Ich werde nächstes Jahr im Mai nach bislang 6 Jahren Beziehung heiraten.
Es war für mich nie in Stein gemeißelt, dass ich eines Tages unbedingt heiraten muss. Ich konnte mir gut vorstellen, mit meinem Partner auch "einfach so" für unbestimmt lange Zeit zusammen zu sein, habe jedoch auch gemerkt, dass sich mit vorangeschrittener Zeit der Gedanke an eine Heirat öfter mal einschlich. Je ernster die Beziehung und je tiefer die Bindung wurde, desto mehr gefiel mir der Gedanke eines gemeinsamen Nachnamens und einer symbolischen Familiengründung, ob nun mit oder ohne Kind. Tatsächlich haben wir vorher nie objektiv über diese Möglichkeit gesprochen, wie es durchaus einige Paare machen (siehe Tassenkuchen s schönes Bild weiter oben XD). Im Januar diesen Jahres kam einfach die direkte Frage von ihm, die ich dann auch mit Ja beantwortet habe. Wir leben zusammen, planen für die Zukunft, ergänzen uns wunderbar und haben einfach Harmonie im jeweils anderen gefunden. Es fühlt sich für uns richtig an zu heiraten. Zudem habe ich seine Familie sehr ins Herz geschlossen, und er auch meine.
Ich verstehe aber auch vollkommen, wenn Paare nicht heiraten möchten. Eine Beziehung wird nicht inniger, nur weil man plötzlich "Mann und Frau" ist. Heiraten ist absolut kein Muss.
Nebenbei: Ich sage zwar gerne, dass jedes Paar für sich selbst wissen muss, wann das Gefühl stimmt, kann aber trotzdem nicht ganz nachvollziehen, wenn Paare bereits nach einem Jahr heiraten. Natürlich gibt es nicht DEN Zeitpunkt - wie gesagt, das ist größtenteils Gefühlssache. Aber warum nicht trotzdem etwas Zeit lassen? Es sind oft auch einfache alltägliche und praktische Dinge, wie das Zusammenleben auf Dauer in einem Haushalt, welche sich mit der Zeit gefühlsmäßig verändern können. In der Verliebtheitsphase ist sicher alles noch ganz wunderbar, doch die lässt irgendwann nach. Da ist dann die Frage, ob man im Zusammenleben trotz Hürden weiter eine Einheit bleibt und ohne viel unnötigen Stress durch's gemeinsame Leben gehen kann - oder aber ob die Macken des anderen irgendwann so nervig werden, dass es permanent zum Streit kommt. Ein gemeinsamer Haushalt und damit ein geteilter Alltag ist eben doch nochmal etwas anderes als sich ein paarmal die Woche zu sehen. Und dennoch erlebe ich es, dass sich aktuell an allen Ecken nach sehr kurzer Zeit schon verlobt wird. Vielleicht bin ich ein zu rational denkender Mensch, um das zu verstehen..