Hier etwas von mir, dass nichts mit meiner Sammlung "Die Welt gehört nicht uns" zu tun hat
Dunkelheit. Nichts als allumfassende Dunkelheit. Du spürst sie regelrecht, spürst wie die Finsternis
dich förmlich erdrückt. Kein Geräusch durchdringt sie. Du fühlst dich taub,
aller Sinne beraubt und verloren in der Finsternis. Zeit hat keine Bedeutung. Die Stunden vergehen,
es könnten auch Tage sein, du merkst es nicht. Du bist allein in einem endlosen
Alptraum aus Schatten.
Und doch betest du, betest dass diese Dunkelheit nicht enden würde, denn du weist: Mit dem Licht kommen deine Peiniger und führen dich
in einen weiteren Albtraum aus Angst und Schmerz. Solange bis du dich wieder
nach der Finsternis sehnst.
Die die Tür geht auf. Ein Lichtstrahl durchbricht die Dunkelheit und fällt dir ins Gesicht. Sie sind da. Sie nehmen
dich mit. Schleifen dich durch ein endloses Labyrinth aus Gängen hinaus in die
Kühle der Nacht und lassen dich dort zurück. Allein.
Du weißt dass weit draußen im Wald hinter dem Zaun die Freiheit wartet. Der Wind spielt mit dir, lässt dich erahnen was
hinter dem Zaun auf dich wartet. Doch du weist es ist ein Spiel. Sie wollen dich jagen, dich hetzten und am Ende, wie ein Raubtier seine Beute, schlagen.
Du weist das alles doch du fühlst die Freiheit, sehnst dich danach.
Was also tust du?
Du läufst, du rennst um dein Leben. Klammerst die
mit aller Kraft an die winzige Hoffnung deine Beine mögen schneller sein, als
die deiner Peiniger. Du hörst nicht wie sie loslaufen, einzig und allein das
Rasen deines Herzens und das Rasseln deines Atems dringen in dein Ohr. Immer
näher kommst du dem Zaun, immer näher der Freiheit. Du schmeckst sie schon,
kannst sie mit allen Sinnen fühlen. Deine Hoffnung flammt auf als du die Hand
ausstreckst und den Zaun berührst.
Und wird zermalmt als dich in dem Augenblick
deine Häscher einfangen und zurück in die Finsternis zerren.