Ich würde daher behaupten, es wäre sinnvoller, moderne und interessantere (für Jugendliche) Bücher für den Schulunterricht zu wählen.
So gibt es sowohl im deutschsprachigen Bereich jede Menge talentierte Autoren mit würdigen Büchern (z.B. Cornelia Funke mit der Tintenherz-Saga) oder aber auch übersetze Werke, die mittlerweile ohne Frage als moderne Klassiker zählen dürften (J. R. R. Tolkien - Herr der Ringe, Der Hobbit // J. K. Rowling - Harry Potter).
Ich denke, das solche Bücher die Schüler auf jeden Fall deutlich mehr motivieren dürften als alte Schinken, mit denen sich Schüler heutzutage nicht mehr identifizieren können.Und wenn die Schüler durch solche interessanten Bücher merken, dass Lesen Spaß machen kann, dann versuchen sie es vielleicht auch mal außerhalb der Schule.
Aber wer mit langweiligen Lektüren ans Lesen herangeführt wird, der wird nur sehr unwahrscheinlich auch außerhalb der Schule zu einem Buch greifen.
Aktiv ans Lesen herangeführt wird man in der Grundschule bzw. noch in der Unterstufe (Also so bis 6. - 7. Klasse). Dabei wird vermutlich an (fast) jeder Schule Wert darauf gelegt, dass den Schülern das Buch zumindest in gewissem Maße gefällt. Gelesen werden dann nur Kinder- und Jugendbücher aus der heutigen Zeit. Ürbigens sind wir bei mir in der Grundschule alle 2 Woche in unsere Schulbibliothek gegangen, wo wir dann alle ein Buch aussuchen und ausleihen mussten. Dazu gezwungen die Bücher dann auch zu lesen, wurden wir nicht. Wir wurden dadurch lediglich zum Lesen motiviert.
Bei mir war das erste "schwerere" Buch Wilhelm Tell, welches übrigens auch jedem - außer mir - in der Klasse gefallen hat.
Ich denke, dass das Heranführen damit sein Ende haben sollte.
Natürlich ist es nett, zwischendurch "leichtere" Lektüren durchzunehmen, aber meiner Meinung nach lernt man am Ende von den Werken, die noch verständlich, aber komplizierter - sei es wegen des Alters und damit der Sprache bzw. Schreibweise oder weil man viel zwischen den Zeilen lesen muss - sind, am meisten. Oft liest man (oder zumindest ich) bei älteren Lektüren langsamer, konzentrierter und genauer.
Außerdem darf man nicht vergessen, dass die Schüler auch in gewissem Maße gefordert werden sollen. Was ist bitte an einem (zumindest trifft das auf 99,9 der Bücher zu) Erwachsenenbuch aus der heutigen so fordernd, dass man sich darüber noch über das Buch hinaus informieren bzw. erst jeden 5. Satz interpretieren muss, damit man es vollständig versteht? Solche Bücher kann man in der Freizeit lesen, aber nicht in der Schule.
Im Übrigen kommt es auch darauf an, auf welchem Schulzweig man sich befindet. Auf der Haupt- und Realschule und aufm Gymnasium werden verschiedene Bücher gelesen. Vermutlich (ich weiß nur von 2-3 Leuten, was für Bücher sie auf der Haupt- bzw Realschule gelesen haben, werswegen ich die Aussage nicht verallgemeinern möchte) werden auf der Haupt- und Realschule neuere und für die Schüler "zugänglichere" Bücher gelesen. Am Ende kann jeder selber entscheiden, ob er auf ne leichtere Schule geht, wenn ihm das Lesen so sehr aufn Sack geht.
Übrigens verstehe ich nicht diese Aufregung über langweilige Lektüren in der Schule. In anderen Fächern wird auch genug langweiliges behandelt, aber in einem solchen Ausmaß wird fast nur im Fach Deutsch rumgeheult.
Ich finde aus den oben genannten Gründen Zwangslesen und vor allem auch das Lesen von schwereren/ älteren Lektüren in der Schule gut und überaus sinnvoll.
Am Ende hängt es doch auch sehr vom Lehrer ab, wie interessant ein Buch ist. Auch ein schlechteres Buch kann durch einen interessanten Unterricht gerettet werden. Andersrum kann ein "Meisterwerk" durch langweiligen Unterricht ruiniert werden.