Hinter Fenstern

  • Nachdem mich ein gewisses Irrlicht in diesen Bereich zurückführte (ich komm mir tatsächlich noch etwas verirrt vor x_x) habe ich mir heute mal alle Mühe gegeben und versucht, irgendetwas zustande zu bringen. Ein Thema zu finden war nicht allzu schwierig, aber Jungens, ich bin sowas von raus, was schreiben angeht. Das war schwieriger als alles in meiner Erinnerung...
    Naja...
    Haut Haggard dafür, wenn es euch nicht gefällt. Oder Cinni, sofern sie wirklich mal den verstohlenen Wunsch geäußert haben sollte, nochmal was von mir zu lesen.
    (Auch wenn ich euch beiden insgeheim danken muss, dafür, dass ihr mich mal wieder an dieses Medium herangeführt habt, denn das Schreiben hat schon Spaß gemacht... :D Aber das würde ich niemals - und vor allem in aller Öffentlichkeit! - niemals nicht zugeben :P)





    Hinter Fenstern


    Hinter blanken Fensterscheiben, wo der kalte Westwind weht
    Und ein manches Blatt im Sturme auf die letzte Reise geht,
    Wo die festen Stämme wiegen, sich gefährlich tief schon biegen -
    Und ein mancher nach dem Kampfe niemals wieder standhaft steht,
    Dorthin ziehen meine Blicke, starr von dieser Himmelsmacht,
    Starren ehrfurchtsvoll auf ihre rabenschwarze Wolkennacht,
    Die wild tobend und schrill singend, grausam nach Verderben klingend
    Jedes Schicksal, jeden Reichtum wie den Boden eben macht.


    Berstend splittern alte Stämme, schon so oft dem Sturm ein Feind,
    Sehen nie mehr, wie nach Regen jedes Mal die Sonne scheint,
    Wenn sie nun gebrochen liegen, nie mehr über Winde siegen -
    Im Verderben ihrer Niederlage nur vom Sturm beweint.
    Keiner steht, gedenkt den Toten, Regen plätschert wie zum Hohn,
    Denn in ihrer eig’nen Sorge sind die Menschen schon entfloh‘n.
    Wortlos plätschert’s in den Gassen und die Straßen sind verlassen.
    Heute herrscht in kalten Winden regennass der Göttersohn.


    Und vor meinen Fensterscheiben sehe ich ihm starrend nach,
    Spür‘ die Schmerzen des Gedankens, der mit seinem Gift mich stach.
    Es verbrennt mir meine Venen mit dem stärksten, wilden Sehnen,
    Und füllt mir den schwer gelad’nen Kopf mit meiner großen Schmach.
    Was bin ich Mensch, wenn ich viel lieber eines dieser Blätter wär?
    Vom Wind getragen stieg ich frei wohl über jede Grenze her.
    Der Ferne würd‘ ich mich entsagen! Ließ' mich von ihm zu dir tragen!
    Und bleib doch hinter blanken Fenstern - sicher, warm, gedankenschwer…

  • ... okay; Sorry, aber es dauert etwas bis ich die noch immer in Regen und Sturm gefangenen Gedanken eingefangen hab und sie mir behilflich sein können so etwas wie einen angemessenen Kommentar zu verfassen, also nimms mir nicht übel, wenns nicht hinhaut xD


    Also, ich kann nicht beurteilen, wie sehr es dir heute schwerer fällt ein Gedicht zu schreiben, allerdings hat die besondere Eigenheit deiner Gedichte, mich ziemlich in eine andere Welt zu entführen nichts an ihrer Zuverlässigkeit eingebüsst. o_O" Wie auch, der Wind, die Blätter und Bäume, das graue Meer aus Wolken, die menschenleeren Strassen und Gassen - ist doch besser wie Kino...
    Und wenn man den Gedanken auch noch erlaubt, sich etwas zu verselbstständigen und man denkt, hm, der Herbst und der Wind, spiegelt das nicht auch irgendwie die Vergänglichkeit und die Zeit wider? Jener Naturgewalt, die ebenfalls in der Lage ist, Schicksale und Reichtümer der Bedeutungslosigkeit zu überbringen.


    Und das lyrische Ich, als Erzähler kann trotz der Sicherheit und Wärme der Zuflucht doch nicht verhindern, das der Sturm in es hineindringt und an seinem innersten zieht und zerrt, und es hin und hergerissen ist zwischen Hoffnung und Furcht, Überzeugung und Zweifel, Vernunft und Gefühl.
    Zumindest empfinde ich es so - wobei ich mich für meine Verschrobenheit entschuldige, da du dir vielleicht total andere Wirkung vorgestellt hast - und hatte grosses Vergnügen damit ;_;V

    I see the lights of the village

    gleam through the rain and the mist

    and a feeling of sadness comes o´er me

    that my soul cannot resist

  • Huch! Eine Antwort oo
    Und eine...positive? xD


    Ich muss zugeben, ich bin sehr erleichtert, wenn du wirklich Bilder vor dir gesehen hast o_o Und ja, du hast vollkommen Recht, mit dem, was du schreibst! Letzten Endes scheint das sichere, warme Heim nämlich doch nicht so sicher und heimisch und vor allem fürs lyrische Ich selbst gar nicht mal als erste Wahl... Was allerdings am lyrischen Ich selbst liegt, das ist nämlich nicht allzu helle - nicht so wie die fliehenden Menschen jedenfalls - und findet den Sturm dann doch irgendwie zu fesselnd. Eigentlich sollte noch eine Strophe folgen, in der es hinaus geht, aber... Ich fand es dann so ganz passend
    ^^


    Danke, dass du gelesen hast und dich zum Feedback durchringen konntest und es freut mich sehr, dass es dir gefallen hat ;___;V

  • *Japps* *Röchel* O____________________O Heiliges Kanonenrohr!!! Cazuh!!! Man! Halleluja!
    Ich hab dich vermisst <3 ich wusste doch, dass du irgendwo in den weiten des WWWs noch lauerst
    und deine Gedanken doch vielleicht den Weg wieder hier her finden x3 aber ey, wehe du verdrückst
    dich wieder ;-( wer soll mich denn sonst inspirieren je wieder ein Gedicht zu schreiben? Wer, huh?
    Sags mir *rüttel* xD


    Aber jetzt mal zum eigentlichen... nämlich den melodischen Zeilen die ich schon ein paar mal
    von meinem Handy aus gelesen hab, aber nie beantworten konnte weil selbiges mich ständig
    in andere Zeilen schubbst und unmögliche Sätze zusammenwürfelt *sitzt mal grad am Laptop*
    Das letzte Wort deines Gedichts war so ziemlich der Knaller, die schallende Ohrfeige wenn man
    so will.... aber nicht im negativen. Während der ganzen Strophen und Verse die ich mich vom
    Blättlein im Wind getragen gefühlt habe, hat dieses Wort so ziemlich ALLES auf den Punkt gebracht
    was ich gedacht oder auch gefühlt hab. Schwer... unendlich gedankenschwer. Aber der Wind (oder besser
    deine Worte) tragen das tonnenschwere Blatt (mich alias den Leser) davon... und die Gedanken,
    diese wahnsinnig schweren Gedanken flattern mit diesem kleinen Ding einfach auf den Boden. Und
    dann? Wie gehts dann weiter? Das war die Frage die mich im Nachhinein irgendwie durchzuckt
    hat o.o Man möchte meinen, das Blättchen hat damit alles erlebt was möglich war, aber wir Menschen?
    Wir Menschen leben immer weiter, und sind die Gedanken auch noch so schwer. Völlig gleich wie
    sehr wir unsere Gedanken und unser sein an so ein schier bedeutungsloses Blättchen hängen, wir
    leben weiter. Auch wenn uns die Sorgen runter ziehn. Es geht weiter bis nichts mehr geht. Und dann noch
    der Regen. Das war auch so eine Sache. Steht man nicht tatsächlich manchmal wirklich am Fenster, mit
    sorgenzerfurchter Stirn und blickt in den Himmel der grade still seine trügerischen Tränen ausschüttet.
    Manchmal verflucht man das Wetter doch regelrecht dafür, dass es einen scheinbar auch noch verlacht.
    Aber hey xD das sind mal alles nur so die Gedankengänge die ich schon viel zu oft gedacht habe... und irgendwie
    hat mich dein Gedicht an solche Situationen erinnert x3
    Ich mag es, weil ich mich irgendwie darin finden konnte. Und ich hoffe, ich hab den Sinn darin mit meiner
    eigenen Interpretation jetzt nicht völlig über den Haufen geworfen Q.Q wenn doch, dann tuts mir wirklich
    wirklich leid.


    So, jetzt bin ich aber fast am Ende hier :D ich hab mich sehr gefreut wieder von dir zu lesen x3 und ich hoffe,
    dass das in Zukunft wieder ein bisschen häufiger der Fall ist :) *Flausch*

  • *hinter eine ecke husch und zaghaft wieder hervorlug*
    J-Ja, ich bin's! Nicht schlagen für meine lange Abwesenheit, ja? xD


    Hach ich hab euch ja auch vermisst - und die ruhige Zeit, in der man sich einfach mal hinsetzte und irgendetwas schrieb, was einem einfach mal so auf dem Herzen liegt oder im Verstand herum huscht. Verdrücken will ich mich aber eigentlich wirklich nicht wieder! Also keine Bange. (Aber wie oft in meinem Leben habe ich DAS schon gesagt? xDD) Keine Bange, ich bin bislang wieder hergekommen, ich werde wohl auch weiterhin wiederkommen ^^
    Aber... öh... Inspiration?
    Bei DEINEN Werken dachte ich eigentlich, dass die Inspiration eher von göttlichen Musen käme denn von... mir? xD Aber wenn du dir DAS unbedingt antun willst, inspirier ich dich gerne auch mal *inspirier inspirier* xD


    Und öhm, danke für den Kommentar! :D Hab mich sehr gefreut von dir zu lesen.
    Und dass das Ende eine so dramatische Gefühlswende bei dir auslöst.... COOL! :D:D
    Nee ich freu mich wirklich sehr über deine Antwort und wenn mein Gedicht DAS wirklich in dir auslösen konnte, dann kann ich noch mehr als nur froh sein o_o
    Also danke für dieses erschreckend allzu gute Feedback o_o



    ...
    Und nur, dass wir uns verstehen: Ich bin nicht nur als Schreiberling wiedergekommen. ICH will auch was lesen dürfen, wenn dich mal wieder eine göttliche Muse packt - oder eine garstige kleine Cazuh! xD