Das Leben besteht nicht nur aus Katastrophen.
Nachdem ich alte Einträge von mir gelesen hatte, ist mir aufgefallen, dass die meisten davon negativ behaftet sind. Viele Probleme, schlechte Erfahrungen etc. Das hat mich zu der Zeit halt bewegt, aber mich beim Lesen auch etwas traurig gemacht. Gab es keine schönen Momente in der Zeit? Natürlich gab es die! Nur hab ich die in den meisten Fällen nicht festgehalten. Man nimmt gute Ereignisse und tolle Erfahrungen oftmals nicht bewusst genug wahr, um sie des Niederschreibens (oder Merkens) würdig anzusehen. Nur will ich am Ende meiner Zeit nicht auf ein Leben voller negativer Ereignisse und Gedanken zurückblicken. Daher versuche ich mich im sogenannten Gratitude Journaling. Auch einfach mal froh darüber sein, dass die Sonne scheint, man ein Eis spendiert bekommen hat und mit Freunden am Fluss ne gute Zeit hatte.
Ordnung ist das halbe Leben.
Mich persönlich kotzt es mittlerweile an, dass ich so viele Erinnerungen auf so vielen verschiedenen Medien verstreut habe. Notizbücher, Zettel, Digital.. Das hat in dem Moment des Schreibens vllt Sinn ergeben, aber auf lange Zeit betrachtet, ist es eine Katastrophe für die Archivierbarkeit und damit auch das Wiederfinden und Erinnern. Mir kam diese Erkenntnis leider erst jetzt, daher kann ich da nur für die Zukunft drauf achten. Beispielsweise mit stets gleichgroßen Büchern, die Buchrücken mit Start/Enddatum versehen und innerhalb des Buches ein Inhaltsverzeichnis. Falls ihr mit dem Hobby anfangen und iwann Einträge nachlesen wollt, wäre das für euch vllt auch hilfreich. Wenn ihr es eh nie wieder lesen wollt, ist das auch egal. :D
Ich liebe Schreibwaren.
Apropos Medien. Ich habe probiert digital Tagebuch zu führen. Das Handy hab ich eh stets dabei, wieso also nicht darin Einträge schreiben. Die Idee war gut, die Praxis war kacke. Jedenfalls für mich. Ich schreibe meist viel zu viel, und Romane am Handy schreiben ist iwann nervig. Zudem bin ich Fan von Schreibwaren und will denen gar nicht entsagen. Ich werde also weiterhin bei Stift & Papier bleiben, aber für jemand anderes mag ein schneller Eintrag am Handy genau das Richtige sein. Nur weil es “Tagebuch” heißt, ist man ja nicht an ein Buch gebunden.
Tagebuch schreiben muss nicht viel Zeit in Anspruch nehmen.
Es gab einen Zeitpunkt in den letzten Jahren, an dem ich mir gesagt habe, dass ich wirklich täglich etwas schreiben möchte. Aber wenn ich täglich so viel schreiben würde, wie es üblich für mich ist, wäre mir doch sehr schnell die Lust daran verloren gegangen. Daher hab ich mir ein 5 Jahres Tagebuch gekauft. Darin hab ich nur begrenzt Platz für 1 Tag und muss mich recht kurz und direkt halten. Aber genau dies hilft mir, dass ich täglich innerhalb von 5 Minuten etwas geschrieben habe. Solch Jahres-Tagebücher, oder auch “3 Lines a Day” oder sowas, gibt es heutzutage zu Hauf. Fürs einfache Erinnern und ggf. Tage/Jahre vergleichen echt super.