Name: Evanna
Ort: Clubraum, Schule, vormittags
Evanna zog ruckartig die Mütze wieder über ihren gesamten Kopf. Bis auf den Typen in den sie gelaufen war, schien niemand gesehen zu haben, was sich darunter verbarg. Zumindest sah niemand in ihre Richtung, außer das Mädchen mit dem blondem Haar, das so kühl auf sie wirkte. Es hatte wohl eine ähnliche Idee wie Evanna gehabt: Nichts wie raus hier!
Der Mann wandte sich an sie: „Hast du ne Idee, was da gerade geschehen ist?“ Jetzt hält der mich auch noch auf. Wenn sie ihn nicht mit Gewalt zur Seite drücken wollte – und sie war sich fast sicher, dass sie nicht die Stärkere war – musste sie ihm wohl oder übel eine Antwort liefern. „Ähm…die Kurzfassung: Komischer scheinbarer Club für magische Wesen, viele komische Leute anwesend, die Anweisung in den Unterricht zu verschwinden und ein, wohl offensichtlich, Engel, der irgendwie durch die Wand verschwunden ist.“
Evanna hoffte, dass der Mann sich damit zufrieden geben würde. „Ich verschwinde jetzt und werde nie, nie wieder in diese Schule
zurückkommen! Pah. Von wegen ich sollte lernen, wie ich mit meinen Kräften umgehe, bisher kam ich auch ganz gut alleine zurecht!“ Evanna merkte wie sie langsam wirklich wütend darüber wurde, wie seit gestern alles seinen Lauf nahm. Sie hatte sich endlich ein Herz gefasst und war zur Schule gegangen und dann klappte einfach gar nichts. Sie schnaubte und fauchte, stampfte mit dem Fuß auf und plötzlich ertönte in ihrem Rücken ein fürchterliches Klirren. Sie wagte es kaum sich umzudrehen. Als sie es tat, lag die Teekanne von Yubei zerbrochen auf dem Boden und eines der geöffneten Fenster war so heftig zugeschlagen, dass die Scheibe in tausend Teile zersprungen war.
„Ich…“ Evanna zitterte. Sie versuchte sich wieder unter Kontrolle zu bekommen. Im Laufe der Zeit hatte sie es sich eigentlich antrainiert, ihre Emotionen soweit zu kontrollieren, dass sich ihre Telekinese, die meist nur dann auftrat, wenn sie etwas sehr bewegte, bis gestern Abend immer seltener gezeigt hatte. „Ich…geh dann mal.“ Evanna drückte sich an dem Mann vorbei, der von dem Geschehen hoffentlich so überrascht war, dass er nicht versuchen würde sie aufzuhalten. Sie hoffte, dass sie heil aus dem Gebäude kommen würde, ohne, dass nochmal irgendjemand ihren Weg kreuzen würde. Lou schlüpfte wieder artig in Evannas Ledertasche.