Hallo an alle. Ich schreibe ja auch gerne leidendschaftlich Kurzgeschichten und Freie Verse. Da einige wirklich recht kurz sind fasse ich sie in einer Anthologie zusammen die ich selbst "Die Welt gehört nicht uns" nenne.
Ich weiß dre Titel passt nicht zu allen Geschichten aber es war das erste, was mir in den Sinn kam.
Feedback und Kritik sind natürlich Herzlichst Willkommen.
Ich will nichts erzählen, blos einen Eindruck hinterlassen.
Das Spiel mit den Wörtern
Das Spiel mit den Wörtern.
Eine, nicht enden wollene, Suche nach der richtigen Harmonie.
Angetrieben von dem Wunsch, etwas Unvergessliches zu erschaffen, werden wir zu Puppenspieler
mit Silben und Lauten als Marionetten.
Wir lassen die Wörter tanzen und kreieren unsere eigene Welt.
Trümmerfeld
Die Welt liegt in Trümmern. Schutt und Asche bedecken die trostlose, kalte Erde. Blitze zucken aus den dunklen Wolken hervor, die zu jeder Zeit die Sonne verdecken, und tauchen für Sekunden die finstere Erde in grelles Licht. Was noch steht, wird von den unbarmherzigen Winden hinfort getragen. Bis auf das Tosen der Elemente herrscht Totenstille.
Inmitten der Ruinen tanzt eine wabernde Gestalt. Leicht hüpft sie von Stein zu Stein, duckt sich anmutig unter den Ästen der toten Bäume hindurch und bewegt sich elegant zum Rhythmus der Blitze. Sie summt eine, zunächst träge, dann immer schneller werdende Melodie. Ab und zu bleibt sie stehen und reckt grinsend den Kopf in den Himmel.
„Tod und Elend all jenen, die von Korruption und Gier zerfressen sind.“, kichert sie während sie auf der Spitze einer Hausruine stand, die Arme ausgebreitet.
„Ich sagte es ihnen, ich habe sie gewarnt. Doch sie wollten nicht hören und nun ist keiner mehr übrig.“ Lachend hielt sie das Gesicht dem Wind entgegen.
„Lächerliche Menschen.“
Die Reise
Heiß brennt die Sonne auf mich nieder. Sand umweht meine
Füße und lässt die Dünen wandern. Ich laufe durch dieses Sandmeer, immer weiter,
immer einen Schritt nach dem Anderen,
den Blick stets in die Ferne gerichtet. Meine Kehle ist ausgetrocknet, die Zunge
klebt am Gaumen, doch ich habe kein Wasser mehr. Mein Magen knurrt und
verursacht mir Krämpfe, doch ich habe auch kein Essen mehr. Ich hoffe bald die
Küste zu erreichen, jedoch verschwimmt der Horizont vor mir. Weit und breit nur
toter Sand.
Mein Ziel sind die Länder im Norden hinter dem Mittelmeer.
Ich habe gehört dort bekommt jeder Nahrung und Geld, er bräuchte nur danach
fragen. Dort will ich hin.
Ich habe nichts zu verlieren, besitz ich doch nichts mehr.
Das Einzige, was ich aufs Spiel setzte, ist mein Leben. Das ist mir bewusst,
aber wenn ich diese Länder nicht erreiche, hätte ich sowieso nicht mehr lange
zu leben. Also laufe ich immer weiter.
Denn sonst verhungere ich.
Die Anderen
Sie haben mich, finden
mich, treiben, jagen, quälen mich.
Ich kann ihnen nicht entkommen,
sie sind in meinem Kopf
Ich kann ihnen nichts
entgegensetzten, sie kontrollieren mich.
Ich werde
von ihren Stimmen überflutet, sie flüstern, schreien, singen, kreischen.
Ich ertrinke in dem Lärm.
Schatten
wachsen, umfangen mich und rauben mir den Atem.
Ich schwanke, stolpere, taumele hin und her.
Flucht ist mein Ziel.
Doch es gibt kein Entkommen.
Spiegelbild
Zwei Kinder, gleichalt, standen sich gegenüber. Getrennt, nur durch
eine kleine Pfütze voll von dreckigem, braunem Wasser. Zwei Augenpaare
musterten sich gegenseitig und zwei Gesichter zeigten dieselbe
Verwunderung über dieses unerwartete Aufeinandertreffen.
Der Eine trug ordentliche Kleidung, war gepflegt. Der Andere trug Lumpen und war
mit Schmutz übersäht. Sie starrten sich an. Es schien als ob der jeweils
andere, ein Fenster in eine fremde Welt wäre, die ihnen bisher
verborgen blieb.
Der Junge in den Lumpen wischte sich rasch die Hand an der Hose ab und hob sie schüchtern lächelnd zum Gruß.
Der Andere drehte sich angewidert um und ging.
Freiheit
Breite deine Flügel aus und schwinge dich in die Luft.
Lass alles hinter dir.
Löse die Fesseln, die dich am Boden halten,
sprenge die Ketten der Vernunft,
befreie dich aus deinen Käfig.
Lass dich von den Winden tragen.
Schau nicht zurück.
Sei frei.