Wissenschaftlicher Fortschritt basiert häufig erst auf einer Theorie, gerade in der Astrophysik oder Quantenphysik
Das Verhältnis von Theorie und Praxis (in deinem Beispiel: Messungen, Beobachtungen) ist nicht immer so einfach wie bei Einsteins Relativitätstheorie, die als Paradebeispiel einer grandiosen Theorie insgesamt gelten darf. Innerhalb konstituierter Paradigmen ist es nicht immer leicht, auszumachen, ob die Theorie der Praxis voranging oder umgekehrt, und das ist auch alles in Ordnung, solange die Öffnung in Richtung Falsifikation ermöglicht wird. Insbesondere die Astrophysik ist eher der Beobachtung und Messung (und damit Bestätigung / Verwerfung von Theorien) verpflichtet. Ich bin allerdings kein Physiker (und du?) und kann daher nur auf mein grundsätzliches Wissen über Wissen zugreifen. Eine Sache sei hierzu gesagt:
Wissen und seine Generierung sind hoch komplexe, soziologische und philosophische Prozesse und eine solche Reduktion ist nicht hilfreich. Die Kriterien, was Wissen bedeutet und was nicht, sind ständigen Veränderungen unterworfen.
Spiritualität und Religion verfolgen ein gänzlich anderes Ziel. Sie entwerfen oft überzeitliche Dogmen, Naturkonstanten, wenn man so will. Konflikte zwischen Wissenschaften und Religionen treten auf, wenn sich an einer Transition vom einen aufs andere versucht wird, was natürlich nicht gelingt, bisher, egal in welche Richtung. Die Physik kann über Modelle erklären, warum das Licht eine Naturkonstante, aber sie kann nicht erklären, warum es Naturkonstanten gibt. Und Das Konzept "Naturkonstante" bleibt eine Erfindung. Warum nicht an einen Gott glauben?
Im Übrigen bin ich Kruadons Ansicht. Wissenschaft und Religion können ganz problemlos nebeneinander existieren, wenn sie einander für voll nehmen.
Das war meine Ansicht, aber der Wille zählt.