Ich sage ja gerade nicht, dass es NICHT passiert - sondern dass das Risiko geringer ist. Dann sind halt 9 die eher attraktiver gelten Opfer - bei 10. Und 1 davon die eher als unattraktiv gilt. Was auch immer man darunter fassen muss.
Es ist oft einfach eine Frage von „zur falschen Zeit am falschen Ort“, wenn sich Täter und Opfer nicht kennen. Das hat seltener etwas mit dem Aussehen zu tun. Was ist für dich denn attraktiv? Finden du und ich das gleiche attraktiv? Daher finde ich diese Aussage von dir ganz und gar nicht gut gewählt.
Entscheidend sind Faktoren wie: soziale Abhängigkeiten, Gelegenheit, Täter-Opfer-Beziehung, Machtverhältnisse, Verwundbarkeit (unter anderem auch Kinder, Pflegebedürftige, psychisch Erkrankte). Attraktivität ist kein verlässlicher oder signifikanter Risikofaktor.
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Bei sexueller Gewalt geht es nicht primär um Lust, sondern um Macht, Kontrolle, Wut oder Demütigung. Täter handeln häufig aus dem Bedürfnis, Dominanz zu zeigen oder andere zu erniedrigen.
Ich erinnere mich noch an einen Spruch: „Wer seine Frau nicht schlägt, ist eine Pussy.“ — genau dieses Denken zeigt, dass es um Gewalt, Besitzdenken und Macht geht, nicht um sexuelle Anziehung.
Aber auch viele Taten geschehen impulsiv, unter Alkohol- oder Drogeneinfluss oder in Situationen, in denen sich der Täter überlegen und unantastbar fühlt. Es geht nicht um einen kalkulierten „Vorteil“, sondern um Enthemmung und Missbrauch von Macht.
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Ich wurde auch schon richtig unangenehm belästigt. Konnte Gott sei Dank aus den Situationen fliehen und nichts schlimmeres passiert. Dennoch sehr unangenehm.
Einmal hat mich ein Typ bedrängt, sich dabei selbst befriedigt und mich in eine Hütte mit ihm selbst eingesperrt, aus der man von außen nicht reinkam. Ich konnte entkommen, als er kurz abgelenkt war.
Irgendwann erfuhr ich, dass er seine Ex geschlagen und wohl auch eine anderes Mädel vergewaltigt haben soll.
Ein anderes Mal war es ein ü50 Mann, der mich nachts auf dem Heimweg vollgelabert hat. Er bot mir Geld an und wollte, dass ich mich auf seinen Schoß setze – zum Glück kam eine Freundin die ich angeschrieben hatte rechtzeitig.
Ein dritter Typ hat mich verfolgt und nicht in Ruhe gelassen, bis Freunde auftauchten und ihn verjagten.
Ich gehe abends seltener weg und meide bestimmte Gegenden – einfach, weil ich mich sicher fühlen will.
Auch in meiner Familie habe ich Dinge gegenüber Frauen erlebt, die nicht normal waren, aber darüber rede ich ungern.
Und klar: Solche Situationen können auch Männern passieren – vielleicht seltener, aber öfter, als viele denken.