusch gehört hatte. Ein großer qualmender Riss zierte Yves' Spezialanzug. Endlich saß er in seinem Kampfgleiter ließ ihn mit dem Heck direkt über dem Loch schweben. Er musste ebenfalls ein weiteres Medopack benutzen. Damit wurde auch seine leichte Betäubung endlich beseitigt, so dass er wieder klar denken und handeln konnte. Genau in dem Moment hörte er das bösartige Summen anfliegender Kampfgleiter!

    “ Beeilung, alle Mann! " schrie er in den Sturm. " Jäger im Anfluge! "

    Endlich kam Lara mit dem ersten Kind auf den Armen angelaufen. Die Kleine trug nur noch Lumpen auf der Haut, aber zum Einpacken fehlte die Zeit. Es ging jetzt um Leben und Tod! Ich selbst hatte keine Angst. Wir würden es schaffen. Man musste nur fest daran glauben Es war ein seltsames Gefühl der Ruhe, dass ich nicht zu beschreiben vermochte.

    Der Kampfgleiter feuerte automatisch die ersten Salven in Richtung Himmel. Zwei heftige Explosionen erschütterten die Luft. Ich konnte nur ein diffuses Wabern sehen. Der Schneesturm verschluckte die Lichtblitze der offenbar in größerer Höhe erfolgten Detonationen der gegnerischen Maschinen zum großen Teil. Die Trümmer schlugen irgendwo mit dumpfem Rumsen in die Erde. Ein weiteres Stück kam in nächster Nähe herunter. Ich hoffte nur, dass kein solches Trumm direkt auf den Kampfgleiter fiel.

    Jetzt wurde es wieder still. Nur der Sturm pfiff weiter. In der Ferne verklang das Fauchen anderer Jagdmaschinen, die offenbar nicht mit solche massiver Abwehr gerechnet und lieber ihr Heil in der Flucht gesucht hatten. Ein Flugpanzer wie der von Yves geflogene stellte eine fliegende Festung dar, die sogar vom Boden aus noch wirksam zuschlagen konnte. Vermutlich hatten nur eine oder zwei Maschinen ernsthaft anzugreifen versucht, wurden aber geortet, bevor sie das Feuer eröffnen konnten.

    Das Flackern eines Brandes durchdrang weiterhin den dichten Nebel. Ich schleppte das zweite Kind nach draußen, während mir eine heftige Sturmböe den Schnee gleich Dezitonnen-weise über den Körper schüttete. Aber ich fand den Zugang zum Kampfgleiter und war geborgen. Lara stürzte mit einem langen Hechtsprung als Letzte herein, als sich die Heckluke schon schloss. Zzzzz ... PLANG!

    Lara fiel mir erschöpft in die Arme, als ich ihr helfen wollte. Spontan erwiderte ich die Umarmung mit aller Zärtlichkeit, die ich hinein zu legen vermochte. Soweit das eine Kampfmontur eben ermöglichte. Die Individualschirme waren jetzt abgeschaltet.

    “Meine Lara ... “

    Lara lächelte und küsste mich sanft. Sie war völlig ausgereizt und wurde kurze Zeit ohnmächtig. Der Shift wurde offenbar erneut von Jägern attackiert. Mehrere Strahlenbahnen schlugen in den Schutzschirm des Flugpanzers ein. Einige verfehlten das Ziel und verwandelten auf dem Boden Eis und Schnee in wütend auffauchende Fontänen aus Dampf und kochendem Wasser. Yves vezichtete auf eine aktive Abwehr und jagte den Flugpanzer mit einem Alarmstart in den Himmel. Die Antriebsaggregate heulten protestierend auf.

    Es zeigte sich, dass die Angreifer ihr Feuer auf Lara am Boden zurückgebliebenden Kampfgleiter konzentrierten. Dieser explodierte schon nach wenigen Sekunden. Die Druckwelle des berstenden Energonenreaktors donnerte heran, Sie fegte die gegnerischen Maschinen, die sich noch in nächster Nähe befanden, vom Himmel. Eine schwere Erschütterung traf auch den Shift mit voller Gewalt. Er kippte auf die Seite und bäumte sich zugleich im Sechzig-Grad-Winkel nach oben auf. Yves verlor für einen Moment jede Kontrolle über die Maschine. Krampfhaft hielt ich mich an einem Rumpfspant fest und klammerte mich mit den Füßen an die Sitzbank. Zu Anschnallen war ich überhaupt nicht mehr gekommen. Der Kampfgleiter trudelte wie ein welkes Blatt, rutschte jäh über die linke Tragfläche. Schier endlos dauerte es, bis es der Maschine gelang, mit bösartigem Aufheulen der Triebwerke in einen stabilen Sturzflug mit Ausleiten in den Normalflug überzugehen, ganze Vierhundert Meter über der Erde ......

    Alles, was nicht befestigt war, flog durch die Kabine. Yves saß zwar sicher in seiner Pilotenkanzel, kriegte aber auch einiges um die Ohren. Lara konnte sich gerade noch festhalten. Einer der Soldaten, ein junger Farbiger, wurde in der Ladebucht in Richtung Heck geschleudert und von einer nachrutschenden Kiste getroffen. Danach konnte er das rechte Bein nicht mehr bewegen. Ein greller Schmerz zuckte auf, als er es trotzdem versuchte, gefolgt von seinem erstickten Aufschrei. Lara wurde von einer Schraube am Kopf getroffen, konnte sich aber mit einem kleinen Medopack selbst versorgen.

    Innerhalb der Kampfmaschine herrschte jetzt das nackte Chaos.

    Lara schüttelte nur den Kopf. Wieso befanden sich lose Gegenstände im Kampfgleiter, während dieser sich im Einsatz befand? Wieso waren die Soldaten nicht angeschnallt? Folgenschwerer Leichtsinn!

    Der Schwarze blickte mich dankend an, als ich ihm behutsam einen Stützverband anlegte. Blitzschnell, bei der Armee tausendfach geübt. Lara winkte ab, als ich ihr ebenfalls Hilfe anbot.

    “ Nun ja, mein Gleiter ist hinüber! ” bemerkte sie sarkastisch, ohne ihre übrigen Gedanken auszusprechen. “ Aber lieber die Maschine, als wir. Vielleicht haben die ja zuerst meinen leeren Gleiter angegriffen und uns damit Zeit verschafft, wer weiß. Die Jäger waren offenbar nur drei oder vier, nur zwei haben angegriffen. Was mich eigentlich wundert. Ob das Schutzfeld eines solchen Flugpanzers einem Punktbeschuss durch mehrere Kampfgleiter standhält? “

    “ Schon. ” meinte Jean Yves. “ Aber nicht ewig lange. Dann wird’s ungemütlich heiß hier drin. Danke für deine Hilfe, Rheda! Wir essen heute Abend zusammen und trinken Tee. Willst du jetzt welchen? Ihr auch? ”

    “ O, vielen Dank, Jean! Ich mag dich! Dieses schöne Gesicht, die schönen Haare.... ”

    “Nicht so viel schleimen, Rheda.” bemerkte Jean Yves und blickte energisch auf. “Du kannst und sollst deine Gefühle ja nicht verbergen. Aber so wie eben, das klingt blöd, bitte entschuldige. Na, ist nicht so gemeint. Wir fliegen jetzt direkt nach Hamburg in unsere Klinik. Die gleiche, in der wir dich auch geheilt haben. Alles andere später. Hier, dein Tee. Mit Zucker oder ohne? ”

    “ Mit. Schönen Dank! ”

    Die anderen schmunzelten.

    Jetzt, wo unser Shift wieder “sicheres Fahrwasser” erreicht hatte, konnten die Kampfmonturen endlich runter. Nur die leichten Thermo-Suits bedeckten noch unsere Körper und ließen so manche ästhetische “Rundung” sichtbar werden.

    Ich griff nach dem Feldgeschirr mit dem belebenden Gewürztee. Ein großer brauner Kandis-Brocken schwamm darin. Vorher nahm ich noch einen endlos langen Zug aus der Mineralwasserflasche, die Lara mir hinhielt. Ich rührte in dem Feldgeschirr, bis sich der Zucker im heißen Getränk gelöst hatte, und fischte dann den Faden heraus.

    Die beiden Kinder standen immer noch unter dem Einfluss der Paralysepatronen. Aber der Medoroboter führte ihnen bereits parenteral Medikamente, Wasser, Mineralien, Vitamine und Nährstoffe zu. Die aufgesprungenen Lippen behandelte er mit Salbe und Spray.

    Ich legte erschöpft meinen Kopf in Laras Schoß. Sie ließ es kommentarlos geschehen. Die anderen tranken auch einen Tee. Lara strich mir wieder so sanft über die Haare. Dann massierte sie mir den Nacken. Buchstäblich schnurrend, streckte ich mich unter ihren zärtlichen kleinen Händen aus.

    Wie konnte so ein zartes Ding nur solche Belastungen ertragen und schwere Waffen handhaben?

    Ich betrachtete die beiden Kinder. Sie waren verschmutzt, zerlumpt, mit blutverkrusteten Wunden übersät. Es muffelte in der ganzen Maschine. Irgendein hirntoter Mörder hatte bei dem kleineren der beiden Kinder, einem blonden Mädchen, glühende Kippen auf der bloßen Haut ausgedrückt. Die typischen Brandflecke waren nicht zu übersehen. Solche Grausamkeiten kannte ich bisher nur von den Faschisten, den SS-Schergen aus dem Konzentrationslagern. Die Haare des Mädchens waren blutverschmiert und angesengt...

    Lara weinte! Sie zeigte Gefühle, wie sie nur eine Frau haben konnte. Eine Frau - Quelle des Lebens, der Liebe und des Lichts! Aller Waffen und aller Äußerlichkeiten zum Trotz!

    Die Tränen perlten über ihr Gesicht und fielen mir auf die Wange. Sie stellte den Tee beiseite und schluchzte zum Erbarmen, als sie den misshandelten kleinen Mädchen über das verschmierte Haar strich: “Das Menschen so etwas fertig bringen ... !”

    Mir wurde bewusst, wie feinfühlig Lara wirklich war. Lara Croft war streitbar. Aber jetzt kehrte sie wieder unübersehbar die empfindende Frau mit Fürsorgeinstinkt heraus. Eine Frau blieb FRAU und konnte auch als Kampf-Amazone ihre Natur nicht verleugnen.

    Das hier, dass war jedenfalls kein martialischer Kampfdrachen mehr...

    Die anderen schüttelten Köpfe, während Lara sich um die Erstversorgung der Kinder kümmerte, so weit der Luftpanzer und der mitfliegende Medo-Roboter das ermöglichten.

    Jean Yves, der die Schnauze gestrichen voll hatte, winkte nur erschöpft ab. Er musste ja noch den Flugpanzer fliegen.

    “ Lasst mich bitte jetzt ganz in Ruhe! ” sagte er barsch. “Meine Aufgabe ist jetzt das Fliegen und nichts anderes! Gefährlich genug, was ich jetzt gleich tun werde! Geradeausflug nach Hamburg! Ohne Rücksicht auf andere! I am Sorry... “

    Ich schaute noch mal nach dem Soldaten. Er wand sich stöhnend. Seine Schmerzen hatten noch zugenommen. In der Klinik würde er vermutlich sofort operiert werden müssen. Welcher Art die Beinverletzung war, vermochte ich nicht zu erkennen. Das ganze Bein war dick geschwollen. Ich musste den Verband lockern, was den Verwundeten sichtlich erleichterte.

    “Habt ihr denn kein Notfallpack da, verdammt noch mal!” rief ich nach vorn.

    “Ja doch!” Lara setzte dem Soldaten schnell eine Spritze und nahm seinen Kopf auf ihren Schoß.

    Ich richtete mich wieder auf und trank vorsichtig weiter. Auch der verletzte Soldat hatte starken Durst und trank sehr viel.

    Heftige Böen ließen die schwere Maschine schwanken und stampfen. Yves steuerte sie steil nach oben, um über die Sturmwolken hinweg schnellstens auf Reiseflughöhe zu kommen. Lara kümmerte sich behutsam um die kleinen Mädchen. Sie tupfte ihre Wunden sauber und desinfizierte sie. Der an Bord befindliche Medo-Roboter behandelte die Brandverletzungen, die teilweise fast an den dritten Grad heran reichten. Beide Kinder würden den nächsten Tag nicht mehr sehen, wenn nicht sofort eine adäquate Intensivtherapie bei ihnen einsetzte.

    Jean Yves blickte sich kurz um und zögerte nicht länger. Er riss dem Kampfgleiter aus dem von der Luftraumüberwachung vorgegebenen Kurs und aktivierte einen entsprechenden Dauerfunkspruch an alle im Luftraum befindlichen Maschinen. Dann setzte er einen gnadenlosen Direktkurs in Richtung Hamburg, gab vollen Schub und knallte durch die Schallmauer. Er ignorierte alle Warte- und Kursänderungs-Aufforderungen und umflog ankommende Verkehrsmaschinen mit aktivierter Allround-Ortung in weiträumigen Bögen, damit sie nicht durch die Überschall-Kopfwelle des Shifts gefährdet wurden. Er wollte direkt auf dem Heli-Landeplatz der Uni-Klinik aufsetzen. Im Direktanflug auch über dem Hamburger Großraum. Ohne Rücksicht auf Verluste! Für Verzögerungen oder gar ‘Umbootungs-Aktionen” wäre keine Zeit mehr verblieben. Schließlich musste das auch der Hamburger Tower einsehen, wo der Shift zuerst für einen Amokflieger gehalten wurde. Jetzt erhielten sie freies Geleit. Der Zustand der jetzt vor Schmerzen wimmernden Kinder verschlechterte sich zusehends. Sanft streichelte Lara über die wenigen Flecken unverletzter Haut, die ihnen noch geblieben waren.

    Die angeforderten Jagdmaschinen eskortierten jetzt den Kampfgleiter. Ich war sehr erleichtert darüber, dass Yves' Kamikaze-Anflug auf Hamburg zu keinen ernstlichen Zwischenfällen oder gar Beschuss durch Armeegleiter geführt hatte. Ein Schusswechsel über bewohntem Gebiet hätte auch unten auf dem Boden allerhand Schaden gestiftet.

    Alles harrte seiner Gedanken innerhalb der Maschine, über der bereits wieder blauer Himmel strahlte. Die Triebwerke gaben jetzt im Überschallflug ein helles, heulendes Dröhnen von sich. Der verwundete Soldat stöhnte bei jeder Bewegung leise. Lara hielt seinen Kopf sanft in ihren Armen. Essen wollte er nicht. Nur Durst, Durst ...

    Die beiden Kinder waren inzwischen betäubt. Lara hatte ihnen einen Schuss Morphium gegeben. Denn allein die Schmerzen konnten sie umbringen.

    Ich war an Laras Seite eingeschlafen und kam erst nach der Landung auf dem Helikopter-Landefeld der Klinik wieder zu mir. Aber alles Weitere erlebte ich wie durch einen Nebel. Ich war so erschöpft, dass ich wieder einschlief und noch mitkriegte, wie die beiden Mädchen über die Heckluke ins Freie getragen und vom Turbolift nach unten ins Gebäude befördert wurden. Wir durften nicht mit. Die Mädchen schwebten in akuter Lebensgefahr.

    Erst auf Laras Anwesen wurde mein Kopf endlich wieder klarer. Ich fühlte mich ein wenig ausgeruht und fand endlich wieder Entspannung.

    “ Die beiden Kleinen und der Schwarze sind in der Klinik jetzt gut aufgehoben. ” Bemerkte Jean Yves sanft. “ Mache dir bitte keine Sorgen, Rheda. Wir besuchen unsere neuen Freunde, sobald es ihnen etwas besser geht. ”

    “Leider, Rheda!” bemerkte Lara mit Bedauern. “Die Pummelchen sind in so kritischem Zustand, dass sie auf die Spezialstation für Brandverletzte verlegt werden mussten. Aber die unmittelbare Lebensbedrohung hat man hoffentlich schon im Griff. Wir treffen uns noch, wenn der Soldat und die Kinder wieder gesund sind. Dann machen wir aber einen drauf!”

    Lara lächelte und bedachte mich mit einem sanften Wisch über meinen Kopf. Ich kriegte schon wieder Herzklopfen, als ich ihren angenehmen Duft spürte, ihre unvergleichlichen Lippen sah, ihre großen Kulleraugen mich eingehend musterten.

    Ich hatte Hunger und schon wieder Durst, und winkte genervt ab, als Lara mich wieder ermahnen wollte, meine Gefühle zu kontrollieren.

    Lara und Jean, der für die Nacht mit auf dem Anwesen bleiben wollte, versorgten mich dafür reichlich.

    Eigentlich wollte ich noch ein Wenig mit meiner neuen, geheimnisvollen Freundin allein sein. Aber dazu kam ich nicht mehr bewusst. Nach dem Duschen nahm mich Lara sanft in die Arme. Der Fernseher lief. EURO News berichtete bereits von dem Geiseldrama und unserem Kampfeinsatz.

    Lara nahm mich noch inniger in die Arme. Es war mir bei ihr so warm und weich, ihre heißen Lippen liebkosten meine Stirn. Sollte ich nicht Disziplin wahren? Und jetzt war es Lara, die sich mir annäherte? Was stimmte hier überhaupt noch?

    Laras kleine Hand sanft in meinen Haaren spürend, nahm ich diese Gedanken mit in einen tiefen, gesunden Schlaf ......


    * “Shift” heißt so viel wie “Versetzen”. Ein Shift ist ein schwer bewaffneter, fast in jedem Gelände einsatzfähiger gepanzerter Kampfgleiter zum raschen Ein- und Ausfliegen von kleinen Spezialeinheiten. (Ursprung der Bezeichnung: PERRY RHODAN-Heftreihe)

    Rescue Raider


    Das Anwesen

    Einer mechanischen Puppe gleich, irrte ich durch den abendlichen Wald. Ich wusste, dass ich eben noch in einem Reisebus der Autobus Sachsen GmbH gesessen und möglicherweise geschlafen hatte. Ich konnte mich noch an einen Knall erinnern, mehr nicht. Wo ich mich befand, davon hatte ich keine Vorstellung. Irgendetwas trieb mich voran. Ich stolperte und torkelte. Irgendwo hin. Ich blieb im Bodenbewuchs hängen, stolperte, schlug hin, rappelte mich wieder hoch, empfand keinerlei Schmerzen. Etwas Warmes tropfte mir von der Nase her in den Mund. Der Geschmack war metallisch. Nasenbluten? Das Taschentuch, das ich dagegen hielt, bestätigte meine Annahme.

    Was war geschehen? Ein Unfall? War das alles nur ein böser Traum? Würde mich der Bordsteward nicht gleich wecken zum Abendbrot?

    Der Bus musste einen Unfall gehabt haben. Bei der Einfahrt von der A4 auf die B6. Die scharfe Kurve!

    Ich wollte zur CeBit Home nach Hannover mitfahren, hatte zu Hause noch “Tomb Raider” gespielt und meinen Rucksack gepackt. Das war das Letzte, woran ich mich klar erinnern konnte.

    Stupide irrte ich weiter. Mein Rucksack fehlte, aber das beunruhigte mich seltsamerweise nicht. Ich hatte keine Erinnerungen an das, was in der Zwischenzeit geschehen war. Davon wusste ich nichts, gar nichts!

    Jetzt spürte ich die ersten Schmerzen. Sie wurden immer stärker. Dadurch entging mir für einen Moment, dass eine merkwürdige Stille eingetreten war. Eben rauschte noch der Wind in den Bäumen des Waldes, der schier endlos zu sein schien. Als ich die Augen kurz hob, wirkte die Umgebung seltsam flach. Ich fürchtete plötzlich, zu sterben. Starke Angst überschwemmte meinen Geist. Die Bäume wirkten fremdartig, fast kulissenhaft. Die Schmerzen verschwanden so schnell, wie sie mich eben noch zu überfluten drohten.

    Während ich schon mit dem Leben abschloss, erblickte ich eine Pyramide, die rasend schnell näher kam. Es war, als rase eine Flügelrakete mit eingeschalteter Bildübertragung auf das Bauwerk zu. Dann die Sphinx...

    War das Ägypten? Wie, Teufel noch mal, kam ich nach Ägypten?! Die Bilder überlagerten sich, ich verlor jegliches Gefühl für die Realität. Dann ein mörderischer Knall...

    Die Umgebung verschwand.

    Als ich die Augen öffnete, schien die Sonne direkt auf mein Gesicht. Schmerzen spürte ich nicht.

    Hatte ich nicht Nasenbluten? Ich fasste mir an die Nasenlöcher: kein Blut mehr. Dafür lag ich in einem fremdartigen, zugegeben sehr bequemen Bett. Der Raum war mir seltsam vertraut. Und da fiel es mir wie Schuppen von den Augen! Ich kannte das Anwesen! Nur, derart futuristisch hatte ich es nicht in Erinnerung. Das war doch das Haus von Lara Croft!

    “ Hallo, Hallo, ist da jemand?! ” rief ich und hob den Kopf.

    “ Ja, wir sind endlich erwacht, freut mich! ” hörte ich eine sanfte und zugleich energische weibliche Stimme von der linken Seite her, der ich den Rücken zukehrte.

    Ich drehte mich um, spürte keine Schmerzen mehr. Und da erkannte ich, wer in den seltsamen Raum gekommen war.

    “ Lara...?! Spinne ich? Bin ich schizophren, oder was? Himmel, wer sind Sie?! ”

    “ Ja, ja! ” erwiderte sie lächelnd. “ Sehnsüchte und Liebe sind eine gewaltige Kraft. Du kennst die so genannten morphischen Felder! Ihr alle, viele Tausende, wart Anhänger von mir. Ich staune, was Ihr alles mir zu Liebe und zu Ehren geschaffen habt. Und nun bin ich materialisiert. Mein Name ist Lara Croft. Ja ich bin es! Du befindest dich jetzt in meinem Universum, unwiederbringlich! "

    “ Aber... ” druckste ich, wollte aufspringen und fliehen.

    Das konnte nicht sein! Das war Wahnsinn! Immerzu hatte ich nur geringschätzig gelacht über solche Sachen, wie das Bermudadreieck und so. Nun sollte ich also selber betroffen sein? ICH???

    Ein glühend heißer Schock fuhr mir in die Glieder, als mir das klar geworden war! Ich sprang auf und in Richtung Tür. Mir wurde gar nicht richtig bewusst, dass ich doch schwer verletzt gewesen sein musste.

    “ Hierbleiben! ” befahl Lara Croft und blitzte mich energisch an.

    Der Anblick ihrer seltsamen Pistolen wirkte nicht gerade erheiternd auf mich. Aber ich erkannte Lara wieder: Ihr bildhübsches Gesicht, die großen schönen Augen, die kleine Nase, die vollen Lippen, den so typischen langen Zopf, ihre super Figur. Das da war wirklich Lara. Ein Irrtum war ausgeschlossen. Das Aussehen der fremdartigen und zugleich so vertrauten Dame war unverkennbar. Es sei denn, ich war jetzt völlig übergeschnappt und sah ein Gespenst!

    “ Dir wird nichts geschehen. ” fuhr sie mit wesentlich sanfterer Stimme fort. “ Du wolltest immer zu mir, das habe ich schon gewusst. Wir befinden uns auf meinem neuen Anwesen in Baskerville. Ich habe dir etwas zu Essen gemacht. Du kannst aufstehen. Wir hatten dich wochenlang in der Hamburger Universitätsklinik. Du warst in künstliches Koma versetzt, weil du die Schmerzen sonst nicht ausgehalten hättest. Wir mussten das ganze Schädeldach entfernen, um dein Gehirn zu retten. “

    Lara machte eine Pause und dachte nach. Und in mir wühlten unheimliche Ängste. Lara spürte es und legte mir behutsam die Hand auf die Schulter.

    “ Ich habe dich halb tot in dem gewaltigen Trümmerloch innerhalb der eingestürzten Pyramide gefunden. “ berichtete Lara. “ Ich war schon fast am Ausgang, als das Ding zusammenbrach. Tage lang irrte ich dann in den teilweise zusammengebrochenen Gängen umher. Mein Inventory funktionierte nicht mehr. Bis ich dann erkannte, dass meine rechte Pistole noch da war. Diese ließ sich dann als Lampe missbrauchen. Jeder Schuss ein Blitz. Du kennst das aus dem Spiel. Dann das Loch mit der Spikes-Falle. Gleich hinter dem Ausgang. Da hätte ich nie zurückspringen können. Aber von oben kommende Trümmer verschütteten das Loch; ich kam auf die andere Seite. Damit begann ein tagelanger Irrweg mit vielen Sackgassen. Endlich fand ich ein Medopack, dann sogar einen Granatwerfer. Wie der an diese Stelle kam, kann ich nicht nachvollziehen.

    Du kannst Dir nicht vorstellen, wie groß diese Pyramide ist, wenn du erst mal drin bist! Die Gänge in und unter ihr reichen weit über ihre oberirdischen Grenzen hinaus und sind schätzungsweise 80 Meilen lang.

    Ja, du verstehst richtig: Die Pyramide hat innen Bereiche, die größere Abmessungen haben, als die Cheops selbst groß ist. Ein Raumzeit-Phänomen, von dem die Forscher schon lange ahnten.”

    “Da habe ich schon davon gehört.” warf ich ein und zitterte erneut, als ich mir vorstellte, wie dieses schöne Mädchen mit den zwei Pistolen und dem langen Zopf in dieser furchtbaren Falle umher geirrt war.

    “Ich halte es fast schon für einen Zufall,” fuhr Lara ruhig fort, “dass ich das Loch überhaupt fand, wo du lagst. Ich spürte allerdings deine Aura, fand dich vielleicht sogar unbewusst. Wie du aber dort hingekommen bist, ist mir ein Rätsel. Ich wusste nur: Hier führte irgendwie ein Weg ins Freie. Den letzten Meter allerdings musste ich mit mehreren Granaten frei sprengen. Ein Wunder, das dabei kein neuer Steinschlag ausgelöst wurde. Da habe ich dich mit ins Freie geschleppt und bin zusammengebrochen, weil ich kein Medipack mehr hatte. Und dann kam der Armee-Hubschrauber und wir beide wurden in die Klinik geflogen.

    “ Was war denn nun mit mir los! “ stieß ich ungehalten hervor. “ Ihr könnt mich doch nicht einfach entführen, Mann! Und die Zufälle hab’ ich satt, Danke ergebenst! Du spinnst total! ”

    “ Bitte beleidige mich nicht! ” Lara blitzte mich warnend an. “ Beruhige Dich! Wir wissen es auch nicht. Es muss eine Dimensionsverschiebung oder so gewesen sein. Ich weiß nichts davon. Du lagst einfach dort in der Pyramide inmitten der Trümmer. Eine zum Unglückszeitpunkt im Bereich der Sphinx tätige Expedition munkelte herum, von wegen Spuk und Gespenster, und so. Von einem Blitz, der am hellen Tag bei klarer Luft in die Pyramide eingeschlagen haben soll, und von einem kurzen aber heftigen Erdbeben. Was an sich schon seltsam genug ist. In der Gegend von Gizeh hat es noch nie Erdbeben gegeben.

    Im Bereich der Großen Pyramide sind schon früher seltsame Dinge geschehen. Noch längst weiß keiner, was sich sonst noch alles im Inneren der Cheops verbirgt. Viele Forscher, die in bisher unbekannte Gänge der Pyramide vorzudringen versuchten, wurden nie mehr gesehen, auch ihre Leichen niemals gefunden. Schon deswegen nicht, weil viele der nachsuchenden Forscher selbst verschwanden, ohne die geringste Spur zu hinterlassen. Es gibt Dimensionsfallen in dem Ding; so sieht es jedenfalls aus. Die Spikes-Gruben, die unerwünschte Eindringlinge stoppen sollten, sind harmlos dagegen!

    Deinen Verletzungen nach hast du wohl einen Autounfall gehabt. Du hattest einen schlichten Filmriss erlitten. Schlag gegen den Kopf. Dein Schädel war zweifach gebrochen. Daher fehlen dir auch Erinnerungen. Komm, wir essen. Alles andere später. Bitte schimpfe nicht so mit mir! Ich habe dich gefunden und raus geholt! ”

    “ Kopf kaputt? Aber, er ist doch unverletzt! ” Ich griff mir an den Schädel: Die Haare waren gepflegt und weich. Kein Schmutz, keine Verbände, keine Schmerzen. Es war, als hätte es den Unfall nie gegeben.

    “ Wir hatten Dich ja auch wochenlang in Tiefschlaf gelegt! ” erklärte Lara, die mein verdutztes Herumgetaste am Kopf lächelnd verfolgte. “ Oder sollte ich dich lieber liegen lassen? Von künstlichem Koma müsstest du schon gehört haben. Ich bin öfter draußen unterwegs. Archäologische Untersuchungen. Wie du wissen müsstest. Du hast mitten drin gelegen in dem Loch. Auf einem Vorsprung in drei Metern Höhe. Wir werden künftig zusammenarbeiten. Ich kann nicht sterben, Du weißt! Komm mit nach unten! ”

    “ Da soll doch der Blitz ...! ” Druckste ich und konnte kein Wort mehr sagen. Blockade. Lara nahm’ s mit einem knappen Lächeln.

    Mir blieb nichts weiter übrig als Laras Aufforderungen Folge zu leisten. Sie hatte mich in der Hand, ich konnte nicht fliehen, war momentan von ihr abhängig. Aber eine einzige Gewissheit hatte ich jetzt: Lara lebte, sie war doch nicht gestorben in dieser verdammten Pyramide!

    Meine Gereiztheit machte langsam einem ganz anderem Gefühl Platz: Der Dankbarkeit.

    Lara führte mich eine weiträumige Treppe hinunter. Während ich auf der Treppe blieb, setzte Lara mit einem Riesensprung aus halber Höhe über das Geländer, landete auf einem Vorsprung und ließ sich an dessen Kante herabbaumeln und dann fallen. Weich federnd kam sie auf. Das alles war so schnell gegangen, dass ich das Geschehene erst nach einigen langen Sekunden richtig kapierte.

    Das war doch ....! SO ein Sprung, das konnte ....

    Mir verschlug’s die Sprache. Aber ich blieb erstaunlicherweise ganz ruhig. Das da war Lara Croft, und diese eben keine normale Humanoide, die sich mit üblichen Maßstäben messen ließ.

    Den langen Gästetisch fand ich verwaist. Lara führte mich in einen Nebenraum, in dem ich mich seltsam zu Hause fühlte. Der kleine Saal war nett und liebevoll-abstrakt eingerichtet. Die Archäologin hatte den Tisch geschmackvoll gedeckt. Ein Körbchen mit frischen Vollkornbrötchen, irische Landbutter, zarte Schinkenscheiben, Obst, der unvermeidliche Tee....

    Im Hintergrund sah ich eben noch einen Schemen in einem Durchgang verschwinden. Irgend etwas fiel scheppernd zu Boden. Eine Tür summte.

    “ Einer meiner Bediensteten. ” Meinte Lara ruhig. “ Ein Roboter. Zubereitet habe ich selbst. Lang’ zu! ”

    Jetzt meldete sich gnadenlos der Hunger. Meine anfängliche Zurückhaltung schwand. Die Art der Einrichtung, das Material der Gabeln und Messer, alles zeigte mir, dass ich nicht mehr in meiner bisherigen Realität lebte. Ich fühlte mich seltsam wohl, war ohne jede Angst. Ich war bei Lara, was ich mir so sehr gewünscht hatte. Da wir uns noch nicht kannten, bestand noch Distanz zwischen uns. Sicher würde sich das bald geben.

    Ich beschloss, Lara zu gehorchen und zu tun, was sie verlangte. Ich war ihr Gast. Und fliehen? Wohin sollte ich fliehen? Zurück in meine zerrüttete Vergangenheit, mit dem alkoholkranken Elternhaus, dem tobsüchtigen Vater? Ich hatte ihm helfen wollen, hatte Hiebe und Demütigungen bereitwillig über mich ergehen lassen. Aber als er mein Zimmer zu Kleinholz machte und die Katze erschlug, ging ich verzweifelt zur Jugendhilfe. Im Wohnheim bekam ich eine kleine Dachwohnung. Kurz später hatte ich erfahren müssen, dass Vater bei einem erneuten Tobsuchtsanfall in eine Glasscheibe gefallen und dabei ums Leben gekommen war.

    Ich heulte tagelang, aß kaum etwas. Irgendwann schenkten die Freunde mir einen neuen Computer und das neue Spiel “Tomb Raider IV”. Die erste gemeinsame Unternehmung der Heimgruppe war dann auch die gemeinsame Fahrt zu der Ausstellung "LARA GOES ART" auf der Hamburger Reeperbahn. Zuerst wollte ich mich ja erneut in meiner Trauer vergraben. Fast gewaltsam hatte mich der Heimleiter dann aus dem Zimmer geholt und zum Bus geschafft. Schon während der Fahrt taute ich auf und war im Nachhinein sehr dankbar, dass mich der Chef gezwungen hatte, mein Schneckenhaus endlich zu verlassen. Die Ausstellung erfüllte dann auch alle meine Erwartungen. Für Essen und Trinken war auch reichlich gesorgt. Und dann die nächste Busausfahrt, wiederum zur Cebit-Home nach Hannover ....

    Der Bus! Ich war also wirklich verunglückt! Nur, wie kam ich nach Ägypten in diese dämliche Cheops-Pyramide? Dieser Riesensprung Laras über das Geländer. Kein normaler Mensch wäre dazu in der Lage gewesen; er hätte einen “Alles-Bruch” erlitten!

    Jetzt hatte ich Halluzinationen! Jetzt drehte ich durch, ganz bestimmt! Vielleicht war ich ja längst in der Psychiatrie. Das berühmte kleine “Zimmer” mit den Halbmeter dicken Gummitapeten wartete bestimmt schon. Nach den Schlag, den ich gegen die Birne gekriegt haben musste, war das bestimmt kein Wunder!

    “ Jetzt verstand ich Deine Gedanken! ” fuhr Lara erstaunt hoch. “ Ja, ich kann intensive Gedanken wahrnehmen. Nicht die Worte, aber deine Gefühle. Du hast Schlimmes durch gemacht, OK! Wir haben hier aber auch hart zu arbeiten, um voran zu kommen. Meine Forschungen bringen ein recht hohes Einkommen für mich. Dazu leite ich ein weiträumiges Vertriebsnetz für Computerspiele. Das sind vor allem Adventures und Strategies. Der Laden brummt. Du wirst mitarbeiten!”

    “ Das... das kann ich doch nicht ... ”

    “ Doch, du kannst! Jetzt iss bitte! Das hier ist mein Haus, und keine Nervenheilanstalt! ”

    Ich fügte mich. Laras Mischung aus Strenge und Liebe faszinierte mich, und das Essen schmeckte. Dabei studierte ich in Ruhe Laras Aussehen. Sie war echt. Alles stimmte, auch die Kleidung, die Trainingshose, das makellose Gesicht mit den großen, ausdrucksvollen Augen. Ich sah den lebendigen Glanz darin. Und da kam ganz leise ein Gefühl in mir hoch, dass ich schon so lange vermisste! Lara war ein Lebewesen mit Gefühl! Ich war bei ihr. Mein starkes Verlangen nach ihr hatte sich buchstäblich im Vorbeigehen erfüllt, wenn auch um einen sehr hohen Preis. Wer viel wollte, musste eben viel zahlen. OK. Ich war bereit, mich den Tatsachen zu stellen, die ich selber geschaffen hatte.

    “ Schmeckt es dir? ” Fragte Lara behutsam dazwischen. “ Möchtest Du Milch? ”

    “ Und Tee auch. Vielen Dank! Dusselige Frage ..."

    Lara blitze mich wieder ermahnend an. Ich kannte nach so kurzer Zeit schon diesen Blick aus ihren auffällig weit auseinander stehenden, großen, rotbraunen Augen. Er war energisch und ernst, und zugleich so sanft. Leise aber sehr große Dankbarkeit lebte in mir auf. Sie war es, die mir das Leben gerettet hatte! Sie! Dabei war sie selber nur mit Mühe dem Sensenmann von der Forke gesprungen...

    “ Hier, der Tee. Nimm jetzt die Teebeutel heraus. Du kannst heute schon am Computer arbeiten. Ich weise dich ein. Deine Kenntnisse genügen, weil du mit den neuen Computern interaktiv arbeiten wirst. Die Tätigkeit wird damit zugleich zur Ausbildung. Nur Mut! Ja-ja, ich spüre, dass du sehr dankbar bist. ”

    Lara kehrte deutlich die FRAU hervor, trotz ihrer energisch-streitbaren Natur. Sie bemerkte inzwischen mein interessiertes Schauen, mit dem ich ihren Körperbau und ihr Gesicht studierte. Ich traute mich nicht, Lara zu berühren. Das da war so eine, wie sie sich immer auf Distanz zu mir gehalten hatten. War das hier anders? Wohl kaum. Also wollte ich besser Abstand wahren. Schon der mir anerzogene Anstand gebot mir Zurückhaltung. Zurecht bei dieser Kämpferin. Wer wusste denn, wie sie reagierte, wenn ich mich ihr unterhalb der “Flucht-Distanz” annäherte.

    “ Wie bin ich eigentlich in die ganze Sache rein geschlittert, Lara? ” fragte ich aus dem Gedanken heraus. “ Das ist doch unmöglich, ja totaler Wahnsinn! Wollt Ihr mich alle verkohlen, oder was?! Ich war doch nie in Ägypten! Ich war in dem verdammten Bus unterwegs, vom Erzgebirge aus in Richtung Hannover! Dort stehen keine Pyramiden! ”

    “ Na-na, Rheda, nun schrei mal nicht so! “ Lara schüttelte verständnislos den Kopf. “ Die Zeit als solche ist relativ, du müsstest es wissen! Es muss ein Raumzeit-Strudel gewesen sein. Ich weiß es auch nicht. Meine Rettung aus der Pyramide war nicht minder wunderbar. Wenn es ganz dumm kommt, hat vielleicht eben diese Raumzeit-Versetzung die Pyramide aus der Balance gebracht. "

    " Wie, zum Kuckuck noch mal, bist Du dann da wieder raus gekommen?! " Ich war geschockt, verbarg mein Gesicht in den Händen, nahm aber dann wieder Haltung an.

    " Ich wusste es .... " flüsterte ich und hatte Tränen in den Augen. " Ich habe immer gewusst, Du kommst wieder. "

    " Ich bin zeitlos und aus einer anderen Welt. Mein ganzer Körper ist anders gebaut. Ein Mensch wie Du hätte die Tortur niemals überstanden. Ich habe den Weg allein durch Tasten und Rufen gefunden: Rufen deshalb, um mich am Echo zu orientieren. “

    “ Lara, meine liebe Lara ... ”, dachte ich mit zittrigem Herzen. Das alles konnte überhaupt nicht wahr sein! Ich träumte! Das war ein unheimlicher Traum!

    Tränen überströmt schmiegte ich mich mich eng in ihre Arme. Ich machte mir keine Gedanken mehr darüber, wie Lara reagieren würde. Aber sie blieb ganz ruhig. Ich umarmte sie nur, schloss ruhig atmend und tief dankbar die Augen. Das also hatte sie durch gestanden, und immer noch Kraft geopfert, um mich mit zu retten. Lara musste buchstäblich mit dem letzten Pfiff Lebenskraft ins Freie gekommen sein. Dieses liebe, sanfte und schöne Mädchen...

    “ Gut, gut! “ meinte Lara und strich mir sanft durch die Haare. Eine solche liebevolle Geste hatte ich im Moment noch nicht erwartet. Wir kannten uns erst seit einer Stunde Außerdem war ich nicht sonderlich darauf aus, von ihr eins übergebraten zu kriegen. Eine Amazone, die nicht zugleich diverse Kampfsportarten beherrschte, war keine!

    “ Du hast wunderschönes Haar. ” sagte sie dann leise. “ Wie heißt du eigentlich? Ist Rheda dein wirklicher Name? ”

    Ich nickte nur stumm, wischte die Tränen fort und kraulte Lara sanft den Nacken. Auch das ließ sie mit sich geschehen, obwohl mir das Herz plötzlich bis zum Halse schlug.

    “ Ruhe und Respekt bewahren, Rheda! ” sagte sie dann ernst, als ich wieder auf meinem Sessel saß. “ Du darfst deine Gefühle zeigen. Ich werde Dich niemals schlagen, fordere aber den gebotenen Respekt. Ich bin von energischer, strenger Natur. Ebenso ist und wird meine Liebe zu dir sein. Du wirst Dich daran gewöhnen! Wenn Du so weit bist, werden wir uns auch wieder innig lieben. Du prellst mir viel zu schnell vor. Habe bitte Geduld! ”

    “ Aber ... “

    “ Wir haben uns verstanden! Der Robbi kümmert sich um das Geschirr, wir gehen hoch an den Computer. “

    *********************************************************************

    Da piepte Laras ERICSSON-Communicator! Dazwischen hörte ich weiteres Rumoren in der Küche, wo der Roboter noch immer beschäftigt war.

    “ Ja, hier bin ich, Lara! Wer ist dran? Du schon wieder, Jean? Was ist passiert? ”

    Pause.

    “ Es geht los, Rheda! Einsatz! Meine Leute brauchen mich! Du fliegst mit! ”

    “ Ich widerspreche nicht. ” sagte ich ergeben. “ Hat ja eh keinen Zweck mehr zu kneifen. Also, welcher Einsatz, wohin führt unser Weg? ”

    Schlimmeres konnte mir bestimmt nicht mehr passieren als der Bus-Unfall. Jean Yves??? Den kannte ich vom Tomb Raider-Comic her, hatte ihn auch gern gemocht. Wie er hier herkam, beziehungsweise ich zu ihm, war mir jetzt egal. Scheißegal! Irgendwann musste ja mal was Ober-Affen-Ultra-Verrücktes in jedem Universum geschehen. Jetzt lernte ich Jean Yves unter den denkbar ungünstigsten Umständen persönlich kennen. Folglich würde Lara mich allein instruieren müssen. Jean Yves kannte mich nicht. Wenn es, bei aller Zuneigung, zu Konflikten kam? Das konnte ja lustig werden!”

    “ Diese verdammten Killer haben zwei kleine russischen Mädchen als Geiseln genommen. Wer genau, wissen wir nicht. Eine Heroin-Geschichte. Und irgendwas mit Geheimakten. Was weiß ich? Die Kleinen stecken weit oben in Grönland. Vermutlich kein Schloss an den Türen, wozu auch. Da oben sind zur Zeit Vierzig unter Null! ”

    “ Welche Killer? Warum? ” fragte Lara, jetzt hellwach geworden, zurück.

    “ Woher soll ich das wissen? ” gab Yves genervt zurück. “ Ein kurzer Hilferuf, mehr weiß ich auch nicht. ”

    “ Da ist jeder Fluchtversuch illusorisch. ” warf ich dazwischen, vor Erregung zitternd. “ Die Kinder wären dann also frei und können doch nicht fliehen? Das ist grausam! Wo stecken die genau? ”

    “ Bunker. ” antwortete Lara knapp und legte das Handy unsanft auf den Tisch “ Eingebunden in ein verzwicktes, weiträumiges Gangsystem. So war es schon immer. Wie in der Pyramide. Ich meinerseits glaube aber nicht, dass der Kasten einfach so offen ist! ”

    Sie packte ihren eigenartig aussehenden Tornister. Dabei merkte ich plötzlich, wie sie über acht verschiedene Waffen bereitstellte, die alle in der flirrenden “Wolke” verschwanden, die sich kurzzeitig über dem Tornister aufbaute. Das Handy folgte. Danach war der Tornister zu meinem Erstaunen kein einziges Jota schwerer! Er erinnerte an einen kleinen Rucksack. Aber in der schützenden Hartleder-Hülle steckte eine futuristische kleine Apparatur mit blinkenden Leuchtdioden. Lara widersprach nicht, als ich die Verschlussklappe kurz öffnete, nahm mir das Inventory aber dann eilig aus der Hand, um es sich umzuschnallen.

    “ Aha, eine Raumzeit-Geschichte wieder mal? Und wenn da deine Hand mit hinein...? ”

    “ Mein Inventory. ” bestätigte Lara wieder knapp und ignorierte meine letzte Frage. “ Es arbeitet mit einem hyperdimensionalen Feld. Das erklär' ich Dir später. Hier, deine Ausrüstung. Und nun ab durch die Mitte! Jean Yves stößt über dem Nordatlantik mit einem Flugpanzer zu uns. Bevor die Armee aktiviert ist, sind wir längst drüben ...

    Du lernst Yves noch richtig kennen. Er hat ein kleines Anwesen in Schottland, weit im Norden oben. Wir werden zusammen in meine Villa hier ziehen. Hab’ sie nicht aus Verschwendungssucht so groß gebaut. Yves arbeitet in meinem Unternehmen. Übrigens der Nachfolger des berühmten EIDOS INTERACTIVE. Sitz noch heute Hamburg. Mit unseren Gleitern sind die Entfernungen kein Problem. Hier ist dein eigener Inventory! Nun los!”

    “ Hatten die denn nicht alles aufgegeben mit dem Tomb Raidering! ” fragte ich verwundert und ergriff das Inventory.

    “ Später, Rheda, später! ” rief mir Lara außer Atem zu. “ Keine Zeit zum Diskutieren jetzt, ab zum Gleiter! Das ist ein Befehl! ”

    Wir sprinteten los zum Gleiterlandeplatz. Mich über Laras zum Teil fremdartig aussehenden Waffen zu wundern, dazu fehlten mir Zeit und Muse. Die Waffen steckten jetzt im Hyperdim-Feld des Inventorys. Wieviel mochte so ein Ding fassen? Auch Verpflegung und Wasser?

    OK, ich würde mit kämpfen. Schließlich war ich nicht zum Spaß als Soldat bei der Bundeswehr gedrillt worden! Zuerst wollte ich ja die Fähnrich-Laufbahn einschlagen, später dann doch noch Offizier auf Zeit werden. Aber nun kam alles ganz anders!

    Ich schulterte den Feldsack mit der Polarausrüstung und pfefferte ihn in den Gepäckraum von Laras Gleiter. Eindeutig ein Militärtyp! Das Inventory schnallte ich schnellstens auf den Rücken. Und Klappe zu - Plängng...!

    Die Aggregate des Gleiters liefen in Sekundenschnelle hoch und in einer großen Staubwolke schossen wir in den Himmel.

    Das eine Armee, ein Soldat, auch anderes tun konnten, als Kriege zu führen und zu morden, wurde mir einmal mehr bewusst. Katastrophen, Erdbeben und andere Unglücke würde es immer wieder geben. Wer konnte hier besser zum Einsatz kommen, als eine disziplinierte Armee, deren Soldaten alle Befehle auf der Stelle und ohne zu Diskutieren ausführten. Ganz abgesehen von den Fähigkeiten schwerer Militärtechnik. Eine Armee würde man immer brauchen, auch wenn das Zeitalter der Kriege überwunden war. Daher war ich immer gern Soldat gewesen.


    Grönland

    Jean Yves' Shift* flog dicht vor uns her. Wir mussten uns vor dem breiten Wirbelzopf in Acht nehmen, den die schwere Kampfmaschine hinter sich herzog. Der Gleiter war, obwohl direkt vor uns, in den dichten Wolken kaum zu erkennen. Nur sein auf kleine Leistung geregelter Feldschirm glühte schwach. Unter voller Leistung verhinderte er gegnerische Treffer, jetzt schützte er den Flugpanzer gegen Vereisung.

    Landung! Und weit und breit nichts zu sehen. Schnee, Nebel und Himmel verschmolzen miteinander zu einer einheitlich grauen Suppe und waren nicht mehr zu unterscheiden. Mir schmerzten die Augen. Weniger vom Licht, als von ihrem verzweifelten Bemühen, ein interpretierbares Bild auf die Netzhaut zu bekommen. Mir fiel sofort ein, dass diese Erscheinung auch als "Whiteout-Effekt" bezeichnet wurde.

    Lara unterhielt sich kurz mit Yves über den Bordkommunikator. Ich erblickte sein unverwechselbares Gesicht mit den langen Haaren auf dem Display.

    “Alles raus!” befahl Lara hart. “In der Nähe befindet sich ein versteckter Geheimeingang unter dem Eis! Ich führe!”

    Befehle war ich von der Armeezeit gewohnt, ebenso ihr sofortiges Befolgen ohne Diskussion.

    Die Ausrüstung war fertig angelegt. Die Heckklappe von Yves' Flugpanzer fiel nach unten. vier mitfliegende junge Soldaten rutschten in den Schnee. Ich und Lara sprangen aus unserem Jäger. Der Sturm traf uns wie ein eisiger Hammer. Wir bekamen die von den Vieren aufgewirbelte Schneewolke mit voller Wucht ins Gesicht. Eisige Kälte griff mit unbarmherzigen Klauen nach uns. Und die Kinder da unten?

    Man konnte hoffen, dass sie nicht schon erfroren waren. Wie warm mochte es da unten sein? War der Bunker geheizt? Darauf deutete nichts hin. Ich sah nirgendwo einen Schornstein oder wenigstens ein Abgasrohr. Oder, die hatten einen Energonen-Ofen da unten stehen.

    Ich zückte den Nuklearbrenner. Lara deutete auf eine Stelle am Boden. Ich hielt dort drauf und drückte ab Der Schnee verdampfte zischend und legte in der Tat eine quadratische Stahltür frei. Um da runter zu kommen, musste ich noch viel mehr Eis wegbrennen. Mit einigem Geschick gelang mir das Ausschmelzen eine einigermaßen brauchbaren, aber höllisch glatten Treppe. Die Eisschicht war schlappe drei Meter dick! Der Shift schloss die Heckklappe automatisch wieder.

    Vielleicht liegts auch an meiner Taubheit. Meine anfängliche Begeisterung ist zwar auch abgeflacht, was völlig normal ist. Aber mein Spaß daran ist ungebrochen.

    Also ich bin PHYSISCH taub aber nicht auf dem geistigen OHR. Es gibt nämlich auch "funktionell Taube, bei denen es rechts rein und links wieder naus geht.

    Un is de Griese noch so schwer un lässd uns nich mer ruich pennen, sin se deuer, Gas, Bensin, Buddor, Brod un Schdrom, ham Verschbädung alle Zieche, isses Essn nich weit her, und das Weddor kodzd ein wiedor an, das genn mor zur Genieche. Dor Saggse dud nich gniedschn, dor Saggse singdn Liedchn!

    Gruß von der trampelnden Nachtigall!

    Da wird escht dor Hund in dor Pfann' verriggt ...... (':

    Pampers eingenässt ?? Selber schuld, musst ja nicht lesen! (': :-D

    Angeblich ist ja Lachen gesund. Wie kommt es dann, dass sich so viele krank lachen, kaputt lachen oder sogar totlachen?

    Klemmt hier nicht irgendwo die Säge?? (':

    Der Blitz Second Life gibt's noch? Da habe ich mich vor fast 20 Jahren ausgetobt. Ich dachte, das wäre schon lange eingestampft. :huh:

    Ich bin immer noch busy in FFX. Uff, was man da für Zeit investieren kann, wenn man die Sidequests macht und seine Charaktere ein bisschen levelled für die Dark Aeons. Das habe ich im damaligen ersten Durchlauf definitiv nicht gemacht. Wenn ich dann nachlese, wie manche 1000ende Stunden investieren, um ihre Charaktere auf 99k HP zu kriegen. Ähm, ne also soviel Geduld habe ich nicht. Werde mich bald Richtung Endgame bewegen... vorher muss ich aber wenigstens mal Dark Yojimbo austesten. Eeep. :wacko:

    Im Gegenteil! Gibt sogar viele neuen Features!

    Könnte Dich sogar bisschen begleiten. Gibt viele Helfer m SL.

    Bin praktisch nur im SECOND LIFE aktiv, das aber weit mehr als nur ein ""Spiel" ist und eine Hand feste Kommunikations- und auch Bauplattform. Man*frau ist mit einem frei zu gestaltenden Avatar unterwegs. Auch Anime-Manga-technisch bewegt sich da einiges. Aber nicht sehr viel. Es gibt Tausende Simulatoren (Sim's) die man besuchen kann. Man kann auch Land mieten. Parzellen, Homesteads aber auch einen kompletten Sim, wenn man es möchte, und selber gestalten. Der wird dann vom Linden Lab neu erstellt.

    Das Bild zeigt meinen Charakter "KIRAY" als SL-Avatar.

    M = Mad, S = Suicide, A = Addiction

    Eigentlich ein trauriger Hintergrund, da dass alles Sachen sind, die mich schon mein Leben lang, leider, begleiten, aber es steckt auch eine gewisse Verarbeitung von diesen Punkten dahinter.

    :yukiko-weint: (Kann ich nachempfinden. Habe alles selber durch.)


    (Noch mal kurz OT: Ich brauche kein "Mitleid". :<3:Ich habe ERFAHRUNGEN gesammelt, die mir heute eine große Hilfe im Leben sind.) VERZAGT NICHT UND NIEMALS! :<3: :<3: :<3:

    Ganz einfach!

    Ein Leben ohne Witz wäre wie ein Gewitter ohne Blitz.

    Sollen diese Blitze schlagen ein, dann dürfen sie nicht Kraft los sein.

    Drum blitzte ich auch mit Getöse hier herein,

    poste Bilder, Text und Witze - wunderschön und fein!

    Doch woher nehmen, wenn die Worte fehlen?

    1000- 2000-5000-20000 sollten's diese Woche sein.

    Woher nehmen, wenn nicht stehlen.

    O, das ist eine PEIN.

    Stunden sitzt man, Stunden schwitzt man, und kein Luder schickt was ein!

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    "sindcdochvhier" Was issn das ?? Ein neuartiges Candy?? :-D

    Bin selber noch schlimmer: For sex jaren wusde isch noch nischtd, wi Mann INSCHENÖR schraipd. Jedzt pin isch selpsd einen!

    Apro-POPO-pros Candy: Wenn die für "Notfälle" an einem sicheren Ort deponierte Tafel Schokolade (Wird dann verschnurpst wie ene Scheibe Brot!) plötzlich nicht am gewohnten Platz liegt, werde ich unberechenbar.

    INSIDER (So genannte EXPERTEN) wissen: NORMAL ist nur ALLES VERRÜCKTE auf der Welt. Wenn es keine Menschen gäbe, die EINEN KNALL haben, wäre alles nur noch langweilig. Umganzssprachlich auch "plemmplemm", "bescheuert" oder"bedeppert" genannt. :saint:

    Und "kommt komisch rüber? JEDER ist "komisch"! Sonst wäre das Leben wie ... wie ein Gewitter ohne Blitz. ~8)