Weltunter
Ich schreie alle Wünsche, alle Hoffnung in die Welt,
Und ich lache, weine, schreie, seh' wie sie zusammenfällt.
Alle Stürme, tausend Winde, reißen ihre Fetzen fort,
Mit dem bangenden Verlangen auf nur ein gehauchtes Wort.
Und ich balle meine Fäuste, gehe kreischend in die Knie.
Ich versuche mich zu wehren gegen diese Melodie,
Die mit krachenden Geräuschen bis in meinen Kopf vordringt
Und dort tausend schrille Strophen tief aus meiner Seele singt.
Kneif' die Augen fest zusammen, doch ich seh' es allemal,
Wie der Mond sich wieder wandelt, scheint gebrochen und nur fahl
An dem schon zerriss'nen Himmel, den der laute Sturm verweht,
Dass das Splitterbild des Mondes bald mit seinen Fetzen geht.
Und ich halte meine Hände fern von der gestürzten Welt,
Die durch meine tausend Wünsche in sich selbst zusammenfällt.
Tausend Feuer brennen lodernd, von den Flammen längst genährt,
Züngeln hoch zum grauen Himmel, von der Asche schon verklärt.
Tausend Tränen glitzern blitzend, heller noch als ein Kristall,
Tausend Winde tragen sie bis hoch ins unberührte All,
Ehe neue Schluchten brechen, bersten dunklen, festen Stein -
Sollte dort durch meine Wünsche nicht ein Paradies schon sein?
Funken fliegen mit den Winden und sie sind schon ungezählt,
Doch sie zischen mir ins Ohr, ich hätt' es selber so gewählt.
Und so blicke ich gebrochen auf das Chaos, das ich schuf,
Bebend, zitternd - und verfolgt vom flammendheißen Funkenruf.
Stücke vom zerriss'nen Himmel fallen schwer wie grauer Stein
Auf den Aschenrest der Erde, schlagen in die Schluchten ein.
Und so akzeptier' ich bröckelnd, was ich selber angestellt,
Und mit einem letzten Wunsch zerspringt die glutgetränkte Welt.