Kalte Einsamkeit

  • Ich will nicht! Ich will nicht so sein wie sie! Ich will nicht verglichen werden mit diesen ach so perfekten Lebewesen auf diesem Planeten. Ich will nicht das Resultat einer einheitlichen Schablone sein, die jedem einzelnen hier als Messlatte dienen soll für das, was richtig oder falsch ist. Ich will nicht! Und ich bin auch nicht so. Ich bin nicht wie die anderen


    Rückblick: Zwei Wochen zuvor//Vorsterben:
    Mein schmerzender Nacken zog mich so langsam in die echte Welt zurück und die kühle Realität sickerte allmählich in meinen Kopf. Ich lag hier. Ich lag in meinem Bett. Am völlig falschen Platz. Und das schon viel zu lange Ich lag noch immer unter unzähligen Kissen begraben, um nur keinen Lichtstrahl zuviel in meine Augen lassen zu müssen. Das Licht tut mir weh. Die strahlende Sonne verletzt mein Gemüt. Und der Straßenlärm der durch die Fenster dröhnt… er dringt nicht einmal mehr wirklich zu mir durch. Da draußen tobt das Leben. Jeden morgen quälen sich unzählige Menschen aus ihren Betten. Wie kleine Ameisen. Alle strömen sie aus ihrem Bau um fleißig irgendwem zu dienen. Sie alle haben eine Aufgabe… irgendetwas in ihrem Leben das sie als ihre Bestimmung bezeichnen können. Wie das wohl ist? Wie fühlt es sich wohl an wirklich gebraucht zu werden? Was muss das für ein Gefühl sein gerne für etwas zu leben? Ich erinnere mich nicht.
    In meinem Inneren hatte sich ein Gefühl von Leere breit gemacht. Meine Freunde waren alle beschäftigt. Niemand hier. Nur ich alleine. Jana hatte selbst genug mit sich zu tun. Sie war immerzu am ringen, immerzu Geldnöte. Von ihr konnte ich nicht erwarten, dass sie meinem bitterkaltem Herzen wieder Wärme einflößt. Ich wollte nicht so egoistisch sein und sie für mich benutzen, wenn sie selbst kaum Luft für sich selbst hatte. Mina war ebenfalls viel zu beschäftigt. Alles was für sie von Bedeutung war, war ihre Schule. Abgesehen davon verstanden wir uns im letzten Jahr immer schlechter. Kurz nachdem sie ihren Freund hatte, war sie für mich wie vom Erdboden verschluckt. Ich erreichte sie nicht mehr und Zeit hatte sie für mich sowieso keine. Die Beziehung mit ihrem Freund hielt nicht lange. Aber seit diese Sache gelaufen war, war alles was wir konnten nur noch ein Wortgefecht. Von ihr konnte ich genauso wenig erwarten, dass sie mich auffängt. Für sie war ich nicht wichtig. Was uns einst verbunden hatte, existierte nicht mehr. Und Cat… naja, Cat war zwar hier, aber sie schaffte es im richtigen Augenblick bestehende Wunden erst richtig aufzureißen. Im Endeffekt stand ich also ziemlich alleine hier. Mein liebster Freund war mein Zimmer geworden. Anfangs, als meine Eltern und ich in dieses Haus gezogen waren, hasste ich es. Ich hasste es wegen seiner Dunkelheit. Ich hasste es, weil kein Licht fähig war dieser Dunkelheit ein wenig Licht zu schenken. Aber es war alles was mir geblieben war. Hier konnte ich mich verkriechen. Niemand zwang mich zu reden wenn ich es nicht wollte. Und ich fühlte mich, als wenn ich selbst ein Stück dieser Dunkelheit war, die einfach nicht aus diesem Zimmer wich. Ja, das war es. Während alle anderen wie bunte Farbflecken waren, umringt von Licht und Schönheit, so war ich doch nur eine Schattenexistenz. Und ich brauchte kein Licht.
    Lustlos befreite ich mich aus den Kissenfluten die schützend über mir lagen. Es war zu spät um sich noch weiter zu verstecken. Und die Szenarien in meinem Kopf wurden nicht besser vom rumliegen. Ich streckte mich und ließ meine Halswirbel knacken. Manchmal half es um die Schmerzen loszuwerden. Aber eben nur manchmal. Ich schlich aus dem Zimmer und musterte den Hund der freundlich schwänzelnd zu meinen Füßen lag. Ich bückte mich und streichelte flüchtig den kräftigen Kopf von Shila, ehe ich über sie hinweg meinen Weg ins Bad fortsetzte. Doch wie üblich, auch der zweite Hund machte sich extra breit auf dem Gangboden. Morgana war sehr gemütlich. Sie blickte mich müde an, registrierte das ich weiter ging und schnaubte entnervt über die Unruhe die ich mit mir trug. Das klicken des Badezimmerschlosses war angenehm. Isolation. Ich liebte sie. Hinter verschlossenen Türen konnte keiner erblicken ob man gerade zufrieden in den Spiegel lächelte, oder ob man sich angewidert wieder abwandte weil man sein Ebenbild einfach nur zum brechen fand. Keine 10 Minuten später verließ ich halbwegs gebändigt das Bad.
    Der Tag verging schleppend. Viel zu langsam. Unerfüllt. Nach dem Frühstück verzog sich jeder dort hin wo man am meißten Unterhaltung finden konnte. Mum verschwand in ihr Zimmer, zu ihrem heiß geliebten, aufgetunten Computer. Paps und ich blieben im Wohnzimmer und verbrachten Zeit an unseren Laptops. Und als Nebengeräusch lief der Fernseher. Bis hin zum Abend veränderte sich nichts an dieser Situation. Ich wartete seit Stunden darauf, dass irgendjemand in der virtuellen Welt auftauchte und sich mit mir unterhielt. Irgendjemand. Irgendwer der einfach dazu im Stande war diese Stille in meinem Kopf auszumerzen. Aber da war niemand. Und irgendwann hatte ich genug. Ein paar klicks und der Laptop brauchte keinen Strom mehr. Ich packte mein Handy und steuerte in Richtung Wohnungstür.
    „Lucy?“ hörte ich aus dem Wohnzimmer rufen
    „Ja Paps?“
    „Was machst du denn?“
    „Och nichts, ich verschwinde nur ein bisschen in mein Zimmer. Bisschen Musik hörn.“
    „Heißt also man sieht wieder lange nichts von dir?“ Ein resignierendes Seufzen gab zu verstehen, dass er nicht all zu begeistert darüber war, dass ich mich schon wieder verdrücken wollte.
    „Nein, nein. Keine Panik. So lang mach ich nicht“
    Ohne auf eine weitere Antwort zu warten verließ ich die Wohnung meiner Eltern und wanderte hinauf in mein kleines Arial das bei Oma und Opa untergebracht war. Mein Zimmer… meines ganz alleine. Ich öffnete die Tür und tastete nach dem altmodischen kleinen Lichtschalter. Eine Sekunde nach dem Klicken wurde der kleine Raum mit schwachem Licht geflutet. Es reichte gerade mal dazu aus, um das mit Holz verkleidete Zimmer so auszuleuchten, das die nötigsten Dinge zu sehen waren. Hier war alles aus Holz. Bis auf die kleine Ecke in der ein Waschbecken stand. Der kleine Spiegel der darüber hing, hatte schon ein paar blinde Flecken. Ich konnte mir nicht erklären welchen Sinn es machte in einem Schlafzimmer ein Waschbecken zu montieren. Die altweißen Fließen die das Waschbecken umspielten, waren der einzige Fleck an dem Licht wohnen konnte. Alles andere war notorisch von Schatten verseucht. Ganz gleich wie viele Lampen man hier auch installierte, ganz gleich wie viele bunten Flecke man auch an die Wände klatschte… es gab nichts, wirklich überhaupt nichts, was diesem Raum auch nur einen Hauch von Freundlichkeit verleihen konnte.

  • Ich schloss die Tür hinter mir, schaltete die Stereoanlage an und knippste meine kleine Lichterkette an die ich spielerisch an den Fließen entlanglaufen ließ. Auch wenn es deshalb nicht heller wurde, ich fühlte mich zumindest zuhause.
    Im Hintergrund lief eines meiner Lieblingslieder. I’d come for you von Nickelback. Ich wusste nicht genau was ich an diesem Lied so mochte, denn ich wusste, für mich würde niemand kommen, trotzdem konnte ich es nicht lassen. Es lief rauf und runter und in mir luden sich Szenarien über das, was sein könnte. Letztlich erinnerte es mich an etwas, was vor kurzem erst gewesen war.
    Ich stand im Bad und hatte die Tür hinter mir abgeschlossen. Ich hatte bereits Wasser in die Wanne laufen lassen. Es war wie üblich zu heiß, aber was machte das schon. Gedankenverloren starrte ich in den Spiegel, blickte mir selbst in die Augen und fragte mich, was andere wohl in mir sehen würden. Letztlich kam ich nur auf die Antwort, das es niemals das sein würde, was ich selbst in mir sehe. Ich schlüpfte aus meinem T-Shirt, ließ nach und nach die Hüllen fallen, stand nackt vor dem dampfenden Wasser. Ich setzte mich auf den Badewannenrand und die Kälte durchfuhr mich wie ein Blitz. Zwanghaft löste es in mir eine bösartige Vorstellung aus. Ich sah mir selbst zu, wie ich mich verletzte. Ich sah, wie ich benebelt in das heiße Wasser stieg, mich aufrecht setzte und dieses winzige, funkelnde Ding an mein Handgelenk führte. Ein kurzes zögern, ein bedachter Moment und in einem schlagartigen Ruck zog ich einmal durch. Es dauerte einige Sekunden bis sichtbar wurde, wie stark die Auswirkungen waren. Blut sickerte erst ganz gemächlich, dann stoßweise mit jedem Schlag meines Herzens aus der unnatürlichen Öffnung. Es war unheimlich schön zu sehn, wie sich Blutschwaden unter das Wasser mischten. Der Anblick von rot gefärbtem Schaum erinnerte mich an Kunst. Langsam wurde ich schwach und sank in das Wasser und ein
    tiefschwarzes Meer begrub das Bewusstsein daran, das ich jemals auf diesem Planeten gelebt hatte.
    Diese Vorstellung war so wunderschön. So wunderschön und gleichzeitig grausam. Ich hätte mich dafür bestrafen müssen, überhaupt an so etwas zu denken. Aber letztlich sprechen weder Kopf noch Herz eine andere Sprache.
    Ich setzte mich an den Schreibtisch und zog das Cuttermesser aus der Stiftebox. Wie hypnotisiert fuhr ich es immer wieder aus dem Schacht und zog es wieder zurück. Sich jetzt umzubringen, das wäre keine schlechte Idee. Aber wenn ich es jetzt tun würde… dann würde spätestens in einer halben Stunde jemand bei mir im Zimmer stehen und versuchen mich zurück zu holen. Nein, jetzt ist ein schlechter Zeitpunkt. Ich werde warten bis meine Wachhunde nicht hier sind. Ich werde warten müssen, bis mich endgültig niemand mehr daran hindern kann dieses dreckige Blut aus diesem verdorbenen Körper fließen zu lassen. Zwei geschlagene Stunden verbrachte ich in dieser Position, auf das Messer starrend, Gedankenverloren. Und der Gedanke auf das, was bald kommen würde, löste zum ersten mal eine art Zufriedenheit in mir aus. Das wissen wie es geht und das ich bereits einmal mitmachen durfte wie einfach es ist machten mich fast schon glücklich. Aber so langsam musste ich wieder die alte Gestalt werden. Ich musste wieder diese gespielte Freude in meinen Körper steigen lassen. Das Messer wegzulegen machte mich traurig. Und nicht mein Blut daran kleben zu sehn schürte einen unbändigen Zorn. Aber schon bald… schon bald würde alles ein Ende haben. Welch tröstlicher Gedanke.
    Die Musik erstarb auf einen simplen Knopfdruck, die Lichter gingen aus und ich schlich durch das dunkelste Element hindurch in die elterliche Wohnung zurück. Zu gerne wäre ich auf dem schwarzen Gang stehen geblieben. Im Schatten. In der Dunkelheit.
    Kaum später verschwand ich ins Bett. Und ich stellte mir vor das ich schon jetzt in der Situation wäre, mich bald nicht mehr daran erinnern zu können das ich je gelebt habe.



    Heute//Rinnsale
    Die mit Kunstblut verschmierte Rasierklinge an der gefliesten Wand hatte mich immer in ihren Bann gezogen. Wie viele Tränen wohl in letzter Zeit geflossen waren? Tränen aus kalter Einsamkeit. Ich fühlte mich als wäre an der Stelle, an der mein Herz schlägt nur noch ein kalter Brocken. Ein Eisklotz der einfach nicht mehr auftauen wollte. Und ich war so schrecklich einsam. Jana war nicht hier. Und ihre Wärme stieß mich ab. So sehr ich mich auch an den Gedanken klammern wollte das alles wieder gut sein würde wenn mich einfach nur jemand in die Arme nimmt, es stieß mich ab. Ich war verkommen. Ich wollte Nähe und doch wehrte sich jede Faser meines Körpers dagegen. Es fühlte sich so schmutzig an. Schmutzig und schwach. Mina war nicht weiter existent für mich. Der letzte Versuch ein Treffen auszumachen war erneut gescheitert. Und ich hatte keine Kraft mehr. Keine Lust und keine Kraft. Was hatte es für einen Sinn sich mit Leuten zu umgeben die im Grunde nur aus Zwang hier waren. Nein, das wollte ich nicht mehr. Mina gab es für mich nicht mehr. Und Cat… Was ist eigentlich mit Cat passiert? Richtig, sie hat sich abgewandt. Sie hat endlich ihren Weg gefunden. Was mache ich hier eigentlich?...
    Ich starrte in den Spiegel. Der Spiegel mit den blinden Flecken blickte mich in düsterer Vorahnung an. Oder waren es doch nur meine eisigen Augen dessen Reflektion ein Omen darauf waren das nichts mehr so sein würde wie es war?
    Auf dem Waschbeckenrand lag eine Packung mit Rasierklingen. So viele wunderschöne, unverschmutzte Klingen. Und sie alle blinken wie kleine Sterne wenn man sie im Licht dreht. Licht… genau das war es, was ich nicht wollte. Diese Klingen sollten ebenso schwarz sein wie ich. Sie durften nicht mehr glänzen. Nicht heute und nie wieder. Und es gab nur eine Möglichkeit den Geist der Gegenstände zu schwärzen. Mein Blut soll daran kleben. Es ist soweit!
    Etwas nasses traf auf meinen Handrücken. Als ich aufblickte sah ich warum. Ohne es zu wollen, waren da Tränen. Aber weshalb? Gleich würde alles zu ende sein. Gleich würde ich für immer meinen Frieden finden. Aber was wenn nicht? Was ist wenn sie mich finden?
    Ich aktivierte den Videomodus meines Handys und stellte es auf. Für den Fall das man mich finden sollte bevor ich in der Unterwelt verschwunden bin, will ich wenigstens ein Relikt dafür haben was ich angestellt habe. Sollte ich überleben, so will ich wenigstens etwas haben, was mich an den Schmerz erinnert und daran das es falsch ist. Vielleicht werde ich dann endlich fähig sein die Finger von Dingen zu lassen die ich irgendwann nicht mehr kontrollieren kann.
    Das Handy war bereit. Ich brauchte nur noch auf Start zu drücken und aufzunehmen. Jetzt war es an der Zeit zur Tat zu schreiten. Ich zog eine Klinge aus der Packung. Sie war noch von Papier umschlungen. Vorsichtig blätterte ich es auf.
    Wah, sie ist ganz weich und biegsam. Sie schillert wunderschön.
    Langsam führte ich die Klinge an mein Handgelenk, immer darauf bedacht das auch alles auf Video aufgenommen ist. Ein kurzes Zögern… ansetzen….
    Ratsch
    Es tat weh. Es brannte. Heiß… glühend. Der Anfang eines Schwelbrandes. Aber kein Wort drang durch meine Lippen. Nicht ein einziges. Es war das Einzige was ich jemals mit ganzem Herzen gewollt habe.
    Blut drang immer stärker aus dem Spalt. Immer mehr und mehr. Das Waschbecken war über und über benetzt mit diesem Dreck der aus mir hervorquoll. Ich musste lächeln. Es tat so unendlich weh. Dieses Feuer wurde immer stärker. Meine Nerven waren ein Feuerwerk. Unweigerlich erwachte in mir die Vorstellung ob sich nicht doch jemand zu Tode grämen würde wenn ich nicht mehr wäre. Was wäre wenn? Reiße ich damit andere mit in den Tod? Nein, nein, aufhören!… HALT!
    In Panik griff ich nach dem Handtuch das neben dem Waschbecken hängt. Ich schlang es fest um mein Handgelenk. Aber es schien nichts zu nützen. Das Blut drang hindurch, färbte in Sekunden jede Faser rot. Zitternd kauerte ich mich auf den Boden. Wippte benommen vor und zurück
    Nein, nein, bitte… Hilfe… das geht so nicht…

  • Ich umklammerte mein Handgelenk, drückte so fest ich konnte auf die Wunde, bis die Hand ganz blass war. Ich hatte das Gefühl ich würde meine Hand abdrücken. Aber meine Kräfte schwanden. Ich atmete schwer.
    Was soll ich tun… was soll ich nur tun…
    Ich wippte immer stärker… Ich musste wach bleiben. Auf keinen Fall durfte ich jetzt einschlafen. Das würde meinen Tod bedeuten.
    In Panik griff ich nach meinem Handy…. Viel zu viele schreckliche Bilder waren bereits in dem Video gefangen… ich unterbrach die Aufnahme und wählte die erste Nummer die in meinem Speicher war… Cat….
    Das Rufzeichen dauerte unendlich lange bis endlich ein Knacken in der Leitung zu hören war.
    „Hallo…?“ Sie schien bereits geschlafen zu haben. Wie spät war es überhaupt?
    „…ich….Cat….ich…. es tut mir leid… hab ich dich geweckt…?“
    Ich nahm meine Umgebung nur noch verschwommen war. Ob es an den Tränen lag, oder am Blutverlust wusste ich nicht, ich konnte es nur erahnen.
    „Lucy, was ist los? Ist was passiert?“
    Cats Stimmte klang dafür das ich sie geweckt hatte ungewöhnlich wach und beunruhigt
    „ich…. Ich weiß nicht was ich machen soll… es… hört einfach nicht auf“
    Nur schwer konnte ich ein Schluchzen unterdrücken.
    „Lucy, verdammt, was hast du gemacht. WAS IST LOS?!“
    „es tut mir Leid…. Ich… es hört nicht auf zu bluten“ es ging nicht mehr… ich weinte lauthals los
    „Verflucht… mach jetzt nichts unüberlegtes und leg auf keinen Fall auf. Ich bin so schnell es geht bei dir“
    Meine Umgebung wurde mehr und mehr zu einem undefinierbaren schmutzigen Fleck. Ich hatte keine Kraft mehr und legte mich auf den Boden.
    „cat?“ meine Stimme war so unheimlich zerbrochen, kaum mehr ein Säuseln. „Es tut mir Leid Cat, ich … kann nicht mehr…“
    „Lucy! Lucy! Du darfst nicht einschlafen! Du musst hie bleiben! Bleib……..“
    Von dort an war alles schwarz…
    Ich bekam weder mit wie das Haus gestürmt wurde, noch wie Cat mich in den Armen hielt und flehte das ich sie nicht im Stich lassen soll.
    Ich werde nie erfahren wer mich wirklich geliebt hat. Ich werde niemals sehen wer an meinem Grab stand und echte Tränen geweint hat. Und ich werde niemals wissen wie sich die Schuld angefühlt hat weil mir ein anderer folgen wollte.
    Herzstillstand….

  • Die Geschichte ist zu Ende... möchte man meinen, aber da sie bisher als Rückblick spielte darf man ja noch gespannt sein wie es weitergeht und ich muss gestehen, bei diesem Schreibstil darf man sich auf eine Fortsetzung freuen, sowohl der Erzählung als auch den Dialogen fehlt es nicht an Details oder Ausdruck und man liest sich mühelos von Zeile zu Zeile durch.
    Was den Inhalt angeht, zum Thema Selbstmord halte ich mich mal zurück, gut is es nicht aber ob man es falsch findet oder okay, man soll sich Urteile verkneifen. Aber du hast die Bedrückung, den Selbsthass und die Einsamkeit der Figur recht gut dargestellt und man kann das Motiv des trügerischen Trostes der Dunkelheit gut nachvollziehen und deren Teufelskreis in dem die Gedanken sich wie zu einer Schlinge flochten. Wobei das Ende dann doch wieder überrascht und ein seltsames Phänomen darstellt.(und ich mein nicht die Sache mit dem Handyvideo, das war vielleicht ne Spur bizarr aber noja, die Figur hatte ja ihre Gründe dafür xD) Irgendwie ist es wohl auch wirklich in der Natur des Menschen, das er eigentlich lieber kämpft als aufgibt, so mag es merkwürdig erscheinen, der plötzliche Sinneswandel nach dem Schnitt mit der Klinge, jedoch wischt die Erkenntnis in Lebensgefahr zu sein alles nicht elementare vollkommen zur Seite, und das führt in den Kampf darum, zu überleben - nur zu überleben. Und dieser Aspekt war auch gut dargestellt, auch wenn es eben nichts mehr nützte, aber ich fands passend und nachvollziehbar realistisch, von daher, nö...alles in allem, über ein weiteres Kapitel könnt ich nun wirklich nicht die Nase rümpfen O_oV

    I see the lights of the village

    gleam through the rain and the mist

    and a feeling of sadness comes o´er me

    that my soul cannot resist

  • Uups ^^' eigentlich wäre die Geschichte tatsächlich zu Ende. Ich Vollidiot hab vergessen am zweiten Kapitel den Namen einzufügen -.-' naja xD kann ich ja noch nachholen.
    Ich hatte bereits überlegt ob ich die Geschichte weiter führe. Allerdings bin ich leider etwas planlos was ich anstellen soll. Im Endeffeckt sieht es JETZT ja so aus als wäre die Figur tot. Klar könnte ich jetzt noch irgend eine der Freundfiguren herausklauben und näher darauf eingehn was die Gedanken so waren xP aber ich habe keine Ahnung ob ich gut genug darin bin mich auch noch in ein zweites Bild einer Person einzufinden xD ich kann es versuchen. Dein Kommentar wäre schließlich ansporn genug ^^ nachdem ich nicht gedacht habe das diese Geschichte überhaupt einen Leser finden wird, hab ich mich wirklich sehr darüber gefreut doch ein Feedback zu bekommen :) und auf deine Meinung lege ich auch sehr viel Wert ^^
    Also dankeschön das du dich meiner Geschichte angenommen hast ^^ und danke für das Kompliment am Anfang :)
    Was das Thema Selbstmord an geht. Du hast schon recht. Es wäre wohl vermessen dazu ein Urteil zu bilden. Die einen mögen es ok finden und sie würdens wohl auch tun wenn ihre Situation absolut aussichtlos ist. Aber wieder andere sind absolute Gegner einer solchen Aktion. Und irgendwie kann ich das sogar verstehn. Im Grunde ist es egoistisch sich umbringen zu wollen und vor allem davon zu laufen. Nebenbei tut man anderen damit auch sehr weh (meißtens ist es doch tatsächlich so das man die Leute denen man vielleicht wichtig ist einfach total vergessen hat). Ums auf den Punkt zu bringen: ich lasse jedem seine Einstellung. Allerdings würd ich es nicht zulassen das sich zum Beispiel einer meiner Freunde auf diese Weise davon stiehlt xD

  • Also das Ende ist bestimmt nicht so schlecht gewählt als das es so nicht stehen bleiben könnte, am Ende eines Kapitels genauso wie überhaupt. Von daher, diese Geschichte ist damit abgeschlossen aber falls dir mal ne andere in den Sinn kommt schreib sie auf, du hast Talent ooV


    Und naja, sofern man seine Familie und seine Freunde nicht wirklich aus tiefster Seele hasst sollte man wohl wirklich versuchen weiterzumachen bis sich die Wege von allein verlieren und es wirklich keinen mehr schert - oder so Oo
    Und Selbstmord is halt nunmal kein einfaches Thema, weder kann ich sagen dass es immer und überall was ganz schlimmes und feiges ist (oder wärs so verwerflich wenn jemand der Alzheimer hätt oder sonst was ganz beschissenes sich so lang es geht noch n schönes Leben macht und sich dann sagt, nu is aber Gud, eh er sich dreimal am Tag von einer Seite auf die andere drehen lassen und sich die Windeln wechseln lassen kann) und andererseits, manchmal SCHEINT ES zumindest so als würden Menschen ihr Leben wegwerfen obwohl sie immer noch für etwas gut wären, sie immer noch etwas tun könnten würde sich ihnen nur die Chance bieten dass sie ihre Bestimmung fänden und man fragt sich einfach nur warum? Und dann ist da auch noch die Sache mit Depressionen und so, da stehn dann oft auf der einen Seite die, denen die Sonne immerzu ausm Arsch zu scheinen scheint und die dann so gute Reiss-dich-mal-zusammen Ratschläge parat haben während die andern sich vorkommen müssen wie der letzte unwürdige Dreck - und das dann womöglich noch zu unrecht, weil so n Gehirn is ne verdammt sensible Geschichte und n kleines bisschen zu wenig von dem Enzym hier oder dem Hormon da und schon sieht man die Sonne nicht mehr aufgehen ohne heulen zu müssen, trotzdem man nicht dümmer oder schwächer oder weicher ist als "normal" oder eben alles sowas.
    Von daher, ich weiss eben nie so recht wie ich darüber denken soll, vielleicht ist ein Selbstmord auch einfach nur das schlichte, grausame Resultat eines unnachvollziehbaren Bündels von einzelnen, winzigen Teilen von denen jene des einen denen eines anderen in manchem ähneln und in anderem wieder ganz verschieden sind, und so, eben verdammt komplex und zu verflochten und undurchsichtig um sagen zu können, so und so ist das, und wer zu weich ist für das Leben, der soll ruhig in der Hölle schmoren - oder so, aber jetz is auch wirklich genug mit Spam x_X


    Also, Fazit: Schwieriges Thema, sehr gute Geschichte.

    I see the lights of the village

    gleam through the rain and the mist

    and a feeling of sadness comes o´er me

    that my soul cannot resist

  • Huiii ^^ danke für das Kompliment :)
    ich schätze, ein Kapitel lässt sich hier durchaus noch erstellen. Sollte nicht sooo schwer sein. Ich versuchs einfach mal und wenn ich glauben sollte das es lesbar ist dann werd ichs einfach mal rein setzen ^^ mal sehn


    Naja. So oder so. Ich möchte mal meinen das Selbstmord als Überbegriff noch nicht einmal in eine gute oder schlechte Schublade gesteckt werden kann. wie du schon erwähnt hast.... hats gesundheitliche Hintergründe, mein Gott, wen kratzts wenn ich meinen körperlichen Leiden damit ein Ende mach. Irgendwann müssen auch mal die Mitmenschen aufhörn nur an sich zu denken. Wenns allerdings einfach nur aus ner Laune heraus ist... naja, tollerier ich nicht unbedingt. Seis drum. Ich glaube wir können uns einigen wenn wir sagen das es zu schwer ist darüber ein standfestes Urteil abgeben zu wollen ^^


    Danke nochmal :)