Ich seh das ebenso; Reine Intelligenz ist nicht alles, ich glaube der Faktor der emotionalen Intelligenz und dessen Wichtigkeit wird auch häufig unterschätzt. Ein Beispiel: Ihr kennt vermutlich doch auch Rick und Morty. Rick ist ein Genie und mag immer Recht haben und all sowas, aber in meinen Augen ist es Morty, welche keine weniger wichtige Figur der Serie ist. Eher im Gegenteil, denn er repräsentiert imo sehr gut die emotionale Intelligenz. In einem Universum der unendlichen Möglichkeiten ist für Rick, trotz all seiner Fähigkeiten und seines Wissens, nichts wirklich von Bedeutung; Bei Morty ist das anders, denn trotzdem er ja nach und nach auch lernt und versteht, dass es unendlich viele Dimensionen gibt: er ist in der Lage, Dingen eine Bedeutung zu geben, seine emotionale Intelligenz macht ihn verständnisvoll, und nicht selten auch mal ein tröstendes Wort oder einen guten Rat finden.
Und keine Ahnung, was sich die Autoren tatsächlich dazu gedacht haben, aber ich glaube, gerade deshalb ist es Rick, der trotz all seiner Intelligenz Morty als Ankerpunkt braucht, nicht umgekehrt.
Was das Thema Freundschaften angeht; Ja, man kann auch mal aufs falsche Pferd setzten - oder das falsche Pferd sein, und Menschen können sich manchmal tatsächlich auch verändern. Nur, man kann Menschen imo ja schon etwas kennen lernen, bevor man sie wirklich kennen lernt, in meinen Augen. Einfach durchs zusehen/zuhören wie sie reden, und was sie sagen oder tun. Wenn jemand über jemand anderen lästert, kaum dass dieser aus der Türe ist, dann mag man dass vielleicht sogar amüsant finden. Nur muss man sich dann im Klaren sein, dass man dann eben beim Verlassen des Raumes wiederum selbst zum Objekt des Spottes werden wird.
Oder wenn jemand lügt wie gedruckt wann immer es gerade von Vorteil scheint, oder wenn jemand die Probleme oder Schwächen anderer Menschen lächerlich findet kann sich eine Freundschaft mit einem selbst für diese Person durchaus anbieten, und seis nur um selbst besser dazustehen.
Nur, ne gute Freundschaft ist sowas in meinem Augen nicht, kann sie ja gar nicht sein. Und dann ist böses Erwachen wohl kaum zu vermeiden.
Deshalb, es ist auch ganz sicher eine grosse Portion Glück mit dabei gute Leute zu finden. Aber schafft man es, dann ist es den Versuch und die Mühe in meinen Augen jedesmal wert. Denn so wie die falsche Gesellschaft einen runterzieht, bitterer macht, spitzzüngiger und gemeiner, so macht gute Gesellschaft in meinen Augen auch mehr aus Einem. Und ja, die meisten Freundschaften zerbrechen ja meist nicht, sie verlaufen sich, oder verdorren.
Aber wenn sie ordentliche Wurzeln haben kommen sie offenbar (zu meinem grossen Glück!
) auch mal Monate/Jahre mit verdammt wenig Wasser aus. Nicht ewig natürlich. Man kann auch von Freunden nicht mehr verlangen, als man selbst zu tun bereit ist 