Wie ich die Serie finde? Eine typische Sport-Serie mit einem untypischen Motiv, die dadurch zu punkten versucht. Fakt ist: Kennt man das Spiel, und versteht es, hält einen die Serie nicht lange bei der Stange. Denn man fühlt sich schnell gelangweilt. So ging es mir jedenfalls...
Tja, was bleibt mir anderes übrig als meinen Beitrag im Go-Thread nochmal zu wiederholen. Fragt sich ob das Forum zwei solche Forenleichen braucht?:
Nein, das Spiel ist keineswegs einfach. Ich habe über 3 Anläufe
gebraucht, das Spiel zu durchschauen. Und ich wollte es nur "Hikaru no
Go" willen, weil ich es nicht einsehe mir einen Anime über etwas
anzuschauen, das ich nicht zumindest nachvollziehen kann.
Aber nein, das Spiel ist wirklich eine Mogelpackung. Das heisst, es
sieht simpel aus. Verdammt simpel sogar..."Na und? Schwarze und weisse
Steine auf ein Brett setzen. Wie einfach", denkt man auf den ersten
Blick. Man beginnt sich an Partien des Spiels "Mühle" zu erinnern, bei
dem man auch mit schwarzen gegen weisse Steine kämpfte. Oder Abalone,
oder Schach. Oder man verwechselt es sogar mit Othello. Aber ich sage
Euch eines: Diese Spiele sind allesamt Kinderkacke was
Nachvollziehbarkeit betrifft, im Vergleich zu Go. Vor allem die schon
beschriebene Definition "Gebiet machen" als Ziel des Spiels erweist
sich für einen Anfänger zu einer absoluten Qual.
Man setzt auf 9x9 oder 13x13 oder 19x19 Schnittpunkte eines Bretts. Das
verrückte an dem Spiel ist, dass je weniger Gebiet man machen will und
umso gieriger der Gegner vorgeht, dieser wahrscheinlich eher dadurch
verlieren wird.
Nochmal zurück zum "Gebiet machen": Die Frage die man sich als Anfänger
stellt, ist "Was ist nochmal ein Gebiet"...denn das kapieren sie alle
zumindest nur in der Theorie. In der Praxis kam es bei mir noch
Jahrelang zu den typischen Denkfehlern. Ich spiele das Spiel
mittlerweile auch mit den Kindern in meiner Arbeit. Da ich so starke
Probleme hatte das Spiel zu erlernen, bezeichne ich das Ziel des Spiels
auch nicht mit "Gebiet machen", sondern mit "2 Spieler versuchen auf
einem Brett eine Grenze
aufzustellen. Und wer am Ende die meisten freien Felder hat, gewinnt".
Und siehe da: Die Kinder kapierens. Und können dadurch auch
nachvollziehen, was mir in meiner Anfangszeit verwehrt blieb: Keine
Steine ins eigene Feld zu setzen! Das ist der Anfängerfehler überhaupt!
Und er entsteht durch die missverständliche Zielsetzung des Spiels
"Gebiet machen". Weil wenn man an "Gebiet machen" denkt, denkt man vor
allem daran so viele Felder wie möglich mit eigenen Steinen zu
besetzen. Das ist jedoch ein großer Fehler.
Naja, genug zum "Gebiet machen", kommen wir zur zweiten großen
Schwierigkeit des Spiels. Man spielt mit jemandem, hat eine Grenze
gezogen, ein kleines Feld erkämpft und plötzlich macht der Gegner das,
was man sich bei ihm selbst nicht getraut hätte: Er setzt in das
erkämpfte Feld. "Warum macht der Penner das?" stellt man sich als
Anfänger die Frage. Und man fragt freundlich nach: "Warum machst Du
das?". Und jetzt kommt die für einen Anfänger nichtssagende Antwort
"Weil du keine zwei Augen in dem Gebiet hast". Und schon löst sich der
erkämpfte Raum nach 6 bis 8 Zügen in das Feld des Gegners auf, ohne
dass man weiss, was man hätte dagegen machen können oder die Definition
"2er Augen" wirklich begreift, selbst wenn man sie nachliest.
Auch hier wird von allen Seiten sehr missverständlich erklärt, was
eigentlich "2 Augen" sind. In meiner Arbeit sage ich den Kindern, wenn
sie ein sehr kleines Gebiet erkämpfen, dass sie dieses noch in "2
Kuchenstücke" zerteilen müssen, sonst könnte ich oder der Gegner es
ihnen wegnehmen. Und siehe da: DAS kapieren sie. Wenn ich aber sagen
würde "Macht mal 2 Augen in dem Gebiet", würden sie kürzer beim Spiel
bleiben, als ich es zu Anfang blieb.
Fazit: Go-Spieler sind arrogante Penner,die in Rätseln sprechen und
scheinbar nicht wollen, dass jeder die Regeln kapiert und das Spiel nur
einer kleinen Elite vorbehalten bleibt. Ich spreche wohlgemerkt nur von
deutschen Go-Spielern. Weiss nicht ob es in anderen Ländern auch so
ist. Ich finde die Begrifflichkeiten des Spiels für einen Anfänger zu
nichtssagend und verwirrend. Ich brauche für mich selbst Eselsbrücken
um so etwas zu verstehen. Aber da ich weiss, dass ich nicht der einzige
bin, der mit den Go-Regeln so viele Probleme hatte, wird da schon ein
Fünkchen Wahrheit dran sein. ;)
Oha, beim Lesen des Beitrags bekomme ich den Drang das Buch "Go für Dummies" zu schreiben.