Ich weis, meine Mutter hatte mir einen Gefallen tun wollen. Aber was sollte ich alleine in solch einem großen, grauen Gemäuer. Ehrlich gesagt, das Haus hatte mir zu viele Zimmer und in der Nacht pflegte ich mich unter der Decke zu verkriechen. Dann hörte man oft ein klopfen und Poltern und kleine trippelnde Schritte. Wirklich, dieses Haus war gar nichts für mich. Doch da es ein Geschenk war, musste ich damit leben.
Ich kaufte mir schöne Vorhänge und helle Farbe um mich darin einzurichten. Dann ging ich in den Keller um zu schauen ob der Vorbesitzer vielleicht einen Pinsel dagelassen hatte. Leider gab es in dem alten Haus noch kein elektrisches Licht. Also zündete ich mir eine Kerze an und ging Schritt für schritt die lange, dunkle, steinerne Treppe hinunter. Plötzlich sah ich in der Dunkelheit etwas entlang huschen und lies vor schreck die Kerze fallen, die sofort erlosch. Nun stand ich in tiefster Dunkelheit.
Ich betete, dass es bloß eine Maus gewesen war und tastete mich in der Dunkelheit weiter nach unten.
Meine Finger streiften an der rauen, steinernen Wand entlang.
Ich schrie entsetzt auf als meine Hände etwas warmes, feuchtes berührten. Ich war in der festen Überzeugung es sei Blut. In diesem Moment fiel mir ein Zeitungsartikel wieder ein: Mann auf tragische Weise ums Leben gekommen.
Ein Mann war die steinerne Treppe in den Keller hinunter gefallen und hatte sich dabei das Genick gebrochen. Darunter hatte gestanden, das es hier, im der Hallstreet passiert war.
Der Vorbesitzer des Hauses, in dem ich wohne war verstorben... ...steinerne Treppe... ...in den Keller..
Ich befand mich in dem Haus de Toten aus der Zeitung!
Wochenlang war spekuliert worden, ob es tatsächlich ein Unfall gewesen war.
Was wäre, wenn der Mann nicht durch einen Unfall gestorben wäre? Was wäre, wenn der Mörder noch hier im Keller wäre?
Entsetzt stürmte ich die Treppe hinauf. Keine 10 Pferde würden mich noch einmal in dieses Haus kriegen!
Keine 10 Pferde, aber John! Mein Freund John hatte das Haus nicht aufgegeben, er hatte elektrisches Licht einbauen lassen, Teppiche verlegt und die Wände gestrichen.
Als ich ihn nach der Arbeit im Haus wieder sah, erzählte er mir, dass eine Wasserleitung für das Warmwasser ein Leck gehabt hatte. Das Wasser war die Wand hinunter gelaufen und war schließlich auf einen hervorstehenden Stein getropft, da darüber ein Loch in der Wand war.
Ich kam mir vor wie ein Idiot!