Jähzorns Rache

  • Welcher Jähzorn packt mich heute,
    welches Ego beutelt mich?
    Wenn ich doch den Kampf auch scheute,
    dies’ Mal schone ich dich nicht!


    Schmutzig bist du, auf die Knochen,
    hab ich deinen Wert verkannt.
    Bist aus deinem Loch gekrochen,
    hast mir meine Welt verbrannt.


    Verbrenne auch, sei Schuldbewusst!
    Sie wird sich auf dir zeichnen.
    Du hast sie für dein Spiel benutzt,
    die Schande wird nie weichen.


    Sprich mir ein leises Zauberwort.
    Schau’ ich in deine Augen,
    erstarr’, weil deine Kälte bohrt.
    Was willst du mir noch rauben?


    Erdolche mich mit Rußesschwärze,
    schick’ mir Dornenvögel.
    Und lösche mir die letzte Kerze,
    brich mir meine Flügel.


    Doch eines präge gut dir ein,
    ich warne dich, mein Schatten.
    Ich räche mich, ich such’ dich heim,
    am Schopf werd ich dich packen!


    Welch’ Jährzorn wird mein Führer sein?
    Wohin wird er mich hetzen?
    Und wann ist die Vergeltung mein?
    Wird Schuld mein Herz benetzen?


    Es straft mich noch dein fahler Blick,
    er kratzt an meiner Seele.
    Nun flecht ich uns’ren letzten Strick,
    zerdrücke unsre Kehlen.


    Und welcher Jähzorn packt mich heute,
    welches Ego beutelt mich,
    so sehr ich deine Stille scheute,
    heute löscht sie unser Licht.



    Hier hätten wir wohl wieder ein typisches Schlagstock-Phänomen. Haust du mir eine auf den Deckel, dann hau ich aber zurück =__= +fauch+ xDDD thähähä xD ich weiß, ist kein anständiges Metrum drin, aber irgendwie hatte ich keine Lust ein Werk das in einer geschätzten Stunde, verteilt auf 4 Etappen alla 15 Minuten entsanden ist, auf Sauberkeit zu kontrollieren. Hier möchte schlicht und ergreifend nur eine Aussage glänzen xP mehr niiiicht xD Vergebung bitte xDDDD

  • Ahhhh!
    Wie sagte Goethe durch seine bekannte Figur "Faust" nicht schon? "Hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein!"
    Und dieses Werk STROTZT vor Menschlichkeit!
    Versteh mich nicht falsch, man könnte aus jeder Zeile auch einen Dämonen, ein Teufelswerk herauslesen, aber ich hab mich viel zu wohlgefühlt in diesen Worten, in jedem einzelnen von ihnen! Ich kann eigentlich nichtmal beschreiben wieso...
    Im Grunde spielt ja alles zusammen, das wunderbare durchgängige Metrum, die unglaublich abwechslungsreichen Reime, für die ich dich übrigens NICHT bendeide (*schnaub**augenfunkel* xD), ganz generell deine Wortwahl *_*
    Da wird das lyrische Ich von seinem eigenen, nein, einem seiner Egos gebeutelt, Zauberworte werden gesprochen, und die Dornenvögel! Ein besseres Bild hättest du mir gar nicht in die Hände geben können - oder dürfen xD


    Irgendwie ging mir dieses Gedicht voll und ganz ins Herz, die ganze Brutalität und Rachsucht, der Zorn, die Erhabenheit, die aus dem Verschonen oder eben nicht-Verschonen herausfunkelt...
    Und ich hatte wirklich ein HOCHGEFFÜHL beim Lesen.
    Eigentlich könnt ich jede einzelne Zeile zitieren, das ganze Gedicht am Stück.
    Und dann die Wiederholung!
    Weißt du, wie sehr ich Wiederholungen im Gedicht liebe? Gerade die der ersten Strophe(n) und der letzte(n)? Und noch besser wird es dann, wenn die letzte Strophe dann auch noch leicht verändert wird!


    Der Kommentar wird nicht mehr länger, ich will dir nur sagen, wie herrlich ich in diesem Gedicht aufgegangen bin. Und auch wenn ich eigentlich betroffen sein sollte, von solcher Wortgewalt und auch Gewalt der Gefühle, muss ich hier beim ersten Lesen gestern nachmittag schon mit strahlenden Augen gesessen haben.


    Zu aller letzt bleibt mir vielleicht nur zu sagen...


    Lucy, verdammt, lösch das blöde Gedicht wieder. Du machst mich hochgradig eifersüchtig >______>



    xDD


    Im Ernst ._.

  • Awwww *___* ein Mensch der mich versteht, ich danke dir <3
    Hier geht es tatsächlich schlicht und ergreifend um diese erdrückende Menschlichkeit bzw die erniedrigenden Eigenschaften des Mensch seins. Rache, Jähzorn, Ego. Treffen diese drei zusammen, dann kanns schon mal zu unausweichlichen Katastrophen kommen, die, sofern man sie im Nachhinein mit einem kühlen Kopf betrachtet, so eigentlich gar nicht hätten sein müssen ^^
    Klar hätte man das ganze jetzt noch aus der Sicht eines Dämons betrachten können, aber hölle, macht sich ein Dämon denn Gedanken darüber ob "Schuld sein Herz benetzen" wird? Wohl eher nicht. Ein klarer Fall von idiotischer Meschlichkeit xD


    Mit den Wiederholungen hab ich mich ein bisschen an deinem Beispiel orientiert. Du hast es ja selbst schon sehr lebhaft dargestellt wie gut sich so eine Wiederholung machen kann ^^


    Aber +urks+ warum denn Eifersucht xD Cazuuuh xD




    Vielen Dank, Hüterin der Drachen

  • Da muss ich ganz ehrlich sagen, über so etwas hab ich noch gar nicht nachgedacht xD
    Nein, wahrscheinlich wäre einem Dämonen die Schuldfrage wirklich vollkommen wurscht. Ich habs einfach mal mit der Begründung abgetan, dass es einfach... viel cooler ist, wenn es von einem Menschen ausgeht xD
    Ganz so idiotisch find ich die Sache aber gar nicht, wobei die Sicht ja immer etwas verzerrt ist. Viele Gedichte oder Geschichten fand ich herrlich und hab dann, als ich selbst in einer ähnlichen Situation steckte, gemerkt, wie blöde das eigentlich ist - und kann mich immer noch in solchen Gedichten verliern. Was ich ja eeiiigentlich sagen wollte... So idiotisch fand ich die Sache nicht. Man kann sich sicherlich drüber streiten, so von den Affekten ergriffen, handelt man natürlich selten überlegt xD Aber nicht immer ungerechtfertigt!


    Gut, die Argumentation ging in die Hose...
    Wie rette ich mich?
    Indem ich sage, dass ich bei deinem Gedicht nicht das Gefühl hatte, etwas idiotisches würde geschehen! XD Wenn das deine Absicht war, tut es mir leid xD


    Aber uuuh, man orientiert sich an MOINÄM Beispiel! Damit hast du natürlich ALLES gerettet xD Nein, ich fand und find dieses Gedicht immernoch beneidenswert. Das hast du wirklich wahnsinnig gut auf die Reihe bekommen ._.

  • ignoriert die träne da :o
    gefällt mir sehr sehr gut
    und einmal mehr wünsche ich mir eins eurer gedichte
    im deutschunterricht zur interpretation vor mir liegen zu haben
    anstellen Karl Krolow's Liebesgedicht über die ferien interpretieren zu müssen.
    x-x naya einmal sind auch immer wieder Cazuh's kommentare ö-ö
    wirklich sehr unterhaltsam x3


    ich habe um ehrlich zusein bevor ich den direkten verweis auf die menschlichkeit gelesen habe erst mal kleiner
    und nur an den inneren schweinehund gedacht..

    Quo usque tandem abutere, Catilina, patientia nostra?