Katsuro - AR-Missionsgruppe (Außerhalb der Mauer)
Wir waren an der Stelle angekommen, an dem das Fahrzeug hätte stehen sollen, nur tat dies es nicht mehr. Klasse. Nur Bohens Tiefseesoldaten standen noch da, die Wakeyashi sofort zur Rede stellte. Ich hielt meinen Abstand zu ihnen und beobachtete sie misstrauisch aus der Ferne. Aus Gründen! Schließlich hatte ich nicht die allerbesten Erfahrungen mit ihnen gemacht.
Plötzlich waren wir wieder vom Klang des Angriffs umgeben. Das mittlerweile bekannte Lachen der Hyänen, welches jedoch immer noch dazu in der Lage war einem einen Schauer über den Rücken zu jagen, vermengt mit einem aggressiven Kläffen, welches mir auch nicht unbekannt war. Jedoch konnte ich es in dem Moment keinem Dämonen zuordnen. Dazu kam es auch nicht, da ich dessen Ursprung nicht zu Gesicht bekam. Ein dunkler Nebel zog sich um uns, beschränkte immer mehr und mehr die Sicht und tauchte alles um mich herum in Schwärze. Eine Schwärze die von dem näherkommenden Heulen und Jaulen durchdrungen wurde. Ich sah mich irritiert um, ohne etwas zu sehen. Durch das Abhandenkommen von Sicht konnte ich mich nur noch an den Geräuschen orientieren. Jedoch schienen von überall her Laute zukommen, Trampeln und Knurren und Atmen, von dem sich nur sagen ließ, dass es näher kam.
Mir fiel die Taschenlampe wieder ein, die immer noch unter meinem Gürtel steckte und ich fuhr mit der Hand zu ihr. Schnell hatte ich sie ertastet und zog sie hervor, um sie anschließend mit einem Klicken anzuschalten. Flackernd ging sie an, anscheinend hatte sie während des Kampfes etwas abbekommen. Mit einem Schlag dagegen beendete ich das Flackern und ließ den nun stetigen Lichtstrahl meine nähere Umgebung erleuchten. Doch schon darauf begann der Nebel sich, an manchen Stellen, in einen sich auflösenden dunklen Schleier zu verwandel, der in verschiedenste Grautöne zerfloss. Mir wurde dabei die Stofflichkeit des Nebels wieder ins Gedächtnis gerufen, weswegen ich mir instinktiv den Handrücken, meiner freien Hand, auf Mund und Nase drückte. Doch ich ließ sie rasch wieder sinken, denn um zu verhindern etwas von dem Nebel einzuatmen, war es nun sowieso schon zu spät. Erst jetzt fielen mir die Bewegung auf, die durch den sich lichtenden Nebel zum Vorschein kamen. Es waren Dämonen, deren Ziel es ziemlich deutlich war irgendetwas, oder viel mehr irgendjemanden, bis zur Unkenntlichkeit zu zerreißen. Allerdings schienen sie von etwas davon abgehalten zu werden, denn sie kamen nicht weiter voran. Sie erinnerten an Kinder, arme Kinder, die sich an das Glas eines Schaufensters pressten, hinter dem sich Dinger befanden, die sie nie besitzen würden. Dinge aus einer Welt die sie niemals betreten würden, denn diese Welt war für diejenigen die glücklicher geboren wurden. Und der Zorn, nicht selbst auf der anderen Seite der Scheibe stehen zu können, nicht das bekommen zu können was sie wollten, spiegelt sich in ihrer kompletten Ausstrahlung wieder. Ein Lächeln stiehl sich auf mein Gesicht. Denn ich stand hinter der Scheibe. Ich stand immer hinter der Scheibe.
Geschwind steckte ich die, noch immer angeschaltete Taschenlampe, wieder unter meinen Gürtel und zog meine Schwerter. Denn so schön die Vorstellung von behüteter Separation auch war, stand hier dem Zerbrechen der Scheibe nichts im Weg.