Beiträge von Incubus

    So... nachdem ich im Moment ein Video rauf und runter ansehe und ich selbst homo bin, wollte ich einfach mal fragen, wie ihr zu diesem Thema steht, aber vor allem zu der Untolerant gegenüber dieser Gruppe...

    Für mich ist Homophobie eine Kulturkrankheit, die nicht nur mit dem Schlag ins Gesicht daherkommt, sondern auch deutlich subtiler in den Köpfen existiert. Wenn ich hier so die Beiträge lese, merke ich das wieder. Auf jeden Fall ist Homophobie mit Sexismus vor Urzeiten eine Symbiose eingegangen, sie bedingen sich gegenseitig und stärken sich, das eine ist ohne das andere nicht lebensfähig. Demnach können auch homosexuelle Menschen problemlos homophob sein oder zumindest der Sache Vorschub leisten.

    Ich spüre den gesellschaftlichen Druck enorm, obwohl ich nicht einmal homosexuell bin, wohl aber dazu genötigt werde, mich über Verhaltensweisen abzugrenzen, was abscheulich ist.

    Wir sind sehr weit entfernt, einen Zustand zu erreichen, der einer wirklichen Gleichberechtigung nahe kommt. Präsenz zu zeigen ist daher das A und O, ob auf der Straße, im Film oder in der Serie, denn nur mit dem Vorschlaghammer sind die Löcher groß genug. Je offensiver Homosexualität in die Mitte der Gesellschaft gedrängt wird, umso normaler wird es. Das ist keineswegs willkürlich, sondern ein sehr gut beschriebenes und erforschtes Phänomen. Menschen müssen Dinge häufig und immer wieder sehen, in ihr Netzwerk integrieren, damit sie es anerkennen. Das gilt umso mehr für Serien auf Netflix. Die Reaktionen darauf sprechen Bände.

    Wir leben in einer Zeit, in der es viele (!) Menschen provoziert, wenn sich zwei Männer küssen.

    Angeblich soll es ja für Menschen mit einem BMI über 40 sehr bald möglich sein, wenn ich das richtig verstehe (btw. eine sehr gute Entscheidung, schaut man sich die Todeszahlen bei morbider Adipositas an). Ich weiß zwar nicht, ob es hier Menschen mit diesem BMI gibt, aber als Querschnitt der Gesellschaft gedacht, müsste es ja so sein.

    Vielen Dank für eure Beiträge Haggard und Dahyun-Neko-Chan !

    Tatsächlich finde ich die Zitierfunktion auch schwierig, sie ermöglicht zwar eine argumentative Auseinandersetzung auf Satzebene, aber führt dazu, dass die Diskussion schnell sehr kleinteilig wird, das ist wahr.

    Ich denke, 'spitze Bemerkungen' sind in Foren (und auch im echten Leben) kaum zu verhindern, das ist ja auch immer eine Frage der Perspektive. Ich halte da die Regeln hier (die sind ja ausformuliert) für ziemlich brauchbar, denke aber, dass diese nicht auf alle Personen gleich angewendet werden, aber menschliches Versagen ist halt Teil des Menschseins, oder?

    Von daher, danke für deinen Vorschlag... Aber von meiner Seite definitiv abgelehnt. Liegt nicht in meiner Interesse.

    Ist ja auch auch in Ordnung, musst du dich ja nicht beteiligen. Das ist ja auch ein Land der Meinungsfreiheit. Dein Interesse ist sicherlich wichtig für dich.

    "schädigend, bedrohlich, beleidigend, belästigend, verleumderisch, vulgär, obszön, explizit sexuell anspielend."


    Das ist auch mit 'harten Bandagen' nicht gemeint. Aber danke für deine Meinung, das ist wirklich wichtig, daher habe ich den Thread eröffnet. Um darüber zu sprechen, wie sowas verhandelt werden könnte.

    "Das Team der ACG ist stets um ein harmonisches Miteinander bemüht. Bei einfachen Regelverstößen werden Mitglieder zunächst via Konversation benachrichtigt."

    Der erste Satz bezieht sich ja nur auf die vorher aufgestellten Regeln, sogar ganz explizit, also solange man nicht schädigend, bedrohlich, beleidigend, belästigend, verleumderisch, vulgär, obszön, explizit sexuell anspielend ist, gibt es keine Probleme.

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    ob das nun wirklich aus Unwissenheit passiert oder ob das extra ist kann ich allerdings nicht sagen, ich mein es gibt auch Leute, deren Eigenart selbst nicht auffällt.

    und

    Was ich mir da schon alles anhören durfte, da kommt hier keine Aussage ran.

    Komisch, mir ist sowas noch nicht passiert, kann es vielleicht an dir liegen? Nur so eine Idee, immerhin hältst du ja offen, dass manchen ihre Eigenart nicht auffällt. Wäre ja möglich, wenn es dir so oft und schroff passiert.

    Ich möchte einmal kurz zusammenfassen: Offenbar gibt es zwei große Ansätze des Diskutierens, die hier vertreten werden:

    1. Der streitvermeidende, harmonische Ansatz, der eigentlich nicht diskutiert, sondern eher präsentiert unter der Richtlinie der Wertschätzung, und

    2. der unter Umständen auch streitsuchende (im konstruktiven Sinne) Ansatz bzw. argumentative Ansatz, der Meinungen nicht nebeneinander stellt, sondern auch zulässt, dass sie einer Anordnung preisgegeben werden.

    Ich hoffe, die Zusammenfassung entspricht ungefähr der Positionen, ich denke, die vielen Beiträge, die ich gelesen habe, gehen in diese Richtungen.
    Ein wesentlicher Unterschied scheint mir zu sein, dass der 1. Ansatz häufig gar nicht argumentiert, sondern darstellt, der 2. dafür umso stärker argumentieren will. Möglich, dass sich diese Kulturen nicht verstehen und das im tatsächlichen Streit abseits der Themen mündet (nicht zuletzt Beleidigungen).

    Lösungsvorschlag: Vielleicht sollte es für 'härtere Bandagen' einen Disclaimer geben? Dass die Teilnehmer*innen der Diskussion sozusagen damit einverstanden sind, dass eine harmonische Wertschätzung nicht das Ziel der Diskussion ist?

    Vielen Dank für eure bisherigen Beiträge. Ich stimme mit vielen Punkten überein. Die Frage ist, die mich immer umtreibt, ist dabei:

    1) Wie gehe ich mit Menschen um, die nicht meine Argumente / meine Meinung attackieren, sondern mich direkt? (Ist bereits sehr häufig vorgekommen). Wie sollte das gehandhabt werden? Einfach melden?

    2) Wo verläuft die Grenze zwischen meiner Meinung / Einstellung / Argumentation und mir selbst? Welche Formulierungen können dabei helfen, diese Grenze präziser zu ziehen?


    Materialismus macht Valentinstag genau so kaputt wie Weihnachten. Es kommt auf den Gedanken an der dahinter steckt.

    Hey, aber ich finde, die Gabe (als soziokulturelle Praktik gedacht) ist eine nette Sache, besonders an Weihnachten! Ich gebe gern und empfange auch gerne.

    Hallo!

    Ich denke, es existieren in diesem kleinen Stammtischbereich einige Differenzen, was die Diskussions- und Streitkultur angeht. Ich würde gerne eine Meta-Diskussion zum Thema eröffnen.
    Tatsächlich habe ich in diversen Threads (nicht nur dort, wo ich selbst schreibe) festgestellt, dass zwar Inhalte diskutiert werden, aber noch häufiger die Art und Weise, wie diese Inhalte diskutiert werden.

    1) Wie kann man also eine Meinung sinnvoll vertreten, ohne dass andere sie als beleidigend oder attackierend empfinden, gleichzeitig aber sicherstellen, dass sich die Meinung nicht in einer Welle aus Relativierungen auflöst?


    2) Was sind für euch No-Go's bei Diskussionen? Was sollte vermieden werden? (Beachte: No-Go's sind hier als Deal-breaker zu verstehen und stellen nicht unliebsame Meinungen dar.)

    3) Gibt es eine Beitragslänge, ab der ihr aufhört zu lesen? Brauchen Diskussionen eine gewisse Struktur, damit die Argumente nicht total in einer Wall of Text untergehen?

    4) Welche rhetorischen Stilmittel sind für eine Diskussion wichtig und hilfreich und welche sind schädlich?

    Ich bitte darum, auf persönliche Angriffe zu verzichten. Meinungen angreifen ist okay, Menschen angreifen nicht.

    Für Meinungen bin ich aber dankbar! :rice-grin-big:

    Sollte das mal der Fall sein, das Schlachtvieh ein primärer Überträger von (tödlichen) Krankheiten wird, dann stimme ich den Argumenten gerne zu. Das war bisher aber nicht der Fall und die Wahrscheinlichkeit halte ich ebenfalls für sehr gering.

    Reicht dir nicht, dass Tiere in Massentierhaltung definitiv Verstärker tödlicher Krankheiten darstellen, wenn schon nicht primäre Träger? Willst du abwarten, bis sich die Wahrscheinlichkeit zur Gewissheit manifestiert um dann zu sagen: Naja, hatten wir eben Pech?

    Vegetarier versuchen die Fleischesser umzustimmen

    Mitnichten und einer der größten Denkfehler hier.

    aber in Wahrheit konsumieren wir doch alle und in Wahrheit kommt doch bei uns alle das fressen Dan die Moral

    Uff, so viel Wahrheit auf einmal, ich weiß nicht, ob ich das verkrafte.

    ich esse szumbeispiel auch kein Kalb deswegen aber es ist auch ein bischen scheinheilige sich bio zu kaufen und sich einreden das das Tier dann den ganzen Tag auf und ab hüpft und gut drauf ist klar bio kaufen ist schon gut und richtig aber trotzdem muss man sagen nur weil da bio steht und eine schöne weiße sbgebildet wird das trotzdem geschlachtet und gemästet und es trotzdem eine wahre mit der gewin erzielt werden

    Absolut, meine Meinung, die wurde allerdings gelöscht.

    und nochwas das Essen schmeckt mir halt nicht wen da nur grmüss aufmeinem Teller ist

    Na, wozu dann was ändern? Dem Herrn schmeckt es halt sonst nicht!

    Problematisch ist daran dass man dann einen Sündenbock sucht. "Warum ist dieses schlimme Ereigniss passiert?" -> "Weil Gott sauer war." -> "Warum war Gott sauer?" -> *Sündenbock wird gesucht* Und da werden natürlich am liebsten die zum Sündenbock gemacht die man eh nicht mag.

    Sämtliche Sündenböcke, die hier konstruiert werden, sind wohl kaum religiös geprägt, siehe Geflüchtete, Antisemitismus usw.

    Außerdem haben Vegetarier oder Veganer nicht häufiger Nährstoffmängel als Allesesser, sondern es kommt einfach häufiger raus, weil sich Vegetarier und Veganer häufig regelmäßig untersuchen lassen.

    tatsächlich ist das mit den Vitaminen eine fehlinformation.

    Ich bin Veganer und habe überhaupt nichts. Das ist wirklich eine Mär, kann euch nur zustimmen. Über diverse Ecken und unglückliche Zufälle weiß ich von der Existenz einer Person, die sich hauptsächlich von Dosenravioli ernährt hat, die hat dann Skorbut bekommen, eigentlich undenkbar, würde ich meinen. Schön mit Fleisch vom Schlachter.

    Ich bin katholisch, hatte Kommunion und Firmung. Ich bin mir nicht ganz sicher ob ich an den einzig wahren Gott glauben soll. So wirklich gläubig bin ich also nicht, aber es gibt schon viele Situationen wo ich mir denke das mich irgendeine Kraft vor der falschen Entscheidung behütet hat

    Ich finde es völlig okay, "Kultur-Christ*in" zu sein. Viele Dinge, die mit dem Kulturschatz "Christentum" zusammenhängen, berühren uns, das ist in Ordnung und muss nicht bedeuten, dass wir unsere Kinder im Sinne Gottes erziehen wollen. Ich zum Beispiel habe viel übrig für die Jesusgeschichte und die Demut, die mit christlicher Theologie einhergeht, habe aber auch diverse Kritikpunkte auf allen Ebenen.

    Die Frage sollte nicht heißen "Warum nicht?", sondern "Warum?". Und dann sollte man die Frage ausweiten auf "Warum gerade dieser Gott?". Denn zwischen dem Glauben dass es "etwas größeres" gibt und dem, dass es eine Gottheit gibt die mit den Menschen interagiert und Erwartungen und Wünsche von uns hat, liegen Universen.

    Niemand hat behauptet, dass es hier (und bei mir) um einen monotheistischen Gott ginge.

    Ein möglicher Grund warum man an einen Gott glaubt ist weil man nicht damit leben kann, nicht auf alles eine Antwort zu haben. Und obwohl bisher nie die Lösung auf eine Frage "Gott" war, sondern unzählige male "Gott" sich als falsche Antwort auf eine Frage rausgestellt hat, setzt man trotzdem auf dieses Pferd.

    "Gott" ist ein Allheilmittel. Eine Antwort auf jedes "Warum?".

    Ich habe das Gefühl dass du dir ein bisschen was von meinem Beitrag vom 05.04.2020 gemerkt hast. Ich finds süß und fühle mich geehrt, aber du hast es eventuell nicht so richtig verstanden daher zitiere ich mich nochmal:

    Das ist mir zu platt und polemisch. Es geht nicht um konkrete Antworten, sondern eher um Sinn. Hast du noch nie am Sinn der Dinge gezweifelt? Der Ruf der Leere zwischen den Sternen, diese Schwärze und Kälte, die so sinnlos wirkt und unsere Existenz auf ein Minimum zusammenschrumpfen lässt? Zu viele Dinge, die wir nicht verstehen, zu viele Unsicherheiten und natürlich der Tod.

    Seit die ersten Menschen angefangen haben, ihre Verwandten im Dreck zu verbuddeln, ist Religion ein großer Teil für uns. Übrigens denke ich, dass wir alle religiös sind, nur dass viele die Tempel durch Labore, die Priester durch Doktortitel und die Heilige Schrift durch Sachbücher austauschen, mal mehr und mal weniger reflektiert. Ich will das nicht zuspitzen, aber ein Glaubenssystem haben wir alle, nicht wahr?

    Und das ist auch okay in einem gewissen Rahmen. Wer glauben will das Universum hat einen Schöpfer kann das gerne tun, aber sobald man glaubt dieser Schöpfer verlangt gewisse Dinge von einem und dass schlechte Ereignisse in der Welt seine Strafe sind, dann wird's problematisch...

    Was ist daran denn problematisch? Menschen kontextualisieren "schlechte Ereignisse" (da geht's ja schon los mit der Wertung) ständig. Welches Instrument der Deutung du hinzuziehst, ist doch zweitrangig, abseits davon, dass wir in diese Bezugssysteme zum Teil auch hineingeboren werden. Die Deutungshoheiten anzuzweifeln ist eine schwierige Sache, man muss sie dafür zuerst aufdecken.

    Wie ich dir schon versucht hatte verständlich zu machen, kannst du die Existenz wie eine Gleichung betrachten. In einer Gleichung gibt es eine unbekannte Variable. Du kennst den Wert der Variable nicht, du kannst sie nicht wirklich wahrnehmen aber die Gleichung sagt dir, dass sie existiert.

    Ich wäre vorsichtig mit der Sinnhaftigkeit solcher Analogien und Allegorien. Das vereinfacht die Sache doch sehr, oder?


    Aber akzeptieren muss ich nicht, wenn die Religion falsche wissenschaftliche Thesen nutzt, um religiöse Aspekte zu beweisen. Es gibt genug Aspekte, die wir (noch) nicht erklären können und damit schlecht göttliche Intervention abstreiten können. Solange das so bleibt, wird Religion immer einen Platz in der Welt haben und vermutlich selbst danach.

    Ich hab mir die Videos, die hier gepostet wurden, nicht angesehen. Das stimmt natürlich.
    Religion wird immer einen Platz haben, hier neigen die Menschen irgendwie dazu, das Sein auf
    die Naturwissenschaften zu reduzieren, was ich höchst bedenklich finde.