Rodrik
Ein
leises Vogelzwitschern mischte sich zu der Geräuschkulisse
arbeitender Menschen, die die Luft eines kleinen Dorfes erfüllte.
Unter einem trüben Himmel wurde gehämmert und gebaut, wobei nach
und nach eine Verteidigung entstand.
Rodrik
beobachtet das ganze vom Wagen aus in dem er saß. Die Beine an
dessen Ende hinunter baumelnd und die Hände im Schoß liegend, ein
Stück Papier umklammernd.
Es
hatte sich herausgestellt, dass die Truppe der er sich so spontan
angeschlossen hatte, weder in eine Schlacht zog noch ausrückte um
Verwundete eines bereits geschehen Angriffs zu unterstützen. So
blieb Rodrik nicht nur der Spaß des Kampfes verwehrt, auch die
Toten, die mit Verwundeten einhergingen, blieben aus und Rodriks
Rucksack somit leer.
Stattdessen
war er in einem Dorf, dass gesichert wurde und durfte dabei zusehen
wie ein Wall immer mehr an Größe gewann. Er könnte helfen, aber er
war ein Krieger und kein Handwerker und würde wohl eher den Prozess
verlangsamen als beschleunigen. Und so richtete er seine
Aufmerksamkeit wieder auf das Stück Papier in seinen Händen. Der
Brief war diesen Morgen angekommen und Rodrik hatte ihn zwar schon
gelesen, ließ seine Augen jedoch erneut über die Zeilen fliegen.
Auskundschaften und Rekrutieren. Mit Auskundschaften meinten die
hoffentlich Gebiete in denen sich die Soldaten des Eiskönigs
herumtrieben und nicht -Er sah kurz auf um das Dorf erneut zu
betrachten- So was.
Ein
Seufzen entwich dem Animänen als er sich daran machte den Brief
erneut zu lesen, als würde er ihm verborgene Geheimnisse verraten,
wenn er es nur oft genug tat.
„Du
wolltest mitkommen.“ erklang die Stimme von Corvin, dem
Rothaarigen, der immer noch seine Liste in den Händen hielt.
Rodrik
grummelte, als seine Hand bereits hinter sich wanderte, um ihm ein
Teil für die stationäre Armbrust zu geben, doch ließ es bleiben,
als der Mensch neben ihm Platz nahm und gab ihm stattdessen eine
Antwort.
„Weil
ich dachte es wäre eine ernste Situation; und ich hatte gehofft du
gehst drauf, damit ich deine Sachen haben kann.“ Corvin lachte auf,
ob er das ganze als Witz aufgefasst hatte oder ob es aus Nervosität
war, blieb dabei ein Rätsel.
„Es
ist eine ernste Situation, dass Nachbardorf wurde angegriffen.“ Nun
hatte er Rodriks volle Aufmerksamkeit. „Und wieso sind wir dann
nicht da?!“