Ich kann es jetzt durchaus verstehen, dass man es nicht mag, wenn in bestimmten Ländern Tiere gegessen werden, die bei uns als Haustiere gelten. Mir wärs bei Hunden egal, weil ich Hunde nicht so mag. Katzen mag ich eher, würd ich vielleicht nicht unbedingt essen wollen.
Das ist ja hier oft etwas, was von diskussionslustigen Vegetariern genutzt wird, weil sie da eine Logiklücke zu erkennen glauben, bei den Alles-Essern. Zählt für mich nicht, da halt jeder seinen eigenen Geschmack und seine Vorlieben haben kann.
Dein Argument gegen Vegetarier/ Veganer bzw für Fleischesser ist also, dass jeder selber wissen muss, von welchem Tier er Fleisch isst und ob er welche ausgrenzt. Das, was du als "Vorliebe" und "Geschmack" bezeichnest, lässt sich jedoch auch auf viele Vegetarier übertragen. Ihre "Vorliebe" ist nun mal der Verzicht auf sämtliches Fleisch etc. So wie viele Leute die vegetarische Ernährungsweise hinterfragen, hinterfragen nun mal viele Vegetarier, warum Fleischesser zwischen verschiedenen Tieren differenzieren, nur weil sie auch als Haustiere gehalten werden oder viele sie süß oder sonstiges finden, obwohl ihnen das bestimmte Tier nicht nahe steht. Es hat also weniger mit einer Logiklücke als viel mehr mit kritischen Hinterfragen zu tun.
Ebenso kommen manche mit Videos und meinen Fleischesser müssten um die Produktion Bescheid wissen - muss aber niemand. Dafür haben wir unsere Spezialisierung und verschiedenen Berufe, wir sind nicht mehr in der Steinzeit wo jeder alles mögliche selber macht.
Sich in einem (anderen) Gebiet halbwegs oder wenigstens ein bisschen auszukennen, hat nichts mit der Epoche, in der wir leben, zu tun. Die Augen so zu verschließen ist einfach ignorant und wenn jeder so denken würde - auf alle möglichen Felder im Leben bezogen - würde die Menschheit kein Stück "voran kommen". Und solches Wissen hat noch viel weniger damit zu tun, dass man die Dinge dann selber machen muss. Nur weil du z.B. weißt wie Strom erzeugt wird/ werden kann, heißt es noch lange nicht, dass du ihn fortan selber erzeugen sollst.
Es geht beim Informieren einfach darum, dass sich die Menschen - zumindest grob - bewusst werden sollen, was sie Tieren, der Umwelt und sich selbst antun. Wenn man darüber nicht zumindest ein wenig bescheid weiß, wie kannst du dann eine autonome Entscheidung treffen?
Oder kommt dann das Argument:
Außerdem ist es manchen vielleicht bewusst egal, was mit den Tieren passiert.
?
Wenn die Leute über die Fleischproduktion bescheid wissen und sich dann so entscheiden, ist es das eine. Wenn das aber gesagt wird, ohne sich wenigstens mal oberflächlich informiert zu haben, ist es ignorant.
Da es den Vegetariern scheinbar um das Schmerzempfinden geht
Wie kommst du darauf, dass es "den" Vegetariern gerade darum geht? Jeder hat seine eigenen Beweggründe.
Irgendwann käm ich vermutlich noch zu dem Gedanken, dass ich gar keine Pflanzen essen dürfte, weil derjenige der die Pflanzen geerntet hat jemadn ist, der selber Fleisch konsumiert und von meinem Geld (mit dem ich seine Pflanzen bezahle) lebt und ich dadurch indirekt das Tiertöten auch unterstütze.
Dieses Argument/ dieser Gedanke hinkt. Derjenige, von dem man das Obst und Gemüse kauft, würde auch ohne das Zutun von einem Fleisch essen - dann wäre es eben vllt das billigste ausm Supermarkt, aber irgendein Weg würde immer gefunden werden.
Da ich nur den eigenen Nutzen bewerte - was Sinn macht, der ökonomische und rational denkende Mensch handelt eben so - ist es eben für mich auch nicht relevant, welcher Pflanzenbedarf und sontige Kosten und Umweltschäden durch die Fleischproduktion entstehen
"der rational denkende Mensch" - also bitte. Bei deiner egozentrischen Denkweise kann es für dich als rational gelten. Das bedeutet aber nicht, dass deine Sicht davon allgemein geltend bzw richtig ist.
So lang es nicht absehbar ist, dass es mich direkt in den nächsten Jahren in denen ich noch lebe negativ trefen wird.
Ich weiß ja nicht wie alt du bist, aber wenn du nicht schon den Großteil deines Lebens hinter dich gebracht hast, wirst du auch noch genug Auswirkungen von dieser Denk- und Ernährungsweise miterleben (davon abgesehen, dass das meiste schon begonnen hat, es aber (noch) nicht so in den Medien und Politik breitgetreten wird und viele deshalb meinen, diesbezüglich wird allesgut sein, bis sie sterben).
Klingt erst mal böse. Ist aber realistisch und macht Sinn. Würd ich verzichten würde eventuell die Nachwelt profitieren, ich hätte aber nix davon. Schlimmer noch: Andere verzichten nicht und haben aktuell mehr als ich. Der Freiwillige ist oft der Dumme, weil er ja freiwillig etwas macht, was seinen Nutzen mindert - andere machen es nicht
Das hört sich an wie ein kleines Kind, "Ich möchte nur mit dem Lego spielen, weil sonst jemand anderes damit spielen und so Spaß haben könnte.".
Für dich macht es also nur Sinn, egoistisch zu denken und anderen nichts zu gönnen? Okay, jedem das Seine. Allgemein ist dies aber weder "realistisch" noch "sinnvoll". Ob du es glauben magst oder nicht, aber es gibt tatsächlich noch Menschen, die anderen etwas Gutes tun oder sich für Lau sozial engagieren und ihren "Nutzen" daraus ziehen, dass sie sich selber dadurch besser fühlen, dass andere glücklicher sind. Ja, unglaublich aber wahr, aber das gibt es wirklich.
So funktioniert halt die Welt. Ich hab das durchschaut.
Vielen Dank, dass du mir ENDLICH die Augen geöffnet hast. Wie konnte ich bisher nur denken, dass die Welt nur funktioniert, wenn nicht jeder nur an sich denkt? Ich war ja so blöd.
Bin aber deswegen kein schlechterer Mensch als andere und mir persönlich geht es auch gut dadurch, da ich mich somit nicht mit negativen Gedankenn befasse. Bin jemand der fast immer gut drauf ist - besser als manche Menschen die Drogen nehmen Lass mich selten von etwas runterziehn und schätze mich als psychisch stabiler als die meisten andern ein, mit meiner Lebensart.
Mal davon abgesehen, dass es fraglich ist, wie man einen "schlechten" Menschen definieren mag oder ob es solche wirklich gibt, frage ich mich, was diese ganze Sache mit deiner Laune und Psyche zu tun hat? Versuchst du deine Lebensart zu rechtfertigen, obwohl sie doch so "rational", "realistisch" und "sinnvoll" ist? Übrigens muss jeder für sich selber finden, mit welcher Lebensweise er am glücklichsten ist. Es wird auch genug Leute mit deiner Einstellung geben, denen es psychisch nicht gut geht.
Nun zu mir:
Ich habe schon als Kind sehr wenig Fleisch gegessen, weil ich das meiste nicht mochte. Deswegen fiel es mir damals auch nicht schwer, mit 15 Vegetarier zu werden. Es war nur eine spontane Entscheidung - ich hatte einfach keine Lust mehr auf Fleisch, weil ich das Jahr davor plötzlich doch vermehrt Fleisch gegessen hatte. Irgendwie wollte ich das nicht mehr.
Nach einer bestimmten Zeit ohne Fleisch, verspürte ich richtigen Ekel beim Anblick von rohem und beim Geruch von Fleisch. Das und der Aspekt, wie schlecht es Tieren aus Massentierhaltung ging (auch wenn meine Eltern nur Fleisch vom einheimischen Metzger holten), hatte dazu beigetragen, dass ich länger kein Fleisch gegessen hatte, als ich es ursprünglich vorhatte.
Irgendwann kam jedoch wieder der Appetit auf Fleisch zurück. Zuerst dachte ich, dass das wieder vergehen würde. Aber ich habe mich immer wieder gefragt, ob dies noch das Richtige für mich sei. Deswegen und aus ein paar anderen Gründen hatte ich mich dann nach 3 Jahren dazu entschieden, wieder Fleisch zu essen. Meine Eltern und ich waren am nächsten Tag essen gegangen. Zur Vorspeise gab es ne Suppe mit irgendeinem Fleisch drin. Obwohl es nur wenig Fleisch war, war es ne extreme Überwindung. Die ersten Wochen konnte ich nur sehr wenig Fleisch essen. Nach 2-3 kleinen Bissen fühlte ich mich so, wie sich andere vermutlich nach nem 400 gr Steak fühlen. Auch jetzt esse ich sehr wenig Fleisch. Auch heute esse ich noch sehr selten Fleisch. Ich mag abgesehen von Fisch noch weniger Fleisch als als Kind und ich kenne so viele (bessere und leckerere) Alternativen, dass ich kein Bedürfnis verspüre, öfter welches zu essen. Ich könnte locker wieder Vegetarier werden, aber habe für mich die Lösung gefunden, dass es auch so geht, solange ich nicht regelmäßig welches esse.
Ob Vegetarier, Veganer, Fleischesser oder irgendwas anderes, jeder muss im Endeffekt selber wissen, was er essen möchte. Jeder sollte sich jedoch bewusst sein, was er zu sich nimmt. Nicht nur wegen der Tierhaltung und der Umwelt, sondern auch wegen der Medikamente und Krankheiten, die einem schaden können. Ich finde es weder richtig wenn Nicht-fleischesser grundlegend die Ernährungsweise von Fleischessern kritisieren noch wenn dies andersrum geschieht. Viele Fleischesser heulen rum, dass Vegetarier und vor allem Veganer ihre Ernährungsweise schlecht reden wollen und damit nerven, aber andersrum geschieht das vermutlich noch viel öfter. Warum muss man genau erklären, warum man kein Fleisch isst, obwohl keiner eine Erklärung verlangt, wenn man nur Bratwürste nicht mag? Es kann einem selber doch völlig egal sein. Echtes Interesse ist selbstverständlich was anderes und wohl auch gern gesehen, aber dieses belächelnde Nachfragen, nur um es dann schlecht zu reden, muss doch wirklich nicht sein.